Cover-Bild Bevor die Welt erwacht
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 12.08.2016
  • ISBN: 9783548287805
Monica Wood

Bevor die Welt erwacht

Roman
Elfriede Peschel (Übersetzer)

Eine zauberhafte Freundschaft und das Versprechen: Mit jedem Tag beginnt eine neue Zukunft.

Warum ausgerechnet Ona? Als Quinn die 104-jährige Frau kennenlernt, fragt er sich, was sein zarter, verschlossener Sohn so an ihr mochte. Denn Ona ist kantig, eigensinnig, voller verstecktem Humor — und scheint so gar nichts mit der Welt eines 11-Jährigen zu tun zu haben. Doch jetzt ist der Junge tot, und Quinn voll Wut und Trauer. Nur Ona kann ihm zeigen, wie sein Sohn wirklich war. Quinn begibt sich auf eine ungewöhnliche Entdeckungsreise — zu Onas wilden Geschichten aus dem Leben, zurück zu dem letzten Wunsch seines Kindes und bis zu dem Punkt, an dem aus seiner tiefen Verzweiflung neue Hoffnung wächst.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hoffnungsvoll

0

"Bevor die Welt erwacht" ist die Geschichte von Ona, einer 104 Jahre alten Frau, die noch mitten im Leben steht, und einem elfjährigen Jungen, der ganz anders ist als seine Altersgenossen - und viel zu ...

"Bevor die Welt erwacht" ist die Geschichte von Ona, einer 104 Jahre alten Frau, die noch mitten im Leben steht, und einem elfjährigen Jungen, der ganz anders ist als seine Altersgenossen - und viel zu früh stirbt. Doch obwohl der Tod des Kindes allgegenwärtig ist, ist es keine traurige Geschichte, ganz im Gegenteil, es ist eine Erzählung voller Hoffnung und über die kleinen, schönen Dinge im Leben.

In dem Buch gibt es verschiedene Erzählebenen; es beginnt damit, dass Quinn, der Vater des Jungen, Ona nach seinem Tod aufsucht, aber es gibt auch Kapitel, die sich mit der Freundschaft zwischen den beiden scheinbar so ungleichen Menschen befassen. Für mich war diese Beziehung sehr glaubwürdig dargestellt; man hat gespürt, dass es einfach geklickt hat und dass die beiden, auch wenn es nicht so zu sein scheint, einiges gemeinsam haben und sich auf eine besondere Art und Weise einfach verstehen. Dabei erfährt man viel über Onas Leben und ihre recht gewöhnliche, aber irgendwie doch interessante Geschichte, aber auch über den Jungen erfährt man einiges. Es gibt hierbei sehr unterhaltsame, aber auch berührende Szenen.
Die anderen Figuren - Quinn, seine Exfrau Belle, ihren neuen Freund - lernt der Leser ebenfalls kennen, auch wenn Quinn hier ein wenig im Mittelpunkt steht Er ist eine Figur mit vielen Fehlern und Schwächen und es könnte leicht sein, ihn zu verachten, aber obwohl er nicht der beste Vater war, der er hätte sein können, spürt man, dass er sich bemüht hat und dass er Reue empfindet. Ich konnte ihn nicht immer verstehen, aber er war mir sympathisch und die Veränderung, die er durchlaufen hat, war gut ausgearbeitet.

Die Geschichte selbst hat mir gut gefallen. Sie war zu großen Teilen fesselnd und die Autorin hat ein paar Listen mit Weltrekorden eingearbeitet, die einen Zusammenhang zu der Handlung haben, aber auch sehr interessant sind. Leider muss ich aber sagen, dass das Buch für mich im letzten Drittel ein paar Längen hatte und dass mir der Anfang besser gefallen hat, aber das Ende war wieder gelungen, passend und bewegend.

Fazit
"Bevor die Welt erwacht" ist eine schöne und oft berührende Geschichte einer ungleichen Freundschaft, die trotz ihres Themas hoffnungsvoll und lebensbejahend ist. Ich kann sie, trotz kleinerer Schwächen, empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine ungewöhnliche Freundschaft

0

Kann es eine Freundschaft geben zwischen einer 104jährigen Frau und einem 11jährigen Jungen?
Ein 11-jähriger Pfadfinder mit einigen Problemen übernimmt einen Freiwilligendienst. Bei der alten Ona Vitkus ...

