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Veröffentlicht am 30.03.2020

Einige Teile haben mir richtig gut gefallen, doch es gab auch weniger überzeugende Elemente.

Das Lied der Sonne
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Dieses Buch ist direkt in meiner Wunschliste gelandet, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte. Vorweg möchte ich soviel verraten, der Klappentext ist etwas irreführend. Man sollte kein stutenbissiges ...

Dieses Buch ist direkt in meiner Wunschliste gelandet, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte. Vorweg möchte ich soviel verraten, der Klappentext ist etwas irreführend. Man sollte kein stutenbissiges Haifischbecken mit vielen Damen erwarten, die um die Gunst des Prinzen werben, oder jede Menge Adelige und Diplomaten die ihre Ränke schmieden.


Der Einstieg hat mich begeistert die wunderbare Atmosphäre von Palilan war unglaublich schön und ich wollte mich in dieses Buch verlieben. Auf der Reise zum Königshof lernt man Laneas Herz und die Missstände im Reich kennen. Danach wurde es leider etwas schwierig für mich. Mögliche Konflikte und Probleme halten nur über wenige Seiten, bis eine (wenn auch nicht immer ideale) Lösung serviert wird. Alle Charaktere sind sehr deutlich in ihrer Gesinnung gezeichnet. Lanea trägt das Herz auf der Zunge und denkt sehr gerade, daher bangte ich oft über ihre kurzsichtigen, wenig strategischen Entscheidungen, doch hatte ich nie lange das Gefühl sie wäre wirklich in Gefahr. Aaren schwankt zwischen königlichem, verschlossenem Auftreten und dem Wunsch seinen Emotionen freien Lauf zu lassen - hier pendelt er zwischen den Extremen.

Die Liebesgeschichte passiert auf den ersten Blick. Ich bevorzuge es meist, wenn man die charakterlichen Eigenschaften lieben lernt und sich das ganze etwas langsamer entwickelt. Mit der Voraussetzung, dass die beiden einfach füreinander bestimmt sind, konnte ich mich ganz gut darauf einlassen. Interessant fand ich den Verlauf, es war etwas ungewöhnlich - nicht automatisch den perfekten Weg zu haben und bereit zu sein sich anders zu arrangieren. Emotional hat es mich trotzdem leider erst spät berührt.



Es tauchen mehrere Ansätze zu interessanten Nebenhandlungen auf, doch werden diese leider nicht weiter, oder nur wenig verfolgt.

Gut empfand ich, wie Jennifer Wolf das Thema Rassismus aufgegriffen hat.


Insgesamt ist es ein Buch, dass sich deutlich an jugendliche Leser/innen richtet.

Am Ende gibt es Punkte die mir etwas unlogisch erscheinen und ohne Erklärung stehen bleiben. Das Setting und das Ende bieten genug Potential noch eine weitere Geschichte folgen zu lassen. Denn so unzufrieden ich mit einigen Punkten war hat Palilan selbst mein Herz erobert und ich würde gerne nochmals dahin zurück kehren.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Ein Wechselbad aus Klamauk und Trauma

Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt)
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Dieses Buch hat mich direkt angesprochen, anhand des Klappentextes und Covers habe ich mir eine unterhaltsame humorvolle Geschichte versprochen mit gelungenen Anekdoten zum Leben.
Der Einstieg ist mir ...

Dieses Buch hat mich direkt angesprochen, anhand des Klappentextes und Covers habe ich mir eine unterhaltsame humorvolle Geschichte versprochen mit gelungenen Anekdoten zum Leben.
Der Einstieg ist mir nicht so leicht gefallen. Ich liebe unterhaltsame Streitgespräche zwischen Geschwistern und turbulentes Familienleben, doch Cressi teilt einfach nicht aus, sondern steckt durchweg ein. So bekommt man über das erste Drittel eine Darstellung haufenweiser ungesunder Beziehungen. Im Laufe der Geschichte gibt es viele Szenen, die einen zum Lachen bringen könnten, doch meinen Humor hat es leider eher weniger getroffen. Für mich war es schwierig zwischen den Darstellungen traumatischer Ereignisse und klamaukhaften Szenen umzuschalten. Wer solche schnellen Wechsel schätzt kommt hier jedoch voll auf seine Kosten.
Die Erzählweise ist etwas laut und überdreht ein wenig ungewöhnlich und dadurch erfrischend anders.
Der Handlungsverlauf war nicht annähernd so wie ich erwartet es hatte. Es gab Szenen und Momente auf die ich durchweg (umsonst) gewartet habe. Manche davon werden am Schluss noch zügig abgehandelt anderes bleibt unbeantwortet. Insgesamt konnte ich mich leider wenig auf Cressi einlassen oder ihre Gefühlswelt miterleben. Ebenfalls war es schwierig für mich für die anderen Charaktere Sympathie zu entwickeln. Am ehesten konnte noch Mika bei mir punkten, seine lockere Art bildet einen schönen Gegenpol zu Cressi, wobei ich nicht nachvollziehen konnte, was er an ihr findet (außer einem Schlafplatz).
Wie zu Anfang erwähnt hatte ich andere Erwartungen an diese Geschichte und wurde leider weder von der Handlung noch den Charakteren überzeugt. Der Wechsel zwischen Klamauk und Trauma hat für mich bedauerlicherweise nicht funktioniert.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Der Club selbst ist sehr unterhaltsam, doch kommt dieser viel zu kurz

