Cover-Bild NO GAME - Jetzt ist Schluss mit Schweigen!
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19,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Magellan
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 12.07.2022
  • ISBN: 9783734850646
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Natasha Friend

NO GAME - Jetzt ist Schluss mit Schweigen!

Ein MeToo-Jugendroman ab 14 Jahren
Jessika Komina (Übersetzer), Sandra Knuffinke (Übersetzer)

Ein emanzipierter Jugendroman über Empowerment, die #MeToo-Debatte und die zwiespältige Rolle der sozialen Medien dabei.

Nora steht unter Schock. Obwohl sie keinen Tropfen Alkohol getrunken hat, wacht sie nach einem Jahrmarktbesuch halb nackt und vollkommen orientierungslos auf einem Golfplatz auf. Ein Mitschüler hat offenbar Schlimmeres verhindert, als er drei junge Männer in die Flucht geschlagen hat. Nora würde am liebsten alles vergessen. Ihre beste Freundin Cam sieht das jedoch anders: Sie will, dass Nora an die Öffentlichkeit geht. Denn so ein Übergriff darf nicht ungestraft bleiben. Als klar wird, dass noch mehr Mädchen betroffen sind, erkennt Nora schließlich: Das Schweigen muss gebrochen werden. Und so bringt eine Kampagne unter den Hashtags #nogame und #schlussmitschweigen die Kleinstadtidylle ins Wanken.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2022

Bewegend, wichtig, schonunglos ehrlich und absolut fesselnd!

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Bei einem Blick in das diesjährige Herbstprogramm des Magellan Verlags ist mir „NO GAME - Jetzt ist Schluss mit Schweigen!“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover finde ich richtig cool, mir gefiel es ...

Bei einem Blick in das diesjährige Herbstprogramm des Magellan Verlags ist mir „NO GAME - Jetzt ist Schluss mit Schweigen!“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover finde ich richtig cool, mir gefiel es auf Anhieb, und da mich auch der Klappentext direkt ansprach, stand für mich sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.

Die 15-jährige Nora Melchionda führt ein Leben, um welches sie viele beneiden. Sie ist hübsch und beliebt und gut in der Schule, sie hat eine tolle beste Freundin, auf die sie sich stets verlassen kann und seit kurzem hat sie auch eine Art Freund. Eine einzige Nacht wird ihr Leben jedoch schlagartig ändern. Nora erwacht halbnackt und ohne Unterhose auf einem Golfplatz und hat nicht die geringste Ahnung, was geschehen ist. Sie weiß nur noch, dass sie auf der Party einer Studentenverbindung war und keinen Tropfen Alkohol getrunken hat. Neben ihr kniet der Außenseiter und Nerd Adam Xu, der offenbar Furchtbares verhindert hat, als er drei junge Männer verjagt hat. Nora möchte den Vorfall am liebsten vergessen, einfach alles verdrängen und darüber schweigen. Sie lebt schließlich in Faber, einer kleinen idyllischen Universitätsstadt, in der nie was Schlimmes passiert und keiner seine Haustür abschließt. Ihre beste Freundin Cam aber ist ganz anderer Meinung: Sie versucht Nora davon zu überzeugen, nach Beweisen zu suchen und an die Öffentlichkeit zu gehen. So ein Übergriff darf nicht totgeschwiegen werden. Cam beginnt schließlich auf eigene Faust die Täter ausfindig zu machen, gemeinsam mit Adam. Als herauskommt, dass noch mehr Mädchen betroffen sind, wird schließlich auch Nora klar, dass sie das Ganze nicht weiter ignorieren kann.

Dies war mein erstes Buch von Natasha Friend und es wird definitiv nicht mein letztes gewesen sein. Zwei ihrer vorherigen Werke durften sogar bereits vor einer ganzen Weile bei mir einziehen, stehen nur leider bis heute ungelesen in meinem Regal. Da mir „NO GAME - Jetzt ist Schluss mit Schweigen!“ so gut gefallen hat, hoffe ich nun sehr, dass ich in absehbarer Zeit endlich dazu kommen werde, die beiden Bücher von meinem SuB zu befreien. Auf diese bin ich jetzt nur noch neugieriger geworden.

Mich hat das Buch von Anfang bis Ende begeistern können. Ich habe mühelos in die Geschichte hineingefunden und einmal in ihr versunken, wollte ich am liebsten gar nicht mehr aus ihr auftauchen. Der angenehm flüssige Schreibstil und die kurzen Kapitel haben mich nur so durch die Seiten fliegen lassen und da ich mich der Sogwirkung der Handlung kaum mehr entziehen konnte, habe ich das Buch innerhalb kurzer Zeit beendet.

