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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2021

Ein außergewöhnliches Leseerlebnis

In all seinen Farben
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„In all seinen Farben“ ist der Debütroman des in London lebenden Autors George Lester, der auf der Bühne auch als Drag Queen mit dem Namen „That Gurrrl“ bekannt ist.

Das Leben von Robin Coopers läuft ...

„In all seinen Farben“ ist der Debütroman des in London lebenden Autors George Lester, der auf der Bühne auch als Drag Queen mit dem Namen „That Gurrrl“ bekannt ist.

Das Leben von Robin Coopers läuft gerade überhaupt nicht so, wie er sich das vorstellt. Die Beziehung zu seinem Freund Connor ist alles andere als optimal und auch aus seiner Zukunft auf der Schauspielschule wird nichts, da er abgelehnt wird. Zu seinem 18. Geburtstag besucht er mit seinen Freunden eine Drag-Queen-Show, die Robin die Augen öffnet.

Der Schreibstil von George Lester ist locker, lebendig, humorvoll und lässt sich leicht lesen. Robin ist ein sympathischer, aber auch sehr ungewöhnlicher Protagonist. Anfangs war er mir ein wenig zu aufgedreht und zu selbstbewusst, aber das hat sich gelegt, nachdem ich ihn besser kennengelernt habe. Auch die Nebencharaktere sind gut gewählt. Da sind die Freunde von Robin, z.B. Nat, die immer ein bisschen zu schrill und zu laut wirkt, Seth, den man einfach mögen muss, Greg, der unglaublich viel redet, coole Sprüche reißt und durch dessen Unwissenheit im Lesefluß einiges erklärt wird, Robins Mom und Connor, der es selbst alles andere als leicht hat, aber durch sein Verhalten auch keine Sympathiepunkte erlangt.

Mich hat das Buch mitgenommen in eine für mich bisher eher fremde Welt, die Welt der LGBT-Community und der Drags und Queeren. Es war so schön zu erfahren was für tolle Freunde Robin hat. Auch wenn hier einige Klischees bedient wurden und es manchmal etwas viel Drama gab, ich habe die emotionale Achterbahnfahrt geliebt.

Es ist ein wirklich außergewöhnliches Buch über Freundschaft, Selbstfindung und dem Mut für sich und für andere einzustehen. Wer Lust auf ein ungewöhnliches Leseerlebnis hat, liegt mit diesem Buch richtig.

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Veröffentlicht am 26.06.2021

Wahrheit oder Lüge ?

Wer zuletzt lügt
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„Wer zuletzt lügt“ ist ein spannender Psychothriller für Jugendliche ab 14 Jahren der kanadischen Autorin Laurie Elizabeth Flynn.

Fiona und Trixie sind gut befreundet und verbringen eine Menge zeit miteinander. ...

„Wer zuletzt lügt“ ist ein spannender Psychothriller für Jugendliche ab 14 Jahren der kanadischen Autorin Laurie Elizabeth Flynn.

Fiona und Trixie sind gut befreundet und verbringen eine Menge zeit miteinander. Trotzdem bleibt Trixie für Fiona rätselhaft. Als Trixie verschwindet gehen alle von einem Selbstmord aus, nur Fiona glaubt das nicht. Vor einem Jahr ist bereits Toby - der Bruder von Beau, in den Trixie verliebt ist – auf ähnliche Weise verschwunden und wurde für tot erklärt.

Zusammen mit Trixies Ex-Freund Jasper versucht Fiona herauszufinden was passiert ist und deckt dabei eine Lüge nach der anderen auf. Leben Toby und Trixie vielleicht sogar noch ?

Der Schreibstil der Autorin lässt sich leicht lesen und die Kapitel sind sehr kurz – 92 Stück auf etwas über 400 Seiten – wodurch ich beim Lesen rasch voran kam und regelrecht angehalten wurde, immer weiter zu lesen. Die Handlungsstränge wechseln stetig zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Durch diese Zeitsprünge erfährt man nach und nach immer mehr und mir gefiel dieses Hin und Her richtig gut, da es Abwechslung bringt und man sich so nach und nach alles zusammen puzzeln und reimen kann.

Alles um Fiona wirkt ein wenig chaotisch, eigentlich ist sie ein typischer Teenager, aber ihre Gefühle und Gedanken sind nachvollziehbar. Die Charaktere werden allesamt gut dargestellt, haben ihre Eigenheiten und wirken authentisch.

Die Spannung zieht sich durch die gesamte Handlung, es gibt immer wieder Wendungen und die Stimmung bleibt durchweg düster.

Die Auflösung ist stimmig und der Epilog rundet die Ereignisse gelungen ab.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, es ist ein spannender Jugendthriller mit interessanten Charakteren.

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Veröffentlicht am 12.06.2021

Spannend, unterhaltsam, gruselig – hier ist alles dabei

Eiskalte Thriller Box
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Mit über 15 Stunden Laufzeit bietet die „Eiskalte Thriller Box“ beste Unterhaltung von sechs verschiedenen Autoren deren Geschichten von sechs unterschiedlichen Sprechern intoniert wurden.


Mit Michael ...

Mit über 15 Stunden Laufzeit bietet die „Eiskalte Thriller Box“ beste Unterhaltung von sechs verschiedenen Autoren deren Geschichten von sechs unterschiedlichen Sprechern intoniert wurden.


Mit Michael Tsokos, Daniel Holbe, Ursula Poznanski, Veit Etzold, Lisa Jackson und S. K. Tremayne wurden in der Reihe Storys von bekannten Autoren unter dem Thema Thriller zusammengefasst. Insgesamt ist es ein toller Mix und auch die Sprecher wurden gut gewählt. Allerdings würde ich nicht jede dieser Geschichte im Thrillergenre einordnen.


