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Veröffentlicht am 24.08.2021

Ein Erbe und Familienstreitigkeiten

Der Nachlass
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„Der Nachlass“ ist eins spannender Thriller des Autors und Journalisten Jonas Winner.

Hedda Laurent möchte ihre Vermögen nicht einfach an ihre Familie weiter vererben. Sie möchte, dass ihr Mann, ihr Bruder ...

„Der Nachlass“ ist eins spannender Thriller des Autors und Journalisten Jonas Winner.

Hedda Laurent möchte ihre Vermögen nicht einfach an ihre Familie weiter vererben. Sie möchte, dass ihr Mann, ihr Bruder und ihre vier Kinder samt Familie darum spielen. An drei Tagen sollen je neun Spiele stattfinden und der Gewinner erhält alles. Es dauert nicht lange und es wird gefährlich, da die Spiele vollkommen außer Kontrolle geraten.

Zu Beginn des Buches findet man einen kurzen Stammbaum, der mir einen guten Überblick über die wichtigsten Charaktere verschafft hat.
Die vier Geschwister Theo, Sophia, Patricia und Jannick haben sich seit Jahren nicht gesehen und hatten keinen Kontakt. Nun - nach dem Tod der Mutter - kommt es zu dem Treffen, bei dem sie, Heddas Mann und ihren Bruder Ruben, der bereits zu Beginn stirbt, wiedersehen. Über drei Tage sollen sie dem Testament nach bei insgesamt 27 Spielen gegeneinander antreten.

Die Atmosphäre in der Familienvilla auf der Insel Sandwerder im Tegeler See in Berlin, wo das Treffen stattfindet, ist gut eingefangen und es wird spürbar wie sich nach den ersten harmlosen Spielen die Stimmung verschärft. Durch wechselnde Perspektiven, Orte und Zeiten musste ich mich beim Lesen ein wenig konzentrieren, gleichzeitig wird das Buch dadurch sehr abwechslungsreich und spannend. Nach und nach erhält man Einblicke in die Kindheit der Geschwister und die Konflikte zwischen den Familienmitgliedern werden immer deutlicher.
Die Spiele, die Hedda sich für ihre Familie ausgedacht hat, sind ebenso verstörend wie die familiären Hintergründe. Mit jeder Aufgabe steigt die Spannung und die Charaktere der einzelnen Personen treten von Seite zur Seite mit allen Facetten zum Vorschein.

Abgesehen von guter Unterhaltung und einem fesselndem Plot, stellt sich natürlich die moralische Frage. Was macht man alles, um an ein Erbe zu gelangen und was wäre man dafür bereit, seiner Familie anzutun ?

Ich fand das Buch unglaublich fesselnd und kann diesen ungewöhnlichen und raffinierten Psychothriller - der sich hintergründig mit der Frage nach der Moral beschäftigt – nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 05.08.2021

Witzige Tagebuchgeschichte im Comicstil

Loser an die Macht! (Band 1 der Loser-Reihe)
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„Loser an die Macht“ ist der erste Comic-Roman der Autorin Katharina Neuschaefer.

Der 13-jährige Julius hat es gerade ziemlich schwer. In seiner Klasse sind er und sein nerdiger Freund Stefan die Außenseiter ...

„Loser an die Macht“ ist der erste Comic-Roman der Autorin Katharina Neuschaefer.

Der 13-jährige Julius hat es gerade ziemlich schwer. In seiner Klasse sind er und sein nerdiger Freund Stefan die Außenseiter und seine Nachbarn - die vier Beckerbrüder - lassen sich eine Gemeinheit nach der anderen einfallen. Auch wenn Julius alles andere als ein Held ist, in seiner Fantasie, da ist er wie die Helden in seinen Comics - ein cooler Kerl.

Das Buch ist aus der Sicht von Julius geschrieben und uns gefällt der Schreibstil sehr gut. Alles wirkt sehr lebendig und Julius Gedanken, seine Sichtweise - auch in brenzeligen Situationen - sind ausgesprochen witzig.

