Cover-Bild Die Farbe von Milch
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eisele Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Soziales
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 22.09.2017
  • ISBN: 9783961610006
Nell Leyshon

Die Farbe von Milch

Roman | Die bewegende Geschichte eines Bauernmädchens – erzählt in einer herausragenden Sprache
Wibke Kuhn (Übersetzer)

Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte. 
Mary ist harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Doch dann ändert sich alles. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten – einer zarten, mitfühlenden Kranken. Bei ihr erfährt sie erstmals Wohlwollen und Anteilnahme. Mary eröffnet sich eine neue Welt. In ihrer einfachen, unverblümten Sprache erzählt sie, wie ihr Schicksal eine dramatische Wendung nimmt, als die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2018

Grausame Zeit

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„Und dann schloss ich die Augen doch mein Herz schlug schnell vor Aufregung und obwohl mein Körper ganz still im Bett lag tobte mein Geist wild herum und wollte nicht stellstehen, als wäre er eine Biene ...

„Und dann schloss ich die Augen doch mein Herz schlug schnell vor Aufregung und obwohl mein Körper ganz still im Bett lag tobte mein Geist wild herum und wollte nicht stellstehen, als wäre er eine Biene im Sommer.“ (S. 79)

Mary ist jung, als sie zwangsweise ihr Leben hinter sich lassen muss und an einen neuen Ort kommt: Von der elterlichen Farm, auf der das Leben hart aber vorhersehbar ist, in den Haushalt des Pfarrers, um dessen kranke Frau zu pflegen. Die Geschichte der darauf folgenden Geschehnisse erzählt sie selbst aus der Perspektive der ein Jahr älteren Mary – und man wird das Gefühl nicht los, dass zwischendurch etwas Gravierendes geschehen ist.

Es hat wirklich eine ganze Zeit gedauert, bis ich mich an den doch sehr eigenwilligen Stil in „Die Farbe von Milch“ gewöhnt habe, und obwohl dieser sicherlich zur Atmosphäre beiträgt, bin ich mir nicht sicher, ob es meiner Meinung nach nicht auch ein allwissender Erzähler getan hätte. Aber es ist wie es ist, und irgendwann hatte ich mich dann auch an die fehlenden Kommata gewöhnt.
Während also die Aufmachung es mir erst schwer machte, in das Buch einzutauchen, war die Handlung schon deutlich ansprechender: Zunächst scheint das Leben auf dem Bauernhof hart und grausam zu sein, was für mich als unbeteiligte Leserin das Gefühl aufkommen ließ, das Leben im Pfarrhaus sei deutlich erstrebenswerter; langsam tritt jedoch die Erkenntnis ein, dass die Vorhersehbarkeit des Farmlebens im Pfarrhaus völlig fehlt, und ab dem Moment hatte mich das Buch fest im Griff.

Mary ist klug, trotz der widrigen Umstände, und häufig klüger als es gut für sie ist. Diese Idee hat mir sehr gut gefallen, denn ich kann mir gut vorstellen, dass ein Leben wie ihres in der Geschichte unserer Gesellschaft häufiger vorkam als man wahrhaben möchte. Die meisten anderen Charaktere scheinen mehr oder weniger (eher mehr) eindeutig im übermächtigen sozialen Gefüge und den Gepflogenheiten der damaligen Zeit (immerhin spielt sich die ganze Geschichte in einem Bauerndorf des 19. Jahrhunderts ab) zu stecken und zeigen auch keine Ambitionen, diesen Umstand zu ändern oder auch nur darüber nachzudenken.

„Du solltest weniger drauf schauen was andere Leute machen, sagte ich, und lieber selbst mehr machen.“ (S. 9)
„Oh Mary, sagte sie. Ich will kein Morgen und ich will nicht dass die Zeit jemals weiterläuft.“ (S. 67)

„Die Farbe von Milch“ war überraschend grausam, überraschend ehrlich und überraschend schmerzhaft, dabei jedoch ein Buch, bei dem ich froh bin, es gelesen zu haben. Gerade die Betrachtung aus dem Blickwinkel der Frauenrechte zeigt hier, dass ein Buch, das in einem historischen Kontext angesiedelt ist, durchaus auch für unser Leben Erkenntnisse bieten kann.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Die Farbe von Milch

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Nell Leyshon - Die Farbe von Milch
eBook - 208 Seiten

"Die Farbe von Milch" stand schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste, weswegen ich mich sehr gefreut habe, dieses Buch als Leseexemplar zu erhalten.
Es ...