In meinen Augen hat die US-amerikanische Autorin Natasha Friend mit „NO GAME“ einen gelungenen Jugendroman für Leserinnen ab 14 Jahren aufs Papier gebracht, in welchem sie uns zahlreiche wichtige und aktuelle Themen näherbringt wie sexueller Übergriff und dessen Auswirkungen, den Mut seine Stimme zu erheben und für Gerechtigkeit zu kämpfen, die Ambivalenz der sozialen Medien, Freundschaft, Liebe, Zusammenhalt, Slutshaming und Rassismus. In dem Buch steckt wirklich eine Menge, es wirkt aber an keiner Stelle zu überladen, und obwohl es sich mit vielen sensiblen Dingen befasst und vor allem die Hauptthematik eine ziemlich schwere ist, wird die Story niemals zu drückend oder heftig. Natasha Friend ist die Balance zwischen Ernst und Leichtigkeit hervorragend geglückt und behandelt alles auf eine sehr einfühlsame und genau richtig humorvolle Art und Weise.

Geschildert wird die Geschichte im Wechsel aus vier Perspektiven, jeweils in der dritten Person : Nora, ihre beste Freundin Cam, ihr großer Bruder Asher sowie ihr Mitschüler und Retter Adam Xu. Mir haben die ständigen Sichtwechsel unheimlich gut gefallen. Ich bin generell ein großer Fan dieses Erzählstils und finde, dass er hier ideal gewählt ist.
Auch mit unseren vier vielfältigen Hauptprotagonisten und den Nebenfiguren hat mich die Autorin überzeugen können. Sind sind facettenreich und lebensnah gezeichnet und verhalten sich stets nachvollziehbar. Da hätten wir zum einen die 15-jährige Nora, deren Charakterdarstellung und Entwicklung mir ganz besonders zugesagt hat. Ich habe es als vollkommen glaubhaft empfunden, dass sie die Vorkommnisse zunächst verdrängt und nicht darüber sprechen möchte. Mit der Zeit wird aber noch ein Umdenken in ihr stattfinden, Nora wird schließlich erkennen, dass sie sich mit dem Ganzen auseinandersetzen muss und nicht länger schweigen darf. Die Gründe für diese Wandlung sind verschiedene. Einer davon hat mit ihrem Vater zu tun, der für sie schon immer ein Held war, den sie aber jäh mit völlig anderen Augen zu sehen beginnt. Näher ins Detail gehen werde ich diesbezüglich allerdings nicht, da ich ansonsten vermutlich zu viel von der Handlung verraten würde.

Cam, Adam und Asher mochte ich ebenfalls sehr gerne. Ich fand es wundervoll zu sehen, wie Cam und Adam als Team zusammenarbeiten und gemeinsam versuchen herauszufinden, wer hinter diesen schlimmen Vorfällen steckt. Adam habe ich dabei besonders liebgewonnen, ich fand sein schüchternes und etwas nerdiges Verhalten irgendwie total süß.
Unter den Nebenfiguren war ganz klar Noras kleine Schwester Maeve mein absoluter Liebling. Mit ihrer pfiffigen Art hat sie mir ständig ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und da sie meine große Harry Potter-Liebe mit mir teilt, habe ich mich sofort richtig mit ihr verbunden gefühlt.

Auch das Setting hat bei mir punkten können. Die Kleinstadt Faber ist einfach die perfekte Kulisse für die Thematik dieses Buches und da sämtliche Orte sehr anschaulich und bildhaft beschrieben werden, kann man sich alles stets ganz genau vorstellen.

Mir hat „NO GAME“ insgesamt ein sehr emotionales und intensives Leseerlebnis beschert. Ich habe mit unseren Protagonisten mitgefühlt und mitgelitten, ich war an vielen Stellen geschockt, wütend und fassungslos, saß öfters aber auch ganz bewegt und manchmal sogar mit einem Schmunzeln auf den Lippen da. Und da mich die Story, wie weiter oben bereits erwähnt, durchweg packen und fesseln konnte und ich vor allem zum Ende hin ganz gebannt von den Geschehnissen war, habe ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen können und es quasi in einem Rutsch durchgelesen.

Den Ausgang der Geschichte fand ich äußerst passend, mich hat er zufriedenstellen können. Ein wenig vermisst habe ich nur einen Anhang mit hilfreichen Telefonnummern und Adressen, an die sich Betroffene wenden können. Einen Stern abziehen werde ich deswegen aber nicht, ich wollte es einfach nur mal erwähnt haben.