Die Becker-Brüder und ihre Aktionen sind wirklich heftig, so richtig zum Angst haben und auch was in der Schule vor sich geht ist alles andere als lustig. Aber die Art wie Julius die Ereignisse beschreibt und seine Gedanken lesen sich ausgesprochen humorvoll und Julius Art hat uns immer wieder zum Lachen verleitet.

Trotzdem denke ich, dass vor allem jüngere Leser das Buch nicht alleine lesen sollten, da es wirklich nicht verwunderlich ist, dass Julius nicht schlafen kann und stattdessen entsetzliche Bilder vor Augen hat.
Die Gestaltung des Buches mit den vielen Illustrationen von Sebastian Heidel und unterschiedlichen Schrifttypen ist rundum gut gelungen. Es macht Spaß das Buch zu lesen, da es auch optisch sehr lebendig ist und dadurch sicherlich auch weniger lesebegeisterte Kindern gefallen wird.

Meine Kinder und ich haben bei dem Buch eine Menge gelacht und es hat uns Gesprächsstoff über Freundschaft, Mobbing und den Schulalltag geliefert.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Frisch & humorvoll

Dich hab ich nicht kommen sehen
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„Dich hab ich nicht kommen sehen“ ist das gelungene Debüt der Autorin Nina Resinek.

Die Anwältin Mari Thaler ist von Düsseldorf nach Berlin gezogen. Damit verändert sich ihr Leben mehr als geahnt. Durch ...

„Dich hab ich nicht kommen sehen“ ist das gelungene Debüt der Autorin Nina Resinek.

Die Anwältin Mari Thaler ist von Düsseldorf nach Berlin gezogen. Damit verändert sich ihr Leben mehr als geahnt. Durch ihre neue Wohnung lernt sie liebenswerte Menschen kennen und in ihrem neuen Job, steht sie vor Herausforderungen, mit denen sie nicht gerechnet hat.

Der Schreibstil der Autorin ist toll und hat mir unglaublich gut gefallen, da er einfach mal anders war als alles, was ich bisher gelesen habe. Mari ist eine liebenswerte Protagonistin, manchmal ein wenig verpeilt, nicht besonders selbstsicher aber dennoch sehr zielstrebig. Ihre inneren Monologe sind sehr erfrischend, lebendig und wirken amüsant und authentisch auch wenn ihre Gedanken dabei oft ein wenig chaotisch hin und her springen.

Die übrigen Charaktere werden ebenfalls gut beschrieben. Sie sind ein wenig schräg, da ist keiner langweilig oder normal, aber was ist schon normal (?). Mir gefiel diese Ansammlung an ungewöhnlichen Charakteren sehr gut. Da ist unter Anderem Leo, der Bruder ihrer Vermieterin, der Mari ständig über den Weg läuft, ein wenig schroff wirkt und sich gleichzeitig sehr süß um Mari kümmert. Auch der Hausverwalter Tom gefiel mir richtig gut und der kleine Toby mit seiner Vorliebe für Müllkuchen war auch einfach nur zum Liebhaben.

Mich hat das Buch wirklich richtig gut unterhalten und ich habe eine Menge gelacht. Auch Maris Entwicklung fand ich gut gelungen, aber trotzdem konnte ich leider nicht alles nachvollziehen. Vielleicht lag es daran, dass die gesamte Story aus Maris Sicht geschildert wird. An einigen Stellen hätte ich mir einfach mehr Informationen gewünscht, um das Verhalten und die Veränderungen der anderen Charaktere besser nachvollziehen zu können.

