Profilbild von Archer

Archer

Lesejury Star
offline

Archer ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Archer über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2023

Rosenholm

Rosen & Violen - Rosenholm-Trilogie (1)
0

Vier unterschiedliche Mädchen - Malou, Victoria, Kirstine und Kamille - werden nach einem Auswahlverfahren an der luxuriösen Akademie Rosenholm aufgenommen. Schnell wird ihnen klar, dass es tatsächlich ...

Vier unterschiedliche Mädchen - Malou, Victoria, Kirstine und Kamille - werden nach einem Auswahlverfahren an der luxuriösen Akademie Rosenholm aufgenommen. Schnell wird ihnen klar, dass es tatsächlich auch um Magie an diesem Internat geht. Sie werden in Häuser eingeteilt, um ihre speziellen Fähigkeiten zu trainieren, und schließen Freundschaften. Als ein Geist anfängt, Victoria zu verfolgen, erkennen sie, dass es irgendwann einen Todesfall auf Rosenholm gegeben hat und sie sollen herausfinden, wer Trine, den Geist, umgebracht hat. Dabei geraten sie plötzlich selbst in die Schusslinie von jemandem, der seine Geheimnisse unbedingt unter Verschluss halten möchte ...

Falls jemand hier irgendwann so Fanfictionsvibes von Harry Potter verspürt, kann ich das gut nachvollziehen. Man hat eine magische Schule, vier Häuser und gerade einige der Lehrer wirken, als hätte man Hagrid, McGonagall und Snape bei Wish bestellt. Was mich ab und zu auch verstört hat, war, dass Lehrer bei manchen Gelegenheiten nackt/halbnackt herumrannten, die Kids mit Blut bespritzten oder zum Saufen animierten und eine Lehrer/Schülerbeziehung. Jetzt habe ich das Buch trotzdem nicht ungern gelesen. Es gab megakurze Kapitel mit verschiedenen Perspektiven, eine wachsende Freundschaft unter Heranwachsenden und am Ende direkt Spannung und Action. Wahrscheinlich werde ich also auch Band 2 lesen.

Veröffentlicht am 29.07.2023

Golem

Ingenium
0

Mike Brink war ein junger Footballspieler, der vor Jahren bei einem Spiel ein schweres Schädelhirntrauma erlitt und seitdem dank des Savant-Syndroms in der Lage ist, komplexe Muster und Rätsel zu erkennen ...

Mike Brink war ein junger Footballspieler, der vor Jahren bei einem Spiel ein schweres Schädelhirntrauma erlitt und seitdem dank des Savant-Syndroms in der Lage ist, komplexe Muster und Rätsel zu erkennen und zu lösen. Da erreicht ihn die Nachricht einer Gefängnis-Psychologin. Sie bittet ihn, die seltsamen Zeichnungen und Rätsel einer verstummten Insassin zu lösen. Als Mike auf Jess Price trifft, wird ihm nicht nur schnell klar, dass die wegen Mordes angeklagte Frau unschuldig ist, sondern sie wegen einer jahrhundertealten Intrige in großer Gefahr schwebt. Er beschließt, ihr zu helfen und rutscht dabei selbst in lebensgefährliche Situationen, denn es gibt Menschen, die nicht daran interessiert sind, dass andere diese Geheimnisse entdecken ...

Eigentlich könnte das eine spannende Geschichte sein. Die Autorin kann schreiben und sie hat sich professionelle Rätselknacker mit ins Boot geholt, sodass ich vermute, dass die Rätsel selbst nachvollziehbar sind. (Das ist nicht meine Art von Rätsel - ich mache höchstens mal Kreuzworträtsel oder löse Schachprobleme, wenn ich in der Stimmung bin.) Auch hat der Teil, in dem Jess' Tagebucheinträge zu finden sind, fast schon Schauergeschichtenqualität, was mir gut gefallen hat. Allerdings gab es dann auch wieder endlose Passagen, in denen über religiöse Sachverhalte referiert wurde und die mich langweilten. Auch die Verbindung von Jess und Mike konnte ich überhaupt nicht fühlen. Oder dass immer Leute da waren, die Mike dann helfen konnten und es vor allem auch taten. Alles in allem hätte es ein großer Wurf werden können mit Geheimnissen und Rätseln und Verfolgungsfahrten, aber es war teilweise viel zu langatmig. Als Verfilmung mag das besser funktionieren.

Veröffentlicht am 29.07.2023

Der lange Abschied von Mister Quin

Der seltsame Mister Quin 3
0

Ich weiß, ich weiß. Von dem ersten Hörbuch war ich mega begeistert, obwohl es ruhig erzählte Geschichten waren. Aber es waren eben auch Kriminalfälle, Dinge, die vielleicht seltsam, manchmal sogar übernatürlich ...

Ich weiß, ich weiß. Von dem ersten Hörbuch war ich mega begeistert, obwohl es ruhig erzählte Geschichten waren. Aber es waren eben auch Kriminalfälle, Dinge, die vielleicht seltsam, manchmal sogar übernatürlich wirkten, aber eine völlig natürliche Erklärung bekamen. Bei dem zweiten Hörbuch verschob sich schon ein die Richtung ein wenig ins Esoterische, wurde mehr zu einem Beobachten von Dramen und Unglücken, die Menschen und der Gesellschaft an und für sich passieren können.

