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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2018

Einmal mehr ist Hochspannung angesagt

Der Flüstermann: Thriller
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Der Flüstermann ist Band drei der Reihe mit Laura Kern als Ermittlerin. Ich kenne zwar die Vorgängerbände, aber da die Fälle in sich abgeschlossen sind, muss man diese zum Verständnis nicht gelesen haben ...

Der Flüstermann ist Band drei der Reihe mit Laura Kern als Ermittlerin. Ich kenne zwar die Vorgängerbände, aber da die Fälle in sich abgeschlossen sind, muss man diese zum Verständnis nicht gelesen haben (aber man verpasst jede Mende Adrenalinschübe). Relevante Sachen werden kurz angerissen, so dass Zusammenhänge klar sind.

Der Prolog – aus Sicht des Opfers geschildert – ist schon heftig und erhöhte den Pulsschlag nicht nur bei mir sondern auch bei den Ermittlern. Die dort aufgebaute Spannung konnte bis zum Schluss gehalten werden auch wenn ich früher als gewohnt eine Ahnung von Täter und Motiv hatte.

Lobend erwähnen möchte ich auch die Kreativität der Autorin, die sie bei der Erfindung der unterschiedlichen Tötungsarten an den Tag legt. Abwechslung ist da garantiert.

Die Schreibweise von Catherine Shepherd ist einfach fesselnd und die Seiten fliegen nur so dahin.

Die Ermittlerin Laura Kern mag ich einfach. Sie ist sympathisch und ein gut ausgearbeiteter Charakter, bei dem auch im Laufe der Zeit eine Entwicklung festzustellen ist. Auch ihr Kollege Max, der hier eher eine untergeordnete Rolle spielt, ist mir irgendwie ans Herz gewachsen genau wie Taylor.

Ab jetzt warte ich gespannt auf die Fortsetzung, denn ich will wissen wie sich Lauras Privatleben weiter entwickelt.

Veröffentlicht am 03.07.2018

Ein sehr intensiver und bewegender Roman rund um die deutsch-polnischen Beziehungen vor und bis nach dem 2. Weltkrieg

Wenn wir wieder leben
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Ich bin ja ein großer Fan von Charlotte Roth und habe mich sehr auf dieses neue Buch gefreut und ich muss sagen, sie hat mich erneut begeistert.

In zwei verschiedenen Zeitebenen wird die Geschichte von ...

Ich bin ja ein großer Fan von Charlotte Roth und habe mich sehr auf dieses neue Buch gefreut und ich muss sagen, sie hat mich erneut begeistert.

In zwei verschiedenen Zeitebenen wird die Geschichte von Gundi und ihrer Tochter Wanda erzählt. Der historische Strang mit Gundi beginnt im Jahr 1927 und endet 1945; der mit Wanda spielt 1963/64.

Charlotte Roth nimmt uns mit in das schöne und beliebte Ostseebad Zoppot und schildert sehr detailliert das unbeschwerte Leben dort. Doch nach und nach ändern sich die Zeiten, aber insbesondere Gundi verschließt davor lange Zeit die Augen. Sie und ihre Freunde wollen ihren großen Traum einer berühmten Band weiterleben, aber der 2. Weltkrieg rückt unausweichlich näher und verändert auch ihr Leben.

Wanda begibt sich Jahre später auf Spurensuche nach ihrer Herkunft und reist in das nunmehr polnische Sobot (ehemals Zoppot).

Die Protagonisten sind sehr gut und stringent ausgearbeitet, was nicht nur für die Hauptakteure sondern auch für die Nebenfiguren gilt.

Im historischen Strang ist sehr realistisch die immer stärker werdende Macht Hitlers und seiner Anhänger dargestellt. Genau wie das sich ändernde Miteinander von Deutschen, Juden und Polen.

Im neueren Teil wird anschaulich beschrieben welche Auswirkungen die damalige Zeit auch Jahre später noch auf einzelne Menschen oder ganze Familien haben kann – selbst dann, wenn man nicht selbst zur Kriegsgeneration zählt.

Zum Glück gibt es auch unbeschwerte Szenen und eine Liebesgeschichte, so dass die Geschehnisse nicht nur bedrückend sind.

Ich bin immer wieder begeistert von dem anschaulichen und fesselnden Schreibstil, der ein flüssiges Lesen möglich macht.

Charlotte Roth präsentiert uns einen sehr gut recherchierten Roman über die Greueltaten dieses Krieges und seiner Opfer. Eingeflossen ist ein gutes Stück ihrer eigenen Familiengeschichte, denn ihre Omi ist gebürtig aus Gdansk.

Ich kann das Buch nur Jedem empfehlen, insbesondere wenn man einen anschaulichen Eindruck der deutsch-polnischen Beziehungen zu Zeiten vor und bis nach dem 2. Weltkrieg haben möchte. Gerne vergebe ich 5 wohlverdiente Sterne.

Veröffentlicht am 02.07.2018

Sehr starker historischer Roman

Lady Liberty
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Im ausgehenden 19. Jahrhundert macht sich die Freiheitsstatue (ein Geschenk der Franzosen) auf den Weg nach Amerika. Mit ihr an Bord befindet sich Camille St. Laurent, die von einer journalistischen Karriere ...

Im ausgehenden 19. Jahrhundert macht sich die Freiheitsstatue (ein Geschenk der Franzosen) auf den Weg nach Amerika. Mit ihr an Bord befindet sich Camille St. Laurent, die von einer journalistischen Karriere träumt.

