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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2017

Mysterium – der Titel passt perfekt

Mysterium
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Bei dem Buch "Mysterium" des argentinischen Autoren Federico Axat handelt es sich um einen sehr ungewöhnlichen Psychothriller.

Ted McKay ist ein erfolgreicher Geschäftsmann. Da er todkrank ist, will er ...

Bei dem Buch "Mysterium" des argentinischen Autoren Federico Axat handelt es sich um einen sehr ungewöhnlichen Psychothriller.

Ted McKay ist ein erfolgreicher Geschäftsmann. Da er todkrank ist, will er sich umbringen. Bevor er dies umsetzen kann, bekommt er Besuch von einem Fremden, der ihn dazu überredet einen Mord zu begehen. Ted nimmt den Auftrag an und stellt fest, dass sein Auftraggeber ihm etwas verschwiegen hat. Die wenige Zeit, die Ted bleibt, versucht er hinter das Geheimnis seines Auftraggebers zu kommen. Dabei wird es zunehmend schwieriger zu unterscheiden, was real und was Fiktion ist.

In der ersten Hälfte des Buches war es mir unmöglich zu unterscheiden, was von dem Geschehen real passiert ist und welcher Teil nur in Teds Kopf stattfindet.
Danach wechselt der Erzählstil des Autors, eine Psychologin beginnt zu analysieren.
Anschließend folgt ein weiterer Wechsel mit Rückblenden in Teds Vergangenheit, in denen es dem Autoren gelingt, Teds Verzweiflung überzeugend darzustellen.

Auch die übrigen Charaktere sind gut ausgearbeitet
Die Rückblenden fand ich sehr interessant geschrieben, da sie einen weiteren (ganz anderen) Blickwinkel eröffnet haben. Allerdings hätte ich mir vorher schon einmal einen Hinweis darauf gewünscht, dann wäre die erste Hälfte des Buches nicht ganz so undurchsichtig gewesen.

Die anfängliche Verwirrung in der Handlung, die es nicht offensichtlich macht, was Realität ist und wobei es sich um Fiktion handelt, fand ich ein wenig anstrengend. Der Protagonist ist ein interessanter Charakter, zu dem ich aber keinen Zugang gefunden habe.

Obwohl ich mich anfangs mit dem Buch ein wenig schwer getan habe, wurden im letzten Teil alle Fragen überzeugend erklärt und gelöst. Den Ansatz und die Ideen des Autoren fand ich ausgesprochen interessant und die Auflösung überzeugend. Allerdings hätte ich mir zu Beginn ein wenig mehr Klarheit gewünscht und vergebe deshalb „nur“ 4 Sterne.

Veröffentlicht am 28.01.2017

Fesselnd & bedrückend !

Glücksmädchen
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„Glücksmädchen“ ist das Debüt der schwedischen Autorin Mikaela Bley.

Die Blautöne des Covers vermitteln eine kühle Atmosphäre und das kleine Mädchen wirkt einsam und verloren. Dieser Widerspruch zum Titel ...

„Glücksmädchen“ ist das Debüt der schwedischen Autorin Mikaela Bley.

Die Blautöne des Covers vermitteln eine kühle Atmosphäre und das kleine Mädchen wirkt einsam und verloren. Dieser Widerspruch zum Titel hat mich neugierig gemacht.

Ellen Tamm hat den Tod ihrer Zwillingsschwester, die als Kind gestorben ist nie überwunden. Sie arbeitet als Kriminalreporterin bei einem schwedischen Fernsehsender und versucht ihr Trauma durch ihre Arbeit zu verdrängen. Als die 8-jährige Lycke währen ihres Tennisunterrichtes spurlos verschwindet, soll Ellen über den Fall berichten, was sie schwer belastet, da ihre Zwillingsschwester im gleichen Alter verschwand. Sie beginnt zu recherchieren und setzt alles daran Lycke zu finden.

Das Buch beginnt mit dem Verschwinden der kleinen Lycke direkt spannend und man ist mitten im Geschehen. Als Ellen mit ihren Recherchen beginnt, kann man beim Lesen regelrecht spüren, wie sehr die Zeit drängt und wieviel Ellen - durch ihre eigene Geschichte - an der Aufklärung des Falls liegt.

Das Schreibstil der Autorin ist flüssig und die unterschiedlichen Erzählperspektiven, die sie nutzt, lassen machen das geschehen spannend und vielschichtig.

Die einzelnen Charaktere werden detailreich und authentisch dargestellt. Dabei kann man sich gut in sie hineinversetzen und spürt ihre Anspannung, Verzweiflung und Angst.

