Cover-Bild Die Farbe von Milch
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 11.03.2019
  • ISBN: 9783453422544
Nell Leyshon

Die Farbe von Milch

Roman
Wibke Kuhn (Übersetzer)

Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte.

Mary ist harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Doch dann ändert sich alles. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten – einer zarten, mitfühlenden Kranken. Bei ihr erfährt sie erstmals Wohlwollen und Anteilnahme. Mary eröffnet sich eine neue Welt. In ihrer einfachen, unverblümten Sprache erzählt sie, wie ihr Schicksal eine dramatische Wendung nimmt, als die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2018

Ein Roman mit einer starken Figur

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Die Geschichte handelt im 19. Jahrhundert, genauer sind es die vier Jahreszeiten des Jahres 1831, in der das Leben der Jugendlichen Mary erzählt wird. Mary wächst mit ihren anderen drei Schwestern und ...

Die Geschichte handelt im 19. Jahrhundert, genauer sind es die vier Jahreszeiten des Jahres 1831, in der das Leben der Jugendlichen Mary erzählt wird. Mary wächst mit ihren anderen drei Schwestern und ihren Eltern auf einem Bauernhof auf. Mary hilft Tag ein, Tag aus gemeinsam mit ihren Schwestern bei den landwirtschaftlichen Aufgaben beim Vater und im Haushalt bei der Mutter. Mary gerät ab und an n Auseinandersetzungen mit ihrem Vater, weil sie aufmüpfig handelt, und gerne ihre direkte Meinung sagt. Hinter ihren Rücken beschließt der Vater, dass Mary bei dem Pfarrer im nächsten Ort im Haushalt hilft. Mr. Grahams Ehefrau benötigt viel Liebe und Zuneigung, weil sie seit Jahren krank ist. Im Haushalt arbeitet noch Edna, die seit Jahren dort alle anfälligen Arbeiten von Kochen bis Reinigungsarbeiten erledigt. Der Pfarrer stellt nach einigen Tagen fest, dass es seiner Frau besser geht, sobald Mary einige Stunden mit seiner Frau verbringt. Deshalb soll Mary ihre Zeit mehr mit seiner Frau, die sie Missus nennt, verbringen statt Edna zu Hand zu gehen. Dann kommt eine Zeit, in der es Missus immer schlechter geht. Dann kommt der Tag, an dem Missus plötzlich stirbt. Edna und Mary helfen weiter in dem Haushalt von Mr. Graham. Mary entdeckt Bücher im Arbeitszimmer von Mr. Graham. Die Zeichen in den Büchern machen Mary neugierig. Nun kommt die Gelegenheit, dass Mary Lesen und Schreiben lernt. Allerdings passiert dieser Unterricht nicht ohne Folgen.
Nell Leyshon erzählt die Geschichte eines Mädchens, die wir heute Teenager nennen würden. Mary ist erst fünfzehn Jahre alt, arbeitet aber wie eine junge erwachsene Frau. Erst zu Hause auf dem Bauernhof, und dann später im Haushalt des Pfarrers. Aufgrund ihrer Aufmüpfigkeit und direkten Meinungsäußerungen wirkt Mary erwachsen und rebellisch. Sie kennt keine Grenzen von Respekt und Anstand. Dennoch kann sie auch Zuneigung und Emotionen durch Handlungen zeigen zum Beispiel als sie Missus hilft, nicht leiden zu müssen. Mary lässt sich weder bei ihrem Vater, noch beim Pfarrer unterkriegen. Als zwischen ihr und dem Pfarrer eine gewisse Nähe sich aufbaut, zögert sie sogar, und zeigt auch hier wieder, wie weit man bei ihr gehen darf. Deshalb zeichnet sich diese Figur als eine starke Persönlichkeit heraus in einer Zeit, in die Männer noch bestimmten, was Mädchen und Frauen zu tun oder zu lassen haben. Diese Geschichte kann man auch gut in die heutige Zeit adaptieren. Ungewöhnlich ist die Autorin beim Schreiben vorgegangen, indem sie die Kommas bei Nebensätzen sowie bei wörtlicher Rede die Satzzeichen weg gelassen hat. Dennoch wurden die Sätze so gut konstruiert, dass man trotzdem den Sinn verstehen und die Geschichte verfolgen konnte.
Als ich den Roman zu zwei Drittel gelesen hatte, wollte ich dem Buch vier Sterne geben. Aber als dann plötzlich eine Wendung in die Geschichte kam, war ich so überrascht über diese Wendung und welche Ereignisse in diesen wenigen Seiten passierte, dass dieser Roman fünf Sterne verdient hat.

