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April1985

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2022

Ein solider Krimi für Zwischendurch

Das Haus der stummen Toten
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Manche Bücher bieten während des Lesens eine gute und spannende Unterhaltung, bleiben allerdings nicht nachhaltig in Erinnerung. 'Das Haus der stummen Toten' gehört für mich in diese Kategorie. Einerseits ...

Manche Bücher bieten während des Lesens eine gute und spannende Unterhaltung, bleiben allerdings nicht nachhaltig in Erinnerung. 'Das Haus der stummen Toten' gehört für mich in diese Kategorie. Einerseits konnte mich der Kriminalroman mit einer interessanten Protagonistin und einigen Mysterymomenten fesseln, andererseits war mir das Buch im gesamten zu spannungsarm.

Und darum geht's...

Eleanore stattet ihrer Großmutter Vivianne auf deren Drängen einen Besuch ab. Dort angekommen findet die junge Frau Vivianne aber nicht mehr lebend vor. Ihre Großmutter wurde erstochen und Eleanore ist dem Täter sogar begegnet. Doch identifizieren kann sie ihn nicht, denn Eleanore leidet an einer Gesichtserkennungsschwäche.
Als Eleanore während des Verlassenschaftsverfahrens erfährt, dass sie einen alten Gutshof geerbt hat, reist sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Sebastian, ihrer Tante Viktoria und dem Notar zu dem Anwesen. Angekommen auf Solhöga scheint irgendetwas nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Eleanore fühlt sich zunehmend verfolgt. Außerdem ist der Gutsverwalter unauffindbar. Und ein altes Tagebuch taucht auf....

Wenn die Vergangenheit die Gegenwart einholt...

Wenn Camilla Sten eines gut kann, dann ist es Atmosphäre aufzubauen und Brotkrumen zu streuen. Mich konnte das Buch über weite Teile wirklich gut unterhalten und ich habe mitgerätselt wer oder was hinter den seltsamen Ereignissen steckt. Ob diese rein aus Elenanores verwirrten Geist entsprungen sind oder ob sich jemand ein böses Spiel mit den Hinterbliebenen erlaubt. Und auch die Tagebucheinträge, welche mich in die 60er Jahre zurück katapultiert haben, waren definitiv spannend zu lesen, konnte ich durch diese die verstorbene Vivianne aus der Perspektive ihres Hausmädchens noch besser kennen lernen. Und auch Tor zur Wahrheit hat sich durch die Wechsel in den Zeitebenen immer weiter geöffnet.

Leider muss ich aber auch sagen, dass ich viele Abschnitte einfach zu sehr in die Länge gezogen fand. Die Geschichte ist vor sich hingeplätschert, ohne das Nennenswertes oder Relevantes passiert ist. Nach einem starken Anfang und schwachen Mittelteil, wurde es erst gegen Ende wieder richtig spannend. Ich muss auch gestehen, dass ich die Entwicklungen und den Plottwist nicht habe kommen sehen. Insofern hat Camilla Sten alles richtig gemacht und mich ordentlich in die Irre geführt. Für mich hat das Ende die Geschichte auf jeden Fall gerettet. Und auch Protagonistin Eleanore fand ich einen interessant gezeichneten Charakter. Vorallem den Umstand, dass sie mit einer Gesichtserkennungsschwäche lebt.

Für mich war das Buch ein schöner Snack für Zwischendurch, auch wenn mir die Geschichte auf Dauer nicht Erinnerung bleiben wird.

Fazit

Ein solider Krimi für Zwischendurch mit einer interessanten Protagonistin, ein paar Geheimnissen aus der Vergangenheit, mysteriösen Ereignissen in der Gegenwart und durchaus ein paar beklemmender Momente. Ich habe 'Das Haus der stummen Toten' gerne gelesen und war auch von der düsteren Atmosphäre angetan. Für meinen Geschmack hätte es aber durchaus mehr in Richtung Mysterythriller gehen können und auch der Mittelteil war mir etwas zu langatmig und ereignislos.

Für Zwischendurch ist das Buch aber definitiv okay und gut zum Miträseln.

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Veröffentlicht am 04.09.2022

Die Ballsaison ist eröffnet

Wie man sich einen Lord angelt
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Als großer Fan von Jane Austen, deren spitzzüngigen Humor ich einfach vergöttere, habe ich mich nun an diese recht amüsant klingende Neuerscheinung gewagt. Und im Großen und Ganzen habe ich mich mit Kitty, ...

