Cover-Bild Zerrissene Erde
Band 1 der Reihe "Die große Stille"
(7)
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - SciFi: Apokalypse
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantastische Literatur
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 01.08.2018
  • ISBN: 9783426521786
N. K. Jemisin

Zerrissene Erde

Roman | Die außergewöhnliche Fantasy-Trilogie der »berühmtesten Science-Fiction- und Fantasy-Autorin ihrer Generation« New York Times
Susanne Gerold (Übersetzer)

»Die High Fantasy erreicht die Epoche des Klimawandels.« Die Welt

Die spektakuläre Fantasy-Endzeit-Saga von New-York-Times-Bestseller-Autorin N.K. Jemisin - von einer riesigen Fangemeinde geliebt und ausgezeichnet mit dem HUGO Award

Inmitten einer sterbenden Welt hat die verzweifelte Essun nur ein Ziel: ihre Tochter aus den Händen eines Mörders zu befreien, den sie nur zu gut kennt.
Seit sich im Herzen des Landes Sansia ein gewaltiger Riss voll brodelnder Lava aufgetan hat, dessen Asche den Himmel verdüstert, scheinen immer mehr Menschen dem Wahnsinn zu verfallen. So lässt der Herrscher seine eigenen Bürger ermorden. Doch nicht Soldaten haben Essuns kleinen Sohn erschlagen und ihre Tochter entführt – sondern ihr eigener Ehemann! Essun folgt den beiden durch ein Land, das zur Todesfalle geworden ist. Und der Kampf ums nackte Überleben steht erst noch bevor.

»Der elegante Stil und der düster-realistische Weltenentwurf geben die perfekte Kulisse ab für den fesselnden Kampf vom Schicksal gezeichneter Charaktere um eine zum Untergang verdammte Welt. « Publishers Weekly

Die preisgekrönte dystopische Fantasy-Saga ist in folgender Reihenfolge erschienen:

  • »Zerrissene Erde«
  • »Brennender Fels«
  • »Steinerner Himmel«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2018

Nicht einfach, aber lohnenswert

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"Ich möchte diese Leute treffen", sagst du. Es besteht die kleine Chance, dass Jija oder Nassun vorgeben, jemand anders zu sein. Oder dass jemand anders sie gesehen hat, auf der Straße. Oder dass...nun ...

"Ich möchte diese Leute treffen", sagst du. Es besteht die kleine Chance, dass Jija oder Nassun vorgeben, jemand anders zu sein. Oder dass jemand anders sie gesehen hat, auf der Straße. Oder dass...nun ja. Es ist wahrlich nur eine kleine Chance. Du ergreifst sie trotzdem. Sie ist deine Tochter. Du wirst alles tun, um sie zu finden.
"Gut." Ykka dreht sich um und winkt. "Kommt, ich zeige euch ein oder drei Wunder." Als hätte sie das nicht bereits getan.
Du folgst ihr, denn weder Mythen noch Mysterien können einem noch so winzigen Hoffnungsfunken das Wasser reichen.
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INHALT:
Es ist eine Welt, wie sie schrecklicher kaum sein könnte: Alle paar Jahrhunderte kommt eine schreckliche Zeit des Leidens und Verderbens, die auf dem ein oder anderen Wege viele Menschenleben fordert. Schon lange legt die Bevölkerung deshalb Vorräte an, um zu überleben. Doch als sich ein Riss mitten im Land Sansia auftut, der nicht nur Asche in den Himmel spuckt, sondern auch jegliche Lebewesen verrückt werden lässt, scheinen alle Schutzmaßnahmen hinfällig: Diese sogenannte Fünfzeit könnte länger dauern als alle zuvor. Essun, eine Mutter aus einem kleinen Dorf mit Fähigkeiten, von denen niemand wissen darf, macht sich trotz dieser Gefahren auf eine Reise. Denn ihr Ehemann hat ihren kleinen Sohn getötet und ihre Tochter mitgenommen. Um jeden Preis will sie die beiden finden. Doch das Grauen hat noch gar nicht richtig angefangen.

