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Veröffentlicht am 19.12.2020

Das schwarze Gold des Südens

Das schwarze Gold des Südens
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Inhalt:
„Bamberg 1887: Das Süßholzimperium Imhoff ist in Schwierigkeiten. Nur eine Vernunftehe mit einem Bankier könnte das Familienunternehmen noch retten. Doch die freiheitsliebende jüngere Tochter ...

Inhalt:
„Bamberg 1887: Das Süßholzimperium Imhoff ist in Schwierigkeiten. Nur eine Vernunftehe mit einem Bankier könnte das Familienunternehmen noch retten. Doch die freiheitsliebende jüngere Tochter Elise flieht mit ihrem Geliebten nach Paris. Um jeden Preis will sie ihren Traum von einer eigenen Confiserie verwirklichen – auch wenn sie damit das Verhältnis zu ihrer Schwester Amalie schwer belastet.
Die pflichtbewusste Amalie muss sich fortan in der heißen Ödnis Kalabriens um den Anbau von Süßholz kümmern, aus dem Lakritz gefertigt wird – das schwarze Gold. Bis auch sie sich in den falschen Mann verliebt und diese Liebe ihr ganzes bisheriges Leben infrage stellt …

In „Das schwarze Gold des Südens“ entführt uns Autorin Tara Haigh ins Jahr 1887 und erzählt die Geschichte der beiden Schwestern Amalie und Elise. Beide wachsen inmitten des familieneigenen Süßholzimperiums auf. Um den Betrieb vor dem Konkurs zu retten, wäre die einfachste Lösung, dass Elise einem potentiellen Bräutigam ehelicht. Doch diese hat ganz andere Pläne und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und Elise‘s Weg führt nach Frankreich, Amalie’s nach Italien. Werden die Schwestern, die sich einst sehr nah gestanden haben, wieder zueinander finden und was wird aus dem Süßholzimperium Imhoff?

Mir hat diese Geschichte richtig gut gefallen. Tara Haigh greift hier ein ungewöhnliches Thema auf – den Süßholzanbau. Mir war bis dato nicht bewusst, dass es diesen auch in deutschen Landen gab. Tara Haigh erzählt diesen Part sehr anschaulich und glänzt wie gewohnt mit historischen Fakten.

Der Schreibstil ist unglaublich fesselnd, man kann sich vom Geschehen kaum loseisen. Gespannt verfolgt man die persönliche Geschichte von Amalie und Elise. Der Perspektivenwechsel zwischen den beiden empfand ich richtig gut. Man wechselt nicht kapitelweise, sondern innerhalb des Kapitels immer in kurzen Abschnitten. Die Spannung ist praktisch greifbar und wird zeitweise so aufgeheizt, dass die Buchseiten nur so fliegen.

Auch das Setting war einfach toll und bildhaft beschrieben. Ich fand beide Schauplätze – Italien/Kalibrien und Frankreich/Paris gleichermaßen aufregend und detailliert erzählt.

Die Charktere sind Tara Haigh sehr anschaulich und authentisch gelungen. Anfangs mochte ich Elise mehr, doch nach und nach macht Amalie eine enorme Entwicklung durch und man fiebert gleichermaßen mit den jungen Frauen mit. Auch sämtliche Nebenfiguren fügen sich hier mühelos im Handlungsverlauf ein und machen diese Geschichte zu einem tollen Gesamtpaket.
Die Dramaturgie wird im Verlauf noch ordentlich angeheizt und man befindet sich in einem Strudel von Emotionen – zwischen Entsetzen, Unglaube und Hoffnung. Die Auflösung ist richtig gut.

Insgesamt ein toller historischer Roman mit facettenreichen Charakteren und einer überaus spannenden und emotionalen Story. Ich kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen und vergebe fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 11.12.2020

Grandiose Fortsetzung

Gut Greifenau - Silberstreif
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Inhalt:
„Der fünfte Band der erfolgreichen Familiensaga von Bestseller-Autorin Hanna Caspian, dem deutschen Downton Abbey.
Herbst 1923. Deutschland befindet sich auf dem Höhepunkt der Hyperinflation. ...

