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Veröffentlicht am 26.03.2017

Trouble makes a comeback

Digby #02
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Vier Monate hat Zoe nichts von Digby gehört. In dieser Zeit hat sie gelernt, sich anzupassen, zu einem normalen Mädchen zu werden. Sie hat zwei Mädchen gefunden, mit denen sie abhängen kann und sogar einen ...

Vier Monate hat Zoe nichts von Digby gehört. In dieser Zeit hat sie gelernt, sich anzupassen, zu einem normalen Mädchen zu werden. Sie hat zwei Mädchen gefunden, mit denen sie abhängen kann und sogar einen festen Freund, Austin, den Footballer. Und dann, als wäre er nie weggewesen, steht Digby wieder vor ihr und was passiert? Er zieht sie wieder in Ärger: Es geht immer noch um seine Ermittlungen zur Entführung seiner Schwester und gleichzeitig gibt es Drogenprobleme bei der Footballmannschaft Henrys. Dass die Freunde sich mit Drogenhändlern und Schwarzbrennern anlegen, scheint dabei fast noch das geringste Problem zu sein, denn plötzlich bekommen sie es mit einem der mächtigsten Männer Amerikas zu tun.

Gut gefallen hat mir dieses Mal, dass sich das Ganze ein wenig erwachsener gestaltete. Es war nicht mehr so viel Kalauer (auch wenn ich Digbys und Zoes Gespräche noch immer sehr cool finde!), aber zum großen Teil haben die völlig überdrehten Sachen nachgelassen. Noch immer ist das eine absolut geniale Jugendkrimireihe, allerdings geht sie langsam in eine Richtung, die ihre Außergewöhnlichkeit langsam verblassen lässt. Typisches Jugendliebesgedönsdrama bin ich aus Digby 1 nicht gewohnt, und ich hätte auch hier gern darauf verzichten können. Es scheint, als beuge sich da die Autorin den Forderungen der Fangirls, was sie bestimmt nicht nötig hat. Ich bin sehr gespannt auf den dritten Band, hoffe aber, dass er nicht zu sehr in Geschnulze abrutscht.

Veröffentlicht am 22.03.2017

Beneckes Plauderstündchen

Mordmethoden
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Diese Rezension bezieht sich auf das Hörbuch.

Mark Benecke ist Kriminalbiologe und als solcher wahrscheinlich einer der berühmtesten oder zumindest der Öffentlichkeit bekanntesten. Nun hatte ich natürlich ...

Diese Rezension bezieht sich auf das Hörbuch.

Mark Benecke ist Kriminalbiologe und als solcher wahrscheinlich einer der berühmtesten oder zumindest der Öffentlichkeit bekanntesten. Nun hatte ich natürlich auch erwartet, dass er sich in dem (Hör)Buch zum größten Teil mit seinem Fachgebiet beschäftigt, der Wissenschaft der Krabbeltiere beim Untersuchen von Morden und anderen Verbrechen. Das gerät jedoch in den Hintergrund; wen das nicht stört und wer sich trotzdem gern vom Autor selbst unterhalten lässt, ist hier richtig.

Benecke berichtet über einerseits sehr bekannte Fälle wie die Entführung des Lindbergh-Babys oder auch den Mordfall O. J. Simpson. Was mich bei diesen mir relativ bekannten Fällen wirklich bei der Stange hielt (genauso auch bei "Papa" Denke, einem der schlimmsten deutschen Serienmörder), war die Art, wie Benecke diese Sachen angeht. Erst umreißt er kurz die anscheinend allen bekannten Fakten, doch nachdem er seinen Leser/Hörer auf den Stand der Medien gebracht hat, fängt er an, die Fälle neu zu beleuchten. Was ich auch wusste, aber gerade hier sehr deutlich vor Augen geführt bekam, war, dass man extrem schnell die Meinungen von Nicht-Juristen beeinflussen kann. Ich würde es jetzt nicht mehr ausschließen, dass der zum Tode verurteilte Entführer des Lindbergh-Babys fälschlich bezichtigt wurde und Lindbergh selbst dahinter steckt. Genauso gut schafft er es immer wieder, Zweifel an herkömmlichen "Wissen" über bekannte Fälle zu schüren. Interessant war auch sein Bericht über die Body Farm, in denen Tote unter natürlichen Verhältnissen, also im Freien, vergraben, ihre Zersetzung beobachtet und dokumentiert wird.