Kann es eine Freundschaft geben zwischen einer 104jährigen Frau und einem 11jährigen Jungen?
Ein 11-jähriger Pfadfinder mit einigen Problemen übernimmt einen Freiwilligendienst. Bei der alten Ona Vitkus kümmert er sich um den Garten. Die Immigrantin aus Litauen macht es ihm zunächst nicht leicht, denn sie ist misstrauisch, eigensinnig und nicht gerade nahbar. Aber dann kommen sie sich näher und es entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft.
Eines Tages steht Quinn, der Vater des Jungen vor Onas Tür. Der Junge lebt nicht mehr und Quinn, der sich kaum um seinen Sohn gekümmert hat, übernimmt seine Aufgaben. Durch Ona lernt er seinen Sohn erst kennen.
Mir hat dieses Buch gut gefallen. Ona schert sich nicht mehr darum, was andere über sie denken. Was sie so von sich gibt, ist direkt und oft sehr humorvoll. Der Junge tut ihr gut und sie tut dem Jungen gut. Es ist schön, die beiden zu erleben, wie sie versuchen Ona ins Guinness-Buch der Rekorde zu bekommen.
Quinn hatte immer nur seine Musik im Kopf, da war kein Platz für einen Jungen. Nun aber will er wissen, wie sein Junge war und beharrlich zieht er das durch. Es ist so, als wolle er einen Ausgleich für das, was er versäumt hat.
Belle trauert ganz anders um ihren Sohn. Sie vergräbt sich in die Trauer und macht Quinn Vorwürfe.
Man lernt die Geschichte aus den Perspektiven der unterschiedlichen Protagonisten kennen, aber der Junge steht im Mittelpunkt. Ein wenig schade finde ich es, dass der Junge namenlos blieb. Die Charaktere zeigen nach und nach alle ihre Facetten und so erfahren wir, was in ihrem Leben geschehen ist und warum sie so sind wie sie sind.
Mir hat das Buch mit seinem besonderen Schreibstil gefallen, auch wenn es zum Ende hin ein wenig schwächelt.
Dennoch ist es ein sehr schönes Buch über eine ungewöhnliche Freundschaft.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schönes Buch über ungewöhnliche Freundschaften

0

Monica Woods "Bevor die Welt erwacht" ist ein Buch über Freundschaft.

Ausgangspunkt des Buches ist der plötzliche Tod des namenlosen, elfjährigen 'Jungen' - Sohn von Quinn und Belle, freiwilliger Pfadfinderhelfer ...

Monica Woods "Bevor die Welt erwacht" ist ein Buch über Freundschaft.

Ausgangspunkt des Buches ist der plötzliche Tod des namenlosen, elfjährigen 'Jungen' - Sohn von Quinn und Belle, freiwilliger Pfadfinderhelfer und Freund von Ona. Der Musiker Quinn übernimmt nach dem Tod seines Sohnes dessen Aufgaben bei der 104-jährigen Ona und freundet sich schließlich ein bisschen widerwillig mit dieser an.

Der tote Junge steht im Mittelpunkt. Er verbindet die handelnden Personen. Wir erfahren weder den Namen des Jungen, noch was es mit seiner besonderen Art auf sich hat. Nur die Umstände seines Todes werden im Laufe des Buches erklärt. Somit bleibt er für den Leser etwas geheimnisvoll - so wie er wohl auch auf viele seiner Mitmenschen, u.a. den eigenen Vater, gewirkt hat.

Teilweise fand ich das Buch etwas lang ... langatmig wäre das falsche Wort. Es gibt verschiedene Handlungsstränge und ich hätte statt den Geschehnissen im 21. Jahrhundert gerne noch viel mehr über Ona und ihre langes Leben erfahren. Es ist doch erstaunlich, sich vorzustellen, persönlich mit jemandem reden zu können, der beide Weltkriege, die Weltwirtschaftskrise, usw. bewusst miterlebt hat. 'Der Junge' (oder doch nur sein Lehrer?!) teilt mein Interesse und zeichnet Onas Lebenserinnerungen auf Tonband auf. Die Aufnahmen geben aber nur Bruchstücke aus Onas Leben wieder - teilweise auch aus dem Zusammenhang gerissen. Das ist bestimmt Absicht und ein Stilmittel, aber ich hätte gerne mehr erfahren. Auch die Rückblenden im Fließtext reichen mir nicht ganz aus. Mir geht es bei Büchern mit zwei Zeitebenen aber häufig so, dass die ältere Ebene für mich zu kurz kommt - für andere Leser ist das Verhältnis hier bestimmt ausgewogen.

