Cover-Bild Morgen bist du noch da
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8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 09.12.2011
  • ISBN: 9783548283494
Mila Lippke

Morgen bist du noch da

Roman
Als Lio und ihre Mutter sich nach einer längeren Funkstille in Berlin wiedersehen, bricht die Tochter das größte Tabu. Sie fragt, wer ihr Vater ist. Die Mutter antwortet nicht und geht zurück ins Hotel, wo sie nachts einen Schlaganfall erleidet. Lio erkennt: Sie muss wissen, wer ihre Mutter wirklich ist. Die Suche nach ihrer Familiengeschichte beginnt und führt sie über Köln zurück nach Berlin. Und als sie Antworten findet, ist nichts mehr, wie es einmal war.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2023

Was für ein tolles Buch

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Von robby-lese gern
Hinter diesem Cover vermutet der Leser sicherlich eine seichte Geschichte ohne viel Tiefgang. Das Gegenteil wird sie erwarten, wenn sie dieses Buch lesen und warscheinlich werden sie ...

Von robby-lese gern
Hinter diesem Cover vermutet der Leser sicherlich eine seichte Geschichte ohne viel Tiefgang. Das Gegenteil wird sie erwarten, wenn sie dieses Buch lesen und warscheinlich werden sie es mit einem zufriedenen Lächeln schließen.

Mila Lippke hat mich mit ihrem Buch "Irgendwie mein Leben" schon sehr berührt,mit ihr neues Buch "Morgen bist du noch da"schafft sie es, sich in meine Erinnerung zu schreiben.Ein Buch über eine Mutter-Tochter Beziehung,über Freundschaft, eine Reise in die Vergangenheit und über die Fäden die zwei Leben zuusammenfügen und sie letztendlich zu einem Ganzen zusammenwachsen lassen, sind Themen dieses ausgesprochen berührenden Romanes, der aber an keiner Stelle kitschig daher kommt.

Lioba und ihre Mutter waren sich nie nahe, im Gegenteil, schon mit 18 verläßt Lio ihr zu Hause, das nur aus ihrer Mutter und ihr bestand, um der Person zu entfliehen, die ihr immer fremd blieb.Mit ihrer Freundin Tetra, die sie gleich bei ihrer Ankunft in Berlin kennenlernt, lebt Lio ein Künstlerleben, fern ab jeder Konvention.Mit Blockaden bei Neonazidemonstrationen und einer Beziehung zu einem verheirateten Mann demonstriert sie ihre Freiheit und lebt das Gegenteil von dem, was sie als Kind kennenlernte. Als sie eine Kunstausstellung in einer Berliner Galerie hat, lädt sie ihre Muter zu dieser Ausstellung ein, auch mit dem Hintergrund, sie nach dem Namen ihres Vaters zu fragen, da sie selbst ein Kind erwartet und die Löcher in ihrer Vergangenheit füllen will.Doch bevor ihre Mutter ihr eine Antwort geben kann ,wird sie durch einen Schlaganfall sprachlos.Als Lio nach Köln in die Wohnung ihrer Mutter fährt , um dort Kleidung für ihre Reha zu holen, begibt sie sich im Haus der Mutter auf Spurensuche, die sie weit in die Vergangenheit ihrer Mutter zurückführt.

Mila Lippke versteht es sensible Themen so aufzuarbeiten,dass sie den Leser tief berühren und sensibel machen für die Figuren in dieser Geschichte. An keiner Stelle dieses Romans hat man das Gefühl, dass diese Geschichte aufgesetzt ist und der Gedanke hochkommt"Ach nicht schon wieder dieses Thema."Dafür ist sie zu komplex und vielschichtig, ihre Personen so liebevoll beschrieben, dass man sich einfach wohlfühlen muss mit diesem Buch.Fäden und Sticken, aber auch Farben und Stoffe sind ein wichtiger Bestandteil dieses Romans und die Geschichte zu einem Ganzen zusammenwachsen lassen.

Danke Mila Lippke für dieses schöne Buch,das sich in meiner Erinnerung festsetzen wird.

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Veröffentlicht am 05.05.2018

Erinnerungen sind wie Kleider, sie können getragen und durchlöchert sein..

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Die 42jährige Künstlerin Lioba bemerkt, dass sie schwanger ist. Dominic ihr Geliebter ist verheiratet und verlässt auf keinen Fall seine Frau, das weiß Lioba. Nun geht die Gefühlswelt mit ihr baden. Sie ...

Die 42jährige Künstlerin Lioba bemerkt, dass sie schwanger ist. Dominic ihr Geliebter ist verheiratet und verlässt auf keinen Fall seine Frau, das weiß Lioba. Nun geht die Gefühlswelt mit ihr baden. Sie möchte alles dies ihrer Mutter erzählen, aber sie hat kein gutes Verhältnis zu ihr. Lioba, die ihren Vater nie kennengelernt hat, möchte nun aber ihre Mutter zur Rede stellen.

