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Veröffentlicht am 09.12.2017

Berührendes Buch nach wahrer Geschichte

Der Prinz aus dem Paradies
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INHALT

Rosemarie ist gar nicht begeistert, als ihr Sohn ihr eine Reise nach Sri-Lanka schenkt. Sie wollte ins Warme, aber tut es nicht auch Griechenland oder Spanien? Muss es gleich so weit weg sein? ...

INHALT

Rosemarie ist gar nicht begeistert, als ihr Sohn ihr eine Reise nach Sri-Lanka schenkt. Sie wollte ins Warme, aber tut es nicht auch Griechenland oder Spanien? Muss es gleich so weit weg sein? Und auch als sie am Ferienort ankommt ist erst einmal nichts mit Idylle. Lauwarmes Poolwasser und keine Möglichkeit, ohne Schutz die Hotelanlage zu verlassen hört sich für Rosemarie nicht nach einem Traumurlaub an. Sie fragt sich, wie sie bloß die beiden Wochen aushalten soll – bis sie eines Tages merkt, dass der hübsche junge Kellner sie genauso verstohlen anzublicken scheint wie sie ihn. Getreu dem Gesetz „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, geht die seit Jahren geschiedene Rosemarie mit Hilfe ihrer Urlaubsbekanntschaft – einem Paar aus Deutschland – den ersten Schritt auf den einheimischen Mann zu und ahnt dabei nicht, wie sehr er ihre Welt auf den Kopf stellen wird.


MEINUNG

Nachdem das letzte Hera Lind Buch mich über alle Maße begeistern konnte, war klar, dass auch dieses Buch, das wieder auf einer wahren Geschichte beruht, gelesen werden muss. Außerdem waren meine Eltern erst in diesem Jahr selbst in Sri Lanka und reden nach wie vor nur begeistert über das tolle Land und die unheimlich lieben Einheimischen.

Schnell kam ich in die Geschichte hinein, ich finde schön, dass die Handlung mit Rosemaries Reise beginnt und damit der Flug ganz am Anfang steht. Ich glaube, wäre unsere Protagonistin selbst einmal neben mir im Flieger, ich würde mich blendend mit ihr verstehen, denn sie war ähnlich aufgeregt wie ich es bei Flügen bin. Auch sonst wurde Rosemarie mir schnell sympathisch, eben weil sie Dinge zu hinterfragen scheint, weil sie nicht zwangsläufig der Meinung ist, dass im Urlaub alles gefallen muss. Ich habe sie zu beginn als kritische Frau erlebt, das mochte ich sehr.

In sehr vielen Rezensionen habe ich nun schon gelesen, dass viele Leser Rosemarie schnell als naive, dumme Frau darstellen. Und ja, natürlich habe ich genau das auch an einigen Stellen gedacht, aber man darf nicht vergessen, dass das nicht nur eine Geschichte ist. Das ist das Leben dieser Frau und ich kann nur mit Respekt von ihr reden, wenn ich ihre Geschichte gelesen habe. Allein der Schritt, zu sagen, dass das Erlebte in einem Buch verarbeitet werden darf, ist doch das Mutigste, was man machen kann. Und genau aus diesem Grund will ich nicht über die Protagonistin urteilen, denn sie ist keine Figur, sondern ein Mensch.

Das Buch konnte mich sehr berühren. Allerdings komme ich nicht umhin, zu sagen, dass der Mittelteil sich an einigen Stellen etwas in die Länge gezogen hat. Ich fand, viele Gedanken haben sich mit der Zeit wiederholt, das wird denke ich auch der Grund sein, weshalb viele Leser Rosemarie schnell als sehr naiv wahrgenommen haben. Mir hingegen ist einfach nur aufgefallen, dass sich ihre Überlegungen oft doppeln.

Vom Schreibstil war ich wieder überzeugt. Sehr flüssig und angenehm zum Lesen, das kann Hera Lind einfach. Und auch, wenn ich es bei einer wahren Geschichte immer schwer finde, über das Geschehene zu urteilen, mochte ich auch das Ende. Hier ist natürlich wieder nicht die Autorin diejenige, die man dafür loben muss, aber man kann sie dafür loben, dass sie einen guten, runden Bogen gespannt hat und man das Buch erfüllt zuklappt. Aber natürlich auch hier: Wäre Rosemaries Leben anders verlaufen, dann wäre es auch das Ende, also bin ich dafür, dass ihr euch einfach eine eigene Meinung bildet.

