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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2018

Ein wunderschöner und gar nicht oberflächlicher Sommerroman

Wo die Dünen schimmern
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Jessieanna möchte eine Lotion herstellen, die sowohl gut für die Haut als auch für die Seele ist, aber es fehlt eine entscheidende Zutat. Als sie in die alte Heimat ihres Vaters zur Erholung geschickt ...

Jessieanna möchte eine Lotion herstellen, die sowohl gut für die Haut als auch für die Seele ist, aber es fehlt eine entscheidende Zutat. Als sie in die alte Heimat ihres Vaters zur Erholung geschickt wird, ahnt sie noch nicht, dass sie auf Amrum fündig werden wird.

„Wo die Dünen schimmern“ ist der zweite Band der Nordsee-Trilogie, den man auch ohne Kenntnis des Vorgängers lesen kann. Nicht, dass mir für das Verständnis was gefehlt hätte, aber ich persönlich hätte gerne vorher Band 1 gelesen.

Wer sich aufgrund des Covers und des Klappentextes einen leichten Sommerroman erhofft hat, wird vielleicht ein wenig enttäuscht sein. Die Geschichte bietet nämlich auch durchaus ernste Themen u. a. mit Krankheiten wie Leukämie und Krebs und Judenverfolgung im 2. Weltkrieg.

Wir begleiten Jessieanna eine zeitlang auf ihrem Weg, aber auch ihrem Vater Pinswin ist ein eigener Erzählstrang gewidmet. In diesem gibt es immer wieder Rückblicke in seine Zeit als Kind und Jugendlicher auf Amrum.

Wir lernen aber noch viele weitere Personen kennen, die irgendwie einen Bezug zu Vater und/oder Tochter haben. Diese Geschichten um den eigentlichen Handlungsstrang haben für mich die Protagonisten erst so richtig lebendig gemacht, denn so ist das wahre Leben.

Die Charaktere waren realistisch dargestellt, durchweg sympathisch, ja sogar liebenswert, obwohl sie natürlich auch ihre Macken haben. Mir hat besonders die durchweg positive Lebenseinstellung gefallen.

Als Fan einer Nordseeinsel (auch wenn es nicht Amrum ist) gefiel mir auch die detaillierte Beschreibung von Land, Meer und Wetter.

Für mich war es das erste Buch von Patricia Koelle, aber definitiv nicht das letzte. Ich kann sagen, dass ich eine neue Autorin für mich entdeckt habe.

Veröffentlicht am 08.06.2018

Spannend und sehr realitätsnah

NACHTWILD
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Joan hat mit ihrem vierjährigen Sohn Lincoln wie so oft den Nachmittag im Zoo verbracht. Jetzt machen sie sich auf dem Weg zum Ausgang, vorbei an bekannten Gehegen und den Halloweendekorationen, die teilweise ...

Joan hat mit ihrem vierjährigen Sohn Lincoln wie so oft den Nachmittag im Zoo verbracht. Jetzt machen sie sich auf dem Weg zum Ausgang, vorbei an bekannten Gehegen und den Halloweendekorationen, die teilweise umgekippt am Boden liegen. Aber dann erkennt Joan, dass es sich nicht um Halloweenfiguren handelt und ein Wettlauf beginnt.

Joan musste nicht nur einen sicheren Ort für sich und ihren Sohn finden, nein, sie musste sich zwischendurch auch entscheiden. Denkt sie nur an sich und Lincoln oder hilft sie auch anderen Menschen? Wenn ja, wem? Oder bringt sie sich und ihren Sohn dadurch in Gefahr? Daneben gibt’s noch Situationen, die im alltäglichen Leben kein Problem darstellen wie z. B., dass ihr Sohn Hunger hat oder auf eine richtige Toilette will.

Ich muss sagen, ich habe bei manchen Szenen den Atem angehalten. Gin Phillips hat die Situation äußerst realistisch dargestellt. Die Perspektivwechsel nehmen hin und wieder was von der Spannung, aber der Spannungsbogen bleibt während der gesamten Zeit erhalten.

Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen. Trotz einiger kurzen Flauten vergebe ich 5 Sterne für spannende Lesestunden.

Veröffentlicht am 27.05.2018

Sozialkritisches Thema in einer packenden Geschichte gut eingearbeitet

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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Annika Paulsen hat sich, nachdem sie ihren Traum eine bekannte Pianistin zu werden, aufgegeben hat, an einem elitären Gymnasium als Lehrerin bequem eingerichtet. Ausgerechnet an ihrem Geburtstag erfährt ...

Annika Paulsen hat sich, nachdem sie ihren Traum eine bekannte Pianistin zu werden, aufgegeben hat, an einem elitären Gymnasium als Lehrerin bequem eingerichtet. Ausgerechnet an ihrem Geburtstag erfährt sie, dass sie an eine sogenannte Brennpunktschule aushilfsweise einspringen muss. Von da an ist ihr ganzes Tun und Handeln nur von dem Willen beherrscht, unbedingt wieder an ihre alte Schule zurückzukommen.

Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde genießen und konnte es zwischendurch kaum aus der Hand legen. In einem fesselnden und flüssigen Schreibstil nimmt uns die Autorin mit nach Hamburg in das Leben von Annika und ihren Freunden. Die Geschichte ist humorvoll, stimmt aber auch nachdenklich, wenn es um die Lebensweise und Perspektiven Jugendlicher in sozial schwachen Verhältnissen geht.