Veröffentlicht am 16.06.2018

Eine wunderbare Geschichte um ein einzigartiges Mädchen!

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Mary ist ein Mädchen, welches von Anfang an mein Herz berührt hat. Ihre Eltern kamen zwar ziemlich gefühlskalt rüber; jedoch konnte ich in bestimmten Situationen erkennen, dass dem nicht so war. Nur der ...

Mary ist ein Mädchen, welches von Anfang an mein Herz berührt hat. Ihre Eltern kamen zwar ziemlich gefühlskalt rüber; jedoch konnte ich in bestimmten Situationen erkennen, dass dem nicht so war. Nur der gebrechliche Großvater zeigt offen die große Liebe. die er für seine Enkelin empfindet. Mary muss die Familie verlassen, um im Pfarrhaus der Haushälterin bei den Hausarbeiten zu helfen. Die Pfarrersfrau ist schwer krank. Die aufrichtige Mary ist wie Balsam für ihre Seele. Mary nimmt kein Blatt vor den Mund und hat auch keine Scheu vor dem Pfarrer. Gerade diese Ehrlichkeit amüsiert den Pfarrer. Eigentlich ist das Leben für Mary im Pfarrhaus viel angenehmer. Ich konnte jedoch sehr gut verstehen, dass sie lieber wieder daheim wäre. Mit ihren beiden Schwestern das Bett teilen und die kuschelige Wärme genießen, fehlt ihr sehr. Trotz der großen Entbehrungen auf dem Bauernhof, plagt sie großes Heimweh. Dann stirbt die Pfarrersfrau und nichts ist mehr wie es war. Denkt Mary sie kann nun wieder zur Familie zurück, wird sie schon bald eines besseren belehrt.

Was dann passierte, habe ich im Vorfeld schon geahnt. Meine Hoffnung es könnte anders kommen, hat sich leider nicht erfüllt. Besonders interessant fand ich die Tagebucheinträge, die Mary verfasst hat. Diese Einträge haben mich nicht darauf vorbereitet, wie diese Geschichte endet. Das gehbehinderte Mädchen hat ihre Lebensgeschichte für einen bestimmten Menschen geschrieben. Ich bin nicht dieser Mensch. Ich habe trotzdem jedes einzelne Wort genossen. Der besondere Schreibstil spiegelt die damalige Zeit wider und dennoch passt er auch in unsere Zeit.

Die Autorin entführt uns in das Jahr Achtzehnhundertunddreißig. Die Geschichte wird aus der Sicht der 15 jährigen Mary erzählt. Man kann sich als Leser sehr gut in die damaligen Lebensumstände hineinversetzen. Der Schreibstil ist flüssig geschrieben und verzichtet auf sämtliche Satzzeichen. Damit hatte ich keine Probleme. Es hat irgendwie zu der Geschichte gepasst.

Die Erzählerin Mary hat mich sehr berührt. Ich fand ihre Geschichte nicht eine Sekunde langweilig. Das Ende hat mich traurig und gleichzeitig zornig zurückgelassen. Ich verspreche Euch, das wird es auch Euch!
Eine absolute Empfehlung von mir. Danke Nell Leyson

Veröffentlicht am 05.06.2018

Großartige Geschichte

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Da ich über "Die Farbe von Milch" bislang ausschließlich nur positive Bewertungen gelesen habe, war ich schon sehr gespannt darauf, wie mir die Geschichte gefallen wird. Letztendlich muss ich sagen, dass ...

Da ich über "Die Farbe von Milch" bislang ausschließlich nur positive Bewertungen gelesen habe, war ich schon sehr gespannt darauf, wie mir die Geschichte gefallen wird. Letztendlich muss ich sagen, dass ich die positiven Bewertungen voll und ganz verstehen kann, denn "Die Farbe von Milch" ist eine ereignisreiche, schonungslose und nachdenklich stimmende Geschichte, die mich so schnell nicht loslassen wird.

