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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2021

Atmosphärischer Krimi aus dem Ruhrgebiet mit einer ungewöhnlichen Ermittlerin

Doppelbock
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„Doppelbock“ ist nach „Kohlenwäsche“ der zweite Kriminalroman aus dem Ruhrgebiet des Autors Thomas Salzmann mit der Ex-Hauptkommissarin Frederike Stier.

Wegen ihrer Herzprobleme ist die ehemalige Hauptkommissarin ...

„Doppelbock“ ist nach „Kohlenwäsche“ der zweite Kriminalroman aus dem Ruhrgebiet des Autors Thomas Salzmann mit der Ex-Hauptkommissarin Frederike Stier.

Wegen ihrer Herzprobleme ist die ehemalige Hauptkommissarin Frederike Stier in den Vorruhestand gegangen. Als nun ein Bekannter von ihr, der sich aktiv mit einem Umweltskandal beschäftigt hat, tot aufgefunden wird, beginnt sie zu ermitteln und das wird nicht von allen gern gesehen.

Ohne langes Vorgerede landet man direkt mitten in der Handlung. Die Kapitel sind kurz und der Schreibstil ist lebendig mit einer wohl proportionierten Prise Humor. Die Atmosphäre des Ruhrgebiets wird gut eingefangen und ich hatte beim Lesen die Kulisse bildlich vor Augen. Die Dialoge sind teilweise von einem recht ruppigen Umgangston geprägt, der den Charakteren etwas typisch ruhrpotthaftes verleiht.

Frederike Stier ist eine ungewöhnliche Ermittlerin mit Ecken und Kanten, die ungern Kompromisse eingeht, manchmal ein wenig rechthaberisch ist und verbal gut austeilen kann. Auch die übrigen Charaktere werden facettenreich dargestellt und wirken authentisch.
Neben einer spannenden Story erhält man interessante Einblicke in die Ziele der Umweltschützer, Details zu den Folgen des Steinkohlebergbau, daraus resultierende Klimaveränderungen und der Umweltverschmutzung durch Altlasten.

Der spannende Fall findet eine gute, gelungene und für mich durchaus überraschende Auflösung. Mir hat das Buch gefallen und ich würde Frederike gerne bei der Auflösung eines weiteren Verbrechens begleiten.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Zwischen zwei Kulturen

Laudatio auf eine kaukasische Kuh
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„Laudatio auf eine kaukasische Kuh“ ist ein ungewöhnlicher Roman der in München lebenden Autorin Angelika Jodl.

Olga Evgenidis Familie kommt ursprünglich aus Georgien. Olga studiert Medizin, möchte Ärztin ...

„Laudatio auf eine kaukasische Kuh“ ist ein ungewöhnlicher Roman der in München lebenden Autorin Angelika Jodl.

Olga Evgenidis Familie kommt ursprünglich aus Georgien. Olga studiert Medizin, möchte Ärztin werden und fühlt sich als Deutsche. Ihre Herkunft und ihr Nachname sind ihr unangenehm, aber da sie in Felix Van Saan - ebenfalls ein Mediziner - verliebt ist und mit ihm eine gemeinsame Zukunft plant, sieht es ganz so aus als ob sie ihr altes Leben bald hinter sich lassen könnte. Als Jack Jennerwein aufkreuzt, der so ganz anders ist als Felix, bringt dieser Olga gewaltig durcheinander.

Ich mag den Schreibstil von Angelika Jodl und ihren ungewöhnlichen Humor sehr gerne. Die Charaktere sind ein wenig gewöhnungsbedürftig und eine wirklich bunte und unkonventionelle Mischung. Da die Perspektive wischen Olga und Jack wechselt, liest sich das Buch abwechslungsreich.