MEINE MEINUNG:
"Zerrissene Erde" hat 2016 den HUGO Award erhalten, den Preis schlechthin für Sciene Fiction-Romane. Science Fiction? Das ist eigentlich nicht das Genre, das einem bei dem Inhalt als Erstes in den Sinn kommt. Wahrscheinlich nicht einmal als Letztes. N. K. Jemisin erschafft in ihrer Trilogie um die "Broken Earth" eine Welt, die man als Leser nur langsam durchschaut, und dieser erste Teil ist gewissermaßen eine Einführung in Charaktere und Aufbau. Es gibt nur wenige Antworten - ganz einfach, weil auch die Protagonisten die meiste Zeit im Dunkeln tappen und erst herausfinden müssen, was es mit all dem auf sich hat. Wir begleiten drei Frauen, deren einzelne Handlungsstränge lange vollkommen autark verlaufen, um dann zum Ende hin teilweise überraschend, vor allem aber sehr überzeugend zusammenzulaufen.

Gewöhnungsbedürftig ist die Art der Erzählung: Während die junge Damaya und die begabte Syenit aus der personalen Sicht erzählen, wird Essun mit "Du" angesprochen - warum, wird schließlich sogar erklärt. So ist es trotzdem erst einmal schwierig, zu Essun, dieser Mutter, die so verzweifelt ihr Kind sucht, eine Bindung aufzubauen, aber das bessert sich nach einer Gewöhnungsphase. Beeindruckend ist allerdings vor allem die Diversität, die die Autorin in ihrer Geschichte unterbringt, ohne dass es erzwungen wirkt - selten habe ich erlebt, wie auf so vollkommen natürliche Art Menschen jeder ethnischen Zugehörigkeit oder auch Transgender miteinbezogen werden. Außerdem begeistern die starken Frauenfiguren, die nicht nur mit ihren Fähigkeiten, der sogenannten Orogenie, beeindrucken, sondern auch mit ihrem eisernen Willen. Schon allein dafür lohnt sich das Lesen!

Dennoch sorgt die erste Hälfte vor allem für eines: Verwirrung. Während Damaya sich in einer Ausbildung befindet, um ihre Kräfte kontrollieren zu können, sind Essun und Syenit auf zwei sehr unterschiedlichen Reisen mit vollkommen unterschiedlichen Zielen. Die Welt, die wir erleben ist eine düstere, brutale, deren wenige lichte Momente immer wieder zerstört werden. Kein Wunder also, dass Essun ohne Rücksicht auf Verluste handelt; dass Syenit jeden hasst; dass Damaya bald alles Vertrauen verliert. Die gesamte Geschichte ist keine leichte Kost, so viel ist sicher. Aber sie ist gleichzeitig auch absolut spannend: Nicht nur gibt es unzählige Gefahren, auch viele offene Fragen müssen geklärt werden - Fragen, auf die nicht einmal die Protagonisten eine Antwort wissen und die man als Leser also mit diesen gemeinsam suchen muss. Der erste Band schließt dann mit einer Enthüllung, die wohl erst im Nachfolger ihre volle Wirkung entfalten wird. Gespannt sein darf man auf jeden Fall.

FAZIT:
"Zerrissene Erde" ist kein einfaches Buch, und es ist auch keine typische Science Fiction. Für die erste Hälfte muss man Geduld mitbringen, um sich in dieser seltsamen, düsteren Welt zurechtzufinden und nicht verloren zu gehen. Toll ausgearbeitete Charaktere, viel Diversität und unglaubliche Ideen helfen dabei. 4 Punkte!

Veröffentlicht am 06.08.2018

sehr gelungen und fesselnd, mit einigen Überraschungen und tollen Ideen, aber auch einem kleinen "Aber"

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Stell dir vor, du musst dich verstecken und verstellen, weil du etwas bist, dass andere bestenfalls NUR fürchten, schlimmstenfalls tot sehen wollen… So lebt Essun.
Und als wäre das nicht schon schlimm ...

