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Veröffentlicht am 17.01.2017

Roadtrip in die Vergangenheit

Liebten wir
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Liebten Wir ist eines jener Bücher die einfach nur Spaß machen zu lesen, weil einfach alles darin zu finden ist: Drama, Liebe, Hoffnung, Herzschmerz, Selbstfindung und vor allem Humor.

Es geht darin um ...

Liebten Wir ist eines jener Bücher die einfach nur Spaß machen zu lesen, weil einfach alles darin zu finden ist: Drama, Liebe, Hoffnung, Herzschmerz, Selbstfindung und vor allem Humor.

Es geht darin um zwei starke Persönlichkeiten. Hauptfigur ist Mo- eine Photographin, die die Gabe hat den Bildern all ihre Geheimnisse zu entlocken, dabei hat gerade sie selbst wohl eines der größten Geheimnisse, das immer mal wieder angerissen wird, aber sehr lange auf seine Lüftung wartet. Mo als Person mochte ich sehr gern. Eine toughe Frau, die auf dem zweiten Blick doch sehr verletzlich wirkt.

Ihre unfreiwillige Partnerin auf ihrem Road Trip nach Helsinki ist Aino. Eine alte, wie es scheint verdatterte Greisin, die kein nettes Wort auf den Lippen zu haben scheint. Immer hochgradig kratzbürstig. Lustige Szenen zwischen ihr und Mo sind da vorprogrammiert, mit viel Wortwitz, aber auch tragischen Momenten die mich regelrecht zum Weinen gebracht haben.

Die Geschichte an sich ist auch mysteriös: als eine Familienfeier im Desaster endet, haut Mo ab und findet sich im Auto mit Aino wieder, die Mo dazu bringt nach Helsinki zu fahren, weil Aino dort etwas zu erledigen hat. Mo gerade erst tief verletzt, schließt sich ihr an und kümmert sich um Aino- was wahrlich kein Zuckerschlecken ist.

Ich glaube ich wäre schon lange ausgerissen, wenn ich an der Stelle von Mo gewesen wäre. Sie lässt ziemlich viel über sich ergehen. Aber sie braucht Aino auch gerade für ihren seelischen Halt.
Weitere Charaktere sind die Schwester von Mo und Figuren aus der Vergangenheit. Viele Szenen werden in Rückblenden erzählt, die kursiv vom normalen Text unterschieden sind. Ein zurechtfinden des Lesers in der richtigen Zeit gelingt so ohne Probleme. Generell machte es mir einfach Spaß die zwei konträren Frauen auf ihrem Weg durch das neue und alte damals kriegsgebeutelte Finnland zu begleiten.

Ich fieberte mit Ihnen, war genauso verletzt, enttäusch und doch voller Hoffnung. Auch zum Ende hin habe ich diverse Taschentücher voll geweint, einfach weil es die Autorin so glänzend verstanden hat, mich zu Beginn der Geschichte an die Hand zu nehmen und mich durch alle Höhen und Tiefen bis hin zum finalen Paukenschlag zu begleiten. Ich wusste schon, warum ich diese Autorin so mag: Nina Blazon schafft mit ihren Worten eine ganz andere, realistische und tiefberührende Welt! Ich hätte weiter in ihr verweilen mögen.

Veröffentlicht am 17.01.2017

Intelligenter Roman

Der erste Tag vom Rest meines Lebens
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Der erste Tag vom Rest meines Lebens ist ein wirklich hochwertiger, intelligenter Roman, der sich mit den wirklich wichtigen Dingen des Lebens beschäftigt- denn mal im Ernst: warum sollte ein Mann, der ...

Der erste Tag vom Rest meines Lebens ist ein wirklich hochwertiger, intelligenter Roman, der sich mit den wirklich wichtigen Dingen des Lebens beschäftigt- denn mal im Ernst: warum sollte ein Mann, der sich im letzten Drittel seines Lebens befindet noch um den heißen Brei reden? Cessare ist unser Hauptheld, 77 Jahre alt, allein lebend- hat zwei Kinder. Er würde sich selbst als "Kretin" bezeichnen und als kompletten Versager (zumindest was die Erziehung seiner Kinder betrifft) und ist immer nur am zetern und mürrisch sein.

