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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2023

Goldfink

The Darkest Gold – Die Verräterin
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Auren scheint es vom Regen in die Traufe verschlagen zu haben. Obwohl sie jetzt nicht mehr die Gefangene der Schneepiraten ist, befindet sie sich mitten in dem feindlichen Heer der 4. Armee, die direkt ...

Auren scheint es vom Regen in die Traufe verschlagen zu haben. Obwohl sie jetzt nicht mehr die Gefangene der Schneepiraten ist, befindet sie sich mitten in dem feindlichen Heer der 4. Armee, die direkt auf das Königreich zumarschiert, in dem sich ihr geliebter Midas aufhält. Sie will ihn warnen, weiß aber nicht wie. Und die Soldaten des Feindes einschließlich ihres gefürchteten Anführers, Kommandant Riss, behandeln sie mit Respekt und ohne Zwang. Während sie durch Schnee und Eis marschieren, lernt Auren einiges über sich selbst und fängt an, ihr bisheriges Leben in Frage zu stellen. Doch Midas hat sie immer beschützt - oder nicht?

Dieser Teil hätte tatsächlich besser werden können - und nach dem ersten schlechten Einstieg war er das auf gewisse Weise auch. Schließlich hat die Autorin weitestgehend auf frauenverachtende Szenen verzichtet. Allerdings ist so ein Roadtrip samt Erkenntnisfindung wirklich nicht besonders spannend, zumal das eingetroffen ist, das ich bereits seit dem Märchen in Band 1 vermutet habe. Es war also ziemlich langweilig, auch weil Auren immer ewig braucht, um etwas zu begreifen, und wie es aussieht, fängt es also ab Buch 3 erst so richtig mit der Geschichte an. Wir haben hier also 900 Seiten Prolog bekommen, damit vielleicht mal eine halbwegs lesbare Story rauskommt. Gut geeignet für Leute mit langem Atem und solchen, denen Langatmigkeit und Vorhersehbarkeit nichts ausmacht. 2.5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 19.05.2023

Im Antiquariat

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
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Takako hat eigentlich alles, was sie sich wünscht: einen guten Job, eine gute Wohnung in Tokyo, einen guten Freund. Nur dass dieser ihr eines Tages eröffnet, dass er heiraten werde, allerdings eine andere. ...

Takako hat eigentlich alles, was sie sich wünscht: einen guten Job, eine gute Wohnung in Tokyo, einen guten Freund. Nur dass dieser ihr eines Tages eröffnet, dass er heiraten werde, allerdings eine andere. Vor lauter Kummer kündigt sie und als sich ein Onkel bei ihr meldet, den sie seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hat, und sie bittet, ihn in seiner Buchhandlung zu unterstützen, zieht sie zu ihm. Aus Tagen in der Buchhandlung Morisaki werden Wochen, dann Monate. Takako schläft, isst, liest und benimmt sich unmöglich. Doch irgendwann kriegt sie sich mit Hilfe ihres Onkels wieder auf die Reihe. Und dann hilft sie ihrem Onkel bei einer gescheiterten Beziehung.

Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Aber so wie der Titel des Buches klingt, so ist das Buch auch. So spannend wie ein auftauender Kühlschrank. Takako ist zwar fünfundzwanzig, aber sie wirkt einfach alt. Sie schläft die ganze Zeit, ist ständig schnippig und behandelt den einzigen Menschen, der nett zu ihr ist, wie einen Fußabtreter. Und es passiert einfach nichts. Man ist schon geradezu dankbar, dass das Büchlein nur 180 Seiten hat. Und auf allen plätschert die Geschichte entlang wie ein Einkaufszettel, den man gelangweilt abhakt. Ich denke, ich gebe es jetzt auf mit der japanischen Literatur. Wenn ich mich langweilen möchte, kann ich auch einer Waschmaschine beim Waschen zusehen. 2.5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 12.04.2023

Verschwundene Märchen

Finsterwelt 1. Das verbotene Buch
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Leonie ist zwölf und geht auf ein besonderes Internat: Schloss Rosenfels. Dorthin schicken die Nachfahren der Märchenhelden ihre Kinder. Leonie, die vom Froschkönig abstammt, fühlt sich nicht sehr heldenhaft, ...

