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Veröffentlicht am 10.02.2021

Keine Lösungen, aber lustige Anekdoten, die das Leben eben so schreibt

Generation Beziehungsunfähig. Die Lösungen
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Worum geht’s?
Im Online-Zeitalter sind wir einer Flut von Möglichkeiten ausgesetzt, Menschen kennenzulernen, Kontakte herzustellen und zu Kommunizieren. Aber helfen einem diese Möglichkeiten auch, eine ...

Worum geht’s?
Im Online-Zeitalter sind wir einer Flut von Möglichkeiten ausgesetzt, Menschen kennenzulernen, Kontakte herzustellen und zu Kommunizieren. Aber helfen einem diese Möglichkeiten auch, eine feste Partnerschaft zu finden? Oder wird das Leben dadurch eher verkompliziert? Diese Fragen möchte das Buch hinterfragen.

Meine Meinung:
„Generation Beziehungsunfähigkeit – Die Lösungen“ von Michael Nast ist die Fortsetzung seines 2016 erschienenen Buches „Generation Beziehungsunfähigkeit“. Wobei ich persönlich das Buch eher als eine überarbeite Version bezeichnen würde. Denn wer hier Lösungen sucht, wird nicht fündig werden. Im Gegenteil. Meiner Meinung nach schreibt der Autor die Fragen, die sich ihm im Jahr 2016 gestellt haben, einfach auf die aktuelle Generation um. Die Probleme sind selbstverständlich dieselben, nur haben wir jetzt noch mehr Möglichkeiten. Mit der Generation Z, der Generation der Influencer, ist eine ganze Generation neuer Möglichkeiten und Ansichten hinzugekommen.

Dabei scheint der Autor selbst in der Zeit stehen geblieben zu sein. Mit Mitte 40 ist er – zumindest zum Zeitpunkt des Schreibens des Buches – noch immer ein Suchender. Der auf Partys und in Kneipen geht, Online-Singlebörsen aktiv nutzt, viele Treffen und Affären hat. Aber er macht ein bisschen den Eindruck, als wäre er noch in einer jüngeren Zeit gefangen und nicht schon längst erwachsen.

Etwas langatmig und trocken fand ich das erste Kapitel, indem er Beziehungen mit wirtschaftlichen Bezügen gleichgesetzt hat. Interessant dagegen die Gespräche, die er mit Lukas dem Psychoanalytiker führt und die Ausführungen zu den unterschiedlichen Beziehungstypen. Aber dem zweiten Kapitel, in dem viele Geschichten des Autors aus dem Freundeskreis, von ihm selbst, von Bekannten hinzugekommen sind, wurde das Buch dann ganz amüsant und ich musste des Öfteren schmunzeln. Das war es, was mir auch im ersten Band gefallen hat. Die Beispiele, die Aha-Momente. Die Gedanken, die er hatte und die Diskussionen mit Freunden/Bekannten, die er führt, die man selbst auch schon geführt hat oder gedacht hat. Das ist es, was das Buch für mich so unterhaltsam und kurzweilig macht.

Erschreckend ein bisschen die vielen Menschen, die ihr Leben laut dem Buch so auf ihre virtuelle Realität beziehen. Und auch die Ausführungen, wie eine Welt aussähe, die aus der Instagram-Realität besteht.

Alles in allem ein sehr unterhaltsames Buch, das einen auch etwas nachdenklich stimmt. Mit vielen Denkanstößen – jedoch ohne Lösungen.

Fazit:
„Generation Beziehungsunfähigkeit – Die Lösungen“ von Michael Nast ist für mich keine Fortsetzung, sondern eher eine Neuauflage seines ersten Buches. Was damals in der „realen Welt“ stattgefunden hat, bringt der Autor nun in die Welt der Apps, der Chatrooms, in die Welt von Facebook, Instagram & Co. Lösungen finden wir keine, dafür wieder jede Menge Gedanken und Gespräche zum mitdenken, nachdenken und weiterdenken. Anfangs hatte das Buch für mich einige Längen, die jedoch später durch lustige Anekdoten des Autors über eigene und fremde Erlebnisse wieder wettgemacht wurden.

