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Veröffentlicht am 03.07.2021

Schmerz und Liebe

Schicksal
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“Schicksal“ ist ein sehr intensiver nicht einfach zu lesender Roman der Autorin Zeruya Shalev in dem es um Liebe, Schmerz, Familie, Verlust, Trauer und vieles mehr geht.

Der Roman ist aus zwei Perspektiven ...

“Schicksal“ ist ein sehr intensiver nicht einfach zu lesender Roman der Autorin Zeruya Shalev in dem es um Liebe, Schmerz, Familie, Verlust, Trauer und vieles mehr geht.

Der Roman ist aus zwei Perspektiven geschrieben, aus der von Atara und der von Rachel. Rachel ist bereits 90 Jahre und hat nach dem Zweiten Weltkrieg für die Untergrundorganisation Lechi und die Gründung des Staates Israel gekämpft und getötet. Sie ist die erste Frau von Ataras Vater Meno und Atara möchte mehr über diesen und auch über Rachel erfahren, da ihr Leben gerade anders verläuft als sie sich das wünscht und sie das Gefühl hat in eine Sackgasse geraten zu sein.

Atara und Rachel sind zwei sehr unterschiedliche Protagonistinnen, die lediglich durch Meno verbunden sind. Alex Ataras zweiter Ehemann mit dem sie den gemeinsamen Sohn Eden hat, versteht nicht, was Atara sucht und warum sie Rachel aufsucht. Auch ich habe mich beim Lesen lange Zeit gefragt, was ihr Ziel ist.
Der Schreibstil der Autorin ist bildgewaltig, einfühlsam, teilweise poetisch, teilweise religiös und nicht immer einfach zu lesen. Ataras Verhalten konnte ich nicht immer nachvollziehen und gutheißen, trotzdem wirkte sie auf mich authentisch.

Der Roman spielt in Israel, aber über die aktuelle politische Situation in Israel erfährt man recht wenig, dafür mehr über die Hintergründe der israelischen Geschichte. Es geht aber nicht nur um Israel, es ist eine Familiengeschichte in dem zahlreiche Themen angesprochen werden. Zwischenzeitlich war es mir fast zu viel, aber genau so ist das Leben, man kann sich nicht nur auf einen Teil konzentrieren, da es in allen Bereichen unaufhaltsam weiterläuft.

Ich fand das Buch schwierig, aber auch sehr interessant und es wird mir sicherlich noch lange Zeit in Erinnerung bleiben.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Ein außergewöhnliches Leseerlebnis

In all seinen Farben
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„In all seinen Farben“ ist der Debütroman des in London lebenden Autors George Lester, der auf der Bühne auch als Drag Queen mit dem Namen „That Gurrrl“ bekannt ist.

Das Leben von Robin Coopers läuft ...

„In all seinen Farben“ ist der Debütroman des in London lebenden Autors George Lester, der auf der Bühne auch als Drag Queen mit dem Namen „That Gurrrl“ bekannt ist.

Das Leben von Robin Coopers läuft gerade überhaupt nicht so, wie er sich das vorstellt. Die Beziehung zu seinem Freund Connor ist alles andere als optimal und auch aus seiner Zukunft auf der Schauspielschule wird nichts, da er abgelehnt wird. Zu seinem 18. Geburtstag besucht er mit seinen Freunden eine Drag-Queen-Show, die Robin die Augen öffnet.

Der Schreibstil von George Lester ist locker, lebendig, humorvoll und lässt sich leicht lesen. Robin ist ein sympathischer, aber auch sehr ungewöhnlicher Protagonist. Anfangs war er mir ein wenig zu aufgedreht und zu selbstbewusst, aber das hat sich gelegt, nachdem ich ihn besser kennengelernt habe. Auch die Nebencharaktere sind gut gewählt. Da sind die Freunde von Robin, z.B. Nat, die immer ein bisschen zu schrill und zu laut wirkt, Seth, den man einfach mögen muss, Greg, der unglaublich viel redet, coole Sprüche reißt und durch dessen Unwissenheit im Lesefluß einiges erklärt wird, Robins Mom und Connor, der es selbst alles andere als leicht hat, aber durch sein Verhalten auch keine Sympathiepunkte erlangt.

Mich hat das Buch mitgenommen in eine für mich bisher eher fremde Welt, die Welt der LGBT-Community und der Drags und Queeren. Es war so schön zu erfahren was für tolle Freunde Robin hat. Auch wenn hier einige Klischees bedient wurden und es manchmal etwas viel Drama gab, ich habe die emotionale Achterbahnfahrt geliebt.

Es ist ein wirklich außergewöhnliches Buch über Freundschaft, Selbstfindung und dem Mut für sich und für andere einzustehen. Wer Lust auf ein ungewöhnliches Leseerlebnis hat, liegt mit diesem Buch richtig.

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Veröffentlicht am 26.06.2021

Wahrheit oder Lüge ?

Wer zuletzt lügt
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„Wer zuletzt lügt“ ist ein spannender Psychothriller für Jugendliche ab 14 Jahren der kanadischen Autorin Laurie Elizabeth Flynn.

Fiona und Trixie sind gut befreundet und verbringen eine Menge zeit miteinander. ...