Inhalt:
„Der fünfte Band der erfolgreichen Familiensaga von Bestseller-Autorin Hanna Caspian, dem deutschen Downton Abbey.
Herbst 1923. Deutschland befindet sich auf dem Höhepunkt der Hyperinflation. Das Geld verliert stündlich seinen Wert, Existenzen werden vernichtet, die Menschen sind verzweifelt. Auch an den Bewohnern von Gut Greifenau geht die Wirtschaftskrise nicht spurlos vorbei. Doch dann kommt ausgerechnet die Inflation Konstantin zu Hilfe, und er kann das bedrohte Familiengut retten. Als Konstantins geliebte Frau Rebecca ein Mädchen zur Welt bringt, scheint das Glück vollkommen. Doch immer noch schwelt in Rebecca die Angst vor Konstantins hinterhältigem Bruder Nikolaus, und auch das Gutspersonal taumelt von einer Krise in die andere. Währenddessen scheint Katharina endlich ihren Traum vom Medizinstudium verwirklichen zu können.
Opulent, brillant recherchiert und fesselnd geschrieben – Hanna Caspian entführt ihre unzähligen Leser mit dem fünften Band ihre Leser erneut auf das Gut Greifenau in Hinterpommern – diesmal in den 20er Jahren.“

Gut Greifenau – Silberstreif ist der fünfte Band aus der Gut Greifenau Familien Saga. Ich bin mit jedem Band mehr begeistert, wie es Hannah Caspian hervorragend gelingt, den Leser buchstäblich zu packen und mit ihrem Protagonisten mitzufiebern. Und es ist die perfekte Kombination aus Historie und Fiktion.

Der Schreibstil ist wie gewohnt wunderbar zu lesen, man schlägt das Buch auf und kommt sofort an. Aus mehreren Perspektiven kann man äußerst spannend viele historische Begebenheiten hautnah mit den jeweiligen Figuren ERLEBEN. Die Jahre 1923 bis 1928 präsentiert uns Hannah Caspian sehr lebendig und unterhaltsam. Die Bewohner von Greifenau sind fiktiv, aber die historische Kulisse ist reell und das macht es für mich zu einem ganz besonderen Lesestoff. Darüber hinaus bekommt man Einsicht in allen Gesellschaftsschichten, vom Küchenmädchen, Köchin, Hausdiener, Knecht, Lehrer, Arzt, Industriellen, Politikern, Filmemachern- und Sternchen bishin zum Grafen.

Die Charaktere sind Hanna Caspian so gut gelungen. Die meisten kennt man von Anfang an und staunt über deren Entwicklung. Einige müssen wir gehen lassen und das manchmal unter dramatischen Umständen. Es ist so spannend, Konstantin, Albert, Katharina, Alex und alle weiteren Beteiligten in ihren Anschauungen, Handlungen und emotionalen Auf und Ab‘s zu begleiten.

Optisch ist das Buch wieder absolut gelungen, das Cover fügt sich mühelos in die Reihe ein, es gibt Landkarten und ein Personenverzeichnis ist vorhanden (mir ist im Nachhinein aufgefallen, dass ich fast nicht reingeschaut habe, da ich sie alle intus hatte).

“Gut Greifenau – Silberstreif“ kann ich absolut empfehlen. Es ist ein packender historischer Roman, der einem nicht so schnell loslässt. Viele Fragen sind noch offen, die Antworten werden wir im finalen Abschlussband finden. Und schaut man auf die Jahreszahl, was den Leser erwarten wird, hat man schon eine Ahnung, wieviel Zündstoff dieser Abschluss haben wird. Ich freue mich drauf und kann es kaum erwarten. Für diesen Band gibt es volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Zeit der Pfirsichblüte

Zeit der Pfirsichblüte
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Inhalt: „Annas Beziehung ist etwas eingefahren. Da kommt ein Mädelsurlaub mit ihrer besten Freundin Carina gerade recht. Dass es ausgerechnet nach Barcelona gehen soll, in die Stadt, in der Anna vor zwanzig ...