Bei diesem Buch hat der Titel eine doppelte Bedeutung, denn auch Camille ist eine freiheitsliebende und starke Person, die sich für die Gleichberechtigung der Frauen einsetzt. Damit ist sie den meisten ihrer Zeitgenossinnen weit voraus.

Im Laufe er Geschichte erhalten wir neben vielen Fakten zur Freiheitsstatue auch einen Einblick in das damalige Leben in Amerika. Die Diskrepanz zwischen arm und reich wird sehr anschaulich anhand der mitwirkenden Personen dargestellt.

Die sehr unterschiedlichen Charaktere sind stringent und realistisch ausgearbeitet. Zudem haben wir es nicht nur mit fiktiven Personen zu tun sondern auch Zeitgenossen sind geschickt involviert worden.

Der Unterhaltungswert wird durch eine Liebesgeschichte gesteigert und für zusätzliche Spannung sorgen einige Morde, an deren Aufklärung der Leser miträtseln kann.

Der Schreibstil ist bis auf einige Dialoge sehr flüssig und angenehm zu lesen, so dass die Seiten nur so dahin fliegen. Humorvolle Szenen und ironische Kommentare tun ihr übriges dazu.

Diese gekonnt verwobene Mischung aus gut recherchierten historischen Fakten, Krimi und Liebesgeschichte haben mich von Beginn an gefesselt, so dass ich gerne 5 Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Nichts für empfindliche Seelen

SOG
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Kommissar Huldar wurde degradiert und ist seinen Job als Chef der Einheit nach einer missglückten Ermittlung los. Aufgrund eines anonymen Hinweises durchsucht er mit Kollegen einen Garten und findet zwei ...

Kommissar Huldar wurde degradiert und ist seinen Job als Chef der Einheit nach einer missglückten Ermittlung los. Aufgrund eines anonymen Hinweises durchsucht er mit Kollegen einen Garten und findet zwei abgetrennte Hände. Die Ermittlungen werden aufgenommen und nehmen ihren Lauf.

Ich mag sehr gerne skandinavische Krimis und Thriller. Mit isländischen Autoren tue ich mich schon mal schwer, aber ich beschloss einen Versuch mit Yrsa Sigurdardóttir zu starten und habe es wahrlich nicht bereut.

Auf der Rückseite des Schutzumschlages heißt es u. a. „Dunkel, Gefährlich, Erbarmungslos“ und das kann ich nur bestätigen. Die Autorin schafft es den Leser von Beginn an in ihren Bann zu schlagen und die unterschiedlichsten Emotionen heraufzubeschwören. Kurze Erholungsphasen bekommt der Leser bei den Begegnungen des Kommissars mit der Psychologin Freya.

Immer neue Erkenntnisse ließen mich auch miträtseln, aber das Ende hat mich völlig überrascht.

Die Charaktere sind sehr gut dargestellt und kamen realistisch bei mir an.

Der Schreibstil ist fesselnd und angenehme zu lesen – bis auf die isländischen Namen und Ortsbezeichnungen.

„Sog“ hatte auf mich auch Sogwirkung und ich vergebe gerne 5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.06.2018

Ein wunderschöner und gar nicht oberflächlicher Sommerroman

Wo die Dünen schimmern
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Jessieanna möchte eine Lotion herstellen, die sowohl gut für die Haut als auch für die Seele ist, aber es fehlt eine entscheidende Zutat. Als sie in die alte Heimat ihres Vaters zur Erholung geschickt ...

Jessieanna möchte eine Lotion herstellen, die sowohl gut für die Haut als auch für die Seele ist, aber es fehlt eine entscheidende Zutat. Als sie in die alte Heimat ihres Vaters zur Erholung geschickt wird, ahnt sie noch nicht, dass sie auf Amrum fündig werden wird.

„Wo die Dünen schimmern“ ist der zweite Band der Nordsee-Trilogie, den man auch ohne Kenntnis des Vorgängers lesen kann. Nicht, dass mir für das Verständnis was gefehlt hätte, aber ich persönlich hätte gerne vorher Band 1 gelesen.

Wer sich aufgrund des Covers und des Klappentextes einen leichten Sommerroman erhofft hat, wird vielleicht ein wenig enttäuscht sein. Die Geschichte bietet nämlich auch durchaus ernste Themen u. a. mit Krankheiten wie Leukämie und Krebs und Judenverfolgung im 2. Weltkrieg.

Wir begleiten Jessieanna eine zeitlang auf ihrem Weg, aber auch ihrem Vater Pinswin ist ein eigener Erzählstrang gewidmet. In diesem gibt es immer wieder Rückblicke in seine Zeit als Kind und Jugendlicher auf Amrum.

Wir lernen aber noch viele weitere Personen kennen, die irgendwie einen Bezug zu Vater und/oder Tochter haben. Diese Geschichten um den eigentlichen Handlungsstrang haben für mich die Protagonisten erst so richtig lebendig gemacht, denn so ist das wahre Leben.

Die Charaktere waren realistisch dargestellt, durchweg sympathisch, ja sogar liebenswert, obwohl sie natürlich auch ihre Macken haben. Mir hat besonders die durchweg positive Lebenseinstellung gefallen.

Als Fan einer Nordseeinsel (auch wenn es nicht Amrum ist) gefiel mir auch die detaillierte Beschreibung von Land, Meer und Wetter.

Für mich war es das erste Buch von Patricia Koelle, aber definitiv nicht das letzte. Ich kann sagen, dass ich eine neue Autorin für mich entdeckt habe.