Bei „Blutkristalle“ von Ursula Poznanski, „Revenge“ von Lisa Jackson und „Augen ohne Licht“ von S. K. Tremayne passt das Thema der Box hervorragend.
„Winter des Wahnsinns“ von Veit Etzold habe ich eher als gruselig empfunden, das in Richtung Horror ging. Es ist eine mysteriöse Geschichte mit alten Artefakten und schwarzmagischen Ritualen.


„Der Fleischer“ von Daniel Holbe hat bei mir eher für Krimifeeling gesorgt, bei dem mir besonders der schwarze Humor, der immer mal wieder durchblitzte, gefallen hat.


„Kaltes Land“ von Michael Tsokos ist ein Ausflug in die Rechtsmedizin. Da ich Sabine Yao bereits aus den vorherigen Büchern des Autors kannte, gefiel es mir, hier nun mehr über sie zu erfahren.


Insgesamt haben mich die kurzen Storys gefesselt. Mit zwei bis drei Stunden haben die Geschichten eine gute Länge, um sie am Stück zu hören und ich finde die Auswahl.

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Kurzer, spannender Krimi

Tod in der Waschmaschine
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„Tod in der Waschmaschine“ ist der dritte Kriminalfall auf Formentera von dem Autor Harry Robson.

Direkt auf der ersten Seite wird Harry mit einem unbekannten Toten in seiner Wohnung konfrontiert nachdem ...

„Tod in der Waschmaschine“ ist der dritte Kriminalfall auf Formentera von dem Autor Harry Robson.

Direkt auf der ersten Seite wird Harry mit einem unbekannten Toten in seiner Wohnung konfrontiert nachdem er nach 14 Tagen in sein Heim auf Formentera zurückkehrt. Es beginnt die Suche nach der Identität des Toten.

In 56 kurzen Kapiteln auf nur 116 Seiten wird aus wechselnden Perspektiven über die Ereignisse berichtet. Der Schreibstil ist einfach, aber detailliert und lässt sich leicht lesen. Das Setting ist gut gewählt und der Ablauf der Ereignisse wirkt authentisch.

Die Handlung ist spannend, überraschend und gut beschrieben. Insgesamt ist es ein schöner, schnell gelesener Krimi mit interessanten Charakteren deren Leben anders als gedacht und gewünscht verläuft.

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Interessante Einblicke in die chinesische Kultur

Im Reich der Schuhe
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„Im Reich der Schuhe“ ist das Debüt des Autors Spencer Wise. Er ist Dozent an der Universität Augusta, hat aber auch schon in einer Schuhfabrik in Südchina gearbeitet und verfügt über eine bunte Mischung ...

„Im Reich der Schuhe“ ist das Debüt des Autors Spencer Wise. Er ist Dozent an der Universität Augusta, hat aber auch schon in einer Schuhfabrik in Südchina gearbeitet und verfügt über eine bunte Mischung an weiteren beruflichen Erfahrungen.

Alex Cohen, ist ein 26-jähriger Jude aus Boston. Sein Vater - Fedor Cohen - ist selbsternannter Kaiser der Schuhe in China. Nun soll Alex in seine Fußstapfen treten. Fedor hat den Blick nur auf sein Geschäft und seinen Profit gerichtet. Die Armut, das Chaos und den Dreck im Land blendet er aus. Alex wird auf die Missstände in der Schuhfabrik aufmerksam und er verschließt nicht die Augen. Er ist entsetzt, fühlt sich nicht wohl mit der Art und Weise wie mit den Menschen in der Fabrik umgegangen wird, interessiert sich für das Leben der Menschen und die Kultur Chinas. Die Fabrikarbeiterin Ivy gibt ihn Einblicke in das Leben der Einheimischen, in ihre Kultur und ihre Bräuche. Alex Ziel wird es etwas Besonderes, etwas Neues zu erschaffen, etwas worauf die Fabrikarbeiter/innen stolz sein können, stößt dabei aber immer wieder auf Mauern und an seine Grenzen.

Der Schreibstil von Spencer Wise ist angenehm, sehr detailliert und lässt sich gut lesen. Man merkt, dass er seine Lebenserfahrungen einfließen lässt. Die Einblicke, die er in das Leben der Menschen in China, ihre Arbeit und die Zustände in den Fabriken gibt, sind sehr eindringlich und schockierend. Ebenso erschreckend ist die Rücksichtslosigkeit der Reichen, mit welcher Skrupellosigkeit sie die Ärmeren ausnehmen und für sich schuften lassen. Alex und Fedor sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere, so dass es zu Konflikten kommen muss. Bei den Ansichten von Fedor, seinen Aussagen und Sprüchen habe ich mich gefragt, was alles passieren muss, bis ein Mensch so wird.

Es werden sehr viele unterschiedliche Themen angesprochen. Es geht um Politik, die chinesische Kultur, das Zusammenspiel der unterschiedlichen Kulturen, die desaströsen Arbeitsbedingungen in den Fabriken, Judentum, Revolution, eine Vater-Sohn-Beziehung, eine Liebesgeschichte und vieles mehr. Das alles fand ich fast ein wenig zu viel für dieses knapp 400 Seiten starke Buch. Trotzdem sind die Einblicke in die chinesische Kultur und das Leben des Autors – da es sehr den Eindruck macht, als ob er hier einiges aus seinem Leben eingearbeitet hat – ausgesprochen interessant und ich würde mir wünschen, dass so mancher Konsument seine Einkäufe aus China - und anderen Gebieten der Welt, in denen es ähnlich aussieht - neu überdenkt.

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