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Veröffentlicht am 08.08.2021

War okay

Hundstage für Beck
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Nach einem traumatischen Einsatz lässt sich der gefallene LKA-Ermittler Nick Beck in die Provinz versetzen, genauer gesagt nach Nordbek im Norden Hamburgs. Nick ertränkt jeden Abend seine Sorgen im Alkohol. ...

Nach einem traumatischen Einsatz lässt sich der gefallene LKA-Ermittler Nick Beck in die Provinz versetzen, genauer gesagt nach Nordbek im Norden Hamburgs. Nick ertränkt jeden Abend seine Sorgen im Alkohol. Als er dann eines Nachts über die Landstraße fährt, überfährt er eine junge Frau, die nur mit einem BH bekleidet war. Er gerät in Panik und lässt ihre Leiche verschwinden. Als ihm dann Zweifel plagen, dass die Frau schon tot sein musste, denn keine Schäden an seinem Auto deuten darauf hin, dass er Schuld ist, holt er die Leiche wieder hervor und platziert sie so, dass sie gefunden wird. Welche Umstände haben zu ihrem Tod geführt? Zusammen mit Cleo Torner vom LKA Hamburg versucht Nick Beck dem Verbrechen auf die Spur zu kommen.

"Hundstage für Beck" ist der erste gemeinsame Fall für das ungewöhnliche Ermittler-Duo Nick Beck und Cleo Torner.

Teilweise fand ich es sehr klischeehaftig. Ein Polizist, der ein tragischen Einsatz hatte, darüber nicht hinweg kommt und sich nun im Alkohol ertränkt, spiegelt für mich schon arg das Klischee wieder.

Den Plot widerum, wie Nick Beck im Suff erst die Frau überfährt, sie verschwinden lässt und sie später wieder hervor holt, um gegen sich selbst zu ermitteln fand ich gut und außergewöhnlich. Allerdings fand ich es an der Stelle unpassend, dass Nick ehemaliger LKA-Ermittler ist. Besser hätte ich hier einen Hobbydeketiv gefunden.

Nick Beck ist ein interessanter Charakter. Ist als Polizist alkoholabhängig und sehr eigenbrötlerisch, aber wenn er einen klaren Kopf hat, macht er eine tolle Ermittlungsarbeit. Wirklich sympatisch war er mir durch seine Art und Weise aber nicht. Cleo Torner war mir schon etwas sympatischer, aber dennoch blieb sie recht blass. Von ihr lernt man quasi nur die Eckpunkte kennen wohingegen man von Nick seine halbe Lebensgeschichte erfährt.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Perspektivwechsel haben die Story abwechslungsreich und spannend gemacht, auch wenn ich schon relativ früh eine Ahnung hatte, wo die Reise hingehen wird.

Ab und zu war es für mich auch etwas sexistisch und autolastig. Wenn es autolastig wurde hatte ich das Gefühl der Krimi spielt nicht in Hamburg sondern irgendwo auf weiter Strecke in den USA. Bei dem Sexistischen hatte ich ein wenig das Geführ als wenn das Geschlecht "Frau" etwas nieder dargestellt wurde. Einige Szenen waren mir daher etwas too much und hätten ruhig weggelassen werden können.

Mein Fazit:
Für mich war es eher durchschnittlich. Nicht schlecht, aber jetzt auch kein Highlight. Trotzdem bin ich gespannt, wie es mit Nick und Cleo weitergeht. Eine klare Leseempfehlung gibt es von mir jetzt nicht, aber man kann es gerne mal ausprobieren.

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Veröffentlicht am 13.06.2021

Düstere Familiengeschichte

Die Stieftochter
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Vor Jahren ging ein Notruf bei der Polizeistation ein. Auf dem Familienanwesen der Gretzkys hat sich ein Unglück ereignet. Als die Beamten eintrafen, trafen sie eine Frau, blutverschmiert, auf der Schaukel ...