Nell Leyshon - Die Farbe von Milch
eBook - 208 Seiten

"Die Farbe von Milch" stand schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste, weswegen ich mich sehr gefreut habe, dieses Buch als Leseexemplar zu erhalten.
Es handelt sich hier um einen historischen Roman, was eigentlich so gar nicht meine Baustelle ist - aber die Beschreibung und das Cover haben mich einfach wahnsinnig angesprochen und neugierig gemacht.
Obwohl das Buch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (1830-1831) spielt, haben wir es hier keineswegs mit antiquierten Themen zu tun, im Gegenteil - sexueller Missbrauch, häusliche Gewalt und die Stellung der Frau in der Gesellschaft sind heute noch genauso aktuell und diskutiert wie vor knapp 200 Jahren.
Hält man sich vor Augen, wer dieses Buch schreibt - Mary, 15, einfaches Bauernmädchen, gerade erst Lesen und Schreiben gelernt - kann man schnell auch großzügig über den etwas schwierigen Schreibstil hinweg sehen.
Gerade für mich als Fan jeglicher Interpunktion war es anfangs ein Gräuel, die fehlenden Kommata und die ewig langen und verschachtelten und ausschweifenden Sätze und Gedanken von Mary nachvollziehen zu können - aber man gewöhnt sich wie so oft im Leben relativ schnell daran.
Ist das erst mal geschehen, lässt sich das Buch wirklich flüssig lesen, die einfache Sprache der Protagonistin trägt ebenfalls dazu bei.
Die Charaktere sind allesamt gut gezeichnet, man hat von jedem schnell eine gewisse Vorstellung, sie werden von der Autorin authentisch dargestellt.
Insgesamt gesehen hat der Leser hier ein recht unaufgeregtes, aber authentisches Buch in der Hand, dessen Geschichte weiterhin aktuell ist und im Kopf bleibt.

* digitales Rezensionsexemplar von NetGalley & Eisele Verlag

Veröffentlicht am 13.03.2018

Beeindruckender Lesestoff, macht nachdenklich

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Mary wächst als jüngste von 4 Töchtern auf dem elterlichen Bauernhof auf. Auf ihre Gehbehinderung, die sie von Geburt an hat, nimmt niemand Rücksicht. Überhaupt ist der Ton innerhalb der Familie sehr rau. ...

Mary wächst als jüngste von 4 Töchtern auf dem elterlichen Bauernhof auf. Auf ihre Gehbehinderung, die sie von Geburt an hat, nimmt niemand Rücksicht. Überhaupt ist der Ton innerhalb der Familie sehr rau. Denn schwere körperliche Arbeit wartet von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Auch wenn das Leben hart ist, so hängt Mary an ihrer Familie, insbesondere an ihrem Großvater. Aus dieser Tretmühle wird Mary herausgerissen, als der Pfarrer eine Haushaltshilfe benötigt und ihr Vater sie dort hinbringt. Aber kommt Mary mit dem neuen Leben zurecht?...
Das Buch hat schon einen recht eigenwilligen Schreibstil. Denn Mary schreibt dieses Buch selbst, trotz fehlender Schulbildung. Lesen und Schr eiben hat sie erst im Pfarrhaus gelernt. Anfangs lässt sich dieses Buch >mit langen Sätzen ohne Kommata< recht schwer lesen. Gleichzeitig wirkt es dadurch aber hinsichtlich der Geschichte authentisch. Hier kommt Mary Unbedarftheit, ihre Naivität prima zum Ausdruck. Mary trägt ihr Herz auf der Zunge, ist rigoros ehrlich, ohne verletzend zu sein, unverblümt und hat mich damit beim Lesen oft zum Schmunzeln gebracht. Auf jeden Fall habe ich mich mit diesem ganz anderen Schreibstil wunderbar unterhalten gefühlt. Weil er einfach zur Geschichte passt. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 08.02.2018

Die Geschichte die im Kopf bleibt

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Der Anfang der Geschichte fiel mir schwer, den man musste sich bei diesem Buch erstmal an den Schreibstil gewöhnen. Aber das Buch beziehungsweise die Geschichte ist spannend und eindrucksvoll. "Mein Name ...