Ein gutes Buch, das leider meiner Ansicht nach mit dem ersten Band nicht ganz mithalten konnte und uns die versprochenen Lösungen vorenthalten hat. Daher gute 3 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 08.02.2021

Spannende Ausflüge in die Geschichte der Pilotinnen im 2. Weltkrieg und eine leider sehr schnulzige Liebesgeschichte

Die Pilotin
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Worum geht’s?
Nancy erhält von der berühmten Fliegerin Jacqueline Cochrane ein Telegramm, das sie als Pilotin nach England führt. Sie ist so gut wie verlobt mit Joe, lernt jedoch am Stützpunkt in England ...

Worum geht’s?
Nancy erhält von der berühmten Fliegerin Jacqueline Cochrane ein Telegramm, das sie als Pilotin nach England führt. Sie ist so gut wie verlobt mit Joe, lernt jedoch am Stützpunkt in England Mac kennen, der ihr leben auf den Kopf stellt. Dennoch heiratet sie am Ende des Krieges Joe und bringt damit ein Geheimnis in die Familie, welches noch Jahrzehnte später zum Zerwürfnis führt.

Meine Meinung:
„Die Pilotin“ von Amelia Carr ist ein Buch, in dem die Autorin die Geschichte von Nancy und ihrem Geheimnis aus unterschiedlichen Perspektiven und zu unterschiedlichen Zeiten erzählt. Das Buch liest sich flüssig, ist teilweise sehr bildhaft geschrieben und die Erzählung aus Sicher der verschiedenen Protagonisten helfen den LeserInnen, sich in diese besser hineinzuversetzen und sie somit auch besser zu verstehen, was mir sehr gut gefallen hat.

Das Buch selbst besteht in meinen Augen aus zwei Erzählsträngen. Zum einen ist da die Geschichte von Nancy als Pilotin im zweiten Weltkrieg. Der Teil hat mich ungemein gefesselt. Wie die Autorin ihre Erlebnisse beschreibt, die Flüge, die Abstürze, die Geschehnisse. Auch die geschichtlichen Ereignisse, die so bzw. ähnlich ja tatsächlich stattgefunden haben, sind unheimlich spannend in die Geschichte mit eingeflossen. Nancy als starke Frau, die für die Menschen und für ihr Land kämpfen will und sich durchsetzt. Eine sympathische und starke Frau, mit der man sich verbunden fühlt und die sich von nichts unterkriegen lässt. Dann gibt es in diesem Erzählstrang noch Mac, ein englischer Pilot, der Nancys Weg kreuzt. Auch seine Bruchlandung in Frankreich, seine Flucht nach der Landung durch die deutschen Truppen bis in die neutrale Schweiz – das hat mich sehr berührt.

Auf der anderen Seite ist dann die Liebesgeschichte von Nancy und Mac. Hier wirkt es fast, als würde jemand anders schreiben. Was mich an dem einen Erzählstrang fesselt und begeistert hat, hat sich hier leider nicht fortgesetzt. Zu kitschig und schnulzig waren mir die Begegnungen der beiden und auch die sich daraus ergebenden Fortsetzungen – insbesondere später für Nancys Enkelin Sarah. Auch der Hintergrund zum Tod von Nancys ältestem Sohn John – einerseits verständlich, andererseits war es mir hier dann doch mit seinem homosexuellen Hintergrund dann etwas zu dick aufgetragen… sehr schade eigentlich. Und was Nancy in dem einen Teil für mich zu einer starken und beeindruckenden Frau gemacht hat, zu einem Vorbild, ist hier komplett weg. Hier stellt sie sich für mich eher als eine schwache Frau dar, die sich den einfachsten, den angenehmsten Weg sucht.