FAZIT

Ein schönes und ergreifendes Buch, dass aber einige Längen hatte, worin meine Kritik besteht. Für alle Sri-Lanka-Fans ein Muss, für alle Reise- und Kulturbegeisterten auch, denn neben einer Geschichte gibt es hier reichlich neues Wissen über die fremde Welt Sri Lankas.

3 VON 5 BUCHHERZEN! ♥♥♥

Veröffentlicht am 01.09.2017

Rückkehr nach Fool's Gold

Wer früher küsst, ist länger verliebt
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MEINUNG

Endlich ging es für mich zurück nach Fool’s Gold – meinem fiktiven Lieblingsstädtchen. Maya ist mir im letzten von mir gelesenen Teil schon aufgefallen und ich wollte unbedingt mehr über sie erfahren. ...

MEINUNG

Endlich ging es für mich zurück nach Fool’s Gold – meinem fiktiven Lieblingsstädtchen. Maya ist mir im letzten von mir gelesenen Teil schon aufgefallen und ich wollte unbedingt mehr über sie erfahren. Als es gleich mit Bürgermeisterin Marsha losging, meiner wohl mit Abstand liebsten Fool’s Gold Bewohnerin, war ich guter Dinge, dass das Buch wieder einmal fantastisch wird.

Ein gewohnt flüssiger, angenehmer Schreibstil vermischt sich hier mit neuen Figuren und einer Handlung, die mal so ganz anders ist als gewohnt. Es geht in diesem hübschen Buch nämlich sehr viel ums Thema Filmemachen, was ich sehr spannend fand. Ich bin da leider so gar nicht bewandert, deswegen habe ich mich sehr gefreut, dass Mayas Job und das, was sie macht, so erklärt wurde, dass es auch jeder verstehen kann.

Auch die Figuren sind gewohnt passend, sehr sympathisch und in sich logisch. Hier und da wird etwas mit Klischees gespielt, aber immer nur sehr subtil und kaum störend.

Dass es zwischen den beiden Protagonisten schnell ziemlich knistert, war abzusehen, die Entwicklung der beiden wurde aber nicht überstürzt dargestellt. Ihre gemeinsame Vergangenheit war immer wieder ein Punkt, über den man beim Lesen gestolpert ist und ohne so recht zu wissen, was genau damals vorgefallen ist. Dadurch gab es aber immer eine gewisse Distanz, die das Buch nicht zu kitschig hat werden lassen.
Thematisch hat das Buch noch einiges mehr zu bieten, zwischendurch war ich wirklich sehr ergriffen und den Tränen nahe, das hatte ich bei einem Mallery-Roman bisher noch nie. Das Buch hält einige Überraschungen bereit!

Leider hat der Roman auch einige Stellen gehabt, an denen es nicht so recht voran gehen wollte und die Handlung etwas zäh wurde. Auch der Schluss ist zwar Mallory-typisch, aber leider wieder sehr überhastet und nicht ganz nach meinem Geschmack.

FAZIT

Ein schönes Fool’s Gold Roman in gewohnter Umgebung und vielen alten Gesichtern, der mich solide überzeugen konnte, aber nicht der beste seiner Art ist.

3,5 VON 5 BUCHHERZEN ♥♥♥

Veröffentlicht am 14.06.2017

Mallorca Krimi!

Balearenblut
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INHALT

Lisa Langer ist Reisejournalistin und es verschlägt sie beruflich nach Mallorca. Sie soll unter anderem eine Werbebroschüre für ein Hotel erstellen und findet sich schon bald an einem malerischen ...

INHALT

Lisa Langer ist Reisejournalistin und es verschlägt sie beruflich nach Mallorca. Sie soll unter anderem eine Werbebroschüre für ein Hotel erstellen und findet sich schon bald an einem malerischen Fleck auf der spanischen Insel. Sehr idyllisch und von netten Leuten umgeben beginnt sie ihre Recherchen. Doch dann fällt ihr mitten auf dem Hotelgelände ein Mann vor die Füße. Der Sturz und das Messer, das in seinem Rücken steckt, macht jede weitere Spekulation über die Todesursache überflüssig. Lisa Langer interessiert sich viel mehr für die Gründe dieser unvorstellbaren Tat – und fängt kurzerhand an, selbstständig etwas zu ermitteln. Der pensionierte Polizist, den sie gleich am ersten Abend kennenlernt, ist ihr dabei nur zu gern eine Hilfe …


MEINUNG

Mallorca kennen wir alle als Partyinsel, als billiges Urlaubsziel. Dass die Insel davon aber im Grunde genommen weit entfernt ist, zeigt dieser Krimi ganz wunderbar. Lisa Langer wird sofort in ein sehr idyllisches, schönes und sonniges Alcúdia geworfen. Die Protagonistin ist sehr ehrgeizig, sehr intelligent und das hat sie mir schnell sympathisch gemacht.

