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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.12.2017

Wer ist wer?

Der Kuss der Lüge
1

Zusammenfassung
Lia ist 17 Jahre alt und Prinzessin von Morrighan. Sie soll aus politischen Gründen einen fremden Prinzen heiraten. Ihrem Wunsch ihn vorher wenigstens einmal treffen zu können, hat er ihr ...

Zusammenfassung
Lia ist 17 Jahre alt und Prinzessin von Morrighan. Sie soll aus politischen Gründen einen fremden Prinzen heiraten. Ihrem Wunsch ihn vorher wenigstens einmal treffen zu können, hat er ihr nicht entsprochen und sie vermutet, dass er wesentlich älter ist als sie. Da beschließt Lia, sich ihrer Familie zu wiedersetzten und flüchtet zusammen mit ihrer Freundin und Zofe Pauline. Sie versucht sich ein neues Leben aufzubauen und lernt dabei zwei junge Männer kennen. Einer ist ein auf sie angesetzter Attentäter und der andere der Prinz, den sie heiraten soll. Doch Lia hat keine Ahnung wer die beiden wirklich sind und fühlt sich zu ihnen hingezogen.

Meinung
Der Schreibstil ist fesselnd und sehr bildhaft, man kann sich alles genau vorstellen. Das hat mir besonders gefallen. Außerdem wird der Roman aus mehreren Perspektiven erzählt, was die Geschichte noch spannender und interessanter macht.
Das Buch fängt insgesamt wirklich vielversprechend an. Es startet sehr spannend und es endet auch so. Allerdings wurde mir im Mittelteil etwas zu sehr auf das neue Leben und die Arbeit von Lia eingegangen und das Ganze hin und her mit dem Prinzen und dem Attentäter war mir ein bisschen zu langwierig.
Ich muss zugeben, an dieser Stelle habe ich vermutlich durch die etwas längeren Lesepausen am Anfang etwas versäumt, denn es gibt Kapitel, die aus der Sicht von Rafe oder Kaden erzählt werden und welche aus der Sicht des Attentäters oder des Prinzen. Das heißt man weiß nicht, wer von beiden wer ist und das ist mir entgangen. Irgendwie dachte ich beim Lesen, dass es völlig klar ist und musste dann feststellen, dass ich mich geirrt habe und war dementsprechend erstmal verwirrt. Das war zwar mein Fehler, hat mich aber leider doch etwas vom Lesespaß gekostet.
Nun zu den Charakteren: Lia ist eine wirklich starke Persönlichkeit, die sich nicht viel bieten lässt und oft ihr Temperament im Zaum halten muss. Ich muss zugeben, dass mir starke Frauen in Romanen meistens besonders gut gefallen und so war es auch bei Lia.
Sie ist hübsch, zäh und anpassungsfähig. Ihre Gewohnheiten als Prinzessin legt sie schnell ab und hat auch keine Scheu mitanzupacken. Außerdem ist ihr Verhältnis zu Pauline wirklich schön mit anzusehen. Die beiden sind fast wie Schwestern. Und Pauline ist eine sehr treue Freundin, die ihre ganze Existenz für Lia aufgibt und sie nie im Stich lässt.
Auch Rafe und Kaden haben mich als Charaktere überzeugt. Man kann doch tatsächlich auch Sympathie mit einem Attentäter haben und der Prinz scheint gar nicht so übel zu sein wie Lia befürchtet hatte.

Fazit
Die Geschichte an sich hat mir sehr gut gefallen und auch die Charaktere konnten überzeugen. Allerdings hätte ich mir im Mittelteil etwas mehr gewünscht, denn da hat die Spannung für mich doch sehr nachgelassen.
Trotzdem konnte mich das Buch überzeugen und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Hoffentlich können die folgenden Teile noch mit etwas mehr Spannung punkten.

Veröffentlicht am 23.10.2017

Außergewöhnlich

Im Traum kannst du nicht lügen
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Zusammenfassung
In einer Schule sterben fünf Menschen. Sie wurden erschossen. Und die achtzehnjährige Maja steht deshalb vor Gericht. Dabei sind unter den Opfern auch ihr Freund und ihre beste Freundin. ...

