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Veröffentlicht am 17.03.2022

Ein weiterer gelungener historischer Norderney-Krimi mit großartigem Setting

Die kalte Mamsell
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„Die kalte Mamsell“ ist der dritte Krimi der in Düsseldorf lebenden Autorin Elsa Dix mit dem Ermittlerduo Viktoria Berg und Christian Hinrichs. Zum Verständnis dieses Romans sind keine Kenntnisse aus den ...

„Die kalte Mamsell“ ist der dritte Krimi der in Düsseldorf lebenden Autorin Elsa Dix mit dem Ermittlerduo Viktoria Berg und Christian Hinrichs. Zum Verständnis dieses Romans sind keine Kenntnisse aus den vorherigen Bänden notwendig, da die Ereignisse unabhängig voneinander sind. Trotzdem lohnt es sich die beiden vorherigen Fälle zu lesen, um die Entwicklung der Charaktere besser verfolgen und einordnen zu können.

Die Handlung beginnt im November 1913 auf Norderney. Direkt zu Beginn gibt es zwei Tote. Ein Zimmermädchen, dass gerade zur Küchenmamsell aufgestiegen ist und ein Gast werden tot im Eiskeller eines Hotels gefunden.

Die junge Lehrerin Victoria Berg befindet sich gerade auf der Insel, da sie ihren Vater dorthin begleitet hat. Sie verbringt ihre Zeit gerne mit dem Kriminalassistent Christian Hinrichs, mit dem sie bereits gemeinsam Fälle gelöst hat und mit dem sie nun zu dem Hotel mit den Leichen gerufen wird. Vor Ort macht Victoria eine Entdeckung, die ihre eigene Vergangenheit betrifft.

Der Schreibstil von Elsa Dix liest sich sehr angenehm. Sie beschreibt die Insel und die Gegebenheiten so bildhaft, dass ich das Gefühl hatte direkt vor Ort zu sein. Man merkt, dass sie sich in Norderney gut auskennt. Gleichzeitig schafft sie es einen zeitlich zurückzuversetzen. Die gesellschaftlichen Gepflogenheiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen direkt bei mir an und die damalige Zeit, der Zeitgeist, die Regeln, die Weltanschauungen, Ereignisse und das Lebensgefühl werden deutlich spürbar.

Es ist ein spannender Kriminalfall, in den die Romanze zwischen Victoria und Christian eingebettet wurde, die aber auch in diesem Buch nicht zum Ende findet. Von daher warte ich gespannt auf den vierten Band, um zu erfahren, wie es zwischen den beiden sympathischen Protagonisten weitergeht .

Insgesamt ist es ein spannender, gut recherchierter, historischer Krimi mit toller Atmosphäre,
unvorhersehbaren Wendungen und großartigen Protagonisten, der mich bestens unterhalten und mir ein wenig historisches Nordseeflair vermittelt hat.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Spannender Debütthriller aus Schweden

Fuchsmädchen
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„Fuchsmädchen“ ist der erste Band der Berling-und-Pedersen-Reihe und das Debüt der schwedischen Autorin Maria Grund, das von der Swedish Academy of Crime Fiction als bestes Debüt des Jahres ausgezeichnet ...

„Fuchsmädchen“ ist der erste Band der Berling-und-Pedersen-Reihe und das Debüt der schwedischen Autorin Maria Grund, das von der Swedish Academy of Crime Fiction als bestes Debüt des Jahres ausgezeichnet und für den Crimetime Award nominiert wurde.

Nach dem ersten Leichenfund samt Fuchsmaske im Steinbruch und dem zweiten, bei dem sich wieder eine Fuchsmaske findet, ist klar, dass es sich bei den Morden um einen Serienmörder handelt. Der nächste Mord muss verhindert werden und somit beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Dabei führen die Ermittlungen Sanna und Eir immer wieder in die Vergangenheit. Die Verknüpfung zu den sieben Todsünden ist keine ganz neue Idee, aber sie passt hier hervorragend und verstärkt die düstere Atmosphäre.

Mit den beiden Ermittlerinnen Sanna Berling und Eir Pedersen hat Maria Grund zwei starke Charaktere geschaffen, die sehr unterschiedlich sind. Eir ist gerade neu vom Festland auf die Insel gekommen, als sie Sanna für den Fall zu Seite gestellt wird. Im Verlauf der Handlung bekommt man einen guten Einblick in ihr Privatleben, in dem nicht alles glatt läuft. Obwohl es zwischen ihnen Konflikte gibt, arbeiten sie gut zusammen und sie ergänzen sich. Ihre anfänglichen Probleme bei ihrer Zusammenarbeit wirken authentisch und machen sie dadurch irgendwie auch sympathisch.