Der Anfang der Geschichte fiel mir schwer, den man musste sich bei diesem Buch erstmal an den Schreibstil gewöhnen. Aber das Buch beziehungsweise die Geschichte ist spannend und eindrucksvoll. "Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte.". Das sind die Worte, die man am Anfang der Geschichte liest und die auch noch häufiger vorkommen. Mir gingen sie irgendwann auf die Nerven, aber am Anfang merkt man, was für eine gewaltige Stimme dahinter steckt und diese einem was wichtiges zu erzählen hat.
Dabei ist die Protagonistin Mary so selbstbewusst. Seit ihrer Geburt hat sein ein schiefes Bein und deshalb ist sie so langsam beim Arbeiten. Sie lebt mit ihren Eltern und ihrer drei Schwestern zusammen. Alle sind gezwungen zu arbeiten und Mary ist ein Dorn im Auge ihres Vaters. Ihre Familie lebt sehr schlecht. Ihr Großvater lebt bei ihnen, hat keine Beine und verkommt wortwörtlich. Wäre Mary nicht da, würde ihr Großvater bestimmt durchdrehen. Doch ihr Vater hat einen Deal mit dem Pfarrer gemacht. Der Pfarrersfrau geht es nicht gut und Mary soll sich um sie kümmern. Anfangs läuft alles noch gut, doch irgendwann kommt die Wendung der ganzen Sache.
Da beginnt die eigentliche Geschichte. Man hat das Gefühl sich zu langweilen, aber am Ende wird man belohnt. Das Ende hat mich wirklich berührt und hat mich zum nachdenken angeregt. Selbst nachdem man das Buch gelesen hat, bleibt es einem in Erinnerung. Leider blieben aber durch den Schreibstil die Emotionen und Gefühle verborgen. Man konnte die Emotionen nur erahnen. Manchmal kam mir Mary auch zu kindlich vor für ihr Alter. Dennoch hat mich die Geschichte gefesselt, nicht nur wegen dem außergewöhnlichen Schreibstil. Es kommt einen so vor, als ob man wirklich das liest, was Mary geschrieben hat. Man muss sich aber erst an den Schreibstil gewöhnen um wirklich flüssig mit dem Buch voran zu kommen. Auch dass das Buch so wenige Seiten hatte, fand ich schade und das Ende sogar ziemlich tragisch. Ich war wirklich überrascht aber die Geschichte ist mir definitiv im Kopf geblieben.

Veröffentlicht am 31.01.2018

Die Farbe von Milch

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Mary ist 14 Jahre und lebt als Tochter eines Bauern im 19 Jahrhundert. Ihr Leben ist von wenig Liebe, körperlichen Züchtigungen und harter Arbeit geprägt. Mary genießt dennoch ihr Leben, allen voran die ...

Mary ist 14 Jahre und lebt als Tochter eines Bauern im 19 Jahrhundert. Ihr Leben ist von wenig Liebe, körperlichen Züchtigungen und harter Arbeit geprägt. Mary genießt dennoch ihr Leben, allen voran die Zeit mit ihrem Großvater. Da Mary eine körperliche Einschränkung hat kann sie nicht so hart und schnell wie ihre Schwestern arbeiten. Aus diesem Grund schickt ihr Vater sie zum örtlichen Pfarrer um dessen kranke Ehefrau zu pflegen und im Haushalt zu helfen. Mary und die Pfarrersfrau freunden sich schnell an und sie verrichtet ihre Arbeit zufriedenstellend. Als die Pfarrersfrau verstirbt beginnt Marys geordnetes Leben aus den Rudern zu laufen und für sie beginnt ein absoluter Albtraum.



Nell Leyshons Buch ist aus Sicht von Mary geschrieben. Da Mary keine Schulbildung hat, ist der Schreibstil sehr einfach und weist viele grammatikalische Fehler auf. Zudem verfügt das Buch über keinen sonderlich großen Wortschatz. Ebenso wird auf ausführliche Details, Emotionen und bildliche Beschreibungen verzichtet. Einerseits macht der Schreibstil die Handlung sehr authentisch aber andererseits hatte ich dadurch immer wieder Probleme den Lesefluss aufrecht zu erhalten.



Zu Beginn des Buches zieht sich die Handlung etwas in die Länge und die im Klappentext angekündigte dramatische Wendung lässt lange auf sich warten. Ab dieser Wendung war das Buch allerdings wirklich sehr gelungen und ich konnte es nicht mehr weglegen. Der Schreibstil führt dem Leser Marys Lage und die Brutalität sehr gut vor Augen und ich musste mit dem Mädchen wirklich mitleiden und mitfiebern. Die letzten drei Seiten konnten den gelungen letzten Teil allerdings nochmals übertreffen und ich musste das Ende erst einmal sacken lassen.



Die einzelnen Protagonisten werden zwar nur sehr vage beschrieben und auf Emotionen wird beinahe gänzlich verzichtet, aber dennoch sind alle Charaktere sehr authentisch. Vor allem Mary, die immer ausspricht was sie sich denkt, war mir wirklich sympathisch.



FAZIT:

Beim ersten Teil des Buches konnte ich nicht nachvollziehen, weshalb so viele Leser begeistert davon sind, aber das Ende konnte auch mich mehr als überzeugen. Daher vergebe ich 4 Sterne!