Bei ihrer Eröffnungsausstellung, zu der sie auch ihre Mutter eingeladen hat, kommt es dann zum Streit. Lioba bedrängt ihre Mutter, endlich den Namen ihres Vaters zu erfahren, aber sie schweigt weiterhin. Auch mit ihrer besten Freundin Tetra verscherzt Lioba es sich, nun ist sie völlig allein, denn auf Hilfe von Dominic kann sie nicht hoffen.

Als Lioba zu ihrer Mutter ins Hotel will, ist diese dort nie aufgetaucht. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und Lioba muss sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen.

Mehr werde ich jetzt nicht verraten, lest selbst.

Fazit:

Die Autorin Mila Lippke hat hier einen Roman geschrieben, der ans Herz geht. Das Buch besteht aus zwei Erzählsträngen. Zum Einen befinden wir uns in der Gegenwart und zum Anderen in der Vergangenheit. Fein knüpft die Autorin hier die Fäden zusammen, so dass der Leser unbedingt wissen möchte, was passierte und was noch passieren wird.

In der Vergangenheit wird uns liebevoll die Geschichte von dem kleinen verängstigten Mädchen bis hin zur Frau erzählt. Sie ist verschüchtert und fühlt sich von der Welt ausgestoßen. Hat aber ihrer Mutter ein Versprechen gegeben, das sie bis zum Ende hin auch einhalten wird.

In der Gegenwart erfahren wir, wie das Leben von Lioba und ihrer Mutter gewesen ist. Lioba, die ihre Mutter eigentlich nie wirklich gefühlvoll erlebt hat und von ihrem Vater rein gar nichts weiß. Als Lioba dann erwachsen ist und endlich die Wahrheit wissen möchte, weil sie selbst ein Kind erwartet, muss sie erfahren, wie die Welt ihrer Mutter eigentlich aussah.

Langsam, still und leise erzählt uns die Autorin, wie das Leben aussah in der Zeit der Judenverfolgung. Ich hatte teilweise Tränen in den Augen und hatte ein klares Bild vom Geschehen. Hier hat Mila Lippke wirklich gut recherchiert und die Beschreibungen mit viel Herz bestückt.

Anfangs hatte ich ein wenig Schwierigkeiten, mich in das Buch hineinzufinden, was dann aber ganz schnell umschlug und ich es gar nicht mehr aus den Händen legen konnte. Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut lesbar. Auch die Markierungen, damit man sieht, dass man wieder in der Vergangenheit weilt, haben mir gut gefallen.

Hier kommen von mir 5 absolut verdiente Sterne, denn es ist wirklich ein tolles Buch.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Mutter - Tochter - Beziehung

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Lio hat sich von ihrer Mutter gelöst – mehr noch – befreit. Sobald sie volljährig wurde, hat sie Köln und die mütterliche Enge verlassen und sich in Berlin auf eigene Faust durchgeschlagen.

Heute ist ...

Lio hat sich von ihrer Mutter gelöst – mehr noch – befreit. Sobald sie volljährig wurde, hat sie Köln und die mütterliche Enge verlassen und sich in Berlin auf eigene Faust durchgeschlagen.

Heute ist sie 42 und als Künstlerin endlich soweit, dass ihre Werke in namhaften Galerien ausgestellt werden. Zur Präsentation ihres aktuellen Projekts lädt sie ihre Mutter ein, auch weil sie sich mehr als zwei Jahre lang nicht gesehen haben. Vor allem aber weil Lio die Ungewissheit um ihre Herkunft nicht länger erträgt.

Am Morgen vor Ausstellungseröffnung findet Lio heraus, dass sie schwanger ist. Ungewollt. Von einem verheiratetem Mann.

Die Ausstellung ist kontroversiell, Lio ist Feministin und provoziert mit ihrer Kunst. Ihre Mutter scheint vor den Kopf gestoßen, müht sich aber um Harmonie als die beiden Frauen aufeinander treffen. Lio aber ist voller Wut und Ungeduld, wieder konfrontiert sie ihre Mutter mit der Frage nach ihrem Vater. Diese weicht aus, verlässt die Ausstellung. Was Lio nicht weiß, noch auf dem Heimweg erleidet die alte Dame einen Schlaganfall.

Am Krankenbett findet Lio ihre Mutter – der Sprache beraubt. Mit einem Schlag wird ihr bewusst, dass sie beinahe nichts über die Mutter, deren Vergangenheit aber auch kaum etwas über ihre eigene Geschichte weiß und nun womöglich nie erfahren wird. Sie fährt nach Köln um Unterlagen für das Krankenhaus und Kleidung für die Mutter zu holen.

