Schöne Idee, aber sehr langatmig und fehlerhaft
Die Alchemie der MagieInhalt:
Der junge Dieb Merlin gerät an Bord des Luftschiffes des Prinzen Arthur Pendragon von Camelot und wird in Machenschaften nie geahnter Größe verwickelt. Um Druide zu werden, muss er nicht nur seine ...
Inhalt:
Der junge Dieb Merlin gerät an Bord des Luftschiffes des Prinzen Arthur Pendragon von Camelot und wird in Machenschaften nie geahnter Größe verwickelt. Um Druide zu werden, muss er nicht nur seine Vergangenheit ablegen, sondern sich auch mit dem arroganten Prinzen versöhnen, dessen Schicksal der Legende nach doch so eng mit dem seinen verwoben ist.
Hier treffen Gegensätze und Genres zusammen - Klassisches Mantel und Degen-Abenteuer auf ein Steampunk-Luftschiff mit philosophischem Tiefgang, ein bisschen Fantasy, Science-Fiction, feministische und queere Elemente bilden die Grundbausteine dieser spritzigen, neuen Rezeptur der Artussage.
Meine Meinung:
"Die Alchemie der Magie. Der Prinz und der Dieb" von Tabatha Portejoie ist ein Buch mit einer interessanten Grundidee, das viele Themen vereint und an sich viel Potenzial hat; allerdings konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen, denn es ist zum Teil sehr langatmig und fehlerhaft.
Zunächst einmal das Positive:
Das Cover passt einfach perfekt zum Inhalt der Geschichte. Man sieht das fliegenede Luftschiff sehr detailreich. Das macht Lust auf das Buch und bringt einen in die richtige Stimmung.
Zu Beginn der Kapitel ist jeweils eine Illustration. Auch diese lässt auf den folgenden Inhalt schließen und ist jeweils sehr schön gestaltet.
Die Grundidee der Geschichte, dass die Artussage neu erzählt wird, man sich viel auf dem Luftschiff befindet und die Figuren kennenlernt, ist auch gut und spannend.
Es werden auch viele philosophische Themen angesprochen, die mit Diskussionen in die Geschehnisse eingebaut werden.
Was mich allerdings nicht überzeugen konnte:
Diese philosophischen Themen nehmen leider die Überhand. Generell beschäftige ich mich gerne mit Platon, Sokrates und dergleichen, aber mir wurde es in dieser Geschichte einfach viel zu viel. Ich hatte dadurch das Gefühl, dass die eigentliche Handlung und Merlins Entwicklung zu kurz kommen. Natürlich machen auch diese Gespräche Merlins Entwicklungen aus, allerdings wurde es zum Teil einfach zu ausführlich beschrieben.
Als zu ausführlich habe ich auch etliche Beschreibungen in dem Buch empfunden. Das Luftschiff, manche Tätigkeiten oder Ereignisse wurden bis ins kleinste Detail dargestellt. Das war mir persönlich viel zu langatmig. Die eigentliche Handlung hätte man vermutlich von 450 auf 250-300 Seiten herunterkürzen können. Wer es aber besonders detailliert mag, der kommt hier voll auf seine Kosten.
Auch die Kapitellänge von 30 bis zum Teil sogar 50 Seiten (und das bei nicht allzu großer Schrift) habe ich als deutlich zu lang empfunden.
Es kommen so viele Personen vor, dass ich mir ein Personenverzeichnis gewünscht hätte. Gerade am Anfang und wenn dann alle Ritter auf dem Schiff in einem rasanten Tempo hintereinander aufkommen, wobei natürlich teilweise sehr seltene Namen vorkommen, die nicht gerade einprägsam sind, verliert man schnell den Überblick.
Manche Handlungen und Reaktionen der Figuren habe ich nicht immer als nachvollziehbar und schlüssig empfunden. So herrschte überwiegend eine große Distanz zu den Figuren und der Geschichte. Ich konnte keine Verbundenheit aufbauen und nich wirklich mit ihnen mitfiebern.
Auch der Schreibstil ist zum Teil sehr komplex und ausführlich. Es ist definitiv kein Buch, das man einfach so nebenbei lesen kann. Leider habe ich das Lesen daher als recht anstrengend und ermüdend empfunden.
Ein Lektorat oder zumindest ein Korrektorat wäre hier angebracht gewesen. Ich habe etliche Fehler entdeckt, obwohl ich nicht explizit darauf geachtet habe und irgendwann sogar versucht habe, darüber hinweg zu lesen.
Insgesamt war es mir persönlich zu wenig Handlung und zu viel philosophische Diskussion. Ich werde die Reihe daher nicht weiterlesen.
Fazit:
Mich persönlich konnte das Buch leider nicht überzeugen, da es trotz der guten Grundidee einfach nicht wirklich voranging und zu viele Fehler darin waren, die sich durch ein Korrektorat sicher hätten vermeiden lassen können.
Wer allerdings sehr detailreiche Schilderungen mag, kein Problem mit langen Kapiteln und seitenlangem philosophischen Diskurs hat und dem es auch nicht wichtig ist, dass die Handlung flott vorangeht, für den könnte dieser Reihenauftakt genau das Richtige sein.