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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2018

Sehr starker historischer Roman

Lady Liberty
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Im ausgehenden 19. Jahrhundert macht sich die Freiheitsstatue (ein Geschenk der Franzosen) auf den Weg nach Amerika. Mit ihr an Bord befindet sich Camille St. Laurent, die von einer journalistischen Karriere ...

Im ausgehenden 19. Jahrhundert macht sich die Freiheitsstatue (ein Geschenk der Franzosen) auf den Weg nach Amerika. Mit ihr an Bord befindet sich Camille St. Laurent, die von einer journalistischen Karriere träumt.

Bei diesem Buch hat der Titel eine doppelte Bedeutung, denn auch Camille ist eine freiheitsliebende und starke Person, die sich für die Gleichberechtigung der Frauen einsetzt. Damit ist sie den meisten ihrer Zeitgenossinnen weit voraus.

Im Laufe er Geschichte erhalten wir neben vielen Fakten zur Freiheitsstatue auch einen Einblick in das damalige Leben in Amerika. Die Diskrepanz zwischen arm und reich wird sehr anschaulich anhand der mitwirkenden Personen dargestellt.

Die sehr unterschiedlichen Charaktere sind stringent und realistisch ausgearbeitet. Zudem haben wir es nicht nur mit fiktiven Personen zu tun sondern auch Zeitgenossen sind geschickt involviert worden.

Der Unterhaltungswert wird durch eine Liebesgeschichte gesteigert und für zusätzliche Spannung sorgen einige Morde, an deren Aufklärung der Leser miträtseln kann.

Der Schreibstil ist bis auf einige Dialoge sehr flüssig und angenehm zu lesen, so dass die Seiten nur so dahin fliegen. Humorvolle Szenen und ironische Kommentare tun ihr übriges dazu.

Diese gekonnt verwobene Mischung aus gut recherchierten historischen Fakten, Krimi und Liebesgeschichte haben mich von Beginn an gefesselt, so dass ich gerne 5 Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Nichts für empfindliche Seelen

SOG
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Kommissar Huldar wurde degradiert und ist seinen Job als Chef der Einheit nach einer missglückten Ermittlung los. Aufgrund eines anonymen Hinweises durchsucht er mit Kollegen einen Garten und findet zwei ...

Kommissar Huldar wurde degradiert und ist seinen Job als Chef der Einheit nach einer missglückten Ermittlung los. Aufgrund eines anonymen Hinweises durchsucht er mit Kollegen einen Garten und findet zwei abgetrennte Hände. Die Ermittlungen werden aufgenommen und nehmen ihren Lauf.

Ich mag sehr gerne skandinavische Krimis und Thriller. Mit isländischen Autoren tue ich mich schon mal schwer, aber ich beschloss einen Versuch mit Yrsa Sigurdardóttir zu starten und habe es wahrlich nicht bereut.

Auf der Rückseite des Schutzumschlages heißt es u. a. „Dunkel, Gefährlich, Erbarmungslos“ und das kann ich nur bestätigen. Die Autorin schafft es den Leser von Beginn an in ihren Bann zu schlagen und die unterschiedlichsten Emotionen heraufzubeschwören. Kurze Erholungsphasen bekommt der Leser bei den Begegnungen des Kommissars mit der Psychologin Freya.

Immer neue Erkenntnisse ließen mich auch miträtseln, aber das Ende hat mich völlig überrascht.

Die Charaktere sind sehr gut dargestellt und kamen realistisch bei mir an.

Der Schreibstil ist fesselnd und angenehme zu lesen – bis auf die isländischen Namen und Ortsbezeichnungen.

„Sog“ hatte auf mich auch Sogwirkung und ich vergebe gerne 5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.06.2018

Ein wunderschöner und gar nicht oberflächlicher Sommerroman

Wo die Dünen schimmern
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Jessieanna möchte eine Lotion herstellen, die sowohl gut für die Haut als auch für die Seele ist, aber es fehlt eine entscheidende Zutat. Als sie in die alte Heimat ihres Vaters zur Erholung geschickt ...

Jessieanna möchte eine Lotion herstellen, die sowohl gut für die Haut als auch für die Seele ist, aber es fehlt eine entscheidende Zutat. Als sie in die alte Heimat ihres Vaters zur Erholung geschickt wird, ahnt sie noch nicht, dass sie auf Amrum fündig werden wird.

„Wo die Dünen schimmern“ ist der zweite Band der Nordsee-Trilogie, den man auch ohne Kenntnis des Vorgängers lesen kann. Nicht, dass mir für das Verständnis was gefehlt hätte, aber ich persönlich hätte gerne vorher Band 1 gelesen.

Wer sich aufgrund des Covers und des Klappentextes einen leichten Sommerroman erhofft hat, wird vielleicht ein wenig enttäuscht sein. Die Geschichte bietet nämlich auch durchaus ernste Themen u. a. mit Krankheiten wie Leukämie und Krebs und Judenverfolgung im 2. Weltkrieg.