Ich muss gestehen: ich mochte Cessare sehr. Er nimmt kein Blatt vor dem Mund- er lebt sein Leben wie es ihm gefällt mit all seinen tragisch-komischen Seiten. Seine Sicht auf die Dinge ist mitunter sehr unangenehm und stößte auch bei mir auf Unverständnis (ich sag nur die Erzählungen, wenn es um seine tote Frau Caterine ging, die er im Verlauf der Ehe verlernt hat zu lieben). Aber gerade diese schonungslose Ehrlichkeit war das markanteste und beste an dem gesamten Roman. Cessare muss sich nicht mehr verstellen. Er ist alt, er nimmt das Leben wie es ist, wohl wissend, dass er jederzeit seinen letzten Schnapper machen kann.

Unter dem schlechten Verhältnis zu seinen Kindern scheint er doch etwas zu leiden. Seine Tochter Sveva- Anwältin und unglücklich in ihrer Ehe, kommt vom Charakter ehestens nach Cessare und gerade deswegen streiten sich die beiden immer wieder. Sein Sohn Dante, ein Künstler, ist schwul. Er traut sich nicht, es seinem Vater zu sagen, dabei weiß er das schon lange.
Andere Charaktere sind die Nachbarn von Cessare. Wichtigste Nebenfigur des Weiteren ist Emma. Diese zieht mit ihrem Mann in die gleiche Etage wie Cessare. Emma wird von ihrem Mann geschlagen und Cessare tut das was er eigentlich unbedingt vermeiden wollte: er mischt sich ein- dabei weiß er es doch eigentlich besser.

Wörtliche Rede gibt es in dem Roman zwar auch, aber die Gedankengänge von Cessare überwiegen bei weitem und vermitteln den Leser seine Sicht und seine Eigenheiten. Mitunter waren richtige Satzperlen- ja ganze Abschnitte dabei. Ich musste sehr oft inne halten und über das nachdenken was da stand. Dieser Roman ist wirklich sehr intelligent und macht einfach Spaß zu leben. Man fühlt sich danach etwas geläutert. Ich bin froh, dass ich zu diesem doch recht ungewöhnlichen Roman gegriffen habe und ein bisschen meiner Zeit Cessare gewidmet habe- es war keine vergeudete. Und auch wenn das Buch doch recht traurig endet, hinterlässt es mich mit einem: Lebensmut und dem Willen darum zu kämpfen jeden Tag aufs neue glücklich zu sein- ich weiß, Cessare hätte das gemocht :)

L E S E E M P F E H L U N G !

Veröffentlicht am 17.01.2017

Wer hätte das gedacht?

Dark Elements 2 - Eiskalte Sehnsucht
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...das ich so begeistert wurde von einem zweiten Band, nachdem der erste mich eher neutral zurück gelassen hatte? In der Regel sind die mittleren Teile einer Trilogie eher nur Lückenbüßer und meist schlechter ...

...das ich so begeistert wurde von einem zweiten Band, nachdem der erste mich eher neutral zurück gelassen hatte? In der Regel sind die mittleren Teile einer Trilogie eher nur Lückenbüßer und meist schlechter als der erste Band, hier konnte mich die Autorin jedoch vollends begeistern!

Der Band setzt genau da ein, wo der andere aufhört. Es ist nicht lange her, wo ich den ersten Band (der damals von mir 3 Sterne erhielt) gelesen hatte. Aber auch wenn es länger her gewesen wäre, wäre nicht weiter schlimm gewesen, da gerade zu Beginn die Autorin den Leser ganz fein wieder in die Geschichte zurück bringt und mit kleinen Erklärungen das Gedächtnis aufrischt. Nicht zu viel, um zu nerven, aber auch nicht zu wenig, um etwaige wichtige Dinge ungesagt zu lassen.