Zusammenfassung
In einer Schule sterben fünf Menschen. Sie wurden erschossen. Und die achtzehnjährige Maja steht deshalb vor Gericht. Dabei sind unter den Opfern auch ihr Freund und ihre beste Freundin. Was ist passiert? Warum mussten diese Menschen sterben? Und war es wirklich Maja?

Meinung
Der Krimi wird aus der Perspektive der Angeklagten erzählt. Aus ihrer Sicht erlebt man den Prozess und anhand ihrer Gedanken und Erinnerungen kann der Leser das Geschehene Stück für Stück rekonstruieren.
Die Erzählweise und Perspektive sind wirklich außergewöhnlich. Ich habe noch kein vergleichbares Buch in dieser Richtung gelesen. Hier geht es nicht nur um die Tat an sich, sondern auch um die Hintergründe, die Geschehnisse drum herum und um die Gefühlswelt der Angeklagten. Es behandelt vor allem das Thema, wie es überhaupt zu so einer Tat kommen kann und welche Fehler begangen wurden, dass ein Mädchen aus gutem Hause in so eine Sache hineinrutschen konnte.
Es geht spannend los und man steigt direkt in das Geschehen ein. Im Mittelteil bricht die Spannung dann etwas ein, weil es so viele Hintergrundinformationen zur Tat und Majas Leben gibt. Doch zum Ende hin spitzt sich die ganze Geschichte dann richtig zu und es wird noch mal spannend.
Die Charaktere sind sehr tiefgründig dargestellt und gerade über Majas Gefühle und Gedanken erfährt man als Leser einiges. Sie wirkt zunächst sehr abgeklärt und auch oft ironisch und es ist anfangs schwierig sich in sie hinein zu versetzten.
Die anderen Charaktere z.B. Sebastian, ihr drogensüchtiger Freund mit dem superreichen Vater oder Samir, der Streber und einzig nicht reiche an der Schule sind ebenfalls sehr detailliert und facettenreich dargestellt. Leider erfährt man über ihre Gefühle durch Majas Ich-Perspektive doch sehr wenig, weswegen es ab und zu etwas schwierig ist ihre Beweggründe nachzuvollziehen.

Fazit
Ich verstehe durchaus warum das Buch zum „Besten Kriminalromans Schwedens 2016“ ernannt wurde. Die Geschichte ist sehr tiefgründig und wird außergewöhnlich erzählt.
Leider konnte ich mit den Charakteren nicht wirklich warm werden und durch die vielen Hintergrundinformationen und Ereignisse ist für mich die Spannung etwas verloren gegangen. Deshalb gibt es von mir auch „nur“ 3 ½ Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 13.10.2018

Interessant, aber zäh

Inferno
1

Zusammenfassung
Robert Langdon wacht in einem Krankenhaus mitten in Florenz auf. Er hat eine Schusswunde und leidet unter Amnesie. Irgendjemand hat es auf ihn abgesehen, doch wer und warum? Die junge Ärztin ...

Zusammenfassung
Robert Langdon wacht in einem Krankenhaus mitten in Florenz auf. Er hat eine Schusswunde und leidet unter Amnesie. Irgendjemand hat es auf ihn abgesehen, doch wer und warum? Die junge Ärztin Sienna Brooks hilft ihm vor seinen Verfolgern zu fliehen und versteckt Langdon in ihrer Wohnung, wo er herauszufinden versucht, was mit ihm passiert ist. Der einzige Hinweis: Dantes Inferno.

