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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2023

Historische Liebesgeschichte in London

Das Vogelmädchen von London
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Die Geschichte handelt von Shay, dem Vogelmädchen. Sie ist Botenmädchen, Falknerin und kann zu alledem noch die Zukunft vorhersagen.
Die Handlung spielt im Jahr 1601 in London. Bei einer Verfolgungsjagd ...

Die Geschichte handelt von Shay, dem Vogelmädchen. Sie ist Botenmädchen, Falknerin und kann zu alledem noch die Zukunft vorhersagen.
Die Handlung spielt im Jahr 1601 in London. Bei einer Verfolgungsjagd über den Dächern lern Shay Nonesuch kennen. Er arbeitet beim Theater und verschafft Shay somit den Einblick in diese Welt und hinter die Kulissen. Die beiden beschliessen, ein eigenes Strassentheater zu gründen. Doch als plötzlich die Königin Elisabeth eine Vorhersage von Shay verlangt, überschlagen sich die Ereignisse.

Das Genre des Buches ist nicht eindeutig definierbar - ich würde es als Mix aus historischem Fantasyroman und verwogener Liebesgeschichte beschreiben.
Was mir gut gefallen hat, sind der verwendete Sprachstil und die dargestellte düstere Stimmung. Ich finde das sehr passend zur jeweiligen Handlung gewählt. Auch die bekannten politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten werden berücksichtigt und fliessen mit ein.
Was mich etwas gestört hat ist, dass trotz der relativ langen Geschichte, in die viele Schicksale gepackt wurden, doch eine gewisse Tiefgründigkeit gefehlt hat. Es war manchmal spannend und dann doch wieder weniger packend. Das Ende fand ich wiederum sehr gelungen.

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Hinterlässt Zwiespalt

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe
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Eine Frau, alleinerziehend, deren nun volljährige Kinder ausziehen, weshalb sie sich ihre Wohnung nicht mehr leisten kann und sich verkleinern muss, die versucht herauszufinden, wer sie eigentlich ist ...

Eine Frau, alleinerziehend, deren nun volljährige Kinder ausziehen, weshalb sie sich ihre Wohnung nicht mehr leisten kann und sich verkleinern muss, die versucht herauszufinden, wer sie eigentlich ist und dafür in Fotos, Erinnerungen und Familiengeschichten wühlt.
Die Autorin nimmt uns mit in die Gedankenwelt der Protagonistin, lässt uns an ihren Sorgen und Überlegungen teilhaben. Von daher ist der Schreibstil sehr passend gewählt.

Was die Zukunftsängste der Protagonistin angeht muss ich in zwei Bereiche unterscheiden. Alle Sorgen rund ums Alleinsein, neu Finden und Organisieren (müssen) kann ich nachvollziehen. Ich finde auch, dass dies im Buch gut und nahbar beschrieben wurde.
Auch die Handlung an sich gefällt mir - es geht um durchschnittliche Alltagssorgen, keine riesige Spannung, keine künstlich erzeugten Überspitzungen. Alles ist ruhig und nachvollziehbar.

Störend fand ich die ganze Thematik der Immobilien. Erst wird nur von der kleinen Stadtwohnung berichtet, die untervermietet wurde. Später kommt noch ein Haus auf dem Land dazu. In beiden will die Mutter nicht leben - macht sich aber ständig Sorgen, nichts Zahlbares zu finden, was ihren Ansprüchen genügt.
Nur schon die Tatsache, dass eine Mutter mit 2 Kindern gleich 3 Lebensräume für sich beansprucht, finde ich ziemlich dekadent. Dann aber auch noch wählerisch zu sein, das Wohnen in den eigenen Immobilien abzulehnen und dennoch zu Jammern ist für mich nicht nachvollziehbar und lässt mich in Hinblick auf die Beurteilung des Buchen mit einem faden Beigeschmack zurück.

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Veröffentlicht am 22.02.2023

Fokus liegt auf Bildern

Die kleine Rittereule
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Man merkt gleich, dass der Autor Christopher Denise bisher mit der Illustration von Kinderbüchern zu tun hatte. Diese stehen nämlich anscheinend im Fokus, während der Text in weniger als 5 Minuten vorgelesen ...

Man merkt gleich, dass der Autor Christopher Denise bisher mit der Illustration von Kinderbüchern zu tun hatte. Diese stehen nämlich anscheinend im Fokus, während der Text in weniger als 5 Minuten vorgelesen ist. Die Illustrationen finde ich sehr hübsch und altersgerecht. Auch wird dadurch die jeweilige Stimmung der Handlung gut dargestellt.

Vom Text hätte ich mir mehr erhofft. Einerseits ist die Geschichte extrem kurz gehalten. Hier hätte man durchaus mehr Handlung reinbringen können (zum Beispiel wie eine Eule von menschlichen Rittern akzeptiert wird). Zum anderen sind einige Sätze oder Aussagen so hochtrabend, dass ich bezweifle, Vierjährige - das ist die Altersempfehlung des Herausgebers - verstehen diese. Ein Beispiel: "Und zur Überraschung aller wurde er angenommen". So ein Satz müsste viel einfacher und kindgerechter formuliert werden.

