Frauenrechte + die Liebe
Die Rebellinnen von Oxford - UnerschrockenLucie Tedbury, Anführerin der Frauenrechtsbewegung in Oxford, hat den perfekten Plan, mehr Leute auf ihre Seite zu ziehen und mehr Leuten die Wahrheit zu zeigen: Indem sie Teilhaberin eines Verlags für ...
Lucie Tedbury, Anführerin der Frauenrechtsbewegung in Oxford, hat den perfekten Plan, mehr Leute auf ihre Seite zu ziehen und mehr Leuten die Wahrheit zu zeigen: Indem sie Teilhaberin eines Verlags für Frauenzeitschriften wird. Doch ausgerechnet ihr Erzfeind aus Jugendzeiten, Tristan Ballentine, wirft ihr Steine in den Weg und scheint ihren Plan zu vereiteln. Er macht ihr jedoch ein skandalöses Angebot: Eine Nacht. Nur eine Nacht mit ihm, und sie bekommt, was sie verlangt. Selbstverständlich würde Lucie niemals zusagen, verabscheut sie ihn doch über alles. Oder?
Ich habe mich sehr auf den zweiten Band der Rebellinnen von Oxford gefreut und wurde nicht enttäuscht. Ein bisschen Kritik, ja, aber insgesamt hat mir die Geschichte von Lucie und Tristan sehr gefallen.
All jene, die im ersten Band kritisiert haben, dass die Frauenrechtsbewegung zu kurz kam, dürften hier auf ihre Kosten kommen. Auch ich hatte sie ein wenig vermisst, umso schöner, dass man hier mehr davon mitbekommen hat. Denn als Anführerin dreht sich bei Lucie natürlich alles in ihrem Leben um den Kampf für die Frauen. Dementsprechend erfahren wir mehr, was sie eigentlich tut, worin sie verwickelt ist, woran die Bewegung arbeitet. Aber wir erfahren auch mehr von Frauenschicksalen und wie übergreifend das Problem ist. Das hat mir außerordentlich gefallen.
Lucie und Tristan sind zwei starke, eigensinnige Charaktere mit viel Persönlichkeit und das habe ich sehr gemocht. Auch wenn ich mit Lucie etwas langsamer warm geworden bin als mit Annabelle aus Teil 1, habe ich sie sehr ins Herz geschlossen und es war schön, hinter ihre Fassade zu blicken. Auch das Hin und Her mit Tristan war aufregend, feurig, manchmal zum Haare raufen, aber immer interessant. Wie sich ihre Beziehung entwickelt, wie alles umschwankt und wie sie beide das irgendwie in Einklang mit ihrer Unabhängigkeit/Selbstständigkeit bringen müssen – noch dazu, weil beide so gern die Regeln des Anstands und der Gesellschaft an sich missachten -, war super.
Aber irgendwie hat mich deren Liebesgeschichte nicht ganz so mitgerissen und emotional berührt wie im Vorgänger. Was vielleicht zum Teil auch daran lag, dass ich mit Tristan lange nicht warm geworden bin. Sein Charakter war interessant, keine Frage, aber lange fand ich ihn wirklich unmöglich und konnte die beiden nicht so richtig shippen, weil er nicht so meins war. Das hat sich zum Ende aber zum Glück echt total gedreht und da fand ich wunderbar, was er teilweise gemacht (oder gesagt) hat. Da hat er mich echt noch sehr von sich überzeugt.
Was mich aber besonders glücklich gemacht hat, ist, dass Lucie niemals von ihren Ansichten und Prinzipien abgewichen ist. Nicht mal zum Schluss, weshalb deren Happy End auch etwas anders aussieht. Das fand ich klasse.
So bekommt dieses Buch, wie der Vorgänger, 4,5 Sterne von mir und eine große Empfehlung für Fans von solchen Geschichten (erst recht, wenn euch Band 1 nicht politisch genug war!) und ich freue mich total auf die weiteren Bände.