Inhalt: „Annas Beziehung ist etwas eingefahren. Da kommt ein Mädelsurlaub mit ihrer besten Freundin Carina gerade recht. Dass es ausgerechnet nach Barcelona gehen soll, in die Stadt, in der Anna vor zwanzig Jahren die große Liebe und den größten Schmerz erlebt hat, passt ihr allerdings überhaupt nicht.
Aber dann stößt die junge Frau auf etwas Unfassbares und fährt mit ihrer Freundin nach Spanien, um ihrem Verdacht nachzugehen. Das mediterrane Lebensgefühl und die duftenden Pfirsichplantagen bei Barcelona verzaubern sie wieder sofort.
Anna begibt sich gemeinsam mit dem attraktiven Pablo, mit dem sie früher eine tiefe Freundschaft verband, auf Spurensuche. Aber kann sie ihm vertrauen oder ist er der Grund dafür, dass ihr Glück damals ein jähes Ende nahm?“

Der Klappentext und ein sehr schönes Cover machten mich sofort neugierig und ich war sehr gespannt, mit welcher Geschichte uns die Autorin verzaubern wird.

„Zeit der Pfirsichblüte“ ist ein sehr gefühlvoller Roman um die junge Anna, die zwanzig Jahre später von ihrer Vergangenheit schmerzlichst eingeholt wird und sich im entfernten Spanien – Barcelona auf Spurensuche begibt.

Der Schreibstil ist von Anfang an sehr fesselnd, man wird sofort mit der Geschichte eins. Das betrifft sowohl die Vergangenheit, als auch die Gegenwart, da sich die Handlungen in zwei Zeitebenen abspielen. Dabei reisen wir zeitlich nicht so weit zurück – in den 1990iger Jahren – und doch war ich über das Thema, dass Anja Saskia Beyer hier aufnimmt, gleichermaßen erschüttert wie zu tiefst entsetzt, dass so etwas überhaupt in einer fortschrittlichen, offenen Welt möglich war. Diesbezüglich konnte ich sehr mit Anna mitfühlen.

Anja Saskia Beyer entführt uns mental nach Spanien und hier ins wunderschöne Barcelona und sie kann so herrlich bildhaft und lebendig schreiben. Man spürt sofort den mediterranen Flair, hat die leckersten Gerüche in der Nase und Landschaften vor Augen, ganz speziell die Pfirsichblüte unweit von Barcelona entfernt. Und natürlich das Meer in allen Farben und seiner unendlichen Weite.

Die Charaktergestaltung empfand ich sehr gut gelungen. Es hat mir große Freude bereitet, Anna, Carina, Pablo, Raffael und viele mehr kennenzulernen und später mit Anna auf Spurensuche zu gehen, um Antworten zu finden, die mitunter schmerzhaft und schwer „verdaulich“ sind. Annas Hintergrundgeschichte ist zu tiefst traurig und man weiß lange nicht, ob es sich zum Guten wendet.

Am Ende des Buches gibt es wie gewohnt bei Anja Saskia Beyer noch kulinarische Leckerbissen in Form von tollen Rezepten, die zum Nachbacken und Kochen einladen.

„Zeit der Pfirsichblüte“ ist ein Buch zum „Wegsuchten“, ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen und vergebe fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Die Weihnachtsvilla

Die Weihnachtsvilla
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Inhalt:
„Bestsellerautorinnen schenken romantische Lesestunden.
Dienstmagd, Hausherrin und rebellische Tochter: Zu Weihnachten hofft jede von ihnen auf die große Liebe. Und immer hilft eine festlich geschmückte ...

Inhalt:
„Bestsellerautorinnen schenken romantische Lesestunden.
Dienstmagd, Hausherrin und rebellische Tochter: Zu Weihnachten hofft jede von ihnen auf die große Liebe. Und immer hilft eine festlich geschmückte Villa dem Glück auf die Spur. Mal ist es das Herrenhaus eines alten Gutshofs, mal das hell erleuchtete Anwesen in einem verschneiten Städtchen. An der Ostsee und in den Bergen, in England und Island: Die beliebtesten Autorinnen der historischen Frauenunterhaltung erzählen weihnachtliche Geschichten für gemütliche Leseabende.
Neue exklusive Liebesgeschichten.“

“Die Weihnachtsvilla“ ist ein kleines Weihnachtsschätzchen von gleich vier Bestsellerautorinnen. Der Leser erlebt in vier wunderschönen abgeschlossenen Einzelgeschichten nicht nur weihnachtliches Flair, sondern auch die ein oder andere persönliche Geschichte unterschiedlichster Figuren aus längst vergangenen Zeiten. Den Abschluss bildet Anne Jacobs Weihnachtsgeschichte in der Gegenwart.