Meinung
Der vierte Teil der Robert-Langdon-Reihe konnte mich leider nicht so überzeugen wie die vorherigen Bände, auch wenn er wieder ähnlich aufgebaut ist.
Es gibt eine Jagd auf Leben und Tod, Roberts Kunstgeschichtliche Kenntnisse spielen eine zentrale Rolle und er hat auch wieder eine Frau an seiner Seite, die ihn auf seinem Abenteuer begleitet.
Trotzdem fängt der Thriller dieses Mal anders und sehr viel versprechend an. Statt mitzuerleben wie Robert wieder zufällig in ein neues Drama gerät, ist er beim Start des vierten Bandes bereits mitten drin. Und hat aufgrund seiner Amnesie, genauso wenig Informationen wie der Leser zu diesem Zeitpunkt.
Nach dem spannenden Auftakt entwickelt sich die Geschichte über die nächsten 500 Seiten immer mehr, nimmt aber leider nicht mehr so wirklich an Fahrt auf. Stellenweise ist es doch wirklich sehr zäh und Themen wie Zobrists Video oder alles was mit Dantes Inferno zu tun hat werden mir einfach zu oft wiederholt. Dafür kommt der Ansatz mit der Überbevölkerung, den ich wirklich interessant finde, stellenweise fast zu kurz.
Zum Schluss wird es dann aber nochmal richtig spannend. Es gibt einige spannende Wendungen in der Geschichte und das Ende regt dann sogar zum Nachdenken an. Den Teil des Buches, über den ich hier aber nicht zu viel verraten möchte, fand ich wirklich interessant und gelungen. Leider macht es die 500 vorangegangen Seiten auch nicht wieder wett.

Fazit
Wer die Bücher von Dan Brown kennt, weiß auch, dass er wesentlich mehr drauf hat als er hier zeigt. Das Thema ist aktuell und interessant, die Umsetzung aber stellenweise sehr zäh. Mit den ersten Bänden der Reihe kann dieser hier definitiv nicht mithalten.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Spannend, aber schlicht

Totenstille
1

Zusammenfassung
In Augsburg wird eine weibliche Leiche gefunden. Sie weist Knochenbrüche und Schnittverletzungen auf und alles deutet auf eine Mangelernährung hin. Offenbar wurde die Frau vor ihrem Tod ...

Zusammenfassung
In Augsburg wird eine weibliche Leiche gefunden. Sie weist Knochenbrüche und Schnittverletzungen auf und alles deutet auf eine Mangelernährung hin. Offenbar wurde die Frau vor ihrem Tod gefangen gehalten. Dann tauchen weitere Leichen mit ähnlichen Verletzungen auf und die Ermittlerin Larissa Bartels erkennt, dass es sich hierbei um einen grausamen Serientäter handeln muss. Doch warum wurden ausgerechnet diese Frauen ermordet und wer hat ihnen das angetan?

Meinung
Der Thriller ist eher kurzgehalten, der Schreibstil ist flüssig und man findet leicht in die Geschichte rein. Die einzelnen Kapitel werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt, weshalb man nicht immer auf Anhieb weiß, wessen Perspektive man gerade vor sich hat.
Die Handlung ist spannend und originell. Gerade weil eine Person behauptet jemand anderes zu sein, ist das Ganze besonders interessant. Man weiß nie wem man in der Geschichte eigentlich trauen kann und es bleibt bis zum Ende spannend. Alles ist in sich schlüssig erklärt, auch wenn die Handlung insgesamt etwas einfach ist und ich mir vor allem bei dem Showdown am Schluss etwas mehr gewünscht hätte.
Die Charaktere zeichnen leichte Schwächen aus. Im Vordergrund steht Larissa als Ermittlerin, die wegen eines Mannes ihre Stelle in München aufgegeben hat und seit 2 Jahren in Augsburg tätig ist. Über sie und ihre Gefühle wird aber nicht allzu viel berichtet. Außerdem hat sie einen Kollegen namens Alfred, der aber nur eine kleine Nebenrolle in der Geschichte einnimmt, so wie zahlreiche andere Ermittler. Diese Charaktere wirken alle etwas konstruiert und nicht wie richtige Personen für die man Sympathie oder Mitleid empfinden könnte. Dies ist für mich auch der Größte Kritikpunkt des Buches.

Fazit
Alles in allem ist es ein solider und spannender Thriller, der durchaus unterhält, aber nicht außergewöhnlich überraschend oder mitreißend ist. Trotzdem war die Idee hinter der Geschichte großartig und man hätte durchaus noch mehr daraus machen können.