Die Location finde ich sehr schön gewählt, so ein Hotel ist ja doch auch immer ein Ort, an dem jeder irgendetwas mitbekommt. So finden sich schnell eine ganze Menge Angestellte, die Lisa unter die Arme greifen wollen. Wunderbar ist der Lebensstil der Einheimischen eingefangen worden. Beim Lesen wird einem sofort ein Stück Urlaub geschenkt. Und das, obwohl es sich um einen (zugegebenermaßen nicht allzu grausamen) Krimi handelt. Das Buch fällt eher in die Kartei „Krimi-Komödie“, aber das war dem Klappentext schon zu entnehmen und entspricht meinem Geschmack total. Wer allerdings blutrünstige Horrorszenarien erwartet, ist mit diesem Mallorca-Krimi nicht bedient.

Den Erzählstil finde ich sehr gut gelungen. Wir werden sowohl in die Perspektive von Lisa Langer als auch in die des pensionierten Polizisten Jorges mitgenommen. So lernen wir die verschiedensten Eigenarten der Figuren kennen, aber auch die Eigenarten der Insel kommen nicht zu kurz. Das Buch liest sich sehr flüssig und angenehm, die Kapitel sind übersichtlich (und ganz nebenbei wunderschön gestaltet!)

Mittig des leider sehr dünnen Büchleins wurde die Handlung etwas unübersichtlich. Viele spanische Namen und viele ähnliche Absichten haben es mir manchmal etwas schwer gemacht, den „Hobbyermittlungen“ der Protagonistin zu folgen. Ich habe aber nicht den Faden verloren und die Spannung blieb so hoch, dass ich recht schnell über diese kleinen Unstimmigkeiten hinweggeflogen bin.

Ich bin vor allem erstaunt, dass mir das Buch sehr viel mitgeben konnte. Die Insel ist mir näher gerückt und ich habe einen ganz anderen Gesamteindruck als vorher – auch was die Behörden angeht. ? Wer das Buch liest, der wird wissen, was ich meine …



FAZIT

Ein eher humorvoller Krimi mit schön gestalteten Figuren und einer sehr sympathischen Protagonistin. In der Mitte leider etwas unübersichtlich und an manchen Stellen etwas zu überhastet, aber dennoch ein sehr schöner Lesespaß! Wenn die Journalistin sich wieder einmal auf Ermittlungsreise begibt, bin ich gerne wieder mit dabei!

Veröffentlicht am 21.04.2024

Sehr fantasievoll!

Der Spurenfinder
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Inhalt
Elos von Bergen hat das Spurenfinden eigentlich an den Nagel gehängt, seit ein Fall mit einem nachtragenden Nachtmagier ihn und seine Kinder Ada und Naru fast das Leben gekostet hätte. Darum wohnen ...

Inhalt
Elos von Bergen hat das Spurenfinden eigentlich an den Nagel gehängt, seit ein Fall mit einem nachtragenden Nachtmagier ihn und seine Kinder Ada und Naru fast das Leben gekostet hätte. Darum wohnen die drei nun seit einigen Jahren in Friedhofen, dem verschlafensten Dorf des gesamten Königreichs. Dort arbeitet Elos – sehr zum Leidwesen der Kinder, die sich in dem Kaff unsäglich langweilen – an der Niederschrift seiner zwanzigbändigen Memoiren. Doch dann geschieht ausgerechnet in Friedhofen ein rätselhafter Mord, der den Spurenfinder in den verzwicktesten Fall seines Lebens hineinzieht. Und wenn er glaubt, seine Kinder würden derweil zu Hause bleiben und Däumchen drehen, täuscht er sich gewaltig.


Meinung
Ein Buch, an dem einer meiner liebsten Autoren gemeinsam mit seinen Töchtern gearbeitet hat? Das klingt ja wohl verdächtig nach einem Must-Read. Deswegen war ich voller Vorfreude auf das Buch. Am Ende bekam ich eine solide Geschichte, die doch ganz anders war, als ich mir das vorgestellt habe.

