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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2020

Bewegend und einfühlsam

Kostbare Tage
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„Kostbare Tage“ ist einer der sechs Romane des amerikanischen Schriftstellers Kent Haruf, die in der fiktiven Kleinstadt Holt im US-Bundesstaat Colorado spielen.

Im Mittelpunkt der Handlung steht dieses ...

„Kostbare Tage“ ist einer der sechs Romane des amerikanischen Schriftstellers Kent Haruf, die in der fiktiven Kleinstadt Holt im US-Bundesstaat Colorado spielen.

Im Mittelpunkt der Handlung steht dieses Mal 77-jährige Dad Lewis, der die Kleinstadt niemals verlassen hat. Er ist an Krebs erkrankt und seine Tochter Lorraine kommt um ihn - bzw. ihre Mutter bei seiner Pflege - zu unterstützen. Zu seinem Sohn Frank ist der Kontakt schon vor Jahren abgebrochen.

Außerdem nehmen Alice, die ihre Mutter verloren hat und nun bei ihrer Großmutter lebt und der neue Reverend Lyle - der nicht bei allen Einwohnern Holts gut ankommt - noch einen großen Teil der Handlung ein.

Nach und nach lernt der Leser die Einwohner der Kleinstadt Holt kennen und muss feststellen, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat.

Kent Haruf beschreibt jeden seiner Charaktere sehr differenziert und man bekommt ein gutes Bild der einzelnen Charaktere, die durchweg authentisch wirken. Dabei sind die Beschreibungen stets neutral und ohne Wertung, so dass man sich als Leser ein ganz eigenes Bild machen kann.

Der Schreibstil von Kent Haruf ist ruhig, unaufgeregt, einfühlsam, intensiv und lässt sich flüssig lesen. Durch die kurzen Kapitel und durch die Wechsel zwischen der Gegenwart und den Erinnerungen von Dad Lewis, wurde ich immer zum Weiterlesen animiert und habe das Buch nur ungern aus der Hand gelegt.

Mit diesem Buch begibt man sich direkt in die Kleinstadt Holt, an einen Ort, an dem die Uhren einen Ticken langsamer laufen und an dem man direkt an dem Leben der Einwohner teilnehmen kann. Von mir gibt es wieder eine klare Leseempfehlung für Leser, die ruhige, klare Romane ohne Action mögen.

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Spannender Krimi mit aktueller Thematik

Küstenmord in Harlesiel. Ostfrieslandkrimi
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„Küstenmord in Harlesiel“ ist der zehnte Ostfrieslandkrimi des Autors Rolf Uliczka in dem die beiden Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens ermitteln.


Das Buch beginnt ruhig und romantisch, die Atmosphäre ...

„Küstenmord in Harlesiel“ ist der zehnte Ostfrieslandkrimi des Autors Rolf Uliczka in dem die beiden Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens ermitteln.


Das Buch beginnt ruhig und romantisch, die Atmosphäre der ostfriesischen Nordseeküste wird gut eingefangen. Mit der Idylle ist es aber recht schnell vorbei. Der Journalist Fabian Kluge wird grausam ermordet aufgefunden und seine Freundin Julia Lobemann ist verschwunden. Zuletzt hat Fabian im Bereich der illegalen Hochseefischerei recherchiert und so kommt schnell der Verdacht auf, dass er dort irgendjemandem zu Nahe getreten ist. Bert Linnig und Nina Jürgens von der Kripo Wittmund beginnen zu ermitteln.


Der Schreibstil des Autors macht Spaß. Nach einem langsamen Start in die Handlung steigt die Spannung stetig und reißt bis zum Ende nicht mehr ab. Man erfährt einiges über die illegale Hochseefischerei, die Plünderung der Meere, die Zerstörung des Ökosystems und merkt, dass hier gut recherchiert wurde. Interessante und wissenswerte Fakten wurden gelungen in die spannende Handlung eingebaut. Auch die Ermittlungsarbeiten lesen sich interessant und authentisch. Die Zusammenarbeit zwischen Nina und Bert funktioniert ebenso gut wie die mit der Polizei über die Landesgrenze hinaus.
Die Charaktere werden glaubwürdig und facettenreich dargestellt, ihr Handeln ist nachvollziehbar.