Man könnte jetzt meinen, diese ganzen vorgestellten Fälle hätten wenig mit Mordmethoden und auch nur selten etwas mit Kriminalbiologie zu tun. Doch wenn man über den irreführenden Titel des Buches hinwegsehen kann und wen es auch nicht stört, dass Benecke eine teilweise hektische (doch sehr verständliche) Aussprache hat, wer außerdem Interesse an True Crime hat, der wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Drachenzähmen leicht gemacht

Drachengasse 13, Band 01
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Tomrin, Hanissa und Sando sind drei zwölf- und dreizehnjährige Jugendliche, die in Bondingor leben, einer Stadt, in der Menschen, Zwerge, Trolle, Elfen und andere Wesen friedlich zusammenleben. Dieser ...

Tomrin, Hanissa und Sando sind drei zwölf- und dreizehnjährige Jugendliche, die in Bondingor leben, einer Stadt, in der Menschen, Zwerge, Trolle, Elfen und andere Wesen friedlich zusammenleben. Dieser Friede wird seit einigen Nächten arg gestört, denn ein Monster namens Nachtfresser überfällt große Warenhäuser und frisst alles, was es erwischen kann. Tomrin, als Sohn des Stadthauptmanns, will das nicht länger dulden und zusammen mit seinen neuen Freunden macht er sich daran, das Monster zu stellen. Zum Glück für den Hitzkopf, der nicht immer überlegt, bevor er losprescht, ist Hanissa versiert in der Zauberkunst und Sando ein Straßenjunge, der sich überall auskennt.

Es hat mir Spaß gemacht, in diese Geschichte einzutauchen, denn das Gewirr der Straßen, die unterschiedlichen Rassen und hübsche, kleine Gimmicks wie auf Pfeilen reitende Kobolde lassen das Ganze zu einem tollen Abenteuer werden. Wenn man noch nicht allzu viele Fantasygeschichten kennt, ist es wohl auch einzigartig. Was mich anfangs gestört hat, war die sehr kindliche Sprache, die in den ersten paar Kapiteln benutzt wurde, das legte sich zum Glück irgendwann, aber zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, dass lieber acht- bis zehnjährige Protagonisten gewählt hätten werden sollen. Bei genauerer Betrachtung gibt es auch sehr viele Gemeinsamkeiten mit ähnlichen, älteren Geschichten. Der Nachtfresser könnte aus How to tame a dragon stammen, der unterrichtende Geist aus Harry Potter, genauso wie Sardor und Klynt auf mich wirkten wie ein muskulöser Lockhart und ein etwas kleinerer Snape. Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt, daher 3,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Ermittlungen mit Wells & Wong, Klappe die Zweite

Teestunde mit Todesfall
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In dieser Geschichte stecken wir mitten in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Daisy Wells und Hazel Wong sind zwei junge Mädchen, die gemeinsam auf ein Internat gehen und eng befreundet ...

In dieser Geschichte stecken wir mitten in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Daisy Wells und Hazel Wong sind zwei junge Mädchen, die gemeinsam auf ein Internat gehen und eng befreundet sind. Diese Ferien verbringen sie gemeinsam im Herrenhaus von Daisys Eltern, was für Hazel, die ursprünglich aus Hongkong stammt, ein unermüdlicher Quell kulturell anderer Eindrücke ist. Die Geburtstagsfeier für Daisy endet mit einer unliebsamen Überraschung. Mister Curtis, ein unangenehmer Zeitgenosse, der sehr (sehr!) eng mit Lady Hasting befreundet ist, erkrankt und stirbt kurz darauf. Krankheit oder Mord? Wells & Wong, mit Unterstützung ihrer rekrutierten Freundinnen Kitty und Küken, nehmen zum zweiten Mal ernsthafte Ermittlungen auf.

