Ein toller Abschluss der Reihe
Alles was du mir versprichst ist der dritte Band über die Alvaréz Brüder, die mit ihren Familien auf der Hacienda in Andalusien leben und mit dem spanischen Großfamiliencharme wohl jeden Leser so sehr ...
Alles was du mir versprichst ist der dritte Band über die Alvaréz Brüder, die mit ihren Familien auf der Hacienda in Andalusien leben und mit dem spanischen Großfamiliencharme wohl jeden Leser so sehr in seinen Bann ziehen, dass die Sehnsucht nach gemütlichen Familienabendessen, Churros und Sonnenuntergänge im Ambiente des Hofes nahezu unstillbar wird.
Als Amelie mit ihrem Bruder Ben im Auto strandet, kommt ihr Ramón- der Mittlere der drei Alvaréz Brüder- zur Hilfe und bringt sie zur Hacienda. Dort werden die zwei von den verwunderten Bewohnern sehr herzlich aufgenommen. Vor allem Ramón sind der kleine Ben und seine Schwestern ans Herz gewachsen und obwohl er mit seiner gescheiterten Ehe und dem unerfüllten Kinderwunsch genug eigene Sorgen hat, kümmert er sich liebevoll um die beiden Gestrandeten, denn ihm ist bald klar, dass die beide ein großes Geheimnis umgibt.
Die Geschichte um Ramón und Amelie ist zwar der dritte Teil der Buchreihe, kann aber unabhängig davon sehr gut gelesen werden, denn selbst ohne Vorwissen um die Familie oder spanische Ortskenntnisse bleiben beim Lesen keine offenen Fragen. Im Gegenteil man fühlt sich sofort auf der Hacienda willkommen, lernt die Bewohner, Arbeiter und Tiere sowie das zauberhafte Ambiente kennen und genießt die warmen, herzlichen Familientraditionen der Spanier. Vor allem die traumhafte andalusische Kulisse zieht den Leser sofort in seinen Bann und macht das Lesen zu einem abenteuerlich- romantischen Vergnügen.
Der Schreibstil überzeugt durch seine offene, warme Art, die einen leichten und erfrischenden Lesefluss bietet. Dabei schafft es die Autorin eine sehr gute Balance zwischen dem älteren, erfahrenen Ramón und der jungen, naiven Amelie zu schaffen. Die wechselnde Perspektive der Ich-Erzähler ermöglicht dem Leser einen tieferen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten und damit emotionale Bindungen aufnehmen.
Die Charaktere sind liebevoll und authentisch dargestellt, wenn auch nicht alle Handlungen realistisch und nachvollziehbar sind, machen gerade die kleinen Ungereimtheiten und Eigenarten die Figuren so sympathisch. Viele der Nebenfiguren sind dem Leser der Reihe wo möglich gut bekannt, aber auch Neuleser verfallen ihrem Charme, wecken ein Gefühl von Geborgenheit und Zugehörigkeit.
Trotzt der emotionalen Achterbahnfahrt der Gefühle bleibt die Ernsthaftigkeit der behandelten Themen sehr präsent und authentisch. Neben dem offensichtlichen Schwerpunkt der Gewaltthematik in Familien, schreibt die Autorin auch die Hundeproblematik in Spanien groß und führt diese mit der Geschichte um den Gnadenhof liebevoll in der Geschichte aus.
Also gibt es an dieser Stelle eine klare Leseempfehlung und den Rat trotz der unabhängigen Story mit Band 1 zu beginnen, um länger auf der Hacienda verweilen zu dürfen.