In der engen Mietwohnung angekommen, die ihr 18 Jahre ihres Lebens mehr wie ein Gefängnis schien, beginnt sie nach Hinweisen zu suchen. Lio will endlich Licht in den tiefen Graben bringen, der die Mutter und sie trennt.

Der Roman ist aus zwei Perspektiven erzählt. Kapitelweise wechseln sich Lio’s Erlebnisse mit denen eines Mädchens und später Frau ab, die in den Wirren während und nach dem 2. Weltkrieg aufwächst. Während Lio immer weiter in ihre unbekannte Vergangenheit vordringt, erfahren die LeserInnen auch mehr über das Schicksal des Mädchens und schließlich verweben sich die Geschichten der beiden Frauen auf untrennbare Weise.

Ich habe „Morgen bist du noch da“ in wenigen Tagen durch gehabt, es war ein Buch, dass mich nicht mehr losließ, trotzdem musste ich an manchen Stelle inne halten und mit dem Lesen aufhören. Abgründe menschlicher Traumata taten sich vor mir auf.

Ich habe oft auch an einige meiner Verwandten gedacht, die den zweiten Weltkrieg mit erlebt haben und mir davon erzählten. Von EDIT (05.01.12) dem Juden, den sie im Heustadl versteckt hielten, von der Angst, die meine Großmutter vor den Russen hatte, die ihren späteren Mann ins Exil in die Gefangenschaft schickten. Ein Krieg bringt immer nur Verlierer hervor. (Habe noch mal bei meiner Mutter nachgefragt, es war ein Jude der einige Zeit bei meiner Familie unterkam)

Ich hatte mir eine gänzlich andere Geschichte nach der Leseprobe erwartet und war sehr positiv überrascht, denn ich rechnete eher mit einer seichten Frauengeschichte. Genau das Gegenteil war der Fall – komplex und schonungslos zeigt die Autorin wie menschliche Fehler und Schwächen andere verletzen, dass einmal getroffene Entscheidungen weitreichende, manchmal sogar unwiderrufliche Folgen haben können und zeichnet dabei lebendige und glaubwürdige Charaktere, dies gelingt ihr vor allem weil sie auf eine typische Täter/Opfer Verteilung verzichtet.

Das vielleicht zu warme, harmonische Ende sei verziehen, es versöhnt ein wenig mit dem tragischen Schicksal aller Beteiligten.

Für mich ein absoluter Goldgriff!

Veröffentlicht am 02.07.2017

Morgen bist du noch da

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Lio ist 42, schwanger von einem verheirateten Mann und Künstlerin. Über Kunst lässt sich streiten; sie hat Erfolg mit weiblichen Geschlechtsteilen aus Plüsch und Fell. Zu einer Ausstellung lädt sie ihre ...

Lio ist 42, schwanger von einem verheirateten Mann und Künstlerin. Über Kunst lässt sich streiten; sie hat Erfolg mit weiblichen Geschlechtsteilen aus Plüsch und Fell. Zu einer Ausstellung lädt sie ihre Mutter, die sie seit fast drei Jahren nicht gesehen hat, ein. Ein Schlaganfall verhindert die längst fällige Aussprache. Als Lio Unterlagen aus der Wohnung ihrer Mutter holt, findet sie Spuren aus der Vergangenheit. Sie hat jüdische Wurzeln.

Ihre Mutter verbrachte als Kind Jahre in einem holländischen Versteck. Diese Kindheitserlebnisse prägten ihr ganzes Leben. Lio gräbt tiefer und wird endlich erwachsen, bereit, Verantwortung zu übernehmen und nicht nur eigenen Interessen nachzugehen.

Mila Lippke beschreibt die Veränderung einer nicht allzu sympathischen Frau in eine Persönlichkeit. Zunächst scheinbar wahllos eingefügte Erinnerungen der Mutter geben wichtige Informationen zum Textverständnis. Alles in allem ein Buch, das zum Nachdenken anregt und keine simplen Geschichten erzählt.

Veröffentlicht am 08.03.2019

Morgen bist du noch da

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Das Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Auch der Klapptext hört sich viel versprechend an. Doch ich bin mit dem Buch gar nicht richtig warm geworden. Die ersten hundert Seiten sind mir so schwer ...

Das Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Auch der Klapptext hört sich viel versprechend an. Doch ich bin mit dem Buch gar nicht richtig warm geworden. Die ersten hundert Seiten sind mir so schwer gefallen zu lesen, so dass ich das Buch wieder weg legt habe. Es hat mich leider überhaupt nicht angesprochen.