„Wer zuletzt lügt“ ist ein spannender Psychothriller für Jugendliche ab 14 Jahren der kanadischen Autorin Laurie Elizabeth Flynn.

Fiona und Trixie sind gut befreundet und verbringen eine Menge zeit miteinander. Trotzdem bleibt Trixie für Fiona rätselhaft. Als Trixie verschwindet gehen alle von einem Selbstmord aus, nur Fiona glaubt das nicht. Vor einem Jahr ist bereits Toby - der Bruder von Beau, in den Trixie verliebt ist – auf ähnliche Weise verschwunden und wurde für tot erklärt.

Zusammen mit Trixies Ex-Freund Jasper versucht Fiona herauszufinden was passiert ist und deckt dabei eine Lüge nach der anderen auf. Leben Toby und Trixie vielleicht sogar noch ?

Der Schreibstil der Autorin lässt sich leicht lesen und die Kapitel sind sehr kurz – 92 Stück auf etwas über 400 Seiten – wodurch ich beim Lesen rasch voran kam und regelrecht angehalten wurde, immer weiter zu lesen. Die Handlungsstränge wechseln stetig zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Durch diese Zeitsprünge erfährt man nach und nach immer mehr und mir gefiel dieses Hin und Her richtig gut, da es Abwechslung bringt und man sich so nach und nach alles zusammen puzzeln und reimen kann.

Alles um Fiona wirkt ein wenig chaotisch, eigentlich ist sie ein typischer Teenager, aber ihre Gefühle und Gedanken sind nachvollziehbar. Die Charaktere werden allesamt gut dargestellt, haben ihre Eigenheiten und wirken authentisch.

Die Spannung zieht sich durch die gesamte Handlung, es gibt immer wieder Wendungen und die Stimmung bleibt durchweg düster.

Die Auflösung ist stimmig und der Epilog rundet die Ereignisse gelungen ab.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, es ist ein spannender Jugendthriller mit interessanten Charakteren.

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Veröffentlicht am 12.06.2021

Spannend, unterhaltsam, gruselig – hier ist alles dabei

Eiskalte Thriller Box
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Mit über 15 Stunden Laufzeit bietet die „Eiskalte Thriller Box“ beste Unterhaltung von sechs verschiedenen Autoren deren Geschichten von sechs unterschiedlichen Sprechern intoniert wurden.


Mit Michael ...

Mit über 15 Stunden Laufzeit bietet die „Eiskalte Thriller Box“ beste Unterhaltung von sechs verschiedenen Autoren deren Geschichten von sechs unterschiedlichen Sprechern intoniert wurden.


Mit Michael Tsokos, Daniel Holbe, Ursula Poznanski, Veit Etzold, Lisa Jackson und S. K. Tremayne wurden in der Reihe Storys von bekannten Autoren unter dem Thema Thriller zusammengefasst. Insgesamt ist es ein toller Mix und auch die Sprecher wurden gut gewählt. Allerdings würde ich nicht jede dieser Geschichte im Thrillergenre einordnen.


Bei „Blutkristalle“ von Ursula Poznanski, „Revenge“ von Lisa Jackson und „Augen ohne Licht“ von S. K. Tremayne passt das Thema der Box hervorragend.
„Winter des Wahnsinns“ von Veit Etzold habe ich eher als gruselig empfunden, das in Richtung Horror ging. Es ist eine mysteriöse Geschichte mit alten Artefakten und schwarzmagischen Ritualen.


„Der Fleischer“ von Daniel Holbe hat bei mir eher für Krimifeeling gesorgt, bei dem mir besonders der schwarze Humor, der immer mal wieder durchblitzte, gefallen hat.


„Kaltes Land“ von Michael Tsokos ist ein Ausflug in die Rechtsmedizin. Da ich Sabine Yao bereits aus den vorherigen Büchern des Autors kannte, gefiel es mir, hier nun mehr über sie zu erfahren.


Insgesamt haben mich die kurzen Storys gefesselt. Mit zwei bis drei Stunden haben die Geschichten eine gute Länge, um sie am Stück zu hören und ich finde die Auswahl.

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Kurzer, spannender Krimi

Tod in der Waschmaschine
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„Tod in der Waschmaschine“ ist der dritte Kriminalfall auf Formentera von dem Autor Harry Robson.

Direkt auf der ersten Seite wird Harry mit einem unbekannten Toten in seiner Wohnung konfrontiert nachdem ...

„Tod in der Waschmaschine“ ist der dritte Kriminalfall auf Formentera von dem Autor Harry Robson.

Direkt auf der ersten Seite wird Harry mit einem unbekannten Toten in seiner Wohnung konfrontiert nachdem er nach 14 Tagen in sein Heim auf Formentera zurückkehrt. Es beginnt die Suche nach der Identität des Toten.

In 56 kurzen Kapiteln auf nur 116 Seiten wird aus wechselnden Perspektiven über die Ereignisse berichtet. Der Schreibstil ist einfach, aber detailliert und lässt sich leicht lesen. Das Setting ist gut gewählt und der Ablauf der Ereignisse wirkt authentisch.

Die Handlung ist spannend, überraschend und gut beschrieben. Insgesamt ist es ein schöner, schnell gelesener Krimi mit interessanten Charakteren deren Leben anders als gedacht und gewünscht verläuft.

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