Veröffentlicht am 06.11.2017

Ein sehr seichter Krimi

Eine alte Schuld
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Zusammenfassung
Im beschaulichen Cherringham finden archäologische Ausgrabungen statt. Ziel ist es eine Brücke der Römer zu finden, doch stattdessen stößt Ray beim Graben auf ein Skelett. Dieses Skelett ...

Zusammenfassung
Im beschaulichen Cherringham finden archäologische Ausgrabungen statt. Ziel ist es eine Brücke der Römer zu finden, doch stattdessen stößt Ray beim Graben auf ein Skelett. Dieses Skelett ist jedoch nicht aus der Zeit der Römer, sondern gerade einmal 20 Jahre alt. Um wen handelt es sich bei dem Toten und wer hat ihn damals im Wald vergraben? Sarah und Jack nehmen sich der Sache an und ermitteln. Doch gleichzeitig hält sie noch ein zweiter Fall auf Trab. Gibt es da einen Zusammenhang?

Meinung
Kurz vorweg: Eine alter Schuld war mein erster Cherringham-Roman, deshalb kann ich auch nur dieses Buch beurteilen und nichts über die gesamte Reihe sagen.

Der Schreibstil war insgesamt sehr flüssig zu lesen und hat mir gut gefallen.
Auch das Ambiente fand ich sehr gut. Cherringham ist ein beschauliches, englisches Dörfchen, in dem fast jeder jeden kennt und es nur eine kleine Polizeistation mit einem einzigen Polizisten gibt.
Im Zentrum der Geschichte steht daher unter anderem ein Volksfest, welches im Dorf stattfindet und an dem auch die beiden Ermittler Sarah und Jack beteiligt sind.

Jack ist ein ehemaliger Polizist aus New York, der nun alleine auf einem Hausboot in Cherringham lebt. Als Amerikaner und Zugezogener fühlt er sich manchmal etwas fremd im Dorf. Er ermittelt gerne privat und nutzt dafür seine frühere Berufserfahrung.
Sarah kommt aus Cherringham, ist geschieden und hat zwei Kinder. Ihr Leben dreht sich natürlich um ihre Sprösslinge, ihren Beruf und die privaten Ermittlungen, die sie mit Jack anstellt. Sarah ist dabei eher unerfahren, kann aber gut mit Computern umgehen und hat viele Kontakte.
Als Team arbeiten die beiden gut zusammen und ergänzen sich hervorragend.
Allerdings hat Jack mir deutlich besser gefallen, als Sarah, weil sie sich auch während der Ermittlungen, etwas zu viel Gedanken um ihre Kinder und ihren Alltag gemacht hat. Das hat mich zwischenzeitlich etwas gestört.

Insgesamt ist „Eine alter Schuld“ ein sehr seichter Krimi. Es gibt zwar gleich zwei Fälle aufzuklären, aber die Geschichte nimmt nur sehr langsam Fahrt auf.
Das liegt unter anderem daran, dass in dem Roman so viel über das Privatleben der Charaktere, die einzelnen Dorfbewohner und das Volksfest berichtet wird. Da rückt der eigentlich Fall manchmal in den Hintergrund, was ziemlich schade ist.
Auch durch die Titel der einzelnen Kapitel, die schon verraten was grob im nächsten Kapitel passiert, wird die Spannung noch mehr herausgenommen.

Richtung Ende wird der Krimi dann aber doch noch spannend. Trotzdem ging mir die Auflösung des Falls zu schnell. Die entscheidenden Hinweise sind den Ermitteln einfach in die Hände gefallen und am Ende steckte bei weitem nicht so viel hinter der ganzen Sache, wie ich erwartet hatte. Vor allem war es dann doch etwas vorhersehbar.

Fazit
Das Ambiente von „Eine alte Schuld“ gefällt mir gut und auch die Charaktere mochte ich größtenteils. Aber der Fall an sich hat mir nicht so gut gefallen. Selbst für einen seichten Krimi war es mir nicht spannend genug und Richtung Ende ging mir alles viel zu leicht und war auch zu vorhersehbar. Da hätte ich mir einfach gewünscht, dass hinter der ganzen Geschichte noch etwas mehr steckt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Lesespaß
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Atmosphäre