Insgesamt ein schönes Buch, das sich mit Trauer und Verlust, Freundschaft und Liebe, Vatersein, Versagensängsten und einigem mehr beschäftigt, dabei aber nicht schwermütig wird.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Schöne Idee

0

Ona Vitkus bekommt einen 11jährigen Pfadfinder zugeteilt, der ihr in Haus und Garten helfen soll. Mehrere hat sie schon verschlissen, doch der Junge (der im ganzen Buch nie beim Namen genannt wird) verzaubert ...

Ona Vitkus bekommt einen 11jährigen Pfadfinder zugeteilt, der ihr in Haus und Garten helfen soll. Mehrere hat sie schon verschlissen, doch der Junge (der im ganzen Buch nie beim Namen genannt wird) verzaubert sie durch seine Art. Er will unbedingt, dass Ona mit ihrem Alter ins Guinessbuch kommt. Gleichzeitig nimmt er ihre Geschichte für einen Schulaufsatz auf und Ona erzählt: aus ihrem Leben, kleine und größere Geheimnisse und von Traurigkeit, aber auch großer Liebe. Doch dann kommt der Junge nicht mehr – und wird von seinem Vater ersetzt, der seinem Sohn nie besonders nah stand. Doch das soll sich schnell ändern!



Ein zauberhaftes Buch, zumindest am Anfang. Der Junge (dass er keinen Namen hat hat mich gar nicht weiter gestört) war irgendwie zauberhaft in seiner kindlich-naiven Art und wie er alle Rekorde auswendig konnte und ständig Listen erstellte. Man musste ihn einfach mögen, auch wenn er nie selbst zu Wort kam. Auch die Beziehung zu Ona fand ich sehr gelungen und liebevoll. Die beiden gingen miteinander um wie Freunde und man merkte den Altersunterschied von vielen Jahren gar nicht. Der Mittelteil geriet mir etwas lang mit Quinns Musikerkarriere und der Geschichte von Louise. Onas Geheimnis hat mich aber wieder verzaubert und auch das Ende war nett gemacht.



Ganz überzeugen hat mich das Buch also nicht können. War ich zu Beginn noch sehr begeistert, ließ diese Begeisterung mit der Zeit nach und stellenweise habe ich die Passagen einfach überflogen, weil ich nicht verstanden habe, wie sie zur Geschichte passen oder diese voranbringen sollten. Da war die Reise von Ona zu ihrem Sohn, die an sich ja schon wichtig war, aber das ganze Drumherum fand ich dann unnötig. Oder das Breittreten von Louises Fehltritt, Ona hätte sicher schönere Geschichten zum Erzählen gehabt, persönlichere. Am Ende musste ich schmunzeln als ich gelesen habe, dass der Wunsch des Jungen noch in Erfüllung gegangen ist.


Der Schreibstil von Monica Wood lebt durch viel wörtliche Rede und ist flüssig und schnell.

Veröffentlicht am 21.05.2018

berührend

0

Wow welch ein wundervoller und überraschender Roman, dessen Cover und Gestaltung nicht im Ansatz erahnen lässt, welch berührende und tiefgründige Geschichte zwischen den seiten auf den Leser wartet. 
Für ...

Wow welch ein wundervoller und überraschender Roman, dessen Cover und Gestaltung nicht im Ansatz erahnen lässt, welch berührende und tiefgründige Geschichte zwischen den seiten auf den Leser wartet. 
Für mich vielleicht das ergreifende und herz erwärmendste Buch des Jahres, ich hatte nicht erwartet, dass mir dieses Buch derart nahe gehen würde. 

Als Quinn und seine Exfrau Belle wie aus heiterem Himmel, mit dem plötzlichen Verlust ihres 11 jährigen Sohnes konfrontiert werden, bricht für beide eine Welt zusammen. Nun stehen beide vor der Herausforderung des Lebens, wie lebt man weiter, wenn einem das wichtigste genommen wurde. 
Während sich belle vollkommen in ihrer Trauer verliert, versucht Quinn auf bitten von seiner Exfrau die letzte Pfadfinder Aufgabe seines Sohnes fortzuführen. 
Doch schon bald muss er feststellen, die 104 jährige Onabraucht nicht nur Hilfe, nein sie war eine Freundin seines Sohnes. Schon bald enttwickeln sich tiefgründige Gespräche, die ihm seinen Sohn näher bringen, als er je dachte. 

Ein toller und zu Tränen rührender Roman, der über Verlust, aber auch die tiefe Freundschaft zweier Menschen erzählt, deren Altersunterschied eklatant groß ist und die sich doch so nahestanden, wie es für zwei Menschen nur möglich ist