Ich bin wie gesagt sehr hin- und hergerissen von dem Buch. Der geschichtlich geprägte Teil, die Erlebnisse aus dem Krieg sind für mich ein 5-Sterne-Buch, die Liebesgeschichte selbst wirkt in meinen Augen so, wie sie erzählt ist, kitschig und daher etwas störend… Leider…

Fazit:
In ihrem Buch „Die Pilotin“ erzählt Amelia Carr anhand von zwei Erzählsträngen das Leben von Nancy und Mac. Der geschichtliche Teil hat mich absolut überzeugt und gefesselt. Die Darstellung der Flüge im zweiten Weltkrieg, die Rolle der Frauen, die Flucht von Mac. Der Hammer. Der andere Teil – die Liebesgeschichte zwischen Mac und Nancy und das daraus folgende Geheimnis – waren für mich etwas übertrieben und teils sehr schnulzig; was ich sehr schade finde, da dieser Teil die Qualität eins guten Buches in meinen Augen leider deutlich minimiert hat.

Von mir daher leider nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 11.01.2021

Gut geschrieben, aber leider etwas langatmig und deutlich schwächer als die Vorgänger der Reihe

Dark Zero
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Worum geht’s?
Die NASA entwickelt eine künstliche Intelligenz namens „Dorothy“. Bei einer Explosion wird Dorothy freigesetzt und verschwindet im Internet, versteckt sich dort und entwickelt sich stetig ...

Worum geht’s?
Die NASA entwickelt eine künstliche Intelligenz namens „Dorothy“. Bei einer Explosion wird Dorothy freigesetzt und verschwindet im Internet, versteckt sich dort und entwickelt sich stetig weiter, bis sie immer größer und mächtiger wird – und unberechenbarer.

Meine Meinung:
„Dark Zero“ von Douglas Preston ist der 5. Teil einer Science-Thriller-Reihe um Wyman Ford. Das Buch ist spannend und gut geschrieben. Douglas Preston versteht es einfach mit der Fantasie seiner LeserInnen zu spielen. Auch die Spannung ist ständig hoch bis zum rasanten Showdown am Ende.

Dennoch konnte mich dieser Teil nicht ganz überzeugen. Der Science-Fiction-Teil in den Teilen davor kam lebensecht und real rüber. Hat sich perfekt eingefügt und man hat keine Sekunde hinterfragt, ob es sein kann oder nicht. „Dorothy“ hingegen ist zwar eine gute Idee und auch gut umgesetzt, aber wirkt manchmal nicht ganz durchdacht und entwickelt daher beim Leser keine „Realität“. Die Idee an sich hat mir gut gefallen, war in meinen Augen jedoch unzureichend und daher nicht ganz so gekonnt umgesetzt; daher hat sich das Buch für mich an einigen Stellen leider etwas schleppend gelesen.

Wyman Ford tritt in diesem Teil auch nicht ganz so im Vordergrund auf, wie in den Teilen davor. Dafür gefällt mir der Charakter von Melissa, der Entwicklerin von Dorothy, ganz gut. Eine etwas verpeilte Frau, ein bisschen ein Nerd, die sich aber – wenn es darauf ankommt – mehr als gut durchzusetzen weiß. Auch der Junge Jacob ist in meinen Augen gut dargestellt.

Ebenso die Charaktere von Moro und Lansing. Obwohl sie teils ein bisschen surreal wirkten – aber es ist ja auch ein Science-Thriller.

Der rasante Showdown hat mir gut gefallen, auch das „Happy End“, dennoch konnte mich das Buch in seiner Gesamtheit nicht überzeugen.

Fazit:
„Dark Zero“ von Douglas Preston ist der 5. Teil der Serie um Wyman Ford und leider – obwohl ich die Vorgängerbücher verschlungen habe – hat mich dieser Teil nicht überzeugt. Es war teilweise doch etwas weit hergeholt und surreal und hat dadurch einige Längen aufgewiesen, die auch durch den mitreißenden Schreibstil und den gekonnten Showdown am Schluss nicht wettgemacht werden konnten.

Daher leider nur 3 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 29.09.2020

Severn Oaks – eine heile Welt gebaut auf Lügen

Das Gift deiner Lügen
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Worum geht’s?
Vor einem Jahr starb Erica. Oder wurde sie ermordet? Ein plötzlich auftauchender Podcast will die Wahrheit enthüllen. Aber statt der Wahrheit kommen nur immer mehr Lügen ans Licht. Wer lügt? ...

