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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2017

New-Adult-Thriller

72
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Dieses Buch ist der erste Thrillerroman der Autorin und gleichzeitig der erste Roman von ihr, der sich mit dieser Thematik beschäftigt.

Die drei Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet worden, jeder ...

Dieses Buch ist der erste Thrillerroman der Autorin und gleichzeitig der erste Roman von ihr, der sich mit dieser Thematik beschäftigt.

Die drei Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet worden, jeder war auf seine Art und Weise unverwechselbar, vor allem in ihrer Denkweise. Und doch haben sie sich sehr geähnelt. obwohl sie dasselbe Schicksal und denselben Kulturkreis teilen. Das Einzige, was mich an den Figuren gestört hat, war, dass mir ihr Leben in Deutschland anfangs zu glatt war. Alle leben in einer Pflegefamilie, alle haben eine Ausbildung und alle verhalten sich rücksichtsvoll und nett. Ich kann das Anliegen der Autorin natürlich verstehen, mit Vorurteilen aufräumen zu wollen, ich bin selbst auch kein Fan davon, aber das hätte man meiner Meinung nach spannender umsetzen können.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht der drei Protagonisten Nasri, Hasan und Rami, jeweils mit Rückblenden in ihre Vergangenheit, was mir persönlich gut gefallen hat, aber auch hier hätte ich mir ausführlichere Rückblenden gewünscht, im Roman waren das immer nur so kurze Sequenzen, wodurch ich leider öfter aus dem Lesefluss gerissen wurde. Allerdings haben die Rückblenden mir auch die drei Jungs näher gebracht, weil ich sie besser verstehen konnte, weil ich um ihrer Vergangenheit wusste.

Das Erzähltempo der Geschichte gefällt mir sehr gut, es gibt keine Längen bzw. unnötige Passagen, Langeweile kam also zu keinem Zeitpunkt beim Lesen auf. Man kann deutlich merken, dass die Autorin sich mit dem Schreiben und dem Plotten einer Geschichte gut auskennt.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, ich konnte immer alles gut verstehen, was die Autorin mitteilen wollte, die Dialoge waren jeweils an den Sprecher angepasst, sodass jeder seine eigene Stimme bekommen hat.

Am Ende des Thrillerromans gibt es ein Glossar, dass diverse arabische Ausdrücke und Redewendungen ins Deutsche übersetzt, außerdem wird der islamische Feiertag des Aschura-Festes näher erläutert. Außerdem wird der Mythos "72" erklärt, der Teil des Buchtitels ist.

Der Roman ist meiner Meinung nach ein New-Adult-Thriller, ich könnte mir ihn sogar gut als Schullektüre vorstellen. Ich habe ihn gerne gelesen und spreche hiermit eine Empfehlung aus für Thrillerfans dieser Zielgruppe und für Leute, die sich mit dem Thema "Radikalisierung" beschäftigen möchten.

Veröffentlicht am 22.09.2017

Skurril und abwechslungsreich.

Arthurs Entführung
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Dieses Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks gelesen.

Arthur bildet den Mittelpunkt einer Clique, die gerade am Ende des Studiums steht. Regelmäßig finden Treffen am runden Tisch in ...

Dieses Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks gelesen.

Arthur bildet den Mittelpunkt einer Clique, die gerade am Ende des Studiums steht. Regelmäßig finden Treffen am runden Tisch in seinem geräumigen Apartment statt. Immer dabei sind seine engsten Freunde: Der BWLer Lance, dessen große Liebe Jannifer, der stolze Falk und der hünenhafte Eric. Eines Tages ist Arthur verschwunden, und alles, was die vier Verbliebenen finden, ist ein Brief seiner Entführer mit Reisezielen. Dazu noch eine erhebliche Summe an Bargeld. Und eine Aufgabe: Sie sollen Arthur suchen.

