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Veröffentlicht am 15.05.2021

Ein guter Einblick in das damalige Leben der Walfänger und Inselbewohner

Die Walfängerin von Borkum
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Mitte des 17. Jahrhunderts führten die Menschen auf der Nordseeinsel Borkum ein karges Leben. Die meisten Familien waren zur Bestreitung ihres Lebensunterhaltes darauf angewiesen, dass die Männer eine ...

Mitte des 17. Jahrhunderts führten die Menschen auf der Nordseeinsel Borkum ein karges Leben. Die meisten Familien waren zur Bestreitung ihres Lebensunterhaltes darauf angewiesen, dass die Männer eine Heuer auf einem Walfänger bekamen.

Mit den Protagonisten habe ich mich teilweise etwas schwergetan. Meiner Meinung nach, waren nicht alle stringent ausgearbeitet. Gerade Fenja als eine der Hauptcharaktere machte es mir schwer, ihre Handlungen nachzuvollziehen. Sie macht zwar im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durch, aber einige ihrer Entscheidungen fand ich schlichtweg unrealistisch.

Mich hat ganz besonders das erste Drittel des Romans in den Bann gezogen, aber auch wenn die Geschichte dann etwas abflachte, fühlte ich mich noch gut unterhalten. Auch den Einblick in das Leben an Bord eines Walfängers fand ich sehr interessant. Kaum zu glauben, mit welch dürftiger Ausrüstung sich die mutigen Männer auf Walfang begeben haben.

Um den Leser zu fesseln nutzt Claudia Schirdewan die ganze Bandbreite der Emotionen. Wir haben es mit Liebe, Sehnsucht, Trauer, Neid und Hass zu tun. Diese Gefühle kann sie sehr gut transportieren.

Auch wenn ich nicht alles realistisch fand und ich eine etwas andere Geschichte erwartet hatte (wer das Buch liest, weiß vielleicht was ich damit meine), hat mir das Buch insgesamt doch so gut gefallen, dass ich vier Sterne dafür vergebe.

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Veröffentlicht am 11.05.2021

Ein etwas anderer Regionalkrimi

Niederbayerische Göttinen
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Flowerpower und Druidentrank ist bereits der vierte Band der Reihe. Für mich war es die zweite Begegnung mit der immer wieder privat ermittelnden Karin Schneider. Dieses Mal bleibt ihr aber gar nichts ...

Flowerpower und Druidentrank ist bereits der vierte Band der Reihe. Für mich war es die zweite Begegnung mit der immer wieder privat ermittelnden Karin Schneider. Dieses Mal bleibt ihr aber gar nichts anderes übrig als der Polizei wieder ins Handwerk zu pfuschen, denn es ist ihr bisher persönlichster Fall. Und ihre unkonventionelle Art bei der Aufklärung führt auch zum Erfolg.

Die sympathische Hobbyermittlerin ist schon ein interessanter Charakter. Aber auch die übrigen Protagonisten sind keine 08/15-Figuren, sondern von urig bis skurril ist alles dabei.

Ingrid Werner hat sich einen sehr interessanten Plot ausgesucht, denn es geht um keltische Relikte und Riten. Diese gemischt mit dem niederbayerischen Lokalkolorit ergeben eine ungewöhnliche Mischung.

Ein liebevoll mit viel Humor erzählter Regionalkrimi, der mich gut unterhalten und die vier Sterne voll verdient hat. Für eine Fortsetzung bin ich jederzeit zu haben.

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Verheißungsvoller Auftakt der Senfblütensaga

Die Senfblütensaga - Zeit für Träume
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Ich mag sehr gerne historische Romane, die sich an real existierende Personen und Begebenheiten orientiere, was hier der Fall ist. Mit der Herstellung von Senf habe ich mich bisher noch nie beschäftigt, ...

Ich mag sehr gerne historische Romane, die sich an real existierende Personen und Begebenheiten orientiere, was hier der Fall ist. Mit der Herstellung von Senf habe ich mich bisher noch nie beschäftigt, deswegen fand ich das Thema an sich schon sehr interessant.

Die ersten Kapitel haben mich schon voll in ihren Bann gezogen. Wir lernen Carl Seidel kennen, der für die Senfherstellung brennt und von einer eigenen Senfmanufaktur träumt. Emma hingegen möchte für ihr Leben gerne studieren. Leider ist dies im Reichsland Elsass-Lothringen zu Beginn des 20. Jahrhunderts Frauen noch nicht gestattet. Beide haben gegen Vorbehalte ihrer Eltern zu kämpfen, geben ihren Traum aber nie auf. Mir waren die beiden mutigen jungen Menschen sympathisch. Insgesamt treffen wir auf völlig unterschiedliche Personen, die auch unterschiedliche Gefühle in mir auslösten.