Als großer Fan von Jane Austen, deren spitzzüngigen Humor ich einfach vergöttere, habe ich mich nun an diese recht amüsant klingende Neuerscheinung gewagt. Und im Großen und Ganzen habe ich mich mit Kitty, Cecily, Archie und Lord James Radcliffe auch sehr gut unterhalten gefühlt.

Die Ballsaison ist eröffnet...

Sophie Irwin hat mich in die glanzvolle Welt von Londons High Society im Jahre 1818 eingeführt. Ich durfte prunkvolle Kleider ausführen, habe illustre Bälle besucht, den Klatsch und Tratsch von und über die betuchten Lords und Ladys gelauscht und mich in eine strenge Etikette einweisen lassen. Verbeuge dich richtig und angemessen je nach Stand deines Gegenübers, tanze nie mehr als zwei Mal auf einem Ball mit demselben Mann, denn das schickt sich nicht, betrete das Haus eines Lords niemals unangemeldet durch die Vordertür, auch das sorgt für unschickliche Gerüchte und sei immerzu höflich und zuvorkommend. Alles Dinge, die Kitty zwar weiß, aber gleich mal beherzt links liegen lässt. Kitty Talbot ist jung, erfrischend unangepasst und sie weiß genau was sie will. Einen Gentleman mit Geld, der sie und ihre vier jüngeren Schwestern von dem Schuldenberg befreit, den die verstorbenen Eltern hinterlassen haben.

Sophie Irwin hat eine amüsante Recency Romance mit ganz vielen Jane Austen-Vibes zu Papier gebracht. Ich liebe das ganze Setting, die Atmosphäre, die ausschweifenden Bälle und ganz besonders die spitzzüngigen, frechen Dialoge zwischen Kitty und ihrem Gegenspieler Lord Radcliffe, der Kittys Pläne ziemlich schnell durchschaut. Diese haben mein romantisches Herz jedes Mal vor Verzückung hüpfen lassen. Kitty und James sind wie Katz und Maus und doch spürt man von Anfang an die Anziehung.

So gerne ich die hitzigen Wortgefechte der beiden auch mochte, leider ist mir Kitty selbst bis zum Ende hin nicht zu 100 % sympathisch geworden. Für meinen Geschmack geht Kitty etwas zu skrupellos vor. Ich schätze ihren Familiensinn zwar sehr, aber wie sie mit den Männern umgeht und mit deren Gefühlen spielt, ist dann doch ein absolutes No-Go. Lord Radcliffe gleicht die Minuspunkte aber definitiv wieder aus, weshalb ich bei Kitty auch ein Auge zudrücken kann.

Und auch die Handlung kommt für meinen Geschmack ein bisschen spät in Fahrt. Gerade in der ersten Hälfte sind einige Längen und ich hatte oft das Gefühl, dass nicht wirklich etwas passiert. Das ändert sich aber zum Glück im letzten Drittel. Gegen Ende wird ordentlich Tempo zugelegt, es wird richtig spannend und die Ereignisse überschlagen sich. Spätestens zu diesem Zeitpunkt konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe die letzten 100 Seiten regelrecht verschlungen.

Der Schreibstil von Sophie Irwin hat es mir auch leicht gemacht und mich nur so durch die Seiten fliegen lassen. Er ist der Zeit angepasst, also schon altertümlich und ein bisschen geschwollen, aber absolut passend und sehr gut lesbar. Das einzige, das mich einige Male ins Stocken gebracht hat, sind die plötzlichen und unangekündigten Perspektivenwechsel mitten im Kapitel. Hier hätte ich mir eine klarere Trennung gewünscht.

Für mich war das Buch zwar kein Highlight, aber es hat auf jedem Fall seine Stärken. Wenn du gerne Regency Romances mit tollen Jane Austen-Vibes liest, dann kann ich dir Wie man sich einen Lord angelt auf jeden Fall empfehlen.

Fazit
Londons Ballsaison ist eröffnet! Lady's, es ist Zeit sich einen Lord zu angeln!

Mir hat Sophie Irwins Reihenauftakt trotz einiger Kritikpunkte recht gut gefallen; insbesondere das Setting und die frechen Dialoge zwischen den beiden Protagonisten. Das Buch ist zwar kein Highlight geworden, hat mir aber schöne und unterhaltsame Lesestunden bereitet

Fans von Bridgerton und Jane Austen kann ich Wie man sich einen Lord angelt definitiv empfehlen.