Fazit: „NO GAME - Jetzt ist Schluss mit Schweigen!“ von Natasha Friend ist so ein Buch, bei dem ich sehr hoffe, dass es eine große Leserschaft erhalten wird. Es erzählt eine wertvolle und authentische Geschichte über Empowerment, die #MeToo-Debatte und weiteren wichtigen Themen, es ist toll geschrieben und schonungslos ehrlich, es rüttelt auf, bewegt und reißt mit und ist definitiv nicht nur ein Roman für Jugendliche ab 14 Jahren, sondern auch für erwachsene Leser
innen. Ich kann „NO GAME - Jetzt ist Schluss mit Schweigen!“ nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Super wichtiges Thema

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Das Buch #no Game erzählt Noras Geschichte. Nach einer Party wird sie am Golfplatz gefunden, ohne Unterhose und gekennzeichnet mit einer 9 im Schritt. Doch was passiert ist, daran kann sie sich nicht erinnern. ...

Das Buch #no Game erzählt Noras Geschichte. Nach einer Party wird sie am Golfplatz gefunden, ohne Unterhose und gekennzeichnet mit einer 9 im Schritt. Doch was passiert ist, daran kann sie sich nicht erinnern. Am liebsten möchte sie alles ganz schnell verdrängen und vergessen. Doch ihre Freundin möchte erfahren was passiert ist und beginnt eigene Recherchen. Und damit kommt ein Stein ins Rollen.

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Aus vier unterschiedlichen Perspektiven in Noras Umfeld wird die Zeit nach dem "Vorfall" geschildert. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Und ganz wichtig: das Buch macht Mut, sich nicht zu verkriechen, sondern einzustehen, dass die Gerechtigkeit siegt, auch wenn es nicht leicht ist.

Ein großartiges Jugendbuch um Freundschaft, Mut und Zusammenhalt, das ein Thema bzw. einen großen Themenkomplex auf den Tisch bringt, der niemals totgeschwiegen werden darf.

Absolute Leseempfehlung für Teenies und Erwachsene. Das beste Buch, dass ich in letzter Zeit gelesen habe.

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Lehrstück über Empowerment

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Als die Highschool-Schülerin Nora erwacht, liegt sie halbnackt neben ihrem Erbrochenen auf dem Golfplatz und hat nicht die geringste Ahnung, wie sie dort hingekommen ist, geschweige denn, was passiert ...

Als die Highschool-Schülerin Nora erwacht, liegt sie halbnackt neben ihrem Erbrochenen auf dem Golfplatz und hat nicht die geringste Ahnung, wie sie dort hingekommen ist, geschweige denn, was passiert ist. Das letzte, was woran sie sich erinnert, ist dass sie auf dem Fest der Studentenverbindung ein (alkoholfreies) Root Beer getrunken hat. Nach und nach erfährt sie, dass ihr Schulkamerad Adam Xu drei Kerle mit dem Baseballschläger verjagt hat, die sich an ihr zu schaffen machen wollten. Er hat auch Noras beste Freundin Cam alarmiert, die Nora nun zur Seite steht und auf Aufklärung drängt. Nora hingegen will erst gar nicht darüber nachdenken, was passiert sein könnte, verweigert komplett und verdrängt die Angelegenheit einfach.

Natürlich lässt sich eine so traumatische Erfahrung nicht wirklich verdrängen, und so muss Nora der Wahrheit ins Auge sehen, dass sie unter Drogen gesetzt und beinahe vergewaltigt wurde. Zumal Videos und Bilder auftauchen. Und von der rätselhaften Nummer, die ihr die Täter mit Filzstift in den Schritt gemalt haben, hat sie noch gar niemandem erzählt. Bis schließlich klar wird, dass dies kein Einzelfall war, sondern ein „Spiel“ dahintersteckt.

Das Buch ist mit der Altersangabe ab 14 Jahren versehen und wird abwechselnd aus der Perspektive von Nora, Cam und Adam erzählt, wodurch die Klassifizierung als Jugendroman trotz des drastischen Themas auch stimmig ist. Dabei entwickelt die Geschichte einen derartigen Sog, dass ich sie nahezu an einem Stück gelesen habe. Die Charaktere Nora und Cam sind mit ihren Verhaltensweisen als „Role models“ angelegt, auf welche Weise mit dem Vorgang umgegangen wird, wobei die äußerst schmerzhafte Charakterentwicklung bei Nora hervorragend geschildert ist. Schmerzhaft nicht nur wegen des Vorfalls an sich, sondern weil es im Verlauf dessen Aufklärung zu einer regelrechten Demontage ihres großen Vorbilds kommt, was hier aber nicht gespoilert werden soll. Behandelt werden auch die Themen Außenseitertum, Rassismus und schlussendlich die Auflehnung gegen das Patriarchat.

Dies alles auf eine hervorragend lesbare, unaufdringliche Weise, was dieses Buch für mich zu einem wertvollen Lehrstück über Empowerment macht, das zudem auch Wege aufzeigt.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Sexuelle Belästigung- (k)ein Tabuthema

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„No Game- Jetzt ist Schluss mit Schweigen“ behandelt ein sehr wichtiges und aktuelles Thema. Als die Protagonistin Nora halb nackt auf einem Golfplatz aufwacht, kann sie sich an wenig erinnern und möchte ...

