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Bianste

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2018

Spannend und lehrreich

Der Schlüssel des Salomon
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Tomàs Noronha hat ganz andere Probleme, als er denkt. Nicht nur seiner Mutter geht es schlecht, er wird von der CIA für den Mörder ihres Agenten Frank Bellamy gehalten, der im CERN, dem Europäischen Kernforschungszentrum, ...

Tomàs Noronha hat ganz andere Probleme, als er denkt. Nicht nur seiner Mutter geht es schlecht, er wird von der CIA für den Mörder ihres Agenten Frank Bellamy gehalten, der im CERN, dem Europäischen Kernforschungszentrum, gefunden wurde.
Natürlich setzt er, nachdem er der Gefahr gewahr worden ist, alles daran, den wahren Täter zu überführen. Wozu ist er schließlich Codespezialist?
Das Buch ist von der ersten Seite an spannend, weil Tomàs liebenswert ist und man von Anfang weiß, welcher Bedrohung er ausgesetzt ist.
Zudem bindet der Autor die physikalischen Überlegungen und Entwicklungen so elegant in die Handlung ein, dass man kaum merkt, dass man eigentlich beehrt wird.
Es handelt sich um einen zweiten Band des Autors, nach dem Einstein Enigma, das jedoch völlig unabhängig zu lesen ist.
Es handelt sich um ein sehr spannendes, lehrreiches und ungewöhnliches Buch, das man mit Fug und Recht als Wissenschaftsthriller beschreiben kann.

Veröffentlicht am 08.05.2018

Zwei Ebenen ergänzen sich

Das Geheimnis der Muse
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Majorie Quick arbeitet am Skelton Square Institute of Art, als ihr ein Buch des Malers Isaac Robles in die Hände fällt, das sie bemerkenswert findet. Etwa zur gleichen Zeit stellt sie Odelle Bastien als ...

Majorie Quick arbeitet am Skelton Square Institute of Art, als ihr ein Buch des Malers Isaac Robles in die Hände fällt, das sie bemerkenswert findet. Etwa zur gleichen Zeit stellt sie Odelle Bastien als Schreibkraft ein. Odelle stammt aus der britischen Kolonie Trinidad und leidet als farbige Frau unter der Zwei-Klassen-Gesellschaft der 60er Jahre.
Odelle möchte eigentlich Schriftstellerin werden und träumt davon, veröffentlicht zu werden.
Die Freundschaft zwischen den beiden Frauen entwickelt sich schnell.
Ein zweiter Erzählstrang handelt von Olive, die1936 mit ihren Eltern nach Andalusien in ein Herrenhaus gezogen ist. Auch sie muss sich in einer von Männern regierten Welt behaupten. Obwohl ihr Vater Kunsthändler ist, erkennt er Olives Potenzial nicht. Der einsetzende spanische Bürgerkrieg erleichtert ihren Kampf nicht.
In dem Buch taucht man als Leserin oder Leser tief in die beiden Welten von Olive und Odelle ein. Die Handlungen werden immer spannender und erinnern an vielen Stellen durchaus an Krimihandlungen oder gar einen Thriller.
Auch der Schreibstil ist sehr warm und zieht einen unwillkürlich in das Buch hinein. Eine unbedingte Leseempfehlung, für alle die auch mal hinter das fertige Kunstwerk blicken wollen.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Landhauskrimi mit Herz

Je tiefer man gräbt
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Mags Blake lebt in Cornwall, und ihr Job ist es, schöne Gärten zu gestalten. Hätte sie nicht die Probleme mit ihrem (toten) Exmann und eine Auseinandersetzung mit ihrem Vater im Gepäck, die sie nicht mehr ...

Mags Blake lebt in Cornwall, und ihr Job ist es, schöne Gärten zu gestalten. Hätte sie nicht die Probleme mit ihrem (toten) Exmann und eine Auseinandersetzung mit ihrem Vater im Gepäck, die sie nicht mehr vor seinem Tod auflösen konnte, würde sie an ihrem Traumort mit ihrem Traumjob leben. So ist es ein wenig komplizierter, vor allem in finanzieller Hinsicht.
Deshalb ist Mags sehr erfreut, dass Thomas Williams sie fragt, ob sie Lust habe, Führungen durch „Shelter Gardens“ durchzuführen. Doch dann fällt Mags eine Verfärbung im Hortensienbeet auf und daraufhin wird die Leiche der verschwundenen Verlobten von Thomas ausgegraben.
Sofort steckt sie knietief im Schlamassel, auch weil sie sich nicht vorstellen kann, dass Menschen zu derart perfiden Plänen bzw. Taten in der Lage sind.
Da sie sich verantwortlich fühlt, steckt sie ihre Nase noch mehr in Angelegenheiten, die sie eigentlich nichts angehen und verstrickt sich immer tiefer darin.
Diese Geschichte erzählt Mary Ann Fox in Verbindung mit zahlreichen Beschreibungen der Gärten, der Gartengeschichte und der unvergleichlichen Landschaft in Cornwall.
Ein gemütlicher Landhauskrimi, der von seinen liebenswert-skurrilen Figuren, einer profunden Kenntnis des Themas und einigen überraschenden Wendungen lebt.

Veröffentlicht am 18.04.2018

Roboter mit Herz und Verstand

Das Wunder der wilden Insel
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In einem heftigen Sturm sinkt ein Schiff, das mit einer Ladung deaktivierter Roboter in Kisten beladen ist. Eine Kiste wird so glücklich geöffnet, dass Tiere den Roboter (versehentlich) aktivieren können. ...