Neben der Suche nach Lycke werden auch andere Themen wie die Problematik von Scheidungskindern, die von Alleinerziehenden und Mobbing angerissen.

Insgesamt ist die Handlung sehr düster und trostlos aber durchweg spannend und fesselnd mit einem überraschendem Ende.
„Glückmädchen“ ist ein gelungenes Debut und ich werde die Fortsetzung auf jedem Fall lesen

Veröffentlicht am 28.01.2017

Latente Gefahr !

Alleine bist du nie
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„Alleine bist du nie“ ist nach „Meine Seele so kalt“ der zweite Thriller von der britischen Autorin Clare Mackintosh.

Zoe Walker – Mutter von zwei fast erwachsenen Kindern, geschieden und nun mit dem ...

„Alleine bist du nie“ ist nach „Meine Seele so kalt“ der zweite Thriller von der britischen Autorin Clare Mackintosh.

Zoe Walker – Mutter von zwei fast erwachsenen Kindern, geschieden und nun mit dem 15 Jahre älteren Journalisten Simon Thornton zusammenlebend – arbeitet bei einem Immobilienmakler und führt ein recht durchschnittliches Leben.
Auf dem Weg von ihrer Arbeit nach Hause liest sie in der U-Bahn Zeitung und entdeckt in einer der Kleinanzeigen ihr Bild, mit dem für eine Partnervermittlung geworben wird. Beunruhigt versucht sie Näheres herauszubekommen und stellt fest, dass andere Frauen mit denen zuvor in der gleichen Anzeige geworben wurde, verschiedenen Verbrechen zum Opfer gefallen sind.
Anfangs wird Zoe weder von ihrer Familie noch von der Polizei ernst genommen.
Kelly Swift arbeitet als Ermittlerin an der Aufklärung von Delikten in der U-Bahn und erkennt als erstes die Zusammenhänge zwischen den Angriffen, auf die in der Zeitung abgebildeten Frauen und den Verbrechen. Obwohl es nicht in ihre Zuständigkeit fällt, setzt sie alles dran, um an der Aufklärung der Mordfälle mitarbeiten zu dürfen.

Im ersten Teil des Buches werden nach und nach alle Charaktere eingeführt. Diese werden ausgesprochen detailliert beschreiben, so dass man sie sich gut vorstellen kann, was auch notwendig ist, da die Anzahl der Charaktere recht umfangreich ist. Die Handlung kommt dadurch allerdings ein wenig langsam ins Rollen. Die beiden Protagonistinnen Zoe und Kelly machten auf mich einen sehr sympathischen Eindruck während man sich bei Zoes Lebensgefährten Simon, dem neuen Freund ihrer Tochter, ihrem Chef und zahlreichen anderen Personen permanent fragt, ob man ihnen wirklich trauen kann. Die Spannung des Buches baut sich eher langsam auf, aber man spürt permanent die latente Gefahr.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und detailreich. Es ist ihr gut gelungen mich mit Zoes Paranoia anzustecken und es gab kaum noch einen Charakter, den ich nicht verdächtigt habe.

Man konnte beim Lesen merken, dass Clare Mackintosh selbst zwölf Jahre bei der britischen Polizei gearbeitet hat, was sich in ihrer authentischen Beschreibung der Arbeitsweise der britischen Polizei widerspiegelt. Oft stießen die Ermittler an ihre Grenzen, wurden von Vorschriften gehemmt und die Arbeit war langwierig und anstrengend.

Bis zum Ende habe ich gerätselt, wer hinter der Website steckt, konnte keinen der vielen Verdächtigen wirklich ausschließen und das Buch auch gar nicht mehr aus der Hand legen. Zum Schluss hat mich die Autorin dann noch einmal richtig überrascht.

Meiner Meinung nach handelt es sich hier um einen ungewöhnlichen Thriller, der durch die Darstellung der latenten Gefahren, denen man tagtäglich ausgesetzt sein könnte, eine unterschwellige Spannung aufbaut und genau dadurch fesselt. Auch wenn ich zu Beginn des Buches ein wenig gebraucht habe, um hineinzufinden, bietet der Thriller Spannung auf hohem Niveau und ist absolut lesenswert.

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Veröffentlicht am 03.01.2017

Komplex & spannend !

Purpurne Rache
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Das Buch „Purpurne Rache“ von Jean-Christophe Grange ist eine Mischung aus Thriller und Familien-Saga.

In der Bretagne beim Militär kommt ein Pilot ums Leben. Verschiedene Anzeichen weisen darauf hin, ...

Das Buch „Purpurne Rache“ von Jean-Christophe Grange ist eine Mischung aus Thriller und Familien-Saga.

