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5teffi

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.02.2024

Lesegenuss

Eine halbe Ewigkeit
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Den Titel des Buches habe ich wörtlich genommen und mir «Eine halbe Ewigkeit» genommen. Nicht, dass man es nicht auch im Ganzen durchlesen könnte. Aber ich wollte den Inhalt bewusst und achtsam wahrnehmen. ...

Den Titel des Buches habe ich wörtlich genommen und mir «Eine halbe Ewigkeit» genommen. Nicht, dass man es nicht auch im Ganzen durchlesen könnte. Aber ich wollte den Inhalt bewusst und achtsam wahrnehmen. Ich habe schon andere Romane der Autorin gelesen und wurde auch diesmal nicht enttäuscht.

Im Buch geht es um Cora Hübsch. Sie ist Mutter erwachsener Kinder und Ehefrau. Die Kinder sind aus dem Haus und die Ehe hält wenig Spannung bereit. Diese und andere Ereignisse lassen die Protagonistin nachdenklich werden, wie sie ihr Leben findet und ob sie es in neue Bahnen lenken soll.

Der Schreibstil ist verständlich und angenehm, die Handlung ist sanft und liebevoll beschrieben. Das Buch in einer Art Livebericht mit Uhrzeiten in Kapitel geteilt. Die Handlung ist greifbar und authentisch und nicht künstlich überspitzt, was ich sehr schätze. Die Protagonisten werden sorgsam beschrieben, wodurch das Gesamtpaket zu einem emotionalen und grossen Lesegenuss wurde. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Autorin hat sich weiterentwickelt

Nachts erzähle ich dir alles
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Im Buch geht es um Lea, die in Deutschland lebt, aber ihre Wurzeln in Südfrankreich hat. Nach vielen Jahren und aufgrund eines persönlichen Tiefs und ihrer Perspektivlosigkeit kehrt sie nun in das Haus ...

Im Buch geht es um Lea, die in Deutschland lebt, aber ihre Wurzeln in Südfrankreich hat. Nach vielen Jahren und aufgrund eines persönlichen Tiefs und ihrer Perspektivlosigkeit kehrt sie nun in das Haus ihres Grossvaters zurück, wo sie einst die Sommer ihrer Kindheit und Jugend verbrachte, um sich dort eine Auszeit zu gönnen. Eines Nachts taucht ein junges Mädchen auf. Am nächste Morgen ist das Mädchen tot und sein Bruder steht vor der Tür…

Der Schreibstil ist bildreich und flüssig. Manchmal sind die landschaftlichen Beschreibungen Südfrankreichs fast schon kitschig, aber nie so, dass es eine gewisse Grenze überschreitet. Auch die Protagonisten haben mich in ihrem Aufbau überzeugt.

Ich bin sonst kein Fan von Sommerromanen - der hier war aber mal was anderes und daher kann ich ihn weiterempfehlen.

Ich habe bereits “So wie du mich kennst” von Anika Landsteiner gelesen und es zwar für eine angenehme Lektüre, aber dennoch für ausbaufähig befunden. Ich bin froh, nun einen weiteren Roman der Autorin gelesen zu haben, denn “Nachts erzähle ich dir alles” hat mich vollständig überzeugt.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Nervenkitzel pur

Der Follower (Tom-Bachmann-Serie 3)
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Im dritten Band der Tom-Bachmann-Reihe wird ein Killer gejagt, der es auf Influencerinnen abgesehen hat. Wieder war es ein grossartiges Leseerlebnis, Profiler Tom Bachmann, der nicht ohne Grund "der Seelenleser" ...

Im dritten Band der Tom-Bachmann-Reihe wird ein Killer gejagt, der es auf Influencerinnen abgesehen hat. Wieder war es ein grossartiges Leseerlebnis, Profiler Tom Bachmann, der nicht ohne Grund "der Seelenleser" genannt wird, bei seinen Ermittlungen zu begleiten.
Auch in diesem Teil geht es wieder spannend, kurzweilig und sehr drastisch zur Sache. Dies ist sicher keine Lektüre für Zartbesaitete, wer allerdings auf brutale und sehr anschaulich beschriebene Thriller steht, kommt hier sicher nicht zu kurz. Für mich persönlich waren manche Szenen teils zu heftig, sodass ich kleine Lesepausen einlegen musste. Trotzdem reizt die riesige Spannung immer wieder zum Weiterlesen.
Sowohl Schreibstil wie auch die Ausdrucksweise sind absolut passend zur Handlung gewählt.
Gut gefällt mir auch, dass man die einzelnen Bücher auch ohne Vorkenntnisse der beiden Vorgänger recht gut versteht (ich habe zuvor nur den 1. Teil gelesen). Einzig für die persönlichen Beziehungen sollte man vielleicht die anderen Teile auch kennen, um dies besser nachvollziehen zu können.