Im mittleren Teil hat die Geschichte einige Länge und es gibt ähnliche und öfters wiederkehrende Szenen. Außerdem fand ich Wissen der jungen Emma (um nicht zu sagen ihre Besserwisserei) teilweise unrealistisch.

Besonders gut hat mir gefallen, dass Themen wie die Rechte und die Stellung der Frauen in der Gesellschaft und Homosexualität zur Sprache kommen. Zustände, die wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können. Besonders erwähnen möchte ich noch das Nachwort mit den zusätzlichen historischen Daten und Fakten.

Insgesamt aber hat mir der Auftakt dieser Trilogie gut gefallen und ich freue mich auf die baldige Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Biographischer Roman einer ambitionierten Künstlerin

Die Bildhauerin
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Camille Claudel weiß schon als Kind, dass sie eine berühmte Bildhauerin werden will. Als siebzehnjährige kam sie aufgrund der Unterstützung durch ihren Vater nach Paris um an der Académie Colarossi zu ...

Camille Claudel weiß schon als Kind, dass sie eine berühmte Bildhauerin werden will. Als siebzehnjährige kam sie aufgrund der Unterstützung durch ihren Vater nach Paris um an der Académie Colarossi zu studieren. Als Frau ist ihr der Zugang an der École des Beaus-Arts verwehrt.

Als ihre Plastiken Aufsehen erregen, wird auch Auguste Rodins auf sie aufmerksam. Im weiteren Verlauf wird er ihr Lehrer und sie zuerst seine Mitarbeiterin und später seine Muse und Geliebte. Leider schafft Camille es trotz ihres großen Talents und Könnens nie, sich aus seinem Schatten zu lösen.

Pia Rosenberger hat sich intensiv mit diesem Lebensabschnitt der Künstlerin in der Epoche des Fin de Siècle beschäftigt. Sehr emotional erzählt sie Camilles Bestreben nach Anerkennung, wobei sie teilweise sehr rigoros vorgeht, und den Zwiespalt, in den sie ihre Liebe zu Rodin stürzt.

Die charakterliche Vielschichtigkeit sowohl von Auguste Rodin als auch Camille Claudel hat die Autorin sehr gut und realistisch dargestellt. Für mich hätte das Leben der Bohème etwas mehr herausgestellt werden können, auch wenn der Fokus auf der Beziehung zwischen Rodin und Claudel lag. Gefallen hat mir der wiederkehrende Auftritt von Debussy, der sich um Camille bemüht.

Mir gefällt die Serie des Aufbau-Verlags über berühmte und starke Frauen. Ich freue mich über weitere Romane dieser Reihe.

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Nicht zu vergleichen mit einem "normalen" Krimi

Rieslingmord
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„Riesling Mord“ ist bereits Band drei der Elwenfelser-Krimireihe. Für mich war es der erste Besuch in dem pfälzischen Dorf. Da der Fall in sich abgeschlossen ist, habe ich mit dem Verständnis kein Problem ...

„Riesling Mord“ ist bereits Band drei der Elwenfelser-Krimireihe. Für mich war es der erste Besuch in dem pfälzischen Dorf. Da der Fall in sich abgeschlossen ist, habe ich mit dem Verständnis kein Problem gehabt. Aber es dürfte schon von Vorteil sein, wenn man die Vorgänger gelesen hat, dann sind einem die Beziehungen der Personen untereinander klarer und man versteht den Bezug auf vorherige Ereignisse besser.

Zu Beginn war ich etwas erschrocken und dachte auf was habe ich mich denn da eingelassen. Der Part mit den Geistern war mir dann doch zu abgefahren. Ich habe es nicht so mit überirdischen Erscheinungen. Aber im weiteren Verlauf konnte ich mich dann mehr und mehr auf die Geschichte einlassen und hatte meinen Spaß am Geschehen.

Aber nicht nur der Krimi insgesamt, sondern auch die Charaktere sind teilweise sehr speziell. Britta und Christian Habekost haben sich große Mühe mit ihren sehr unterschiedlichen Protagonisten gegeben und sie mit viel Liebe und einem guten Schuss Humor gezeichnet. Ich habe sie bereits ins Herz geschlossen.

Dieser Krimi ist eine außergewöhnliche Mischung aus Lokalkolorit, Mystik, Romantik, Esoterik, Humor und Spannung, die den Autoren aber gut gelungen ist. Mir hat der erste Elwenfelser Krimi gut gefallen und ich freue mich auf weitere Besuch in Elwenfels.

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