Mich hat der Fall gefesselt und die Auflösung überrascht. Es blieb bis zum Schluss spannend und ich kann das Buch allen Krimi- und Ostfrieslandfans, die sich auch gerne mit kritischen und aktuellen Themen auseinandersetzen, nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Ein wundervoller Roman zum Wohlfühlen

Heidesommerträume
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„Heidesommerträume“ ist ein wundervoller Wohlfühlroman der Autorin Silvia Konnerth.

Die Autorin Carolin ist gerade mit den Nerven am Ende, nichts läuft wie es soll, ihr Freund Lars hat sie verlassen und ...

„Heidesommerträume“ ist ein wundervoller Wohlfühlroman der Autorin Silvia Konnerth.

Die Autorin Carolin ist gerade mit den Nerven am Ende, nichts läuft wie es soll, ihr Freund Lars hat sie verlassen und mit ihrem Roman kommt sie nicht weiter, da sie eine Schreibblockade hat. Zum Glück hat sie aber auch eine gute Freundin - Moni - die ihr zu einer Auszeit rät. Carolin kommt dieser Vorschlag entgegen, sie hofft einen klaren Kopf zu bekommen, um ihre Schreibblockade zu überwinden und fährt zu ihrer Schwester Lola und deren Mann Paul in die Lüneburger Heide. Die beiden betreiben dort ein kleines Hotel. Aber zum Abschalten kommt Carolin nicht, bei Lola und Paul sieht es nämlich gerade auch nicht gut aus. Lola verschwindet und lässt Carolin mit Paul und dem recht herunter gewirtschafteten Hotel alleine.

Der Schreibstil von Silvia Konnerth lässt sich leicht lesen, ist angenehm, durch die Dialoge sehr lebendig und humorvoll.

Carolin ist eine sehr sympathische Protagonistin, ihre Probleme sind nachvollziehbar und ihre Selbstzweifel und Schwierigkeiten beim Schreiben, geben einen interessanten Einblick in das Leben eines Autors. Aber auch die übrigen Charaktere werden interessant und authentisch dargestellt. Das Chaos, dem Carolin im Hotel ihrer Schwester begegnet und wie sie damit umgeht, ist ausgesprochen unterhaltsam beschrieben. Besonders gut gefielen mir die Szenen in der Küche des Hotels. Bei der Zubereitung der Speisen, dem Backen und Kochen kam eine ganz besondere Atmosphäre auf und das Cover bekommt auch einen Bezug zum Geschehen.

Die Handlung ist einfach nett, humorvoll, spannend, nicht vorhersehbar und hat mich durchgehend gefesselt. Am Schluß werden alle Handlungsstränge zufriedenstellend beendet, so dass ich das Buch mit einem guten Gefühl und ausgesprochen zufrieden zugeklappt habe.

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Veröffentlicht am 19.05.2020

Sehr treffender Titel

Die Hölle war der Preis
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„Die Hölle war der Preis“ ist ein Roman der Autorin Hera Lind, der auf einer wahren Geschichte beruht. Das Hörbuch wird von der Schauspielerin und Sprecherin Svenja Pages gelesen, die die Ereignisse hervorragend ...

„Die Hölle war der Preis“ ist ein Roman der Autorin Hera Lind, der auf einer wahren Geschichte beruht. Das Hörbuch wird von der Schauspielerin und Sprecherin Svenja Pages gelesen, die die Ereignisse hervorragend vertont hat, so dass ich in den über elf Stunden, die das Hörbuch lang war, durchgehend gefesselt und entsetzt zugehört habe.

Gisa – genannt Peasy – und Ed leben mit ihrer mit ihrer vierjährigen Tochter Lilly in der DDR. Ihnen ist klar, dass sie hier ihre Träume und Ziele nicht verwirklichen können und beschließen 1974 zu fliehen. Leider gelingt es ihnen nicht und sie werden wegen Republikflucht verhaftet und Gisa kommt in das Frauengefängnis Hoheneck.