Fazit: Das Buch ist ok, aber für den Preis (16 Euro!) darf man mehr erwarten.

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Veröffentlicht am 13.01.2023

Eine Familiengeschichte

Gut Erlensee - Cäcilias Erbe
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Die Geschichte spielt in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Cäcilia, eine junge Frau, die gerade ihr Lehrerinnenexamen abgelegt hat, kehrt zurück auf Gut Erlensee zu ihrem Patenonkel und dessen Familie. ...

Die Geschichte spielt in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Cäcilia, eine junge Frau, die gerade ihr Lehrerinnenexamen abgelegt hat, kehrt zurück auf Gut Erlensee zu ihrem Patenonkel und dessen Familie. Nachdem ihre Mutter vor einigen Jahren gestorben war, hatte ihr Vater sie dort hingeschickt. Kurz nach ihrer Rückkehr auf dem Gut erfährt sie vom Tod des Vaters. Bei dessen Testamentsverlesung gibt es für Cäcilia eine grosse Überraschung, die sie und das ganze Gut Erlensee schockiert.

Zeitgleich lernt sie noch den jungen, intelligenten und gutaussehenden Physiker Jakob kennen. Bald verliebt sie sich, obwohl ihr das als Lehrerin untersagt ist und sie in dieser Zeit ihren Job kosten wird.

Man könnte darüber diskutieren, ob man sich inhaltlich nicht hätte kürzer halten können. Es gab einige wiederholte Beschreibungen, die meiner Meinung nach überflüssig sind (z.B. unzählige Wiederholungen der Beschreibung der honigblonden Haare) - fokussierte Leser können sich solche einfachen Tatsachen beim ersten Mal merken. Bei dem Buch handelt es sich also ganz klar um leichte Lektüre. Mich hat es aber nicht gestört, die 400 Seiten zu lesen, da alles in allem der Spannungsbogen gehalten wurde.

Kritisch möchte ich mich zur Covergestaltung in Bezug auf ein inhaltliches Thema äussern. Im Buch wird an einigen Stellen erwähnt, dass Cäcilia sich bei Kummer mit Essen tröstet (Achtung Spoiler: sie hat oft Kummer). Ausserdem wird immer wieder von teils erfolglosen und verzweifelten Versuchen, diesen angefressenen Kummerspeck wieder loszuwerden, berichtet. Auf dem Cover sieht man aber eine sehr schlanke Frau. Ihr Gesichtsausdruck ist nachdenklich, folglich scheint sie gerade Probleme zu haben (was auch inhaltlich passen würde). Nur passt ihre Figur überhaupt nicht dazu. Hier wird ein völlig falsches Bild vermittelt. Auch wenn das Buch von vor 100 Jahren handelt, ist heute der Magerwahn eindeutig vorbei. Schade, noch zumal es im Buch immer wieder und zu unterschiedlichen Themen um das Anstreben von fortschrittlichen Denkens geht.

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Veröffentlicht am 02.12.2022

Leider wenig Neues

Die Kraft der Reue
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Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut. Leider wurden meine Erwartungen nicht so recht erfüllt. Wie der Titel schon verrät, geht es um Reue, was Leute bereuen, warum sie es bereuen und wie man dieses ...

Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut. Leider wurden meine Erwartungen nicht so recht erfüllt. Wie der Titel schon verrät, geht es um Reue, was Leute bereuen, warum sie es bereuen und wie man dieses Gefühl nutzen kann um daraus zu lernen und seine Verhaltensweisen zu überdenken.

Ich finde, dass der Autor sich viel Mühe bei der Recherche gemacht hat. Aber leider ist der Output nur mässig. Ich konnte für mich nur wenig Neues entnehmen.

Gut gefallen hat mir die Einteilung des Buches. Die vielen Zitate der Leute, die schreiben, was sie bereuen, fand ich auch sehr auflockernd und unterhaltsam. Was mich jedoch gestört hat, sind die vielen Wiederholungen. Zum Teil wird die gleiche inhaltliche Aussage in zwei aufeinander folgenden Sätzen geschrieben. Vermutlich sollte der Aussage so mehr Gewichtung gegeben werden. Man hätte das Buch meiner Meinung nach aber deutlich kürzen können, ohne dadurch Inhalt einzubüssen.

Ich wünsche mir, dass das Buch viele Leser animiert, ihr heimlich Bereutes zu überdenken und durch die Interviews und die Erfahrungen anderer den Mut zu fassen, einen Schritt zur Verbesserung zu wagen.

Sehr passen und inspirierend finde ich folgendes, aus dem Buch zitierte, chinesische Sprichwort:

Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die zweitbeste Zeit ist jetzt.

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