Leonie ist zwölf und geht auf ein besonderes Internat: Schloss Rosenfels. Dorthin schicken die Nachfahren der Märchenhelden ihre Kinder. Leonie, die vom Froschkönig abstammt, fühlt sich nicht sehr heldenhaft, denn immer, wenn sie nervös ist, verwandelt sie sich in einen Frosch. Das passiert ihr ausgerechnet dann, als ein neuer, gutaussehender Mitschüler namens Tristan aus Schottland eintrifft. Als sie im Dornröschenzimmer ein verborgenes Buch öffnet, ändern sich auf einmal die Märchen und Märchenfiguren verschwinden. Jetzt muss sie mit Tristan zusammenarbeiten, um ihren Fehler wiedergutzumachen ...

Ich hatte schon zu Beginn ein paar Probleme mit dem Buch. Da dachte ich echt, ich hätte einen zweiten Teil in der Hand, weil so viele Sachen so beiläufig erwähnt wurden, dass ich nur dachte: Hä? Und ich gebe zu, mir war Leonie alles andere als sympathisch. Zwar behauptete sie immer, Rosa (Dornröschen) und Blanche (Schneewittchen) seien arrogant und zickig, aber tatsächlich war sie viel schlimmer, ganz besonders, was Tristan anging. Wie sie den armen Kerl permanent anpflaumt, war schon anstrengend. Dass er ihr dann überhaupt noch geholfen hat: ein Rätsel, das ich nicht zu lösen vermag. Dann lügt sie auch ständig, besonders auch bei Dingen, wo es völlig unnötig wäre (Stichwort Großonkels Haus/Museum). Der Schluss war auch recht unlogisch und hat mir nur bedingt gefallen. Die Sprecherin hingegeben war echt mega, aufgrund ihrer Leistung geht die Geschichte von 2 auf 2.5/5 Punkten hoch.

Veröffentlicht am 09.03.2023

Tierflüsterer

Whisperworld 1: Aufbruch ins Land der Tierflüsterer
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Coco, Chuck, Paul, Amy und Mohit sind eigentlich ganz normale Kinder. Nur dass sie ausgewählt wurden, Tierflüsterer zu werden, deshalb reisen sie an einen verborgenen Ort, zur Whisperworld. Dort im Dschungel ...

Coco, Chuck, Paul, Amy und Mohit sind eigentlich ganz normale Kinder. Nur dass sie ausgewählt wurden, Tierflüsterer zu werden, deshalb reisen sie an einen verborgenen Ort, zur Whisperworld. Dort im Dschungel liegt das Camp Deepwood, wo Baumhäuser stehen, in denen sie lernen und schlafen werden. Whisperworld wurde eingerichtet, um Tiere zu retten und zu beschützen und dort leben alle Arten von Tieren, selbst ausgestorbene oder Fantasywesen. Die Kinder werden ausgebildet, um die Sprache der Tiere zu verstehen, für eine Tierart Botschafter zu sein und sich um Tierschutz zu kümmern. Doch jemand bedroht die Idylle in Whisperworld und bringt alle in Gefahr.

Eigentlich finde ich die Idee echt mega, auf spannende Weise Kindern Tiere und Tierschutz nahezubringen. Aber hier scheitert es massiv an der Umsetzung. Wenn mein Vorlesekind schon die ganze Zeit nachfragt, wie irgendwas da funktionieren soll, dann kann man auch nicht sagen, okay, du bist erwachsen, Kinder interessiert das alles nicht. Doch, tut es. Kinder interessiert, warum Eltern einfach so ihre Kinder sonstwohin schicken, ohne zu wissen, wo die wirklich sind, was die da machen, ob sie es überhaupt überleben. Melden können sich die Kinder auch nicht, Handy ist nicht. Ich frage mich auch, wer das Ganze finanziert. Und mache mir echt Gedanken, wie genau jetzt eigentlich der Tierschutz passieren soll. Auch die Lehrmethoden dort sind wirklich fragwürdig. Die Kinder sind vermutlich um die elf Jahre alt. Schön. Die lernen jetzt also Spuren erkennen und Tiersprache und "Selbstverteidigung gegen Gorillas" (haha).