Vor Jahren ging ein Notruf bei der Polizeistation ein. Auf dem Familienanwesen der Gretzkys hat sich ein Unglück ereignet. Als die Beamten eintrafen, trafen sie eine Frau, blutverschmiert, auf der Schaukel an. In der Villa selbst lag der tote Mann.
Jetzt Jahre später ereignet sich wieder ein Vorfall in der Villa. Dies Mal ist die Frau das Opfer, die damals für die Mörderin gehalten wurde.Tess Gretzky, die Tochter des Ermordeten und Stieftochter der vermeintlichen Mörderin beginnt widerwillig Nachforschungen anzustellen. Warum wurde ihr Vater damals ermordet? War es wirklich ihre Stiefmutter? Und wer hat ihr nun aufgelauert? Sie beginnt in der Vergangenheit zu graben und stößt auf ein Netz aus Lügen und Intrigen.

Durch den flüssigen Schreibstil lässt sich das Buch angenehm lesen. Außerdem wurde eine tolle Atmosphäre durch die Beschreibungen der Handlungsorte geschaffen.

Die Story wurde in zwei Handlungsstränge aufgeteilt. Das hat die Spannung erhöht, weil man nicht wusste, wo es hinführen wird. Doch der zweite Handlungsstrang tauchte so urplötzlich auf, kommt dann nur mal sporadisch hoch bis dann beide erst zum Ende zusammenlaufen. Das hat mein Lesefluss etwas gestört, da ich den zweiten Strang nie wirklich einordnen konnte. Es wirkt auch recht konstruiert und sehr unglaubwürdig, auch die Aufklärung zum Schluss ist für mich recht an den Haaren herbeigezogen und auch nicht wirklich klar. So ganz verstanden habe ich die Story leider nicht.

Die Hauptprotagonisten blieb mir sehr fremd. Immer wieder war die Rede davon, dass sie beruflich irgendwelche Analysen macht und sowas wie eine Juristin bei einer Bundesbehörde ist. Leider wurde nie klar zur Sprache gebracht was sie wirklich ist. Ich finde es schade, dass daraus so ein Geheimnis gemacht wurde, ansonsten wäre ihr Verhalten und ihre Handlungen vermutlich verständlicher und glaubwürdiger angekommen.

Die ganze Handlung an sich war recht durchschaubar. Ich hatte schon früh eine Ahnung wo das Ganze enden wird. Erst zum Ende wurde es richtig spannend, ansonsten war es eher immer nur ein Dahingeplätscher mit einem sehr niedrigen Spannungsbogen.

Mein Fazit:
Ich habe hier einen tollen Psychothriller erwartet, aber wurde leider enttäuscht. Es war leider kein Nervenkitzel zu finden und die ganze Handlung ist so dahingeplätschert und war etwas konfus. Wer es lesen möchte, kann es gerne ausprobieren, nur eine klare Leseempfehlung kann ich leider nicht geben.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Verdrehte Wahrheit

Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du
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Jess frühere beste Freundin soll jetzt eine Mörderin sein. Als Kind waren Jess und Heather unzertrennbar bis zu dem Tag der alles zerstörte. Als Jess Jahre später in ihre idyllische Heimatstadt an der ...

Jess frühere beste Freundin soll jetzt eine Mörderin sein. Als Kind waren Jess und Heather unzertrennbar bis zu dem Tag der alles zerstörte. Als Jess Jahre später in ihre idyllische Heimatstadt an der Küste Englands zurückgeht soll sie die Berichterstattung eines brutalen Doppelmordes übernehmen. Sie ist fassungslos als sie erfährt, dass ihre ehemals beste Freundin die sogenannte Küsten-Killerin sein soll. Jess beginnt zu recherchieren und muss feststellen, dass die Hinweise zu dem Tag führen, den sie eigentlich für immer aus ihrem Gedächtnis streichen wollte. Es ist der Tag an dem Heathers ältere Schwester spurlos verschwand und nie gefunden wurde...