Stell dir vor, du musst dich verstecken und verstellen, weil du etwas bist, dass andere bestenfalls NUR fürchten, schlimmstenfalls tot sehen wollen… So lebt Essun.
Und als wäre das nicht schon schlimm genug, steuert die Welt einer Fünftzeit entgegen, was ihren Untergang bedeutet. Tsunamis, Vulkanausbrüche, Ascheregen. Solchen Dinge stehen Essun und der Menschheit bevor.
In dieser schweren Zeit geschieht es, dass ihr dreijähriger Sohn Uche erschlagen wird und das vom eigenen Vater! Weil Uche eben auch war was Essun ist und es noch nicht verstecken konnte…
Geplagt von Reue und Schmerz gibt es für Essun nur noch ein Ziel: Überleben um ihren Mann zu finden und zu töten – zumal auch ihre Tochter mit ihm verschwunden ist. Ob auch sie tot ist, steht in den Sternen…

Als allererstes springt einem natürlich der wirklich bezaubernde Schreibstil ins Auge. Bildhaft, detailreich und stellenweise schon fast poetisch anmutend, tauchen wir tief in die von N. K. Jemisin kreierte Welt ein. Egal ob Gebäude, Personen oder Emotionen, sie schafft es den Leser mit ihrem Stil und ihrer Fantasie schwer zu faszinieren!

Gerade in den Passagen die Essun betreffen, ist dieser Effekt immer besonders ausgeprägt, da der Leser in diesen persönlich angesprochen wird. Wir werden geduzt, als wären wir Essun selbst. Durch ihren schweren Verlust, ihren Schmerz und ihre Selbstvorwürfe den Mord an ihrem Sohn nicht verhindert zu haben, sind gerade diese Stellen besonders emotional und mitreißend! Zumal ihr Leben zuvor schon hart war und sie nun wirklich alles verliert. Sogar ihre schwer erkämpfte neue Heimat… Und auch vor Tabus wird nicht Halt gemacht, dementsprechend kann es schon mal sehr direkt und auch schonungslos werden. Ich empfand das sehr gelungen und auch passend. Eine sterbende und grausame Welt voller Angst und Vorurteile besteht nunmal nicht aus Schmetterlingen und Blütenblättern, dementsprechend finde ich es einfach auch angebracht, wenn sich das in Sprache und Vorkommnissen ausdrückt.

Und dann habe ich noch eine sehr positive Empfindung, aber auch noch ein „Aber“ für euch…

Wir begleiten ja Essun, Damaya und Syenit im Wechsel, die zwar jede für sich ein spannendes Ziel vor Augen hat und deren Geschichten sich letzten Endes auf wirklich brillante Weise zusammenfügen, was ich persönlich als sehr gekonnt empfinde. Auch wartet das Ende mit einer schönen und vor allem interessanten Ideen für Band 2 auf, die auf jeden Fall Lust macht, diese Fortsetzung zu lesen. Für meinen Geschmack haben jedoch die Ausführungen dieser drei Reisen nach dem ersten Drittel etwas „geplätschert“. Stellenweise verloren wir uns in Gebäude- und Umgebungsbeschreibungen, Geschichten aus dem Vorher oder Ähnlichem, was in Summe auf mich ab und zu etwas langwierig wirkte und mich leider auch das ein oder andere Mal Absätze überspringen ließ.

Für mich ist „Zerrissene Erde“ eine sehr gelungene und fesselnde Story, die mit einigen Überraschungen und tollen Ideen punktet. Alles in allem werde ich jetzt einfach mal über die oben genannten Längen hinwegsehen, hoffen, dass sie nur der Einführung in die Welt geschuldet sind und nach Band zwei nochmal neu bewerten. Denn neugierig wie es weitergeht, bin ich definitiv!