Bernd Desinger studierte deutsche Sprache und Literatur, Geschichte, Psychologie und Film. Viele Jahre beim Goethe-Institut lebte und arbeitete er u.a. in Toronto, München und Los Angeles. Seit 2009 leitet er das Filmmuseum Düsseldorf.
Bernd Desinger veröffentlichte mehrere Romane, Rocklyrik und Gedichte sowie eine Aphorismen-Sammlung, als Romanautor trat er zum ersten Mal mit dem surrealen Thriller "Der Schütze" an die Öffentlichkeit. Als nächstes folgte unter dem Titel "Unhadronische Materie" eine Auswahl seiner Rocklyrik und Gedichte. 2012 erschien der Roman "Arthurs Entführung", das erste Buch der Trilogie "Der Doppelweg". 2013 folgte "...durch's Jahr kommen", eine Sammlung von 366 Sinnsprüchen. Der Zukunftsroman "ZZZ - Zeltstadt Zeche Zollverein" wurde Ende 2015 veröffentlicht.

Ich habe die broschierte Ausgabe mit 480 Seiten für 16,99€ gelesen, die gebundene Ausgabe kostet 44,28€, die Kindle Edition kostet 12,99€.
"Arthurs Entführung" erscheint in aufwendiger Aufmachung Mitte September 2017 neu im Droste Verlag, der die gesamte Trilogie herausbringen wird. Der zweite Band unter dem Titel "Der Sturz in den Strom" ist für das Frühjahr 2018 angekündigt.

Hier könnt Ihr Euch eine kostenlose XXL-Leseprobe herunter laden:
https://www.amazon.de/Arthurs-Entf%C3%BChrung-XXL-Leseprobe-Bernd-Desinger-ebook/dp/B0756Z191Q/ref=sr12?ie=UTF8&qid=1506055265&sr=8-2&keywords=arthurs+entf%C3%BChrung

Die Ausgangssituation im ersten Band ist das Verschwinden von Arthur, das seine Freunde, unter mehr als dubiosen Umständen, dazu bewegt, ihn auf einem spannenden Trip durch die halbe Welt zu suchen. Dabei begegnen diese so manchen skurrilen Wesen und Menschen.

Ich hatte anfangs ein wenig Schwierigkeiten mit dem komplizierten Schreibstil und den skurrilen Situationen, konnte mich dann aber ab dem zweiten Leseabschnitt gut auf die Geschichte einlassen. Manche Reaktionen der Haupt- und auch der Nebenfiguren waren für mich schwer zu begreifen und daher unglaubwürdig, aber wenn man bedenkt, dass die Geschichte im Klappentext als skurril beschrieben wird, kann man das vielleicht ignorieren, jedoch wurde ich deshalb mehrfach im Lesefluss unterbrochen.

Auf dem Weg der Figuren durch die Welt bekommt man vieles der Umgebung und der Gewohnheiten der Menschen dort mit, das hat mir sehr gut gefallen, so bin ich quasi mit durch die Welt gereist. Deutlich habe ich gemerkt, dass der Autor sehr gut recherchiert haben muss und bestimmt auch selbst an einigen Orten im Buch auch selbst gewesen ist.

Während der Leserunde ist aufgefallen dass zumindestens die Namen der Figuren an die Arthus-Sage angelehnt sind und man auch einige andere Parallelen entdecken kann, jedoch hat es keinen Einfluss auf das Lesevergnügen, ob man die Sage kennt, oder nicht. Es ist also keine Vorraussetzung.

Die Geschichte wird aus der Perspektive der Freunde erzählt, wir begleiten sie abwechselnd auf ihrer Reise. Mich hat das nicht gestört, bzw. unterbrochen, ich lese gerne Geschichten, die häufig die Perspektiven wechseln. Jedoch sind manche Wechsel etwas abrupt, sodass sie etwas verwirrend sein könnten, wenn man das nicht gewohnt ist, bzw. nicht mag.

Was mich aber gestört hat, ist, dass der Autor lange nach Arthurs Verschwinden kein Lebenszeichen oder neue Erkenntnisse durch die Suche mit die Geschichte hat einfließen lassen. Dadurch wurde meiner Meinung nach viel Potenzial verschenkt, das die Geschichte um einiges hätte spannender machen können.