Roth schmorrt also sprichwörtlich in der Hölle und Layla vermisst ihn sehr. Ansonsten ist alles wieder beim alten. Sie geht zur Schule und beobachtet ein paar Merkwürdige Verhaltensweisen ihrer Mitmenschen. Kurz darauf erscheint auch Roth wieder zurück und es hätte nicht schöner sein können. ABER leider stößt dieser Layla von sich und verhält sich auch sonst merkwürdig. Des Weiteren überringt er die Hiobsbotschaft, das eine Lilinauf der Erde umher wandelt und unbedingt gefunden werden muss, bevor diese Menschen die Seele aussaugt und Geister zurück lässst.

Ich war schon nach den ersten Seiten wieder sofort mittendrin statt nur dabei. Die Autorin hat einfach einen sehr entspannten Schreibstil. Zudem mag ich es, dass diese Reihe sich an ein etwas älteres Publikum wendet, denn mitunter sind die Beschreibugnen schon etwas grausam und nicht jugendfrei. Die "Schmuseszenen" sind mitunter recht heiß und haben mir sehr gut gefallen. Nachdem Roth Layla von sich stößt, findet sie trost in ihrem alten Freund Zayne, der auch auf einmal mehr Gefühle für sie bereithält als nur brüderliche. Auch wenn ich Dreiecksgechichten an sich nicht mag, war ich doch überrascht wie glaubwürdig hier alles präsentiert wurde (einschließlich der zwiespältigen Gefühle von Layla). Auch die Szenen zwischen Zayne und Layla konnte ich sehr genießen, auch wenn mein Herz eher für Roth schlägt :)

Die Geschichte rund um Lilin ist auch sehr spannend erzählt, auch wenn mehr Zeit und wert auf die zwischenmenschlichen Beziehungen gelegt wurde. Aber gerade dazu hatte ich richtig Lust und habe mich natürlich gefreut das sowohl Zayne als auch Roth ihre Gelegenheiten hatten, um die Gunst des Lesers für sich zu gewinnen. Wen ich nach wie vor nicht verstehe, ist Abbobt- das Clanoberhaupt der Wächter. Eine ganz und gar abstoßende Persönlichkeit.

Alles in allem konnte mich die eiskalte Sehnsucht vollends begeistern und ich finde es einfach nur mies, wie das Buch geendet hatte (fieser mieser Cliffhanger). Nun heißt es leider warten bis August bis es in die nächste und letzte Runde geht. Für wen Layla sich nun entschiedet (Zayne vs Roth) wird wohl erst dann entschieden. Ich bin auf jeden Fall wieder mit dabei!

Veröffentlicht am 17.01.2017

Ein Glücksgriff

Der Ruf des Henkers
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Ich bin richtig froh, dass mir dieses Buch als Rezensionsexemplar angeboten wurde, denn so habe ich eine kleine Perle gefunden, die ich so im Buchladen aufgrund des Covers wohl nicht in die Hand genommen ...

Ich bin richtig froh, dass mir dieses Buch als Rezensionsexemplar angeboten wurde, denn so habe ich eine kleine Perle gefunden, die ich so im Buchladen aufgrund des Covers wohl nicht in die Hand genommen hätte, da mir das Cover irgendwie zu kindlich wirkt und ich gedacht hätte, es wäre eher für ein jüngeres Publikum.

Dabei weit gefehlt! Es geht darin um Richard Winters. Ein Jüngling der zum Henkerslehrling wird, als er seine Angebetete vor dem Strick retten wollte. Fortan zieht er mit dem mürrischen, immer schlecht gelaunten Henker William durch England und bringt einen Mann nach dem anderen an den Galgen. Bis auf einmal Richard den wahren Grund hinter der Tätigkeit seines Meisters heraus findet und nichts mehr ist, wie es schien.

Eigentlich eine kleine makabere Geschichte, die mich durch ihre Andersartigkeit wirklich begeistern konnte. Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Richard und William erzählt, sind dabei jedoch chronologisch passend. Zum späteren Punkt fließen mitunter auch Tagebucheinträge von Rose (die Tochter von Benjamin, dem Gastwirt) ein, die sich ein wenig in Richard verguckt hat. Die Perspektiven wurden aus der "ich-Form" geschrieben und sind dadurch etwas ungewöhnlich. Dennoch fällt es dem Leser immer sehr leicht, mal aus den Augen von Richard und im nächsten Kapitel aus den Augen vom Henker zu schauen.