Mit Olga hat die Autorin eine interessante Protagonistin geschaffen, die ihre kulturellen Wurzeln und ihrem Platz im Leben sucht. Olga ist schlagfertig und, manchmal ein wenig zynisch. Insgesamt waren ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehbar, gleichzeitig fand ich es aber schade, dass ihr ihre Herkunft und ihre Familie so unangenehm ist. Zugegebenermaßen ist ihre Familie ein ziemlich schräger Haufen, den ich jedoch äußerst unterhaltsam fand, auch wenn hier einige Klischees bedient wurden. Jack ist das genaue Gegenteil von Felix, planlos und unbedacht. Trotzdem fühlt sich Olga von ihm angezogen. Ich fand sein Verhalten teilweise eher beängstigend.

Neben der Geschichte um Olga, ihre Familie, Jack und Felix gab es auch einige Informationen über Georgien, die Kultur und die Sprache, hier wäre aber sicherlich mehr möglich gewesen.

Mich hat das Buch gut unterhalten und ich fand es einfach erfrischend anders.

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Veröffentlicht am 02.05.2021

12 Wege sein Glück zu finden

Die 12 Glücksbringer
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In dem Buch „Die 12 Glücksbringer: 12 Erfolgsautoren schenken dir ihr Glücksgeheimnis“ präsentieren die beiden Autoren Pierre Franckh und Michaela Merten eine Sammlung von Glücksrezepten. Hierzu haben ...

In dem Buch „Die 12 Glücksbringer: 12 Erfolgsautoren schenken dir ihr Glücksgeheimnis“ präsentieren die beiden Autoren Pierre Franckh und Michaela Merten eine Sammlung von Glücksrezepten. Hierzu haben sie ganz unterschiedliche Persönlichkeiten, die sich bereits ausgiebig mit dem Thema Glück beschäftigt haben, befragt.

Natürlich findet man hier keine Formel, die zum Glücklichsein verhilft und auch nicht das eine Rezept, das auf jeden anzuwenden ist. Durch die verschiedenen Autoren, ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten und andersartigen Herangehensweisen an das Thema Glück, erhält man ganz neue Ideen und Ansätze, wie man mit dem Thema umgehen kann und den richtigen Weg für sich selbst findet.

In einer Sache sind sie sich aber alle einige. Glück ist nichts, was einem zufällt und jeder kann selbst etwas zu seinem Glück beitragen. Wer erwartet, dass das Glück von alleine kommt, wird lange und vergeblich warten.
Durch die verschiedenen Autoren ist das Buch sehr abwechslungsreich. Jeder hat seinen eigenen Schreibstil und jeder geht anders an das Thema heran.

Mir haben die unterschiedlichen Anregungen gut gefallen und empfehle das Buch in kleinen Dosen, Kapitel für Kapitel zu lesen und nicht in einem weg, da man sich für den richtigen Glücksweg einfach ein wenig Zeit nehmen sollte.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Negative Emotionen sind in Ordnung

Die Happiness-Lüge
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„Die Happiness-Lüge: Wenn positives Denken toxisch wird“ ist ein Sachbuch der in Hamburg lebenden Autorin und Journalistin Anna Maas, in dem sie sehr viele persönliche Erlebnisse und Erfahrungen miteinbringt.

Mir ...

„Die Happiness-Lüge: Wenn positives Denken toxisch wird“ ist ein Sachbuch der in Hamburg lebenden Autorin und Journalistin Anna Maas, in dem sie sehr viele persönliche Erlebnisse und Erfahrungen miteinbringt.

Mir ist der Begriff „Toxic Positivity“ in diesem Buch zum ersten Mal begegnet, aber ich habe mich direkt angesprochen gefühlt. Wer kennt das nicht ? Es passiert einem der größte Mist und von seiner Umwelt erhält man keine Empathie, sondern lediglich einen Spruch, dass man das Ganze einmal positiv sehen oder das Beste daraus machen soll. Wirklich hilfreich ist das nicht.

In ihrem Buch hat Anna Maas nun zahlreiche Bespiele aufgeführt, in denen das passiert und in denen sich vermutlich jeder Leser an irgendeiner Stelle wiederfinden wird. Kritisches Denken, nicht alles akzeptieren und viel mehr hinterfragen, sollte man eigentlich grundsätzlich alles, aber wie wichtig es ist, wird hier noch einmal sehr deutlich.