Nell Leyshon hat hierbei einen Roman geschrieben, der sich trotz seiner gewissen Schwere flüssig lesen lässt, aber auch zum Nachdenken anregt, berührt und für so manches Kopfschütteln, aber auch Lächeln sorgt. Die Figuren, allen voran Mary, sind gut ausgearbeitet, man lernt diese ausreichend kennen und auch die Dialoge lesen sich gut, ohne holprig zu wirken.

Erzählt wird hierbei die Geschichte von Mary, einem jungen Teenager. Sie war bislang immer recht harte Arbeit gewohnt und abreitete auf dem Bauernhof ihrer Eltern. Im Alter von fünfzehn Jahren verlässt sie jedoch den elterlichen Bauernhof und beginnt bei dem Dorfpfarrer und dessen Ehefrau zu arbeiten, die schwer erkrankt ist. Dabei lernt Mary nicht nur sehr viel über sich selbst, sondern lernt auch eine Welt außerhalb des elterlichen Bauernhofs kennen, die für das Mädchen einiges bereit hält.

Hierbei lernt man Mary über ein Jahr hinweg auf beeindruckende Art und Weise kennen und ich habe ihren Weg gerne mitverfolgt. Obwohl die Geschichte gerade einmal knapp zweihundert Seiten lang ist, wirkt die Geschichte insgesamt sehr lebendig, intelligent und konnte mich durchweg überzeugen.

Das Cover ist hübsch anzusehen und besticht mit tollen Ranken und Pflanzen, die das Cover abrunden. Die Kurzbeschreibung liest sich gut und stimmig und machte direkt Lust auf mehr, sodass ich dem Buch sehr gerne eine Chance gegeben habe.

Kurz gesagt: "Die Farbe von Milch" ist insgesamt eine schonungslose, mitfühlende und rundum gelungene Geschichte, die mit einer starken Protagonistin und einem starken Schreibstil überzeugen kann. Ich kann die Geschichte somit nur wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Intensiv, bewegend und tiefgründig!

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In letzter Zeit bin ich immer häufiger auf "Die Farbe von Milch" aufmerksam geworden. Das Buch ist überall im Munde und ich wurde neugierig, das Cover finde ich wundervoll, es passt zur Story und besonders ...

In letzter Zeit bin ich immer häufiger auf "Die Farbe von Milch" aufmerksam geworden. Das Buch ist überall im Munde und ich wurde neugierig, das Cover finde ich wundervoll, es passt zur Story und besonders zu Mary.

Auch der Klappentext schaffte es mich zu überzeugen.
Voller Vorfreude begann ich mit dem lesen und ich stutze erstmal. Die hier gewählte Erzählform war gewöhnungsbedürftig. Es ist völlig anders als alles was ich bisher gelesen habe.
Erzählt wird die Geschichte von Mary selbst, diese konnte bis vor kurzem weder lesen und schreiben. Doch nun verfasst sie ihre Geschichte und dies tut sie in einfacher und leichter Sprache.

Der Einstieg ins Buch fiel mir, nachdem ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte, ziemlich leicht. Mary ist etwas ganz besonderes, sie ist Lebensfroh und fast immer fröhlich, sie trägt ihr Herz auf der Zunge und sagt immer das was sie denkt. Das dies nicht jeden gefällt ist klar.
Mary das einfache Bauernmädchen die schon früh lernen musste hart zu arbeiten bekommt eine neue Chance. Sie soll beim Dorfpfarrer arbeiten und sich um seine kranke Frau kümmern. Mary findet sich schnell zurecht und kommt gut mit der Pfarrersfrau zurecht doch als diese stirbt ist nichts mehr wie es war. Denn plötzlich ist Mary alleine mit dem Pfarrer und das ändert einfach alles.

Ich muss ehrlich sein, ich hatte keinerlei Ahnung worauf die Story hinaus laufen würde. Das ganze dann zu lesen, mit zu erleben und auch zu leiden machte mich sprachlos.
Mary ist mir im Verlauf der Story unglaublich ans Herz gewachsen, ich mochte ihre ganze Art unglaublich gerne und sie tat mir einfach nur leid.

