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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2019

Ein Psychodrama - überraschend und spannend

Anatomie eines Skandals
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„Anatomie eines Skandals“ ist der dritte Roman der Autorin Sarah Vaughan.

Der Parlamentspolitiker James ist glücklich mit Sophie verheiratet und die beiden haben gemeinsam zwei Kinder. Nach außen hin ...

„Anatomie eines Skandals“ ist der dritte Roman der Autorin Sarah Vaughan.

Der Parlamentspolitiker James ist glücklich mit Sophie verheiratet und die beiden haben gemeinsam zwei Kinder. Nach außen hin scheint alles perfekt, bis James beschuldigt wird eine Affäre mit seiner Assistentin Olivia gehabt zu haben und diese ihn wegen Vergewaltigung vor Gericht bringt. Für Sophie bricht eine Welt zusammen und sie weiß nicht, ob ihr Mann schuldig ist oder ob es sich um einen Racheakt von Olivia handelt….

Die Geschichte besteht aus einem Handlungsstrang in der Gegenwart, in dem es um den Prozess von James geht und einem in der Vergangenheit. Dieser spielt im Jahr 1992 und es geht um die Collegezeit von James, Sophie und einiger anderen Studenten und man erfährt eine Menge über eine Studentin namens Holly. Dabei bleibt es erst einmal unklar, wie die damaligen Ereignisse mit der Gegenwart zusammenhängen.

Immer wieder gibt es Anspielungen auf ein Ereignis während der Collegezeit, wegen dem der Premierminister James noch einen Gefallen schuldet und man fragt sich permanent, was damals vorgefallen ist.

Auch die Perspektiven wechseln und mal erfährt man die Ereignisse aus Sophies und James Sicht, in der Vergangenheit aus Hollys Perspektive und in der Gegenwart zusätzlich aus Kates – der Prozessanwältin – Sicht. Kate ist ein sehr interessanter Charakter, den gleich zu Beginn recht detailliert geschildert wird.

Durch die Zeit- und Perspektivwechsel ist das Buch ausgesprochen spannend. Man bekommt einen umfassenden Blick, kann sich gut in die verschiedenen Charaktere hineinversetzen und rätselt mit, was denn nun tatsächlich vorgefallen ist und vor allem wie die vergangenen mit den gegenwärtigen Ereignissen zusammenhängen. Der Prozess wird zum Ende recht schnell abgehandelt und hat mich überrascht.

Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten. Es war spannend geschrieben und der Schreibstil war angenehm und flüssig zu lesen. Allerdings hatte es meiner Meinung für einen Thriller nicht genug Thrill.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.01.2019

Rätselhaftes & Magisches in winterlicher Atmosphäre

Winterhaus
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„Winterhaus“ ist ein zauberhaftes Buch in winterlicher Atmosphäre des Autors Ben Guterson mit liebevoll gestalteten Illustrationen von Chloe Bristol.

Elizabeth ist ein Waisenmädchen und wird über Weihnachten ...

„Winterhaus“ ist ein zauberhaftes Buch in winterlicher Atmosphäre des Autors Ben Guterson mit liebevoll gestalteten Illustrationen von Chloe Bristol.

Elizabeth ist ein Waisenmädchen und wird über Weihnachten von ihrem Onkel und ihrer Tante in das Hotel Winterhaus geschickt. Dort erwarten sie geheime Nachrichten, die es zu entschlüsseln gilt. Gemeinsam mit Freddy - den sie im Winterhaus kennengelernt und als Freund gewonnen hat – bemerkt sie schnell, dass hier etwas nicht stimmt und die beiden erleben gefährliche Abenteuer.

Durch die recht kurzen Kapitel und die einfache, flüssige Sprache eignet sich das Buch wunderbar auch für jüngere Leser. Durch seine magische Geschichte und die zauberhafte Gestaltung konnte es mich ebenso für sich gewinnen.

Elizabeth ist eine sympathische, fröhliche und lebendige Protagonistin, die man einfach mögen muss. Gemeinsam mit ihr rätselt man herum uns versucht die Geheimnisse zu lösen. Die winterliche Atmosphäre des Buches, das verschneite Hotel, gibt dem Buch ein besonderes Flair. Die Geschichte ist wundervoll zu lesen, das Ende aber leider ein wenig vorhersehbar.

Das Buch ist spannend, phantasievoll und magisch zugleich. Ich kann es als leichte, winterliche und unterhaltsame Lektüre kleinen und großen Lesern empfehlen, die Freude an liebevoll gestalteten Büchern haben.

Veröffentlicht am 16.12.2018

Atmosphärisch und tiefgründig

Der Berg, der nie bestiegen wurde
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„Der Berg, der nie bestiegen wurde“ ist ein berührender und tiefgründiger Roman von dem Autor Gabor Laczko in dem er die Lebensgeschichte von Béla berichtet – einer fiktiven Geschichte, die auf wahren ...

„Der Berg, der nie bestiegen wurde“ ist ein berührender und tiefgründiger Roman von dem Autor Gabor Laczko in dem er die Lebensgeschichte von Béla berichtet – einer fiktiven Geschichte, die auf wahren Erlebnissen des Autors beruht.