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Der schöne Schein des Reality TV

Catching up with the Carters - In your eyes
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Eigentlich bin ich kein Fan des Reality TVs und Formaten wie "Keeping up with the Kardashians". Da mir aber 'The Dating Game' von Kathy Taylor sehr gut gefallen hat, mich das Buch irgendwie daran ...

Eigentlich bin ich kein Fan des Reality TVs und Formaten wie "Keeping up with the Kardashians". Da mir aber 'The Dating Game' von Kathy Taylor sehr gut gefallen hat, mich das Buch irgendwie daran erinnert hat und es zudem auf Bookbeat ungekürzt verfügbar ist, habe ich nicht lange mit dem Anhören gezögert und habe mich schnell und plötzlich mitten im Scheinwerfer- und Blitzlichtgewitter der Stars und Sternchen wieder gefunden. 

Darum geht's...

Aphrodite hat es als Mitglied der Carter Familie satt ihr Leben nach Drehbuch zu leben. Sie möchte selber Entscheidungen treffen und zudem ihr angeschlagenes Image als hochnäsige Superzicke aufpolieren. Als sie die Chance erhält bei der Kuppelshow 'Celebrities in Love' hinter den Kulissen mitzuarbeiten, fackelt Aphrodite nicht lange und nimmt den Job an. Doch ausgerechnet dort,  wo Aphrodite neu durchstarten will, trifft sie auf ihre einstige heimliche Liebe Garret Edwards, welcher ebenfalls Teil einer der bekanntesten Reality-TV-Shows Amerikas ist und damit ihr größter Konkurrent.

Schöner Schein....

'Catching up with the Carters' war mein erstes Buch von Fam Sharper und es ist auch der erste Teil einer geplanten Buchreihe. Ob ich diese tatsächlich weiter verfolge, weiß ich noch nicht. 'In your Eyes' hat mich grundsätzlich zwar gut unterhalten und ich mochte auch den Schreibstil von Fam Sharper gerne. Ich habe beim Hören aber gemerkt, dass das Thema und das Setting einfach nicht meins sind. Irgendwie habe ich mir cooles Hawaiifeeling erhofft, was leider gar nicht der Fall war. Tatsächlich hätte die Handlung überall auf der Welt spielen können.

Aber: Ich muss Fam Sharpers äußerst authentische Darstellung einfach loben. Die Autorin hat mir einen realistischen Blick hinter die Kulissen einer TV-Show beschert, inklusive aller Sonnen- und Schattenseiten. Und es sind vorallem die Schattenseiten, über die ich hier lesen bzw. hören durfte. Ein Leben vor laufender Kamera, immerzu aufpassen zu müssen was man sagt und tut und mit wem man sich abgibt. Es ist ein Leben für die Einschaltquoten, die Familie wird zum Business und die Eltern zu Geschäftspartnern. Eine heftige und erdrückende Vorstellung und doch konnte ich leider mit den Protagonisten nicht so mitfiebern wie ich es gerne getan hätte. Vorallem Aphrodite blieb mir irgendwie fremd. Das liegt wahrscheinlich auch daran,  dass ich viele ihrer Entscheidungen einfach nicht nachvollziehen konnte.

Sehr schön fand ich hingegen die sehr emotionalen Rückblenden in die Vergangenheit, in der wir Aphrodite und Garret kennen lernen und so auch erfahren was zum Bruch geführt hat.

Ob die beiden eine neue zweite Chance bekommen, welche Hürden sie zu überwinden haben und welche Steine ihnen in den Weg gelegt werden, musst du natürlich selber lesen oder hören. 


Fazit

'Catching up with the Carters' war für mich kein Highlight, aber eine recht gute Unterhaltung für Zwischendurch. Ich mochte ganz besonders Fam Sharpers wunderbaren Schreibstil und den realitätsnahen Blick hinter die Kulissen des Reality TV.

Wenn du gerne emotionale Liebesgeschichten mit einem eher ungewöhnlichen Setting liest und dir zum Beispiel 'The Dating Game' von Kathy Taylor gefallen hat, dann schau dir Catching up with the Carters unbedingt genauer an.

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Die Ballsaison ist eröffnet

Wie man sich einen Lord angelt
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Als großer Fan von Jane Austen, deren spitzzüngigen Humor ich einfach vergöttere, habe ich mich nun an diese recht amüsant klingende Neuerscheinung gewagt. Und im Großen und Ganzen habe ich mich mit Kitty, ...