Eine spannende Zeitreise! Aus der Sicht der jungen Chinesin Hazel geschildert, sehen wir das Treiben der adligen Oberschicht mit neugierigen Augen und sind manchmal genauso überrascht von diversen Ansichten wie sie. Der Kriminalfall selbst ist ein klassischer Whodunnit. Es gibt jede Menge Verdächtige und Motive und man bekommt fast schon das Feeling vom Clue-Spielen. Hat Mister Green Professor Plum im Musikzimmer mit dem Kerzenleuchter erschlagen oder war es ganz anders? ;) Atmosphäre gab es durch sintflutartige Regenfälle, welche das Herrenhaus mitsamt seiner Leiche von der Außenwelt abschnitten, dazu. Dass es trotzdem nicht ganz für die Höchstpunktzahl gereicht hat, liegt daran, dass mir zum Schluss eindeutig Kommissar Zufall den Fall löste, nicht unbedingt Logik oder messerscharfes Kombinieren. Empfehlenswert ist die Reihe allemal und ich warte schon auf den dritten Fall der Detektei Wells & Wong.

Veröffentlicht am 09.03.2017

Altes Rom im Weltall

Diabolic (1). Vom Zorn geküsst
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Diabolics sind künstlich geschaffene Menschen, nur zu einem Zweck ausgebildet: den Menschen, auf den sie geprägt wurden, zu beschützen, notfalls unter Einsatz von Mord oder eigenem Tod. Die Diabolic Nemesis ...

Diabolics sind künstlich geschaffene Menschen, nur zu einem Zweck ausgebildet: den Menschen, auf den sie geprägt wurden, zu beschützen, notfalls unter Einsatz von Mord oder eigenem Tod. Die Diabolic Nemesis wird für Sidonia gekauft, die Tochter eines Senators. Im Laufe der Jahre wachsen die beiden zusammen, doch dann fällt der Senator beim Kaiser in Ungnade, und der Kaiser verlangt, dass Sidonia an seinen Hof, weit weg irgendwo im Universum, geschafft wird. Doch anstelle Sidonias wird Nemesis geschickt. Am Hofe des Kaisers trifft sie dessen verrückten Neffen Tyrus, seinen Thronerben. Unter all der Dekadenz und Grausamkeit muss sie sich behaupten, ein schwieriges Spiel ums Überleben. Und welches Spiel spielt Tyrus? Nemesis wird es herausfinden.

Ein Jugendbuch mit typischen Jugendbuchverwicklungen wie erster Liebe, Drama, Leiden - und dann doch wieder nicht. Ich hatte anfangs ein wenig Probleme, mich einzulesen, denn Nemesis blieb mir zu distanziert. Aber das muss sie eigentlich auch, denn sie ist eine Diabolic, Gefühle stehen bei denen nicht auf dem Programm. Wie auch im Alten Rom wimmelt es von Grausamkeit und Einnahme von Drogen, von Intrigen und Verwicklungen. Mir gefiel sehr, dass nicht nach 10 Seiten schon Liebestäubchen in der Luft herumflogen und dass Nemesis bis zum Schluss ihren Kopf behielt (im wahrsten Sinne des Wortes), was Tyrus anbelangt. Ich mochte auch, dass Tyrus undurchsichtig beschrieben wird und man sich nie sicher sein konnte, was der Typ wirklich im Sinn hat. Zu Beginn hat sich die Geschichte für mich ein wenig zu sehr gezogen, daher einen Punkt Abzug, doch als Gesamtpaket war es klasse.