Die Ereignisse sind grausam und die Autorin schafft es ohne unnötige Details eine unglaubliche Gänsehautatmosphäre zu erzeugen. Es gab immer wieder Wendungen, die mich überrascht haben, so dass ich erstaunt und gebannt weitergelesen habe. Für mich war es kaum vorhersehbar, was sich als nächstes ereignen würde oder wer der Täter sein könnte, da es immer wieder falsche Fährten gab. Trotzdem ist das Ende stimmig und auch dieses konnte mich überraschen.

Ich lese gerne skandinavische Thriller, da ich die raue und eisige Atmosphäre mag und diese gut in den Bereich Thriller passt. Die Grundstimmung ist düster und ein wenig geheimnisvoll. Der Schauplatz, eine kleine Insel vor der schwedischen Küste, wird hier gut eingefangen. Ich hatte ihn direkt vor Augen.

Sanna und Eir sind zwei gelungene Protagonistinnen, deren erster gemeinsamer Fall mir sehr gut gefallen hat. Ich freue mich schon auf weitere Ermittlungsarbeiten des Duos und kann das Buch jedem Liebhaber skandinavischer Thriller nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Eine spannende und lehrreiche Geschichte über Wölfe

Das geheime Leben der Tiere (Wald) - Die weiße Wölfin
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„Das geheime Leben der Tiere - Die weiße Wölfin“ ist der erste Band einer neuen Reihe der Autorin Vanessa Walder.


In einer stürmischen Nacht werden fünf Wolfswelpen geboren. Der letzte Wolf ist der kleinste ...

„Das geheime Leben der Tiere - Die weiße Wölfin“ ist der erste Band einer neuen Reihe der Autorin Vanessa Walder.


In einer stürmischen Nacht werden fünf Wolfswelpen geboren. Der letzte Wolf ist der kleinste und bekommt den Namen Fünf. Die kleine Fünf hat ehrgeizige Ziele und mit ihr zusammen lernt man eine Menge über Wölfe und ihr Leben. Als Fünf sich von ihrem Rudel trennt und alleine durch die Wälder zieht, ist der Rabe Raak ihr stetiger Begleiter. Ihre gemeinsamen Erlebnisse und Erfahrungen sind ebenso spannend wie lehrreich.


Mit Fünf hat Vanessa Walder eine tolle Protagonistin erschaffen. Sie ist sehr zielstrebig und mutig, hat aber auch das Herz am richtigen Fleck, so dass man sie einfach mögen muss. Es macht Spaß ihr Leben und ihre Erfahrungen zu verfolgen. Wir haben dabei eine Menge über Wölfe, ihr Leben im Rudel und den Wald gelernt.


Zusätzlich gibt es am Ende des Buches noch einmal „Noch Fragen?“ in denen es weitere interessante und informative Fakten gibt.
In dem Buch befinden sich zahlreiche schwarz-weiß Zeichnungen der Illustratorin Simona M. Ceccarelli, die das Gelesene gelungen abrunden.


Mit diesem Buch ist der Autorin ein toller Start in eine neue Reihe gelungen, in der junge Leser ab acht Jahren die Geheimnisse des Waldes kennenlernen und die Tierwelt erleben können. In einer spannenden und bewegenden Geschichte wurden hier zahlreiche interessante Fakten verwoben. Wir freuen uns schon sehr auf den nächsten Band „Das geheime Leben der Tiere“ und sind gespannt, was wir dann alles Neues lernen werden.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Berührend – bewegend - humorvoll

Freitag ist ein guter Tag zum Flüchten
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„Freitag ist ein guter Tag zum Flüchten“ ist ein beeindruckender Bericht des Autors Elyas Jamalzadeh über sein Leben.

Elyas Jamalzadeh wurde als Kind afghanischer Kriegsflüchtlinge in Teheran geboren. ...

„Freitag ist ein guter Tag zum Flüchten“ ist ein beeindruckender Bericht des Autors Elyas Jamalzadeh über sein Leben.