Worum geht’s?
Vor einem Jahr starb Erica. Oder wurde sie ermordet? Ein plötzlich auftauchender Podcast will die Wahrheit enthüllen. Aber statt der Wahrheit kommen nur immer mehr Lügen ans Licht. Wer lügt? Wer sagt die Wahrheit? Und war der Tod von Erica wirklich ein Mord?

Meine Meinung:
In „Das Gift deiner Lügen“ erzählt die Autorin Jenny Blackhurst teilweise aus Sicht der ermordeten Erica von einer kleine Gemeinschaft im englischen Villenviertel Severn Oaks, in dem jeder jeden zu kennen glaubt. Geschickt schafft es die Autorin, einen in die Gemeinschaft hineinzuziehen, hinein in Netz aus Lügen. Am Anfang haben mich die vielen Charaktere etwas verwirrt, also wer zu wem gehört und wie wer mit wem zusammenhängt, aber ab dem 2. Drittel wird es dann einfacher. Ein bisschen erinnert die Geschichte allerdings an Desperate Housewives.

Für mich ist das Buch kein wirklicher Psychothriller, dafür fehlt mir dann doch die Spannung, der Nervenkitzel und das Gänsehaut-Feeling. Dennoch ist es ein spannendes Buch, bei dem man die ganze Zeit am Rätseln ist, was die Wahrheit ist, wer hinter dem Podcast steckt, wer wirklich lügt und wer etwas mit dem Tod an Erica zu tun haben könnte. Spannung ist also vorhanden. Dennoch würde ich das Buch eher in die Kategorie „Vorstadtkrimi“ einordnen. Nichtsdestotrotz wurde ich sehr gut unterhalten und am Ende ist alles ganz anders, als zu jedem anderen Zeitpunkt vermutet. Selbst im Epilog von Erica werden alle Erkenntnisse nochmals komplett über den Haufen geworfen. Dennoch war ich auch ein bisschen enttäuscht und hätte mir zum Ende hin doch etwas mehr erhofft.

Mit den Protagonisten wurde ich bis zum Ende nicht warm – was aber wohl auch nicht Sinn des Buches sein soll. Felicity war mir am Anfang sympathisch, was sich aber – wenn auch aus den falschen Vermutungen heraus – ziemlich schnell änderte. Aber auch als sich diese Vermutungen als falsch herausstellten, waren bereits so viele weitere Erkenntnisse über Lügen von und Geschehnisse mit ihr herausgekommen, dass keine Sympathie mehr aufkommen konnte.

Dann gibt es noch die Kaplans, die ihr ganzes Leben und ihren Ruhm auf einer Lüge aufgebaut haben. Eigentlich das Vorzeigepaar der Siedlung, doch auch hier alles mehr Schein als sein.

Und Harvey und Allen, die Polizisten. Sie wissen, dass mehr hinter dem Fall steckt und würden gerne ermitteln, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Aber ihnen sind von oben die Hände gebunden. Zwei sympathische Kämpfer für das Recht, die nicht kämpfen dürfen.

Am sympathischsten ist mir am Ende noch Miranda, die am Anfang etwas rechthaberisch und hinten rum gewirkt hat. Aber sie hat aus dem ganzen gelernt und wird am Ende authentischer und ehrlicher.

Fazit:
In der Kategorie Rache-Roman oder Vorstadtkrimi hätte ich diesem Buch definitiv 5 Sterne gegeben.

Allerdings ist es als Psychothriller eingestuft und wer Nervenkitzel und Gänsehaut erwartet, der wird hier leider enttäuscht. Dennoch ist „Das Netz deiner Lügen“ ein Buch, das mich gefesselt hat. Ein Buch, das man nicht aus der Hand legen möchte, weil es einen mit den ganzen Geschichten und Enthüllungen bis zum Ende in seinen Bann zieht und selbst am Ende ist alles doch anders, als man denkt. Ein Buch, dessen Lügen und Intrigen einen bis zum Ende gefesselt halten! Wer Gossip und Skandale mag, der ist hier genau richtig! Aber ein Psychothriller ist es nicht.