Hera Lind erzählt schonungslos, was Peasy in Hoheneck erleben musste Die Zustände sind unfassbar. Schikanen, Erniedrigungen, Demütigungen bis hin zur Folter waren dort an der Tagesordnung und ich habe mich immer wieder gefragt, woher Gisa und die anderen Frauen die Kraft genommen haben, um das durchzuhalten. Alles wird authentisch geschildert und dementsprechend hat mich auch das Hörbuch mitgenommen. Es ist ein Stück Geschichte, das nicht einfach zu ertragen ist, das man aber gehört haben sollte.

Leider ist das Buch wirklich nur ein Auszug aus dem Leben von Gisa und ihrer Familie. Am Ende bleiben Fragen offen und ich hätte gerne erfahren, ob Gisas Vorstellungen und Wünsche in Westdeutschland in Erfüllung gegangen sind.

Mein Fazit: Es ist ein erschütternder Tatsachenbericht, den es sich lohnt zu hören/lesen.

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Phantastische Fortsetzung

Die Unausstehlichen & ich (Band 2)- Freunde halten das Universum zusammen
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„Die Unausstehlichen & ich – Freunde halten das Universum zusammen“ ist nach „Das Leben ist ein Rechenfehler“ der zweite Band in der Reihe um Enni der Autorin Vanessa Walder. Da die Charaktere und ihre ...

„Die Unausstehlichen & ich – Freunde halten das Universum zusammen“ ist nach „Das Leben ist ein Rechenfehler“ der zweite Band in der Reihe um Enni der Autorin Vanessa Walder. Da die Charaktere und ihre Vorgeschichte im ersten Buch recht ausführlich vorgestellt wurden und dieser Band direkt an den ersten anschließt, ist es durchaus sinnvoll diesen zum besseren Verständnis vorab zu lesen.

Gerade beginnt Enni sich im Internat Life Saaks ein wenig einzuleben, da kommt es zu unschönen Ereignissen, für die Enni verantwortlich sein soll, aber sie ist unschuldig. Die Direktorin Frau Halbach droht ihr mit dem Schulverweis und Enni ist verzweifelt. Außerdem ist ihr Pflegebruder Noah ist auf dem Weg zu ihr und Enni setzt alles dran, um ihn wiederzusehen.
Schon nach den ersten Zeilen waren meine Töchter und ich wieder mittendrin. Enni ist so eine sympathische Protagonistin, die man einfach gern haben muss, dass wir uns auf das Wiedertreffen schon sehr gefreut hatten.

Der Schreibstil von Vanessa Walder ist total lebendig. Alles wird aus Ennis Perspektive geschrieben wodurch man einen guten Einblick in ihre Gefühlswelt erhält und auch nur die Dinge erfährt, die für die Zielgruppe der Leser ab 10 Jahren wirklich interessant und relevant sind. Die Gefühle der Protagonisten sind ausgesprochen gut nachzuvollziehen. Ihrem Ärger verleiht sie durch eine deutliche Wortwahl Ausdruck und wie schon im vorherigen Band wird ihr Gefluche direkt zensiert, so dass es wieder der Fantasie des Lesers überlassen bleibt, was sich unter den vielen gexxxten und gestrichenen Wörtern befindet.

Auch dieser Band ist nicht nur unterhaltsam. Wieder findet man in dem Buch zahlreiche wichtige Botschaften und Werte, die bei uns während des Lesens für viel Diskussionsstoff gesorgt haben. Es geht um Zusammenhalt, Freundschaft, Verstauen, Stärken und Schwächen.

In dem Buch befinden sich zahlreiche liebevoll gestaltete schwarz-weiß Bilder von der Illustratorin Barbara Korthus. Diese sind eine tolle Ergänzung, um eine noch bessere Vorstellung der gesamten Ereignisse zu bekommen und um alles noch lebendiger werden zu lassen.

Meine Töchter und mich hat das Buch bestens unterhalten. Wir haben wieder viel gelacht und mit Enni gelitten, gehofft, gebangt und gefühlt. Von uns gibt es eine klare Leseempfehlung und wir freuen uns schon auf Band 3.

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