Die Story wird aus drei unterschiedlichen Perspektiven im Wechsel erzählt. Da ist zu einem die Perspektive von Jess, die ihre Recherchen zu dem Mord anstellt. Diese Perspektive wird als ICH-Erzähler erzählt, sodass man als Leser die Gefühle von Kess mitbekommt. So wirklich warm wurde ich mit Jess aber nicht wirklich. Irgendwie blieb sie dennoch recht unnahbar.
Dann gibt es noch die Perspektive von Margot, der Mutter von Heather. Hier wird in der dritten Person erzählt.
Und die dritte Perspektive ist die Vergangenheit. Hier erfährt man als Leser Stück für Stück was an dem Tag passiert ist als Heathers Schwester verschwunden ist.

Für einen Thriller war hier sehr wenig Spannung. Ehrlich gesagt habe ich den Thriller suchen müssen, aber nicht wirklich gefunden. Ich habe hier leider den Nervenkitzel und ein packendes Finale sehr vermisst. Es ist mehr so vor sich hingeplätschert und vieles hat sich wiederholt. Weniger Seiten und ohne Wiederholungen hätten dem Buch besser getan.

Wer ein geübter Leser ist, kann hier schon früh vermuten wo die Reise hingehen könnte. Bis auf ein paar kleine Überraschungen war es für mich recht vorhersehbar.

Trotz dem Dahingeplätscher der Handlung lies es sich sehr gut lesen. Der Schreibstil war angenehm und flüssig. Die bereits erwähnten unterschiedlichen Erzählperspektiven haben für Abwechslung beim Lesen gesorgt. Ganz langweilig wurde es dann doch nicht.

Mein Fazit:
Ein Thriller mit so gut wie keinem Thrill. Für mich hat der Nervenkitzel gefehlt. Ich kann keine klare Leseempfehlung aussprechen, aber es ist Geschmackssache.

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Veröffentlicht am 09.05.2021

Runen-Mörder

Blütengrab
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1993, Ostdeutschland. In einem abgelegenen Waldstück bei Wussnitz wird eine Mädchenleiche aufgefunden. Sie liegt in einem Bett aus Blütenzweigen und ist übersät mit germanischen Runen. Kommissarin Ulrike ...

1993, Ostdeutschland. In einem abgelegenen Waldstück bei Wussnitz wird eine Mädchenleiche aufgefunden. Sie liegt in einem Bett aus Blütenzweigen und ist übersät mit germanischen Runen. Kommissarin Ulrike Bandow und ihr neuer westdeutscher Kollege übernehmen ihren ersten Fall. Die Spuren führen das ungleiche Ermittlerpaar in die deutsch-deutsche Vergangenheit. Sie stoßen auf eine bisher unentdeckte Mordserie und der Täter scheint nun zurückgekehrt zu sein. Um den Fall zu lösen müssen die beiden Ermittler lernen sich zu vertrauen.

Den Erzählstil habe ich teilweise als sehr hart, rau und recht kühl empfunden. Dadurch haben die Protagonisten auch einen recht rauen Tonfall und Umgangsweise miteinander bekommen. Auch wenn ich deswegen nicht so gut eine Bindung zum Buch aufbauen konnte, fand ich den Erzählstil trotzdem der Zeit angemessen. Ich bin zwar erst nach der Wende geboren, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass in Ostdeutschland so kurz nach der Wende ein solcher Tonfall geherrscht hat.

Mir haben die unterschiedlichen Perspektiven von den Protagonisten Ulrike, Ingo, Marc und Ingrid gefallen. Je nachdem aus welcher Perspektive die Handlung grade erzählt worden ist war der Erzählstil auch mal ein bisschen weicher oder noch härter. Das hat auf mich sehr authentisch gewirkt.