In der Bretagne beim Militär kommt ein Pilot ums Leben. Verschiedene Anzeichen weisen darauf hin, dass es sich um einen Mord handelt. Weitere Morde bieten Grund zu der Annahme, dass diese in Zusammenhang mit dem berüchtigten Killer Homme-Clou stehen, der im Kongo in den Siebzigerjahren mehrere Menschen auf grausame Weise getötet hat. Gefasst wurde er von Grégoire Morvan dessen Sohn Erwan nun in dem Fall ermittelt. Neben den Ermittlungen erfährt man einiges über die Familie Morvan, die eine sehr ungewöhnliche und selbstzerstörerische Familie ist.

Insgesamt ist das Buch spannend, aber ich habe mich zu Beginn wirklich schwer getan in die Handlung hineinzukommen. Die vielen fremd klingenden Namen und Orte erfordern ein wenig Konzentration.

Durch unerwartete Wendungen wird die Spannung wird über 760 aufrechterhalten. Neben dem Kriminalfall fließen mehrere Nebenhandlungen ein, die nichts direkt mit den Morden zu tun haben und lediglich die einzelnen Charaktere ein wenig anschaulicher und greifbarer machen.

Die Familie Morvan ist sehr undurchsichtig und jeder in ihr hat einiges an Problemen zu bewältigen. Die Charaktere werden dabei überzeugend dargestellt und auch die verschiedenen Schauplätze waren so detailreich beschrieben, dass ich sie mir gut vorstellen konnte.

Leider wurden am Ende des Buches nicht alle offenen Fragen beantwortet und bei mir bleiben einige Ungereimtheiten zurück, die eine Fortsetzung erforderlich machen würden.

Mein Fazit:
Das Buch ist ein actionreicher und spannender Thriller mit einer komplexen Handlung, der einige überraschende Wendungen bietet, so dass ich mich insgesamt gut unterhalten gefühlt habe.

Veröffentlicht am 17.12.2016

Düster, verregnet und spannend !

Schattenkiller
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Der Thriller „Schattenkiller“ ist ein gelungenes Debüt von Mirko Zilahy und spielt im verregneten Rom.

Enrico Mancini ist Experte für Serienmorde, möchte aber aufgrund seiner derzeitigen privaten Lage ...

Der Thriller „Schattenkiller“ ist ein gelungenes Debüt von Mirko Zilahy und spielt im verregneten Rom.

Enrico Mancini ist Experte für Serienmorde, möchte aber aufgrund seiner derzeitigen privaten Lage am liebsten seinen Dienst quittieren. Seit dem Krebstod seiner Frau leidet er an Depressionen und möchte lediglich das Verschwinden des Onkologen, der seine Frau behandelt hat aufklären. Als eine Reihe von brutal zugerichteten Leichen aufgefunden wird, bekommt er vom Polizeipräsidenten den Auftrag zu ermitteln. Widerwillig beginnt er mit seinem Team nachzuforschen und muss bald feststellen, dass es eine Verbindung zwischen den Mordfällen und dem vermissten Arzt gibt.

Der Profiler Enrico Mancini hat eine Menge Marotten und Macken, die es mir schwer gemacht haben ihn sympathisch zu finden. Gleichzeitig fand ich diesen sehr eigenwilligen Protagonisten, der einiges durchgemacht hat und seine eigen Ziele verfolgt, sehr interessant. Er wirkte – ebenso wie die übrigen Charaktere – sehr authentisch und ich bin durchaus daran interessiert wie es in seinem Leben weitergeht.

Auch der Täter und seine Lebensumstände werden sehr eingehend und ausführlich beschrieben, so dass man seine Gefühlslage und sein Handeln durchaus nachvollziehen kann. Seine ausgefeilten Pläne, deren Umsetzung und wie sich alles Stück für Stück zusammensetzt, sind spannend und gut veranschaulicht. Auch wenn schon recht früh zu erkennen ist, wer der Täter ist, bleibt es durchaus spannend.

Die Schauplätze werden sehr ausgiebig und detailreich beschrieben. Ich konnte mir die Gegebenheiten gut bildhaft vorstellen und auch die düstere Atmosphäre, die durch den permanenten Regen hervorgerufen wird, konnte ich regelrecht spüren.
Insgesamt ist der Schreibstil flüssig und sehr detailliert.

Mein Fazit:
„Schattenkiller“ ist ein spannender und gruseliger Thriller, der mich beim Lesen gefesselt hat. Leider konnte der Protagonist bei mir bis zum Schluss keine Sympathiepunkte sammeln, was ich ein wenig schade fand. Eine Fortsetzung wurde ich aber auf jeden Fall lesen, um zu erfahren wie es mit Mancini und seinem Team weitergeht.

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