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Veröffentlicht am 22.04.2023

Ungerechtigkeit

Institut für gute Mütter
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Die alleinerziehende Frieda ist überfordert mit ihrer kleinen Tochter. Ihr Leben ist aus den Fugen geraden. Die Scheidung von ihrem Mann der sie für eine jüngere Frau verliess, steckt ihr noch in den Knochen. ...

Die alleinerziehende Frieda ist überfordert mit ihrer kleinen Tochter. Ihr Leben ist aus den Fugen geraden. Die Scheidung von ihrem Mann der sie für eine jüngere Frau verliess, steckt ihr noch in den Knochen. Ihr Job verlangt ihr viel ab, Rücksicht auf ihre Situation erfährt sie dort nicht. Und dann ist die Kleine auch noch krank und schläft nachts kaum. Völlig fertig lässt Frieda ihre Tochter in der Wohnung zurück. Eigentlich wollte sie nur kurz einen Kaffee holen, doch dann fuhr sie auch noch ins Büro. Aus kurz wurden zwei Stunden. Da wurde das Amt schon informiert. Für Frieda beginnt nun ein wahrer Alptraum. Das Kind wird ihr weggenommen und wird fast permanent überwacht. Sie muss für ein Jahr in das "Institut für Gute Mütter" ziehen, um dort zu lernen, wie man eine gute Mutter wird.

Das Buch macht einem von Anfang an wütend. Man leidet mit Frieda mit und kann eigentlich gar nicht fassen, welch Unrecht ihr geschieht. Die Autorin schafft es den Spannungsbogen die ganze Zeit konstant zu halten. Man fliegt über die Seiten, weil man unbedingt wissen möchte, wie die Geschichte ausgeht.

Der Schreibstil hat mir gefallen. Auch die Covergestaltung ist passend. Die Story ist gesellschaftskritisch und vielleicht gar nicht so dystopisch, wie man beim Lesen meint. Wer darf entscheiden, ob eine Mutter gut oder schlecht ist? Und was sind die Kriterien dafür und wer legt sie fest? Kann man überhaupt den gleichen Massstab auf alle Frauen anwenden, ungeachtet ihrer individuellen Situationen? Und warum werden nur die Frauen so hart ins Gericht genommen, in einer Welt, die nach Gleichberechtigung schreit?

Ich fand kann es nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

Spiegel der Gesellschaft

Die spürst du nicht
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Zum Inhalt: Zwei wohlhabende und in der Öffentlichkeit bekannte Familien machen Urlaub in der Toskana. Damit sich die 14-jährige Tochter der einen Familie nicht langweilt, darf sie ihre somalische Freundin ...

Zum Inhalt: Zwei wohlhabende und in der Öffentlichkeit bekannte Familien machen Urlaub in der Toskana. Damit sich die 14-jährige Tochter der einen Familie nicht langweilt, darf sie ihre somalische Freundin mit in die Villa mit Swimming-Pool nehmen. Dann passiert noch am ersten Abend das tragische Unglück...

Der Roman beschreibt den Umgang der Familien mit dem Unglück, aber auch wie Medien damit umgehen. Durch Postings zu den Zeitungsartikeln wird auch der Gesellschaft ein Spiegel vorgehalten – zum Teil sehr unappetitlich, teilweise widerlich, wie Menschen meinen sich zu solchen Tragödien äussern zu müssen.

Daniel Glattauer schafft es mit seinem neuen Roman ein realistisches Bild aktueller Debatten, insbesondere zur Flüchtlingspolitik, darzustellen. Presseartikel und Online-Postings runden passend dazu das Geschehene ab. Einerseits wird gezeigt, wie Medien mit „Geschichten“ umgehen, insbesondere wenn Politiker*innen betroffen sind.

Der Roman ist unglaublich angenehm zu lesen, spannend geschrieben, an den richtigen Stellen humorvoll und emotional, trotzdem sehr tiefgehend.

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