Als großer Fan von Jane Austen, deren spitzzüngigen Humor ich einfach vergöttere, habe ich mich nun an diese recht amüsant klingende Neuerscheinung gewagt. Und im Großen und Ganzen habe ich mich mit Kitty, Cecily, Archie und Lord James Radcliffe auch sehr gut unterhalten gefühlt.

Die Ballsaison ist eröffnet...

Sophie Irwin hat mich in die glanzvolle Welt von Londons High Society im Jahre 1818 eingeführt. Ich durfte prunkvolle Kleider ausführen, habe illustre Bälle besucht, den Klatsch und Tratsch von und über die betuchten Lords und Ladys gelauscht und mich in eine strenge Etikette einweisen lassen. Verbeuge dich richtig und angemessen je nach Stand deines Gegenübers, tanze nie mehr als zwei Mal auf einem Ball mit demselben Mann, denn das schickt sich nicht, betrete das Haus eines Lords niemals unangemeldet durch die Vordertür, auch das sorgt für unschickliche Gerüchte und sei immerzu höflich und zuvorkommend. Alles Dinge, die Kitty zwar weiß, aber gleich mal beherzt links liegen lässt. Kitty Talbot ist jung, erfrischend unangepasst und sie weiß genau was sie will. Einen Gentleman mit Geld, der sie und ihre vier jüngeren Schwestern von dem Schuldenberg befreit, den die verstorbenen Eltern hinterlassen haben.

Sophie Irwin hat eine amüsante Recency Romance mit ganz vielen Jane Austen-Vibes zu Papier gebracht. Ich liebe das ganze Setting, die Atmosphäre, die ausschweifenden Bälle und ganz besonders die spitzzüngigen, frechen Dialoge zwischen Kitty und ihrem Gegenspieler Lord Radcliffe, der Kittys Pläne ziemlich schnell durchschaut. Diese haben mein romantisches Herz jedes Mal vor Verzückung hüpfen lassen. Kitty und James sind wie Katz und Maus und doch spürt man von Anfang an die Anziehung.

So gerne ich die hitzigen Wortgefechte der beiden auch mochte, leider ist mir Kitty selbst bis zum Ende hin nicht zu 100 % sympathisch geworden. Für meinen Geschmack geht Kitty etwas zu skrupellos vor. Ich schätze ihren Familiensinn zwar sehr, aber wie sie mit den Männern umgeht und mit deren Gefühlen spielt, ist dann doch ein absolutes No-Go. Lord Radcliffe gleicht die Minuspunkte aber definitiv wieder aus, weshalb ich bei Kitty auch ein Auge zudrücken kann.

Und auch die Handlung kommt für meinen Geschmack ein bisschen spät in Fahrt. Gerade in der ersten Hälfte sind einige Längen und ich hatte oft das Gefühl, dass nicht wirklich etwas passiert. Das ändert sich aber zum Glück im letzten Drittel. Gegen Ende wird ordentlich Tempo zugelegt, es wird richtig spannend und die Ereignisse überschlagen sich. Spätestens zu diesem Zeitpunkt konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe die letzten 100 Seiten regelrecht verschlungen.

Der Schreibstil von Sophie Irwin hat es mir auch leicht gemacht und mich nur so durch die Seiten fliegen lassen. Er ist der Zeit angepasst, also schon altertümlich und ein bisschen geschwollen, aber absolut passend und sehr gut lesbar. Das einzige, das mich einige Male ins Stocken gebracht hat, sind die plötzlichen und unangekündigten Perspektivenwechsel mitten im Kapitel. Hier hätte ich mir eine klarere Trennung gewünscht.

Für mich war das Buch zwar kein Highlight, aber es hat auf jedem Fall seine Stärken. Wenn du gerne Regency Romances mit tollen Jane Austen-Vibes liest, dann kann ich dir Wie man sich einen Lord angelt auf jeden Fall empfehlen.

Fazit
Londons Ballsaison ist eröffnet! Lady's, es ist Zeit sich einen Lord zu angeln!

Mir hat Sophie Irwins Reihenauftakt trotz einiger Kritikpunkte recht gut gefallen; insbesondere das Setting und die frechen Dialoge zwischen den beiden Protagonisten. Das Buch ist zwar kein Highlight geworden, hat mir aber schöne und unterhaltsame Lesestunden bereitet

Fans von Bridgerton und Jane Austen kann ich Wie man sich einen Lord angelt definitiv empfehlen.