Die letzten vier Geschichten um die beiden Charaktere Mister Harley Quin und den kleinen Mister Sattisway konnten mich leider nur noch wenig fesseln. Zu sehr passierten endlose Monologe und seltsame Zufälle. Natürlich hat der ältere Mister Sattisway sehr viele Bekannte und sehr vieles erlebt, sodass er eventuell immer mal wieder auf Ereignisse der Vergangenheit zurückgreifen kann. Aber viele Kriminalfälle gab es hier nicht mehr zu lösen; es war eher das Auseinanderfieseln von Tragödien denn mörderische Machenschaften. Und dass der Hauch von Esoterik eher zu einem starken Wind wurde: nicht mein Ding. So gar nicht. Auch das Ende fand ich mehr als enttäuschend. Schade. Wirklich schade. Wie üblich hat der Sprecher einen sehr guten Job gemacht, doch die Geschichten selbst vermochten nicht mehr zu faszinieren.

Veröffentlicht am 22.07.2023

Masc4masc

Camp - Queerfeldein führt auch ein Weg
0

Camp ist ein Ferienlager für queere Jugendliche, ein Safe Place in einer Welt voller Homophobie. Hier können sie sein, wie und wer sie wollen ohne Angst, verbal oder physisch angegriffen zu werden. Seit ...

Camp ist ein Ferienlager für queere Jugendliche, ein Safe Place in einer Welt voller Homophobie. Hier können sie sein, wie und wer sie wollen ohne Angst, verbal oder physisch angegriffen zu werden. Seit vier Jahren kommt der 16jährige Randall hierher und genauso lange ist er in den mega männlichen Hudson Aaron-Lim verliebt. Doch dieser sieht ihn kaum, denn er steht nur auf genauso mega männliche Jungs. Deshalb hat sich Randy im letzten Jahr einem Make-Over unterzogen: abgenommen, trainiert, die Haare abgeschnitten, er verzichtet auf Nagellack und sogar auf sein heiß geliebtes Musical. Und der Plan geht auf - Hudson fährt sofort auf ihn ab und die beiden kommen sich näher.

Vorneweg: Alles drumherum ist richtig, richtig cool. Ich weiß nicht, ob es solche Camps wirklich gibt, aber es sollte sie auf alle Fälle geben. Es ist ein offener, toleranter, ehrlicher Ort. Desto mehr ging es mir gegen den Strich, wie sehr Randy lügt und sich als jemand anders ausgibt, nur um bei seinem Traummann zu landen. Zumal ich - egal, wie oft er es versicherte - absolut nichts von Liebe bei ihm spürte. Da war nur Geilheit, weil Hudson ja ach so heiß war. Umgekehrt war Hudson einfach nur ein erstaunlich blasser Charakter. Ja, er war hot und männlich. Und hat seine Oma geliebt. Mega. Das ist doch ausreichend für die neverending love, oder? Mit anderen Worten, ich mochte weder Randy noch Hudson sonderlich. Dafür habe ich fast alle Nebencharaktere, die übrigens bedeutend besser und vielschichtiger ausgearbeitet waren, als die Protagonisten, gemocht. Es gibt übrigens viele Klischees, was mich auch ein wenig gestört hat. Entweder die mega männlichen queeren Kids oder diejenigen, die sich die Nägel lackieren, tanzen und alle anderen mit "Sweetie" oder "Darling" ansprechen. Was dazwischen gibt's scheinbar nicht. Irgendwie schade. Aus dem Buch hätte man so viel mehr rausholen können.

Veröffentlicht am 16.07.2023

To kill Monsters

Only a Monster
0

Joan verbringt ihre Ferien bei der Familie ihrer Mutter, die aus lauter exzentrischen Leuten besteht. Trotzdem fühlt sie sich bei ihnen wohl und geliebt. Was sie nicht weiß: Es sind alles Monster, die ...

Joan verbringt ihre Ferien bei der Familie ihrer Mutter, die aus lauter exzentrischen Leuten besteht. Trotzdem fühlt sie sich bei ihnen wohl und geliebt. Was sie nicht weiß: Es sind alles Monster, die Lebenszeit von Menschen stehlen, um damit Zeitreisen zu unternehmen. Was Joan auch nicht weiß: Ihr neuer Schwarm Nick, der sie soeben um ein Date gebeten hat, ist ein Monsterjäger. Noch weniger ist ihr bewusst, dass sie selbst halb Mensch, halb Monster ist und diese Tatsache dafür sorgen wird, dass ihre Welt und ihre Familie zerstört wird - es sei denn, sie bringt Opfer.

Ja, ich weiß nicht. Irgendwie hatte ich einfach mehr erwartet. Bis zum Schluss war mir nicht klar, warum sie sich Monster nennen. Sie sind "ganz normale" Menschen, die allerdings durch Berührung anderer Lebenszeit absaugen und dadurch Zeitreisen unternehmen können. Es gibt auch verschiedene Monsterfamilien, die aus welchen Gründen auch immer miteinander verfeindet sind und sich dann auch nichts dabei denken, sich gegenseitig umzubringen. Das ist irgendwie das größte Problem, das ich mit dem Buch hatte. Die Hintergründe werden nicht erklärt, es wird als "isso" gegeben. Möglicherweise wird das ja im zweiten Teil noch ausführlicher erläutert. Es gab so was ähnliches wie eine Dreiecksgeschichte, wobei mir Aaron geradezu als Draco-Malfoy-Abklatsch präsentiert wurde. Die Art, wie die Monster halt reisen, macht sie nicht sonderlich sympathisch, sodass es schwerfiel, mitzufühlen, wenn etwas passierte oder allgemein eine Verbindung zu ihnen aufzubauen. Alles in allem habe ich es nicht ungern gelesen, aber weitaus mehr Worldbuilding und auf gewisse Weise mehr Tiefe erwartet.