The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman
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Zugegeben dieser Titel hat mich ich sofort angesprochen, der Klappentext und das Cover versprechen ein unterhaltsame Geschichte mit einem sicherlich interessanten Blick auf Liebesromane.

Der Einstieg ...

Zugegeben dieser Titel hat mich ich sofort angesprochen, der Klappentext und das Cover versprechen ein unterhaltsame Geschichte mit einem sicherlich interessanten Blick auf Liebesromane.

Der Einstieg hat mir richtig gut gefallen, mir war Gavin schnell sympatisch. Thea hingegen ging mir leider schnell gegen den Strich.

Das Problem vor dem beide stehen ist leicht umfasst, doch wird dort viel Potential verschenkt. Thea spielt Gavin im Bett etwas vor und als er es bemerkt, zurecht überrascht und von der Situation überfahren, ins Gästezimmer zieht, will sie die Scheidung. Da die beiden zwei kleine Töchter haben, erscheint mir der Drang zur Scheidung extrem drastisch. Ich musste mir immer wieder vor Augen halten wie jung die beiden sind (ca. Anfang 20 Thea wurde mit 17 schwanger und die Zwillinge sind noch nicht in der Schule), denn auf das Alter der beiden wird nicht weiter eingegangen. Aufgrund der dargestellten Lebenserfahrung und den Kindern, war ich durchgehend versucht beide eher in den dreißigern zu sehen.

Thea betrauert den Verlust ihrer freien, wilden Art und der Möglichkeiten, die sie nicht nutzen konnte. Aber, Hand aufs Herz, eine völlig normale Entwicklung des Erwachsen werdens vom Teenager zum Twen und der Übernahme von Verantwortung mit Kindern. Dies ging für Thea definitiv zu schnell und es war alles in einem Alter, wo die wenigsten gelernt haben sich dem Partner zu öffnen. So reift Theas Leid zu einer sehr frühen Midlife-Crisis. Diese wird von ihrer Schwester Liv befeuert. Liv ist gleich in das Familienhaus eingezogen. Hier habe ich schnell einen gewissen Groll entwickelt. Ich hatte dauernd das Gefühl, Liv will Thea von ihrem Mann getrennt sehen, egal wie es den Kindern oder Thea und am wenigsten Gavin damit geht. Es wirkte immer so als würde sie Thea kein gesundes Familienleben gönnen und hezt wo sie nur kann.

Einzig der Buchclub konnte mich sehr gut unterhalten, die Dialoge der Herren untereinander waren witzig und charmant. Leider kommen diese Szenen viel zu kurz.

Die Emotionen konnte ich nicht mitfühlen. Weder bei Thea noch bei Gavin erreichten mich mehr Gefühle, als die ein oder andere erotische Spannung zwischen den beiden.

Die Idee der Geschichte selbst hat mir wirklich gefallen, doch werden viel zu intensiv die sexuellen Probleme thematisiert, anstatt auf den Kern der Schwierigkeiten einzugehen, wie die gemeinsame Weiterentwicklung als Paar und als Familie, zusammen Wünsche und Ziele zu finden und ein offenes Gespräch zu führen. Natürlich erwarte ich nicht diese Tiefe in jedem Liebesroman, doch für eine unterhaltsame Rom-Com fehlt es mir wiederum an Humor und Leichtigkeit.


Band zwei ist bereits für August 2020 angekündigt. "The Secret Book Club – Die Liebesroman-Mission". Hier bekommt Theas Schwester Liv und Buchclub Mitglied Mack ihre eigene Geschichte. Der Klappentext klingt für mich wieder vielversprechend, doch bin ich mir nicht sicher, ob ich die Reihe weiter verfolge.

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