„No Game- Jetzt ist Schluss mit Schweigen“ behandelt ein sehr wichtiges und aktuelles Thema. Als die Protagonistin Nora halb nackt auf einem Golfplatz aufwacht, kann sie sich an wenig erinnern und möchte die Nacht einfach vergessen, doch ihre Freundin Cam ist der festen Meinung, dass die Jungs, die Nora unter Drogen gesetzt haben, zur Rechenschaft gezogen werden müssen.
Sehr einfühlsam und authentisch beschreibt das Buch den Weg der Freundinnen, mit dem Übergriff umzugehen, wie sie aufhören zu schweigen und anfangen, sich zu wehren.
Obwohl die Mädchen erst 15 Jahre alt sind, erschienen sie mir oft deutlich älter. Besonders Cam wirkt sehr reif und überdacht. Sie stellt das genaue Gegenteil zu Nora da, in welche man sich sehr gut hineinversetzten kann und deren Reaktion auf den Übergriff nachvollziehbar geschildert wurde. Es war sehr interessant neben den völlig unterschiedlichen Perspektiven der Mädchen auch ein paar Kapitel aus der Sicht zweier Jungs geschildert zu bekommen.
Alles in allem steht bei dieser Geschichte nicht die Spannung über die Auflösung der Straftat, sondern die Aussage der Protagonistinnen im Vordergrund, da der Klappentext viel über das Geschehen verrät.
Ich wünsche mir, dass ganz viele Mädchen und Jungs „No Game“ lesen werden und das Thema rund um sexuelle Übergriffe in der Gesellschaft kein Tabu mehr sein wird. Dieses Buch über starke Mädchen ist nicht nur eine Empfehlung für Feministinnen, sondern für alle Jugendlichen, die sich gerne mehr mit dem Thema auseinandersetzten würden.

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Ein extrem wichtiges Thema, jedoch ein wenig aussagekräftiges Buch

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Das Thema sexuelle Gewalt ist spätestens seit der MeToo-Debatte gesellschaftlich deutlich präsenter geworden, jedoch hapert es trotzdem noch an allen Ecken und Enden an Aufklärung und öffentlicher Wahrnehmung. ...

Das Thema sexuelle Gewalt ist spätestens seit der

MeToo-Debatte gesellschaftlich deutlich präsenter geworden, jedoch hapert es trotzdem noch an allen Ecken und Enden an Aufklärung und öffentlicher Wahrnehmung. „

NoGame – jetzt ist Schluss mit Schweigen“ möchte diese Lücke schließen und Jugendlichen den Mut geben, das Thema sexuelle Gewalt offen anzusprechen – eine wichtige Botschaft, die jedoch im Roman leider in allzu sachlicher und künstlerisch wenig anspruchsvoller Weise verarbeitet wird.

Die Highschool-Schülerin Nora wacht nach einer College-Party mit heruntergezogenem Slip auf einem Golfplatz auf und kann sich an kaum etwas erinnern. Ihr Mitschüler Adam, der Zeuge des Übergriffs wurde, konnte ihre Angreifer zwar noch rechtzeitig in die Flucht schlagen, aber Nora ist traumatisiert. Da hilft auch ihre Freundin Cam nicht, die in wildem Aktionismus versucht, Beweise zu sichern und Nora zu einer Anzeige zu überreden. Nora will einfach nur vergessen. Also stellt Cam gemeinsam mit Adam auf eigene Faust Nachforschungen an und entdeckt bald, dass Übergriffe dieser Art System in dem kleinen Städtchen haben. Wer wusste davon? Wer ist alles betroffen? Wie gebietet man dem Einhalt?

„#NoGame“ stellt all die richtigen Fragen und spricht all die richtigen Themen an, jedoch geschieht das leider auf etwas nichtssagende Weise. Dem Buch gelingt es trotz des wichtigen und brisanten Themas nicht so recht, seine Leserschaft mitzureißen. Die Figuren bleiben trotz der intensiven Einblicke in ihre Innenleben immer auf Distanz – das mag an den vielen, ständig wechselnden Erzählperspektiven liegen, die ein echtes Einlassen auf einen Charakter kaum zulassen. Insgesamt bleibt der Roman also leider ein wenig blutleer und weniger emotional, als sein drastisches Thema es zulassen würde. Für junge Menschen kann es sicher trotzdem ein hilfreiches Buch und vor allem ein Denkanstoß dazu sein, wie man mit sexueller Gewalt umgehen kann.

Ein pädagogischer Roman, der ein äußerst wichtiges Thema behandelt, jedoch in puncto literarische Qualitäten hinter den Erwartungen zurückbleibt.

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