Ihre Gedanken, Erlebnisse und Gefühle sind interessant und haben mich nachdenklich gestimmt. Es steckt viel Wahres in dem Buch, allerdings fand ich diese Ballung an negativen Situationen und Erfahrungen – sei es von der Autorin selbst oder in ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis - teilweise recht schwer verdaulich und kann daher das Buch nur empfehlen, wenn man emotional stabil ist, damit man sich damit nicht runter zieht und in ein tiefes Loch fällt.

Toxisch positives Denken begegnet und beeinflusst uns in vielen Bereichen unseres Lebens. Die Ansätze für den richtigen Umgang damit, können ganz unterschiedlich sein. Wichtig ist die Akzeptanz negativer Emotionen, die dann letztendlich zu mehr Zufriedenheit führt.

Ich habe in dem Buch zahlreiche interessante Ansätze gefunden und besonders das letzte Kapitel „Ein positiver Umgang mit „negativen“ Emotionen“ hat mir gut gefallen.

Mein Fazit: Das Buch passt gut in die Zeit, greift ein aktuelles Thema auf und erklärt, warum eine positive Lebenseinstellung nicht immer positiv ist, sondern durchaus auch schädlich sein kann.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Ein atmosphärischer Krimi in der Provence

Mord auf Provenzalisch
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​ "Mord auf Provenzalisch" ist der zweite Krimi mit der britischen Protagonistin Penelope Kite von dem Autorenduo Serena Kent. Die Handlung ist eigenständig und es lässt sich unabhängig vom ersten Band ...

​ "Mord auf Provenzalisch" ist der zweite Krimi mit der britischen Protagonistin Penelope Kite von dem Autorenduo Serena Kent. Die Handlung ist eigenständig und es lässt sich unabhängig vom ersten Band lesen, zum Verständnis der Charaktere ist es aber dennoch von Vorteil, wenn man diesen kennt.

Nach dem Umzug in die Provence und der aufregenden ersten Zeit dort wünscht sich Penny, dass nun ein wenig Ruhe in ihr Leben einkehrt. Sie freut sich auf ein Treffen mit Laurent Millais, dem charmanten Bürgermeister von Saint Merlot, mit dem sie die Eröffnung einer Kunstausstellung in Avignon besuchen möchte. Dort muss sie dann mit ansehen wie der Maler Roland Doncaster nach dem Genuß grüner Oliven zu Boden stürzt und wenig später im Krankenhaus stirbt. Penny ist alarmiert und beginnt zu ermitteln.

Wie schon im vorherigen Band wird auch dieses Mal wieder eine Menge getrunken und gegessen. Die französischen Gerichte und die Beschreibungen der Umgebung machen direkt Lust auf einen Urlaub in der Provence. Die Atmosphäre wird zum Greifen spürbar und das Flair kommt gut durch. Vor dieser wunderbaren Kulisse steht nun ein Mord im Raum und Penny versucht im Bekanntenkreis des Künstlers nähere Informationen über ihn und sein Leben zu bekommen. Zwischendurch kommen noch Pennys Kinder zu Besuch und natürlich ist auch ihre Freundin Frankie wieder mit dabei und bringt durch ihre schrille Art eine Menge Leben in den Fall.

Während die Handlung zu Beginn eher von der idyllischen Atmosphäre und den Ausflugszielen lebt, kommt zum Ende hin richtig Action in die Story. Für meinen Geschmack ging es fast ein wenig zu schnell. Trotzdem habe ich diesen Ausflug in die Provence genossen und hatte Spaß an den amüsanten Dialogen und den wundervollen Landschaftsbeschreibungen.

Insgesamt ist es ein unterhaltsamer Krimi, der gute Unterhaltung mit einer Menge Urlaubsflair bietet.

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