Ein großartiger Schreibstil war zu erwarten. Man bekommt hier ein Buch, das sprachlich vielseitig, voller Wortwitz und schriftstellerischem Charme ist. Obendrein eine Palette an Ideen, die eindeutig von Kindern stammen und die dieses Buch wirklich zu etwas Besonderem gemacht haben. Man bekommt eine Fantasygeschichte mit Krimi-Elementen. Die Bezeichnung Fantasy-Krimi-Komödie trifft es also genau. Ich mochte die vielen verschiedenen Elemente, mochte die Orte und die Beschreibungen, die gewohnt ausführlich und gelungen sind. Allerdings muss ich gestehen, dass ich zwischenzeitlich immer mal wieder den roten Faden verloren habe. Vielleicht liegt es daran, dass ich auch das Ende nicht ganz zufriedenstellend fand.

Den Ideenreichtum der Kinder, der sie immer wieder mitten in den Fall ihres Vaters katapultiert hat, mochte ich gerne. Generell sind die beiden Kids total sympathisch, mit der richtigen Prise an Unfug im Kopf. Elos hingegen hat mich manchmal etwas „genervt“, wobei das vielleicht noch ein etwas zu starkes Wort für das ist, was ich im Nachgang über ihn denke. Er war einfach oft nicht ganz bei der Sache, etwas sprunghaft und durcheinander, was mich an manchen Stellen einfach gestört hat.

Das Buch ist mit etwas über 300 Seiten dann aber doch recht schnell gelesen und liest sich allemal sehr flüssig und gut. Und es lässt offen, ob es einen weiteren Teil geben würde. Ich denke nicht, dass die Geschichte schon fertig ist, auch wenn am Ende natürlich der Fall in dieser Krimi-Komödie abgeschlossen ist.

Ich vergebe 3 von 5 Buchherzen ♥♥♥

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Veröffentlicht am 12.04.2024

Kurzweilig und zum Schmunzeln

C'est la vie, chérie
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Inhalt
Erst Rente, dann Trennung? Um Himmels willen!

Ulrike verkauft als Floristin anderen Romantik, nur sie selbst kommt daheim zu kurz. Ihr Mann Hans ist zum lahmen Sack mutiert, seit er Rentner ist. ...

Inhalt
Erst Rente, dann Trennung? Um Himmels willen!

Ulrike verkauft als Floristin anderen Romantik, nur sie selbst kommt daheim zu kurz. Ihr Mann Hans ist zum lahmen Sack mutiert, seit er Rentner ist. Vielleicht wird es Zeit, getrennte Wege zu gehen? Als Tochter Anja von den Trennungsplänen Wind bekommt, bleibt ihr fast die Luft weg. Hans ohne Ulrike? Er wäre völlig aufgeschmissen. Die rettende Idee: Ein spontaner romantischer Trip nach Paris soll die Funken der beiden neu sprühen lassen. Und damit das gelingt, fährt kurz entschlossen die ganze Familie mit. Doch ganz so einfach ist das mit dem zweiten Frühling nicht, zumal die Zeit in der Stadt der Liebe einige Familiengeheimnisse an den Tag bringt.

Meinung
Für mich war es das erste Buch von Tessa Henning. Für mich klang die Kombination aus der etwas zerklüfteten Familie gemeinsam in Paris einfach nach einem amüsanten Roman. Und den habe ich auch bekommen. Die Familienmitglieder sind alle versehen mit Macken und kleinen Angewohnheiten, die sie einfach sympathisch gemacht haben. Bei Enkelin Sophie hatte ich etwas Probleme mit dem Warmwerden, aber das hat sich recht schnell gelegt. Und dann, angekommen in Paris, geht es Schlag auf Schlag mit den Gefühlen und den Erkenntnissen. Probleme tauchen auf, Wahrheiten kommen ans Licht. Und Missverständnisse sind vorprogrammiert. Ein paar leichte Lesestunden konnte mir der Roman damit bescheren, einige Szenen waren wirklich amüsant und witzig zu lesen, aber auch das Gefühl kam nicht zu kurz. Das Buch hatte an einigen Stellen dann doch erstaunlich viel Tiefgang, was ich so gar nicht erwartet hatte. Die Charaktere werden immer realer, irgendwann denkt man wirklich, sie persönlich zu kennen. Leider ging mir an manchen Stellen dann doch alles ein wenig zu schnell und war einen Ticken zu vorhersehbar.

Fazit
Ein kurzweiliges Buch mit einer guten Portion Humor. Etwas vorhersehbar an mancher Stelle, aber dennoch eine schöne Lektüre mit viel Potenzial zum Schmunzeln.

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥

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