Elyas Jamalzadeh wurde als Kind afghanischer Kriegsflüchtlinge in Teheran geboren. In diesem Buch berichtet er über sein Leben und beginnt damit bereits vor seiner Geburt.

Sein Schreibstil ist ungewöhnlich beinhaltet aber eine Menge Witz und Ironie, die man vermutlich benötigt, um solche Erlebnisse zu verarbeiten. Elyas Art zu berichten ist interessant und mir gefällt es, dass er trotz der schwierigen Situationen seinen Humor behalten hat und diesen mit einfließen lässt. Er gibt einen ganz anderen Blick auf unsere Welt aus einer Perspektive, die ich bisher noch nie eingenommen habe.

Es ist wirklich ein beeindruckendes Leseerlebnis. Flüchten, ankommen und immer wieder auf das Wohlwollen anderer angewiesen sein, ständig neue Eindrücke zu verarbeiten und neue Hürden, die sich unvermutet auftun, das klingt alles unglaublich anstrengend. Aber Elyas macht seinen Weg. Mich hat sein Leben sehr berührt und bewegt. Ich denke, was Flucht bedeutet, kann man sich nur schwer vorstellen, wenn man es nicht erlebt hat und deswegen finde ich dieses Buch wichtig, da es einen intensiven Einblick in das Leben eines Flüchtenden gibt. Aber auch die positiven Aspekte, in denen deutlich wird wie wichtig die Hilfe der Menschen ist, die sich um die Geflüchteten kümmern und ihnen ein Ankommen erleichtern, wird deutlich, aber da geht noch viel mehr.

Ich hoffe, dass das Buch von ganz vielen Menschen gelesen wird, die dadurch einen anderen Blick auf unsere Welt bekommen und sich zum Helfen animiert fühlen.




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Veröffentlicht am 13.03.2022

Ein actionreiches Abenteuer in der Tiefsee, in dem wichtige Thema spannend verpackt wurden

Survivors - Das Riff der Anderen
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„Survivors – Das Riff der Anderen" ist nach „Survivors - Die Flucht beginnt“ der zweite Band der spannenden Tiefseesaga des Autor Boris Pfeiffer, bei der es um die Folgen der Klimakatastrophe und welche ...

„Survivors – Das Riff der Anderen" ist nach „Survivors - Die Flucht beginnt“ der zweite Band der spannenden Tiefseesaga des Autor Boris Pfeiffer, bei der es um die Folgen der Klimakatastrophe und welche Bedeutung diese für die Meeresbewohner hat, geht. Es ist sicherlich möglich diesen Band ohne Vorkenntnisse zu lesen, aber da es durchaus interessant ist, wie die Survivors zusammengefunden haben, da sie zum Teil Fressfeinde sind, würde ich empfehlen mit dem ersten Band zu beginnen.

Nachdem Zacky, Scir, Heuler und die anderen Survivors ihr zu Hause, ihr Riff durch die Erderwärmung verloren haben, sind sie auf der Suche nach einem neuen Riff. Müde und hungrig schwimmen sie gemeinsam durch das Meer. Dabei lernen sie neue Meeresbewohner kennen. Nicht alle sind ihnen wohlgesonnen und es wird schnell gefährlich...
In der Geschichte werden wichtige Themen wie Klimawandel, Umweltschutz und Erderwärmung anschaulich und altersgerecht thematisiert. Boris Pfeiffers Schreibstil ist lebendig und er vermittelt durch seine sympathischen Charaktere eindringlich wie wichtig das Meer ist, was durch die Erwärmung passiert und wie dramatisch es ist, wenn Korallenriffe absterben, Tiere ihre Heimat verlieren und nichts mehr zum Fressen finden. Gerade der Hunger, den die Freunde hier erleiden, macht ihre Not greifbar, da dieses Gefühl jedem bekannt ist. Es ist ein spannender und actionreicher Kampf um das Überleben.

Neben einer lehrreichen und fesselnden Geschichte und interessanten Informationen befinden sich zahlreiche passende schwarz-weiß Zeichnungen der Illustratorin Theresa Tobschall in dem Buch, die das Gelesene gelungen abrunden und noch einmal mehr verbildlichen.

Da es sich um eine Reihe mit vier Bänden handelt, gibt es hier leider noch kein endgültiges Happy End für die Survivors. Dennoch ist das Buch spannend zu lesen und wir sind nun schon wahnsinnig gespannt wie es für Zacky und seine Freunde weitergeht.

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