Wir begleiten Jessieanna eine zeitlang auf ihrem Weg, aber auch ihrem Vater Pinswin ist ein eigener Erzählstrang gewidmet. In diesem gibt es immer wieder Rückblicke in seine Zeit als Kind und Jugendlicher auf Amrum.

Wir lernen aber noch viele weitere Personen kennen, die irgendwie einen Bezug zu Vater und/oder Tochter haben. Diese Geschichten um den eigentlichen Handlungsstrang haben für mich die Protagonisten erst so richtig lebendig gemacht, denn so ist das wahre Leben.

Die Charaktere waren realistisch dargestellt, durchweg sympathisch, ja sogar liebenswert, obwohl sie natürlich auch ihre Macken haben. Mir hat besonders die durchweg positive Lebenseinstellung gefallen.

Als Fan einer Nordseeinsel (auch wenn es nicht Amrum ist) gefiel mir auch die detaillierte Beschreibung von Land, Meer und Wetter.

Für mich war es das erste Buch von Patricia Koelle, aber definitiv nicht das letzte. Ich kann sagen, dass ich eine neue Autorin für mich entdeckt habe.

Veröffentlicht am 08.06.2018

Spannend und sehr realitätsnah

NACHTWILD
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Joan hat mit ihrem vierjährigen Sohn Lincoln wie so oft den Nachmittag im Zoo verbracht. Jetzt machen sie sich auf dem Weg zum Ausgang, vorbei an bekannten Gehegen und den Halloweendekorationen, die teilweise ...

Joan hat mit ihrem vierjährigen Sohn Lincoln wie so oft den Nachmittag im Zoo verbracht. Jetzt machen sie sich auf dem Weg zum Ausgang, vorbei an bekannten Gehegen und den Halloweendekorationen, die teilweise umgekippt am Boden liegen. Aber dann erkennt Joan, dass es sich nicht um Halloweenfiguren handelt und ein Wettlauf beginnt.

Joan musste nicht nur einen sicheren Ort für sich und ihren Sohn finden, nein, sie musste sich zwischendurch auch entscheiden. Denkt sie nur an sich und Lincoln oder hilft sie auch anderen Menschen? Wenn ja, wem? Oder bringt sie sich und ihren Sohn dadurch in Gefahr? Daneben gibt’s noch Situationen, die im alltäglichen Leben kein Problem darstellen wie z. B., dass ihr Sohn Hunger hat oder auf eine richtige Toilette will.

Ich muss sagen, ich habe bei manchen Szenen den Atem angehalten. Gin Phillips hat die Situation äußerst realistisch dargestellt. Die Perspektivwechsel nehmen hin und wieder was von der Spannung, aber der Spannungsbogen bleibt während der gesamten Zeit erhalten.

Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen. Trotz einiger kurzen Flauten vergebe ich 5 Sterne für spannende Lesestunden.

Veröffentlicht am 27.05.2018

Sozialkritisches Thema in einer packenden Geschichte gut eingearbeitet

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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Annika Paulsen hat sich, nachdem sie ihren Traum eine bekannte Pianistin zu werden, aufgegeben hat, an einem elitären Gymnasium als Lehrerin bequem eingerichtet. Ausgerechnet an ihrem Geburtstag erfährt ...

Annika Paulsen hat sich, nachdem sie ihren Traum eine bekannte Pianistin zu werden, aufgegeben hat, an einem elitären Gymnasium als Lehrerin bequem eingerichtet. Ausgerechnet an ihrem Geburtstag erfährt sie, dass sie an eine sogenannte Brennpunktschule aushilfsweise einspringen muss. Von da an ist ihr ganzes Tun und Handeln nur von dem Willen beherrscht, unbedingt wieder an ihre alte Schule zurückzukommen.

Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde genießen und konnte es zwischendurch kaum aus der Hand legen. In einem fesselnden und flüssigen Schreibstil nimmt uns die Autorin mit nach Hamburg in das Leben von Annika und ihren Freunden. Die Geschichte ist humorvoll, stimmt aber auch nachdenklich, wenn es um die Lebensweise und Perspektiven Jugendlicher in sozial schwachen Verhältnissen geht.

Selten machen die Protagonisten innerhalb eines Buches so eine starke Entwicklung wie Annika. Wir lernen sie als oberflächliche Lehrerin an einem Elite-Gymnasium kennen. Sie ist egoistisch und setzt Freunde und Bekannte zu ihrem eigenen Nutzen ein. Nach und nach entwickelt sie sich aber zu einer engagierten Lehrerin, der die Schüler am Herzen liegen und diese Veränderung wirkt sich auch positiv auf ihr Privatleben aus.

Auch die Charaktere der Nebendarsteller sind mit Tiefe gezeichnet und kamen meist sehr authentisch bei mir an.

Da wir hin und wieder einen Kurzurlaub in Hamburg verbringen, haben mir besonders die angegebenen Schauplätze und Lokalitäten gefallen, von denen wir beim nächsten Besuch sicherlich die ein oder andere Kneipe und ganz bestimmt Lühmanns Teestube aufsuchen.

Der Roman hat mir sowohl unterhaltsame als auch nachdenkliche Momente beschert und bekommt von mir wohlverdiente 5 Sterne.

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