Insgesamt hat mich dieser Roman wirklich großartig unterhalten und ich würde sehr gerne weitere Bücher von Nina Resinek - in denen sie hoffentlich ihren einzigartigen Schreibstil beibehält - lesen.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Außergewöhnlich

Der Panzer des Hummers
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„Der Panzer des Hummers“ ist ein außergewöhnlicher Roman der in Dänemark lebenden Autorin Caroline Albertine Minor. Außergewöhnlich finde ich das Buch, da es mich gefesselt hat, obwohl es keineswegs leicht ...

„Der Panzer des Hummers“ ist ein außergewöhnlicher Roman der in Dänemark lebenden Autorin Caroline Albertine Minor. Außergewöhnlich finde ich das Buch, da es mich gefesselt hat, obwohl es keineswegs leicht zu lesen war. Es ist eines von den Büchern, bei denen es mich gefreut hat, dass ich es gelesen habe, auch wenn es nicht durchgehend ein Lesevergnügen war.

Aber nun erst einmal zum Inhalt: Es geht um die drei Geschwister Ea, Sidsel und Niels Gabel. Nach dem Tod ihrer Eltern lebt jeder von ihnen sein eigenes Leben und sie haben sich ein wenig aus den Augen verloren. Während es Ea bis nach San Francicso verschlagen hat, lebt Sidsel in Kopenhagen, wo sie als Restauratorin einem Museum arbeitet und Niels - der als Plakatierer arbeitet - ist ebenfalls in Kopenhagen geblieben. Ein wenig mysteriös wird es, als Ea versucht zu der verstorbenen Mutter Kontakt aufzunehmen und sich der Vater meldet.

Sprachlich ist das Buch schön, aber nicht einfach. Die Autorin hat einen tollen Schreibstil, der sich aber nicht immer ganz einfach lesen lässt, deswegen erfordert das Buch ein wenig Zeit und eignet sich nicht zum schnellen Lesen. Man erfährt eine Menge über das Leben der Geschwister, es gibt viele Details, die ein rundes Bild entstehen lassen.

Wer nicht nur schnelle gute Unterhaltung sucht, sondern sich ein wenig Zeit für einen ruhigen Roman nehmen möchte und Familiengeschichten mag, liegt mit diesem Buch richtig.

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Western Kogi – ein interessanter Protagonist

Wild Card
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„Wild Card“ ist ein actionreicher Thriller des Autors Tade Thompson der interessante Einblicke in die Kultur und die Politik von Afrika gibt.

Weston Kogi ist Wachmann in einem Einkaufzentrum und reist ...

„Wild Card“ ist ein actionreicher Thriller des Autors Tade Thompson der interessante Einblicke in die Kultur und die Politik von Afrika gibt.

Weston Kogi ist Wachmann in einem Einkaufzentrum und reist zur Beerdigung seiner Tante aus London nach Westafrika. Schnell wird klar, dass ihm ein Leben in London deutlich besser gefällt, da er so schnell wie möglich wieder zurück möchte. Alcacia ist ihm zu warm, zu korrupt und zu unruhig. Um sich zu schützen, bedient er sich einer kleinen Lüge und behauptet in London ein Police Detective zu sein. Mit den daraus entstehenden Folgen hat er nicht gerechnet. Er soll einen Mord aufklären und steckt schon bald unangenehm in der Bredouille.

Die Handlung ist aus der Ich-Perspektive von Weston Kogi geschrieben, wodurch man einen guten Einblick in seine Gedanken und sein Handeln erhält. Interessant ist dabei wie der Schreibstil wechselt. Westons Gedanken sind oft verträumt und voller Emotionen, die Ereignisse aber sehr brutal und voller Action.

Durch den Schauplatz, die kulturellen und politischen Gegebenheiten in Westafrika hebt sich der Thriller deutlich von anderen Thrillern, die ich gelesen habe ab, das, sowie der lebendige Schreibstil gefielen mir gut. Allerdings gab es für meine Geschmack zu viele Nebenschauplätze und Charaktere, die ein wenig von der eigentlichen Handlung abgelenkt haben. Trotzdem ist es ein spannender Thriller, den ich empfehlen kann.

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