Die Geschichte ist großartig, wenn man skurrile Geschichten mit häufigen Perspektivwechseln mag.

Veröffentlicht am 21.09.2017

Leichte Lektüre mit wunderschönem Setting!

Die Zitronenschwestern
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Hier hat mich der Klappentext und das Setting begeistert.

Elettras früheste Kindheitserinnerung ist der Duft von Anisbrötchen. Ihre Mutter war eine begnadete Bäckerin, deren Köstlichkeiten direkt den ...

Hier hat mich der Klappentext und das Setting begeistert.

Elettras früheste Kindheitserinnerung ist der Duft von Anisbrötchen. Ihre Mutter war eine begnadete Bäckerin, deren Köstlichkeiten direkt den Weg zum Herzen der Menschen fanden. Doch seit sie schwer erkrankt ist, steuert die Bäckerei der Familie auf den Bankrott zu. Und Elettra ist ganz auf sich allein gestellt, denn sie erfuhr nie, wer ihr Vater ist. Als sie von einer kleinen Insel im Mittelmeer hört, auf der ihre Mutter die glücklichste Zeit ihres Lebens verbracht haben soll, reist sie kurz entschlossen dorthin. Inmitten von Zitronenhainen stößt sie auf ein verlassenes Kloster, das eine alte Liebe verbirgt – und vielleicht das große Glück.

Valentina Cebeni wurde 1985 in Rom geboren, doch sie trägt das türkisblaue Meer, das die Küste Sardiniens umspielt, im Herzen. Bereits seit ihrer Kindheit hat sie zwei große Leidenschaften: für mitreißende Geschichten und für das Kochen und Backen. Sie liebt es, über die Rezepte ihrer Familie die gemeinsame Vergangenheit wiederzuentdecken. "Die Zitronenschwestern" ist ihr Debüt in deutscher Sprache.

Das Taschenbuch mit 449 Seiten kostet 10,00€, die Kindle-Edition 3,99€, das Hörbuch 21,73€ und die MP3-CD 7,99€.

Die Geschichte beginnt im Sommer 1940, zwei Mädchen, beide Klosterschülerinnen, sitzen auf der Terrasse eines Klosters, essen selbstgemachte Zitronengeleebonbons und schauen zu, wie die Sonne untergeht. Sie sind beste Freundinnen, und schwören sich, für immer Zitronenschwestern zu sein. Dann gibt es einen Zeitsprung, wir begleiten Elletra in Echtzeit, die von der Bäckerei Abschied nimmt, die sie zwangsweise alleine führen musste, da ihre Mutter seit einem Jahr im Koma liegt. Eigentlich wollt Elletra nie backen, sondern Journalistin werden, nur ihrer Mutter zuliebe hat sie im Familienbetrieb gearbeitet, leider ist die Bäckerei unter Elletra nicht gut gelaufen, sie muss geschlossen werden, denn sie ist bankrott.

Ich war zu Anfang sehr begeistert von der Geschichte, jedoch nimmt das ab, sobald Elletra in das Kloster auf der Insel zieht und plötzlich die beiden Frauen, die anfangs sehr offen zu ihr sind, sich verschließen, sobald sie die Vergangenheit ihrer Mutter und Elletras Vorhaben, danach zu forschen, anspricht. Das wird zwar im Text begründet, aber das war für mich nicht ausreichend, um die Reaktionen der Figuren als verständlich zu empfinden. Das hat es mir schwer gemacht, im Lesefluss zu bleiben. Auch so einige andere Dinge finde ich sehr merkwürdig, aber auch Elletras Reaktionen darauf. Leider kann ich hier kein Beispiel nennen, weil ich nicht spoilern will.

Dass ich das Buch bis zum Schluss gelesen habe, ist hauptsächlich dem kreativen, gefühlvollen und teilweise humorvollen Schreibstils der Autorin zuzuschreiben, der mir wirklich sehr gut gefallen hat. Auch die Landschaft und die Gerüche sind detailliert beschrieben, sodass ich mir das Setting gut vorstellen konnte. Die Figuren waren sehr unterschiedlich und originell, alle hatten ihre eigene Art und Weise, mit ihren Erlebnissen umzugehen, auch das hat mir gut gefallen.