Bélas Leben beginnt in Ungarn mitten im zweiten Weltkrieg. Als die Situation zu gefährlich wird, begibt sich seine Mutter mit ihm und seinen Bruder auf die Flucht Richtung Westen. Mit gerade mal vier Jahren erlebt er bereits traumatische Situationen, die ihn sein ganzes Leben lang verfolgen. Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens wendet er sich einem Kloster zu und tritt in den Orden ein. Aber auch dort findet er nicht, was er sucht.

Der Schreibstil von Gabor Laczko ist sehr ruhig. Die Sprache ist schön und angenehm zu lesen. Mir gefielen die detaillierten Beschreibungen, die direkt Bilder in meinem Kopf entstehen ließen.

Von Béla bekommt man schnell ein klares Bild und kann seine Zerrissenheit und seine Suche nachvollziehen. Bei allem was er tut ist er sehr zielstrebig und konsequent. Man durchlebt mit ihm seine Höhen und Tiefen und es ist beeindruckend wie er mit den Belastungen und den Herausforderungen in seinem Leben umgeht.

Mir hat das Buch gut gefallen, es hat mich berührt und nachdenklich gemacht.

Veröffentlicht am 16.12.2018

Ausgesprochen belustigend

Lange Beine, kurze Lügen
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Schon lange habe ich nicht mehr so viel gelacht wie beim Lesen des Buches „Lange Beine , kurze Lügen“ von dem Autor und YouTuber Michael Buchinger.

Das Buch besteht aus humorvollen Anekdoten in denen ...

Schon lange habe ich nicht mehr so viel gelacht wie beim Lesen des Buches „Lange Beine , kurze Lügen“ von dem Autor und YouTuber Michael Buchinger.

Das Buch besteht aus humorvollen Anekdoten in denen der Autor sehr unterhaltsam die verschiedensten Lügengeschichten beschreibt. Sein Schreibstil ist so locker und leicht, dass man das Buch wirklich schnell gelesen hat. Die kurzen Kapitel lassen sich gut mal eben zwischendurch als Aufmunterung oder Ablenkung aus dem schnöden Alltagstrott lesen.

Trotz seiner Lügen – oder vielleicht auch gerade deshalb – wirkt Michael Buchinger sehr sympathisch, da er nicht nur lügt um sich einen Vorteil zu verschaffen, sondern auch um andere nicht zu verletzen. Seine Vergleiche und sein Einfallsreichtum haben mich immer wieder zum Lachen gebracht auch wenn ich mir nicht immer wirklich sicher war, ob der Autor das wirklich erlebt hat oder ob es auch hier gerade um eine Lüge handelt.

Obwohl ich eigentlich lieber bei der Wahrheit bleibe, konnte ich die Lügen des Autors durchaus nachvollziehen und seiner Argumentation folgen.

Wer Ironie und schwarzen Humor mag, das Leben nicht zu ernst nimmt, macht mit diesem Buch nichts verkehrt.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Eine Familiengeschichte mit vielen Denkanstößen

Mädelsabend
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„Mädelsabend“ ist ein unterhaltsamer aber auch tiefgreifender Roman von der Autorin Anne Gesthuysen, in dem die Veränderung der Frauenrolle in der Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten deutlich wird.

Ruth ...

„Mädelsabend“ ist ein unterhaltsamer aber auch tiefgreifender Roman von der Autorin Anne Gesthuysen, in dem die Veränderung der Frauenrolle in der Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten deutlich wird.

Ruth und Walter sind seit über 60 Jahren verheiratet. Nachdem Ruth gestürzt ist, leben sie im Seniorenheim Burg Winnenthal. Während Ruth die Gesellschaft und die Lebensfreude der Mitbewohner genießt, will Walter schnellstmöglich wieder nach Hause, da er mit den neu gewonnen Freiräumen seiner Frau nicht zurechtkommt. Ruths Enkelin Sara ist Ärztin und Mutter eines kleinen Sohnes. Als sie ein Stipendium in Cambridge angeboten bekommt, sucht sie Rat bei Ruth zu der sie immer ein enges Verhältnis hatte. Durch die Entscheidung zwischen Familie und Karriere wird ihre Beziehung zu Lars auf eine harte Probe gestellt.

Durch Rückblenden bis zum zweiten Weltkrieg erfährt man eine Menge Einzelheiten aus dem Leben von Ruth und Walter. Gekonnt verbindet Anne Gesthuysen die Vergangenheit und die Gegenwart. Ihr Schreibstil lässt sich angenehm lesen und sie schafft es - trotz der teils recht ernsten Umstände und Situationen - immer wieder eine Menge Humorvolles einzubauen und geschichtliche Hintergrundinformationen zu vermitteln.

Sowohl Ruth als auch Sara sind starke Protagonistinnen, die jeweils durch ihre Zeit und die Gesellschaft geprägt wurden aber beide auf der Suche nach eigenem Weg zu Freiheit und Glück sind. Insbesondere von Sara hätte ich gerne ein wenig mehr gelesen, deren Entscheidungen und Entwicklung mir teilweise ein wenig zu schnell ging. Durch die Erinnerungen von Ruth wird die Wandlung des Frauenbildes der letzten Jahrzehnte deutlich.
Durch viele regionale Ausdrücke und entsprechenden Beschreibungen hat die Autorin dem Buch ein besonderes Flair verliehen und den Lokalkolorit des Niederrheins einfließen lassen.

„Mädelsabend“ liefert interessante Denkanstöße und versteckt einiges zwischen den Zeilen, das dafür sorgt, dass man es nach dem Lesen noch lange in Erinnerung behält.