Mitunter wirken die Szenen recht grausam, aber auch stimmig. Das Verhältnis zwischen William und Richard gefiel mir wirklich sehr, vor allem weil man auch eine Weiterentwicklung während des Romans erkennen konnte. Auch Nebenfiguren wie Liz und Rose bekamen ihren Raum, ihre Beschreibungen und wirkten sehr plastisch.
Auch sagte mir der Schreibstil des Autors wirklich zu. Es ließ sich flüssig lesen, blieb aufgrund seiner Grausamkeit sehr spannend und gerade den Schluss mit der Quintessenz vom Leben und Tod fand ich sehr gelungen. Der Ruf des Henkers hatte zudem eine echte historische Figur (der des Henkers: William) wie man im Nachwort erfuhr.

Bei diesem Buch schwanke ich zwischen 4 und 5 Sterne, runde aber gerne auf 5 Sterne auf, eben weil das Buch von der Idee her, mal etwas wirklich anderes war und absolut lesenswert. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich zu diesem Jugendroman gegriffen habe, denn sonst wäre mir hier wohl etwas entgangen. Das Ende liest sich des Weiteren auch so, als würde es fortgesetzt werden können. Muss aber nicht. Wer weiß. Ein durchaus lesenswertes Buch!

Veröffentlicht am 17.01.2017

Ein Märchen....

Zorn und Morgenröte
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Wie aus 1001 Nacht. Damals war 1001 Nacht mein erstes eigenes Buch überhaupt und der Start in eine glänzende Leser-Karriere :) Kein Wunder das ich gespannt war auf diese märchenafte Adataption zu genau ...

Wie aus 1001 Nacht. Damals war 1001 Nacht mein erstes eigenes Buch überhaupt und der Start in eine glänzende Leser-Karriere :) Kein Wunder das ich gespannt war auf diese märchenafte Adataption zu genau dem Buch, was mich damals zum lesen brachte. Um es mal vorweg zu nehmen: es hat mich nicht enttäuscht und ich werde weiterhin lesen ^^.

Die Grundidee ist die selbe: ein junger Sultan bringt alle seine Bräute bei Sonnenaufgang um. Die junge Sherazhad meldet sich freiwillig als seine neue Braut und beginnt dem Sultan Geschichten zu erzählen und entkommt so einen Tag ums andere dem Tod. Dabei will sie nur eines heraus finden: warum nur müssen alle Frauen des Sultans sterben?

Natürlich wird in diesem Buch nicht so ganz viel Gewicht auf die einzelnen Geschichten gelegt und in der Tat wurden so nur circa 3 Geschichten erzählt. Vielmehr geht es um das drumherum: um Chalid- den vermeintlich barbarischen König der Könige und Sherazhad, einer mutigen jungen Frau, die dem König seine Geheimnisse entlocken möchte.

Das Buch vermochte mich zu jeder Zeit vollkommen zu fesslen. Der Schreibstil war durchaus gelungen und ich fand mich sehr schnell in dieser phantastischen Welt zurecht. An nur 2 Tagen habe ich dieses Märchen wahrlich inhaliert, weil ich immer wissen wollte welche dunklen Geheimnisse Chalid hat und wie das zarte Band zwischen dem Kalifen und seiner Kalifin immer dicker gesponnen wird.

Auch den Nebenfiguren wurde mit viel Liebe zum Detail Leben eingehaucht (ich mag diesen Jalal einfach!). Generell war einfach alles stimmig an dieser modernen Geschichtenadation.

Und das Ende...ja....das Ende- oberfies. Ich hoffe für die Autorin sehr, dass Sie hierzu einen zweiten Band weiter schreiben wird, denn richtig befriedigen konnte mich das Ende nicht :(

Bitte lest dieses wunderbare Buch und lasst euch an den Zauber von 1001 Nacht erinnern. Absolut lesenswert.