Cover
Das Cover ist sehr schlicht gehalten und sticht trotzdem hervor. Vor einem weißen Hintergrund sieht man die Protagonistin Dawn inmitten von einem Kranz aus Blumen in verschiedenen Rosa- und Lilatönen. Dazu mischen sich Blätter und Sträucher, wie man sie gerne mal im Sumpf findet. Unterhalb dessen befindet sich der Titel in einem passenden Aubergine-Ton. Und – was ich besonders knuffig finde – das eine O in Voodoo ist eine Steckrüber – pardon: eine europäische Zuckerrübe -, was eine Anspielung auf Dawns Voodoo-Kräfte darstellt.
Meinung
Wuhu, das neue Buch von Nina MacKay ist da! Schon “Plötzlich Banshee” habe ich damals verschlungen, ebenso wie ihr Debüt “Queen on Heels” und den Auftakt ihrer Märchenreihe. Für mich war natürlich klar, dass ich auch wieder dieses Schätzchen von ihr lesen muss – nachdem ich verpennt habe, es auf Wattpad zu lesen.
Und was sage ich nun nach dem Lesen dazu? “Teenie Voodoo Queen” ist wieder ein typischer Nina MacKay-Roman, der vor allem durch den außergewöhnlichen Schreibstil der Autorin auffällt. Dieser ist sehr spritzig, mit humorvollen Vergleichen und Gedankengängen. Ab und an schweift sie auch ein wenig ab, aber da sie das Buch aus der Sicht von Dawn, der Protagonistin, erzählt, fällt das bei mir nicht sehr ins Gewicht. Irgendwie hat es sogar seinen ganz eigenen Charme, wenn Dawn in eigentlich eher unpassenden Situationen über ihr geplantes Zuckerrüben-Imperium nachdenkt. Manchmal hat es leider aber trotzdem im Lesefluss gestört.
Das Buch dreht sich um Dawn, die den Alltag zwischen der gewöhnlichen Highschool und der Voodoo-Abendschule zu meistern hat. Keine leichte Aufgabe, denn in der Highschool wird sie von ihren Mitschülern gehänselt und in der Abendschule sieht es nicht anders aus, denn Dawn ist die mieseste Voodoo-Hexe, die es gibt. Alles, was sie verzaubern will, verwandelt sich entweder in eine Steckrübe oder in einen Frosch.
Aus diesem Grund ist sie auch ziemlich verwundert, als sich der eine Alligator, den sie in einen Delphin verwandeln sollte, sich nicht in einen Frosch verwandelt, sondern in einen Menschen. Und weil das noch nicht genug ist, rast ein großes Unglück auf New Orleans zu und auf einmal hat sie such noch einen vorübergehend sterblichen Loa an ihrer Seite. Dawn, die mit Jungs nie viel am Hut hatte, hat auf einmal zwei von der Sorte an ihrer Seite und muss nebenbei also noch irgendwie versuchen, die Stadt zu retten. Da kann ja gar nichts mehr schiefgehen.
Wieder einmal bin ich beeindruckt von Ninas Ideenreichtum. “Teenie Voodoo Queen” befasst sich mit Voodoo – einem Thema, mit dem ich noch nie viel am Hut hatte. Daher war ich über die Erklärungen im Buch sehr froh, denn sie waren verständlich und haben auch Voodoo-Laien geholfen, die Rituale zu verstehen. Man merkt, dass Nina MacKay einiges an Recherche betrieben hat, um das Buch so authentisch wie möglich zu gestalten – sofern man bei einem Fantasy-Roman von authentisch reden kann.
Auch an Plottwists hat sie bei ihrem neusten Werk nicht gespart. Ich muss ja zugeben, ich hatte recht früh eine Vermutung, in welche Richtung die Geschichte geht und wie sie dann endet – ich habe mich getäuscht. In jeder Hinsicht. Nina hat mich so richtig reingelegt, denn obwohl es doch einige Hinweise gab, bin ich bis zum Ende nicht auf diese eine bestimmte Sache gekommen. Dazu bleibt nicht viel zu sagen, außer: Hut ab! Gut gemacht! (Wie mein Romantikerherz das Ende findet, sei dahingestellt, aber das Ende war wirklich unvorhergesehen!)
Dawn als Protagonistin hat mich definitiv sehr amüsiert. Allein schon ihr Plan, mit ihren Kräften ein Zuckerrüben-Imperium aufzumachen … Ich mag ihre Art. Sie ist so herrlich erfrischend. Gut, ab und an plagen sie dann doch ein paar Selbstzweifel. Dabei bräuchte sie die gar nicht, weil sie echt ziemlich cool ist. Zumindest wenn es drauf ankommt, beweist Dawn, dass sie es echt draufhat. Die beiden Männer an ihrer Seite – Jax und Lin – sind einfach der Knaller. Sie haben beide ihre ganz eigenen Absichten, sich mit Dawn abzugeben. Und natürlich können sie einander überhaupt nicht leiden. Das führt zu der ein oder anderen unangenehmen, aber auch urkomischen Situation zwischen ihnen.
Was mich ein wenig rausgebracht hat, waren die Einschübe aus anderen Sichten. Ich finde zwar gut, zeitweise auch in die Köpfe der anderen reinzuschauen, aber manchmal ist es zu viel. Durch den Wechsel zwischen Ich- und personellem Erzähler hat mein Kopf immer seine Zeit gebraucht, um sich wieder umzustellen. Außerdem wollte ich die ganze Zeit wissen, wer die “bisher noch unbekannte Person” ist.
Fazit
“Teenie Voodoo Queen” kann sich als humorvoller Fantasy-Roman auf jeden Fall sehen lassen. Ich habe die Geschichte um Dawn, Jax und Lin sehr genossen – auch wenn es kleinere Kritikpunkte gab – und ich freue mich schon auf den nächsten Roman der Autorin.