Der Fall wirkte etwas überladen. Die Autorin hat hier versucht ganz viele Themen wie Mädchenhandel, Pädophilenring, politische Kreise, Nazi, Stasi und RAF unterzubringen. Vieles wurde angeschnitten, aber dann nicht konzentriert ausgeführt. Dafür wurde in meinen Augen unwichtiges unnötig ausgeschmückt und wurde die Handlung wurde dadurch langatmig und nur ein Dahingeplätscher. Spannungsgeladen war es erst am Ende.

Was mir gefehlt hat war der Konflikt zwischen Ost und West. Am Anfang war Ulrike noch sehr abweisen ggü. ihrem neuen Kollegen aus dem Westen und nur kurze Zeit später war das schon ad acta gelegt. Das hätte mehr ausgeprägt sein sollen, dann wäre die Beziehung der beiden auch interessanter geworden.

Interessant fand ich auf jeden Fall die Vermittlung von Wissen über die germanischen Götter sowie ihre Riten und Bräuche aus der Zeit. Das wurde sehr gut in die Handlung mit eingewoben.

Mein Fazit:
Ein kurzweiliger Thriller mit einem interessanten Hintergrund. Er war teilweise etwas überladen und dadurch langatmig, aber lässt sich trotzdem gut lesen.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Tod in der Klinik

Nordseegeheimnis
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Der Privatdetektiv Raphael Freersen hat den Auftrag vom Klinikleiter bekommen in dessen Klinik auf Föhr den Verantwortlichen für die Diebstähle zu finden. Raphael wird Undercover in die Klinik eingeschleust. ...

Der Privatdetektiv Raphael Freersen hat den Auftrag vom Klinikleiter bekommen in dessen Klinik auf Föhr den Verantwortlichen für die Diebstähle zu finden. Raphael wird Undercover in die Klinik eingeschleust. Bei einer nächtlichen Aktion stolpert er im Keller über eine scheinbar blutende Person und verliert das Bewusstsein. Am nächsten Morgen wacht er in seinem Bett auf und nichts deutet auf den Verletzten oder Toten aus der Nacht hin. Hat er alles in seinem Suff nur geträumt oder hat hier jemand eine Leiche verschwinden lassen? Raphael fängt an Nachforschungen anzustellen...

"Nordseegeheimnis" ist der zweite Band mit dem coolen Privatermittler Raphael Freersen. Die Fälle sind aber in sich abgeschlossen, sodass man sie auch gut unabhängig von einander lesen kann.

Raphael ist ein Macho wie er im Buche steht. Er reißt Frauen auf, leistet sich zwei Putzfrauen und lebt ein wenig nur in den Tag hinein. Trotzdem ist er charmant und sehr liebenswürdig. Mit seiner coolen und humorvollen Art hat er immer ein Spruch auf Lager und rettet sich ein ums andere Mal aus den Fettnäpfchen. Bei seinen Nachforschungen kann er sehr hartnäckig sein und geht auch mal unerlaubte Schritte, was mir gut gefallen hat.

Der Lokalkolorit und die geschaffene Atmosphäre auf Föhr kam sehr realistisch und naturgetreu rüber. Ich liebe die Insel und hatte auch gleich wieder die schönen Bilder vor Augen.

Der Schreibstil liest sich angenehm flüssig. Aber für mich persönlich war die Handlung etwas lahm. Raphael stellt zwar seine Nachforschungen an, aber für einen Krimi war es mir dann doch etwas zu wenig Ermittlungsarbeit. Es wurde sich für mein Empfinden etwas zu sehr auf das Unwesentliche wie z.B. den Kindergeburtstag von dem Sohn seiner Kollegin, konzentriert. Es war zwar schön zu lesen, aber hat mir dadurch etwas die Spannung genommen.

Mein Fazit:
Wer lieber Verfolgungsjagden, viel Ermittlungsarbeit mag ist bei diesem Krimi eher Fehl am Platz, dafür sorgt er mit viel Lokalkolorit für eine schöne Atmosphäre. Für alle die es eher ruhiger mögen ist der Krimi lesenswert. Meins war er leider nicht so.

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