Ich werde auf jeden Fall mehr von dieser Autorin lesen und von mir eine klare Leseempfehlung für dieses Buch –wenn auch nicht als Psychothriller!

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Veröffentlicht am 21.02.2021

Ein gewollt unsympathischer Hauptdarsteller – leider fehlt die Spannung

Tote Vögel singen nicht
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Worum geht’s?
Der Anwalt Cosinus Gauß wacht neben der Leiche einer Frau auf – und kann sich an nicht mehr viel erinnern. Wer ist die tote Frau und wer hat sie ermordet? Er gerät selbst in den Fokus der ...

Worum geht’s?
Der Anwalt Cosinus Gauß wacht neben der Leiche einer Frau auf – und kann sich an nicht mehr viel erinnern. Wer ist die tote Frau und wer hat sie ermordet? Er gerät selbst in den Fokus der Ermittlungen und versucht alles, um den Mörder der Frau zu finden.

Meine Meinung:
„Tote Vögel singen nicht“ von Christian Klinger wird als Thriller beworben, ist in meinen Augen allerdings eher ein Kriminalroman. Für einen Thriller fehlt die nötige Spannung. Das Buch selbst liest sich gut, die Ermittlungsschritte sind schlüssig. Am Anfang, als der Hauptprotagonist neben der Leiche erwacht, ist es auch kurz spannend, danach wirkt das Buch, obwohl es mit 190 Seiten relativ kurz ist, eher langatmig. Zu schleppend verlaufen die Ermittlungen und man hat als LeserIn nicht die Möglichkeit, mitzuraten oder wirklich die Zusammenhänge herauszufinden. Diese werden im Verlauf der Ermittlungen einfach präsentiert.

Auch mit Cosinus Gauß, dem Hauptprotagonisten, bin ich nicht warm geworden. Ok, er soll ein unsympathischer Mensch sein und bewusst als ein solcher dargestellt werden. Zudem leidet er an POTS (Posturales orthostatisches Tachykardiesyndrom) und fällt immer wieder plötzlich in Ohnmacht. Meiner Meinung nach hätte man hieraus jedoch viel mehr machen können. Es gibt gute Ansätze, die Treuetestagentur, die Verwicklungen in der Politik – aber leider wird alles mehr angerissen, als ausführlich in die Geschichte integriert. Auch aus dem Charakter von Cosinus Gauß hätte man mehr machen können. Ebenso aus Dragana, seiner Sekretärin. Auch sie ist in meinen Augen ein Charakter mit Potenzial, das leider nicht genutzt wurde.

Was mir sehr unsympathisch war und m.E. hätte weggelassen gehört, waren der Umgang mit und die Art wie Cosinus über seinen dementen, pflegefälligen Vater gesprochen hat und wie er mit ihm umgegangen ist. Das war in meinen Augen ein No-Go und absolut unter der Gürtellinie. Normalerweise gebe ich Büchern oder Serien von einem Autor eine zweite Chance, wenn diese gute Grundzüge enthalten. Aber diese Abschnitte haben eher eine Abneigung gegen den Autor geschürt und ich glaube nicht, dass ich ein weiteres Buch lesen werde.

Fazit:
„Tote Vögel singen nicht“ von Christian Klinger ist m.E. eher ein Kriminalroman denn ein Thriller. Für einen Thriller fehlt es einfach an Spannung. Das Buch hat gute Grundzüge, die leider nicht ausführlicher umgesetzt wurden, sodass m.E. das Potenzial, welches das Buch hätte haben können, nicht voll ausgeschöpft wurde. Zudem war für mich der Umgang des Hauptprotagonisten mit seinem dementen und pflegebedürftigen Vater menschenunwürdig und hat bei mir einen sehr negativen Beigeschmack hinterlassen.

Daher leider nur 2 Sterne von mir.

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