Was ist mit Mathe, Bio, Geo, Sprachen? Wie sollen die Tiere schützen, wenn sie keinerlei Ausbildung erhalten? Die werden einfach mal so im Dschungel abgesetzt: So, jetzt geht mal wieder da und da hin. Klar. Weil ja Kinder heutzutage mit Karte und Kompass umgehen können. Im Camp wird ihnen gesagt, sie können problemlos in den dortigen Bach springen - nur dass da plötzlich Alligatoren drin sitzen und eines der Kinder beinahe gefressen wird. Null Sicherheitskonzepte, null richtige Erklärungen, wie das alles funktionieren soll und seltsame Ansichten und Entscheidungen der Beteiligten. Dazu kommt die Sprecherin, die ein ernsthaftes Problem mit Namen zu haben scheint, auch wenn sie sonst einen recht anständigen Job gemacht hat. Jedenfalls hat mein Vorlesekind unter anderen auch wegen des plötzlichen Endes der Geschichte keine Lust mehr auf die Fortsetzungen, und ich kann das sehr gut verstehen. Wohlwollende 2.5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 05.02.2023

Body Farm

Grenzfall - In der Stille des Waldes
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Chefinspektor Bernhard Krammer erhält die Mail eines Kollegen, mit der er vor längerer Zeit mal zusammengearbeitet hat. Er braucht seine Expertise. Im Tiroler Gnadenwald hat man einen ausgestopften Dachs ...

Chefinspektor Bernhard Krammer erhält die Mail eines Kollegen, mit der er vor längerer Zeit mal zusammengearbeitet hat. Er braucht seine Expertise. Im Tiroler Gnadenwald hat man einen ausgestopften Dachs mit Babykleidung gefunden. Hängt das mit einem Fall von verschwundenen Personen zusammen? Zur selben Zeit ist Alexandra Jahn, Oberkommissarin bei der bayerischen Polizei, mit einem Ex-Kollegen an einem alten Fall dran. Haben sie damals einen Falschen als Mörder verhaftet? Doch ihr derzeitiger Verdächtiger ist untergetaucht, ausgerechnet im Grenzland zwischen Bayern und Österreich.

Das ist das dritte Buch aus der Grenzfall-Reihe der Autorin, und ich gebe zu, ich kenne die Vorgänger nicht. Zumindest die Beziehungen untereinander werden jedoch problemlos erklärt, sodass man da keine Defizite hat. Was mir jedoch fehlt, ist die Sympathie für sämtliche Beteiligten. Nicht einer von denen schien mir sympathisch oder wenigstens interessant genug, um mehr über ihn/sie erfahren zu wollen. Und die Fälle wurden recht zäh abgehandelt. Zwar wechselten sich die beiden Ermittlergruppen in relativ kurzen Kapiteln in der Erzählung ab, aber Spannung wurde bei dem gemächlichen Tempo nicht aufgebaut. Zumal mir einige der Ereignisse und Handlungen der Kriminalisten wenig logisch vorkamen und die Fälle beide eine plumpe Lösung erhielten. Dazu kommt, dass man für beide Fälle noch einmal "Täterwissen" in kursiv mit Er/Sie erhielt, was mir überflüssig erschien. Das Buch als Krimi war mir zu wenig, aber immerhin war Alexandras Fall eine schöne Erinnerung daran, dass ich schon lange keine Hüttenwanderung gemacht habe und mir das dieses Jahr wieder mal vornehmen sollte. Das Buch war ungefähr so spannend wie ein Besuch im Biergarten, nur nicht so feucht-fröhlich. 2,5/5 Punkten.