Der Schreibstil ist von allen Autorinnen leicht und fließend zu lesen. Es sind Kurzgeschichten, dennoch bekommt man schnell eine direkte Verbindung zu den jeweiligen Protagonisten. Des Weiteren ist in jeder Episode eine gefühlvolle Story „eingestrickt“, in denen man mit allen Beteiligten mitfiebert. Man kann die einzelnen Geschichten mal schnell zwischendurch lesen, nach dem Nachmittagscafe, als kleine Nachtlektüre – ich hab sie immer in einem Stück verschlungen. Besonders gefallen hat mir, den ein oder anderen bekannten Protagonisten hier wieder zu treffen.

„Die Weihnachtsvilla“ ist mit einem tollen Cover wunderschön anzusehen – ein bisserl Glitzer darf natürlich nicht fehlen – und eignet sich auf jeden Fall für ein (vor)weihnachtliches Geschenk, um seinen Lieben eine Freude zu bereiten. Ich kann es sehr empfehlen und vergebe fünf „Glitzer“ Sterne.

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Veröffentlicht am 21.11.2020

Juister Perlen

Juister Perlen. Ostfrieslandkrimi
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Zum Inhalt von „Juister Perlen“:
„Am Tag der Abreise kehrt der Juist-Urlauber Jasper Hartmann noch einmal in das Ferienhaus zurück, da seine Frau ihre wertvollen Perlenketten vergessen hat. Wenig später ...

Zum Inhalt von „Juister Perlen“:
„Am Tag der Abreise kehrt der Juist-Urlauber Jasper Hartmann noch einmal in das Ferienhaus zurück, da seine Frau ihre wertvollen Perlenketten vergessen hat. Wenig später wird er bewusstlos aufgefunden und seine Frau Doris liegt erstochen am Juister Hammersee. Die Inselkommissare Antje Fedder und Roland Witte stehen vor einem rätselhaften Fall. Gibt es zwischen den beiden Ereignissen überhaupt einen Zusammenhang? Und wo stecken die Perlenketten, die als außergewöhnliche Erbstücke einen Wert von mehr als 20.000 Euro besitzen?
Der dubiose Ferienhaus-Vermieter Freerk Agena gerät unter Verdacht. Aber auch könnte ein beruflicher Konkurrenzkampf auf der idyllischen Nordseeinsel eskaliert sein: Doris Hartmann war Immobilienmaklerin, und rein zufällig befindet sich ihre härteste Konkurrentin gerade ebenfalls auf Juist …“

“Juister Perlen“ ist der 8. Band aus der Ostfrieslandkrimi Reihe „Witte und Fedder ermitteln“. Alle Einzelbände können eigenständig gelesen werden.

Der Schreibstil ist leicht und fließend zu lesen. Einmal angefangen, schlägt man das Buch nicht mehr zu. Pure Spannung sorgt für absolute Lesesucht. Als Antje Fedder gehörig eins auf dem Kopf bekommt, legt man das Buch nicht mehr weg.

Der aktuelle Mordfall auf Juist stellt diesmal Antje und Roland vor mehrere Rätsel. Die Tatbestände möchten einfach nicht zusammenpassen, von den einzelnen Verdächtigen ganz zu schweigen. Die Auflösung konnte nicht überraschender sein. Hat mir sehr gut gefallen. Auch die doppelte Bedeutung von „Juister Perlen“ – wieder etwas dazu gelernt.

Auch die Vielschichtigkeit der einzelnen Charaktere hat mich hier sehr beeindruckt. Angefangen vom trauernden Witwer, skrupelloser Immobilienvertreterin und einiger anderer Inselbewohner bis hin zu bekannten Figuren, wie die charmante Bürgermeisterin und eine meiner Lieblingsfigur: Antjes Vater.

Alles im allen ein sehr spannender Krimi, bei dem auf 130 Seiten alles drinsteckt, was ein Krimiherz erfreut. „Juister Perlen“ bekommt eine klare Kaufempfehlung inkl. fünf Sternen.

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