Selten machen die Protagonisten innerhalb eines Buches so eine starke Entwicklung wie Annika. Wir lernen sie als oberflächliche Lehrerin an einem Elite-Gymnasium kennen. Sie ist egoistisch und setzt Freunde und Bekannte zu ihrem eigenen Nutzen ein. Nach und nach entwickelt sie sich aber zu einer engagierten Lehrerin, der die Schüler am Herzen liegen und diese Veränderung wirkt sich auch positiv auf ihr Privatleben aus.

Auch die Charaktere der Nebendarsteller sind mit Tiefe gezeichnet und kamen meist sehr authentisch bei mir an.

Da wir hin und wieder einen Kurzurlaub in Hamburg verbringen, haben mir besonders die angegebenen Schauplätze und Lokalitäten gefallen, von denen wir beim nächsten Besuch sicherlich die ein oder andere Kneipe und ganz bestimmt Lühmanns Teestube aufsuchen.

Der Roman hat mir sowohl unterhaltsame als auch nachdenkliche Momente beschert und bekommt von mir wohlverdiente 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 14.05.2018

Im Jubiläumsband ist der Name auch Programm

Kluftinger
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Kommissar Kluftinger ist endlich Opa. Er kann seine Begeisterung darüber gar nicht richtig genießen, denn offensichtlich trachtet ihm jemand nach dem Leben. Zuerst wird an Allerheiligen auf dem Friedhof ...

Kommissar Kluftinger ist endlich Opa. Er kann seine Begeisterung darüber gar nicht richtig genießen, denn offensichtlich trachtet ihm jemand nach dem Leben. Zuerst wird an Allerheiligen auf dem Friedhof ein frisches Grab mit einem Holzkreuz, auf dem sein Name steht, entdeckt und dann gibt es in der Zeitung eine Todesanzeige. Nahm er die Bedrohung im Gegensatz zu seinen Kollegen anfangs nicht wirklich ernst, so wird er im Laufe der Zeit eines Besseren belehrt.

Das oben erwähnte Holzkreuz ziert auch vor kahlen Bäumen und einem dunkel bewölkten Himmel das Cover dieses Jubiläumsbandes. Es passt ausgezeichnet zu diesem Fall.

Auch für mich ist es Band 10 mit dem kauzigen Kommissar und seinem Team und ich habe mich schon auf das Wiedersehen mit alten Bekannten gefreut. Dieses Mal tauchen wir tief in Kluftis Vergangenheit ein, denn es ist schnell klar, dass die Vorkommnisse dort ihren Ursprung haben. Da einige Verdächtige in Frage kamen, konnte ich schön miträtseln wer wohl letztendlich für die Inszenierung verantwortlich sein könnte.

Immer wieder gibt es größere Einschübe aus dem Familienleben, die die Spannung etwas heraus nehmen, aber ihr keinen Abbruch tun. Wie in allen anderen Bänden auch ist Klufti voll des Lobes für und der Liebe zu seiner Heimat – dem Allgäu.

Der gewohnt mitreißende Schreibstil lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Auch fehlt es nicht an Situationskomik, die mich des Öfteren zum Schmunzeln oder Lachen gebracht hat.

Witzig fand ich auch, dass die Autoren einige Protagonisten anderer Krimiautoren erwähnen wie z. B. Hubertus Jennerwein von Jörg Maurer oder Oliver von Bodenstein, der bei Nele Neuhaus ermittelt.

Dass Kluftinger zum Schluss die Akte eines alten Falls öffnet, lässt mich auf Band 11 der Serie hoffen.

Von mir bekommt der Krimi wohlverdiente 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Mega Spannung bis zum Schluss

Strandmord
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Am Strand bei Glowe wird eine grausam zugerichtete Frauenleiche gefunden. Kommissarin Romy Beccare fühlt sich an einen alten Fall erinnert, bei dem sie persönlich als Lockvogel involviert war. Der damalige ...

Am Strand bei Glowe wird eine grausam zugerichtete Frauenleiche gefunden. Kommissarin Romy Beccare fühlt sich an einen alten Fall erinnert, bei dem sie persönlich als Lockvogel involviert war. Der damalige Täter wurde erst kürzlich aus der Haft entlassen. Hat er wieder zugeschlagen?

Bei diesem Rügen-Krimi handelt es sich bereits um den siebten Fall von Romy Beccare. Für mich ist es die erste Begegnung mit dem Rügenteam. Da der Fall in sich abgeschlossen ist, konnte ich auch als Neueinsteigerin problemlos der Handlung folgen.

Bei den handelnden Personen – egal ob Ermittler, mutmaßliche Täter oder sonstige Beteiligte - begegnen wir den unterschiedlichsten Charakteren, die sehr differenziert und vielschichtig dargestellt werden.

Katharina Peters schreibt unheimlich spannend und mitreißend. Als Leser hat man kaum einen Moment zum Durchatmen. Die ganze Zeit habe ich gerätselt wer denn nun als Täter in Frage kommt, nur um am Ende dann erstaunt über die Lösung zu sein.

Gefallen haben mir auch die atmosphärischen Beschreibungen der Landschaft. Da ich vor einigen Jahren mal auf Rügen Urlaub gemacht habe, kamen mir einige Orte bekannt vor.

Ich fand diesen Krimi so spannend, dass dies mit Sicherheit nicht mein letzter Krimi der Autorin war und ich gerne 5 Sterne vergebe.