Das Ende des Buches hätte ich niemals auch nur erahnen können. Ich war völlig geschockt, es zog mir den Boden unter den Füßen weg und ließ mich vollkommen fertig zurück.
Was der Autorin hier gelungen ist ist mehr als einmalig.

Nie hätte ich es für möglich gehalten das ein solches Buch derart tiefgründig, bewegend und intensiv ist. Dieses Buch spielt zwar im Jahr 1830 doch die Thematik ist aktueller denn je.
Puh, ich kann euch eins sagen diese Story werde ich so schnell nicht vergessen, sie hat sich in mein Herz und in meinen Kopf gebrannt und lässt mich nicht mehr los. Dieses Buch ist ein wahres Meisterwerk.

Ich denke ihr habt selbst gemerkt wie gut mir dieses Buch gefallen hat und deshalb kann ich gar nicht anders als euch dieses Buch zu empfehlen.
Klare und uneingeschränkte Empfehlung.

Fazit:
Mit "Die Farbe von Milch" ist der Autorin ein einnehmender, emotionaler, tiefsinniger, intensiver und bewegender Roman gelungen der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Dieses Buch bekommt von mir die volle Punktzahl.

An dieser Stelle möchte ich mich beim Verlag und bei Netgalley für die Bereitstellung des Buches bedanken, dies hat meine Meinung jedoch in keinster Weise beeinflusst.

Veröffentlicht am 21.05.2018

Klar und unaufgeregt, stark und schön.

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„Die Leute sehen das Schlechte nie, sagte ich, wenn es so nahe vor ihrer Nase ist. Wie das Schwein, wenn es in der eigenen Scheiße liegt.“

Es ist das Jahr achtzehnhundertunddreißig. Wir befinden uns in ...

„Die Leute sehen das Schlechte nie, sagte ich, wenn es so nahe vor ihrer Nase ist. Wie das Schwein, wenn es in der eigenen Scheiße liegt.“

Es ist das Jahr achtzehnhundertunddreißig. Wir befinden uns in einem kleinen, nicht näher benannten englischen Dorf. Ihr Name ist Mary. Und ihr Haar hat die Farbe von Milch. Die vierzehnjährige Mary ist an einem Bauernhof aufgewachsen, mit drei Schwestern, ihrem strengen Vater, der Mutter und dem Großvater. Der Vater und die Schwestern bewirtschaften den Bauernhof. Die Tage sind lang und hart. Mary hinterfragt nichts, ist sehr ehrlich und hat stets einen positiven Blick aufs Leben. Der Großvater ist der einzige, von dem Mary ein bisschen Zuneigung erfährt. Eines Tages wird beschlossen, dass Mary den elterlichen Bauernhof verlassen soll und im Haus des Pfarrers aushelfen soll. Dort pflegt sie vor allem die kranke Ehefrau des Pfarrers und hat zum ersten Mal in ihrem Leben jemandem, der auch ihr Wohl am Herzen liegt. Nachdem die Pfarrersfrau stirbt ändert sich für Mary alles – der Pfarrer beschließt, ihr das Lesen und Schreiben beizubringen, doch zu einem hohen Preis.

Der kurze Roman imponiert mit seiner einfachen Sprache, die wiederspiegeln soll, dass Mary das Schreiben gerade erst gelernt hat. Dieser Schreibstil war anfangs gewöhnungsbedürftig, auch da es teils sehr lange, verschachtelte Sätze sind. Nell Leyshon schreibt beeindruckend klar und unaufgeregt, jedoch flüssig. Sie zeichnet ein beeindruckendes Bild von Mary, der einfachen, sehr direkten und klugen Bauerstochter, die zum ersten Mal in ihrem Leben von zuhause weg ist. Grau ist dieses einfache Arbeiterleben, das mit der Zeit nur trüber wird. Marys direkte Art macht das Buch sehr unterhaltsam. Obwohl es im 19. Jahrhundert spielt sind die Themen nach wie vor aktuell. Leyshon regt definitiv zum Nachdenken an!