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Die Seele einer Stadt

Die Wächterinnen von New York
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Die Wächterinnen von New York der amerikanischen Autorin N.K. Jemisin hat es mir nicht leicht gemacht. Das Buch ist wirklich sehr außergewöhnlich. Urban Fantasy gemischt mit Sience Fiction und ...

Die Wächterinnen von New York der amerikanischen Autorin N.K. Jemisin hat es mir nicht leicht gemacht. Das Buch ist wirklich sehr außergewöhnlich. Urban Fantasy gemischt mit Sience Fiction und Anlehnungen an H.P. Lovecrafts Universum. Dazu ist das ganze sehr gesellschaftskritisch, hochintelligent und tiefgründig. Ein Lobgesang der Autorin auf den kulturell bunt zusammengewürfelten Schmelztiegel New York und gleichzeitig ein Aufzeigen gesellschaftlicher und politischer Probleme der Mega-City.


Die Geburt einer Stadt...

Jede Stadt hat eine Seele bzw. einen Avatar. So auch New York. Gerade als New York dabei ist zum Leben zu erwachen, werden böse Mächte aus dem Untergrund auf die Metropole aufmerksam und wollen diese vernichten. Um sich zu schützen ruft New York seine Wächterinnen zu Hilfe - insgesamt 5 an der Zahl. Manhatten, Brooklyn, Bronx, Queens und Staten Island. Jeder Stadtteil New Yorks hat einen personifizierten Wächter. Doch diese müssen sich über ihre Rolle erst klar werden. Und sie müssen zueinander finden, denn nur gemeinsam können sie die Stadt vor dem Untergang bewahren. Und dir Zeit läuft...


Außergewöhnlich und komplex...

Es fällt mir schwer die Geschichte zu beschreiben,  ist diese doch so ungewöhnlich und außerordentlich fantastisch und für mich teilweise nur schwer visualisierbar. Und doch ist N.K. Jemisins Botschaft klar und deutlich erkennbar. Die Autorin hat nicht nur einfach einen Fantasyroman geschrieben. Zwischen den Zeilen steckt so viel mehr. Das Bild einer lauten und bunten Stadt, in der Menschen unterschiedlichster Herkunft und Orientierung aufeinandertreffen. N.K. Jemisin beleuchtet Themen wie Rassismus und Gewalt in der Familie, genauso wie Queerness und Intoleranz. 

Die fünf Wächterinnen spiegeln die fünf Stadtteile wieder. Jeder mit seinen eigenen Vorzügen,  Stärken und Schwächen. Ein wirklich ungewöhnliche Darstellung einer Stadt. Ich habe tatsächlich noch nichts vergleichbares gelesen.  

Mich hat das Buch im Hinblick auf die angesprochenen Problematiken sehr zum Nachdenken angeregt. Ich muss aber auch sagen, dass ich einige Probleme mit der Umsetzung hatte. Vorallem der Einstieg ist mir alles andere als leicht gefallen und der Weltenbau ist derart komplex, dass ich mir bis jetzt nicht sicher bin alles verstanden zu haben.

Die Wächterinnen von New York ist mit Sicherheit kein Buch für Jedermann. Man muss sich auf dieses ungewöhnliche Portrait einer Stadt einlassen können. Es war zudem mein erstes Buch von N.K. Jemisin. Vielleicht hätte ich mit einem anderem Werk der Autorin als Einstieg beginnen sollen. Eine Beurteilung fällt mir hier schwer, ich denke aber, dass Fans von Jemisin auf ihre Kosten kommen.


Fazit:

Die Wächterinnen von New York ist ein einzigartiges und sehr außergewöhnliches, gesellschaftskritisches Porträt der Metropole. Die Geschichte ist sehr intelligent erzählt und dabei auch wahnsinnig komplex und regt definitiv zum Nachdenken an.

Ich hatte zwar einige Probleme mit der Umsetzung, war aber dennoch fasziniert von N.K. Jemisins Kreativität. 

Wenn du gerne außergewöhnliche Fantasy mit Sci-Fi-Elementen liest, die sich zudem mit politischen und gesellschaftlichen Problemen und Strukturen befasst, dann ist Die Wächterinnen von New York eventuell genau "dein Buch".





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