Wer eine einfache Lektüre haben möchte, die ein wunderschönes Setting hat, ist hier gut beraten.

Veröffentlicht am 19.09.2017

Keine Glanzleistung!

Big Rock - Sieben Tage gehörst du mir!
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Das Buch war für mich eine Achterbahnfahrt. Nach den ersten paar Seiten wollte ich es wegen der vulgären Ausdrucksweise wieder weg legen. Man hätte durchaus andere treffende Begriffe wählen können, das ...

Das Buch war für mich eine Achterbahnfahrt. Nach den ersten paar Seiten wollte ich es wegen der vulgären Ausdrucksweise wieder weg legen. Man hätte durchaus andere treffende Begriffe wählen können, das hätte der Geschichte sicher keinen Abbruch getan.
Ich habe doch weiter gelesen und war eigentlich wieder begeistert, weil ich die Figuren so toll fand.
Dann wurde ich wieder enttäuscht, weil es für mich unglaubwürdig war, dass die Beiden vor Spencers Eltern und den Geschäftspartnern nicht aufgeflogen sind.
Ich bin weiter enttäuscht worden, weil die beiden letztendlich doch im Bett gelandet sind. Muss es denn immer so enden? Da hätte man wenigstens vor dem Ende des Buches zuerst etwas kreativer sein können.

Veröffentlicht am 19.09.2017

Für mich nicht authentisch!

Flawed – Wie perfekt willst du sein?
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Ich finde die Geschichte wirkt sehr lang gezogen und musste mich unter anderem deswegen ein paar Mal zusammenreißen, um das Hörbuch nicht abzubrechen. Auch hatte ich meine Schwierigkeiten mit der perfekten ...

Ich finde die Geschichte wirkt sehr lang gezogen und musste mich unter anderem deswegen ein paar Mal zusammenreißen, um das Hörbuch nicht abzubrechen. Auch hatte ich meine Schwierigkeiten mit der perfekten Protagonistin, die anfangs so gar nicht verstehen kann, dass man manche Entscheidungen aus dem Bauch heraus trifft und sie vielleicht für andere nicht nachvollziehbar und moralisch umstritten sind. Mit solchen Menschen, wie zum Beispiel ihrer Nachbarin will sie dann auch nichts mehr zu tun haben und noch nicht einmal mehr reden. Aber irgendwann wendet sich das Blatt und Celestine entscheidet selbst aus dem Bauch heraus. Wohin das führt, lest oder hört selbst.

Mir ist schon klar, dass diese Dystopie zum großen Teil unsere Gesellschaft wieder spiegelt, in der die einen alles dürfen und andere dafür verurteilt werden. Bei den Verurteilungen, die ich mitbekommen habe, hätte ich (wie viele andere) auch so entschieden, deswegen war die Geschichte für mich nicht authentisch und stimmig.

Auch nicht gut gelöst fand ich, dass ein Charakter, von dem ich der Geschichte wegen erwartet habe, dass er wieder auftaucht, wieder verschwindet. Erst am Schluss taucht er mit einem Mini-Auftritt wieder auf, das hat mich total verstört.

Cecilia Ahern selbst sagt auf Amazon: „Es ist mein erster All-Age-Roman, aber die Idee hat mich selbst fast überrollt. Ich kam kaum hinterher, sie aufzuschreiben. Es ist eine einzigartige Geschichte, aber wie in allen meinen Büchern steckt eine besondere Botschaft und ganz viel Gefühl drin.“

Es ist ihre erste Dystopie, ich hätte deswegen lieber mehr Zeit in die Planung investiert. Schade eigentlich. Nichts desto trotz finde ich die Geschichte immer noch sehr originell und würde sie einem Dystopie-Fan ans Herz legen. Es ist das erste Buch von zweien und ich kann nur für die Leser hoffen, dass Celestine sich in dem zweiten Buch weiter entwickelt. Ich werde dafür auf jeden Fall kein Geld ausgeben.