In einem heftigen Sturm sinkt ein Schiff, das mit einer Ladung deaktivierter Roboter in Kisten beladen ist. Eine Kiste wird so glücklich geöffnet, dass Tiere den Roboter (versehentlich) aktivieren können. Der Roboter nennt sich selbst ROZ und beginnt, seine bzw. ihre (sie versteht sich als weiblich) Umgebung zu erforschen. Doch das stellt sich als ziemlich schwierig heraus, zudem stehen die Tiere dieser Insel ihr ablehnend gegenüber und versuchen, sie zu vertreiben. Das gelingt ihnen nicht, stattdessen versucht Roz, auf der Insel heimisch zu werden. Sie hört zu, lernt die Sprache der Tiere. Da sie nicht wirklich etwas übel nehmen kann und nicht darauf programmiert ist, Lebewesen zu gefährden, erkennen die Tiere nach und nach, dass sie doch kein Monster ist.
Dann geschieht ein Unfall und Roz übernimmt Verantwortung, indem sie ein Gänseküken adoptiert. Mit seiner Hilfe lernt sie viel, wird langsam akzeptiert und ein wertvolles Mitglied der Tierwelt auf der Insel, bis andere Roboter kommen, um sie zu bergen.
Peter Brown hat sechs Jahre an diesem Buch gearbeitet und auch die Zeichnungen dazu selbst erstellt. Sie haben einen ganz eigenen Stil und passen wunderbar zu der beinahe trockenen Sprache, Brown verwendet viele kurze Sätze. Beschreibt alles kurz und knapp, aber doch mit viel Atmosphäre und Herz. Die einzelnen Kapitel sind ebenfalls recht kurz und eignen sich so gut zum abendlichen Vorlesen vor dem Schlafengehen.
Die Leserinnen und Leser sind immer ganz nah bei Roz und erleben mit, wie sie sich vom vorprogrammierten Roboter zu einem wertvollen Mitglied der Inselbevölkerung entwickelt. Dabei wird die Wildheit der Wildnis durchaus dargestellt, sodass hier kein süßes Bild von knuddeligen Tieren und ihren Lebensbedingungen gezeichnet wird.
Insgesamt handelt es sich um ein eindringliches Buch, das erzählt, wie ein Außenseiter sich integriert, Verantwortung übernimmt, nicht locker lässt, seine Aufgabe ernst nimmt und an ihr wächst. Das Buch eignet sich zum Vorlesen, aber auch zum ersten selber Lesen.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Krimödie mit Herz

Planetenpolka
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Der Kommissar Arno Tillikowski ist nach einer Verletzung heute den ersten Tag wieder im Dienst, um ihn nicht gleich zu überfordern, soll er erst einmal Innendienst machen. Er langweilt sich zu Tode und ...

Der Kommissar Arno Tillikowski ist nach einer Verletzung heute den ersten Tag wieder im Dienst, um ihn nicht gleich zu überfordern, soll er erst einmal Innendienst machen. Er langweilt sich zu Tode und ist zuerst hocherfreut, als Stella Albrecht bei ihm auftaucht. Doch dann kippt alles. Stella erzählt ihm, dass sie wegen eines Horoskops fest davon überzeugt ist, dass die schwerreiche Cäcilie von Breidenbach ermordet wurde und keineswegs, wie vom Arzt bestätigt, eines natürlichen Todes gestorben ist.
Er schickt sie weg und ist fest davon überzeugt, es mit einer Irren zu tun zu haben.
Doch Stella ist nicht verrückt. Sie versteht sich als Lebensberaterin und zieht die Aussagen der Sterne als Grundlage für ihre Empfehlungen zurate. Gleichzeitig begegnen einem im Roman aber auch andere Sterndeuter, die es mehr auf Macht und Geld abgesehen haben und nicht darauf, den Menschen zu helfen.
Stella lässt sich nicht beirren und beginnt, gemeinsam mit ihrem Freund, dem Journalisten Ben, der ebenfalls eine saftige Story wittert, zu ermitteln. Etwas schwierig für die Situation, als sich herausstellt, dass Ben und Arno befreundet sind.
Wir erleben Stella als gestandene Frau, die zwischen Mutter und Großmutter steht, sich aber in ihrem Leben eingerichtet hat und eigentlich zufrieden ist.
Genau wie Arno fehlt ihr allerdings ein Lebenspartner.
Der Kriminalfall entwickelt sich mit einigen Überraschungen und Verwirrungen, doch das steht gar nicht so sehr im Vordergrund. Das Lesevergnügen entwickelt sich in erster Linie aus dem schnoddrigen Erzählstil, der Situationskomik, dem (angemessenen und auch von Lesern aus anderen Bundesländern zu verstehenden) Dialekt und der Tatsache, dass sich weder Autorin noch Ermittlerin zu ernst nehmen.
Lotte Minck hat mit Loretta Luchs bereits eine Ermittlerin geschaffen, mit der die Leserinnen und Leser humorvoll durch einen Kriminalfall wandern können, doch mit Stella erschafft sie nun eine Ermittlerin, die einerseits überlegter vorgeht, andererseits durch ihren Beruf, eben die Astrologie, für interessante Einsichten steht.
Der Kriminalroman kündigt sich selbst als Krimödie an, was den Nagel auf den Kopf trifft. Viel Atmosphäre, ein akzeptabel spannender Kriminalfall und fantastische Figuren.