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Veröffentlicht am 09.03.2017

Incubus Dreams Teil 1

Schwarze Träume
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Klappentext: Eine Bar, ein schmutziger Hinterhof: Zwischen zwei Müllcontainern liegt die Leiche einer Stripperin. Vampirjägerin Anita Blake wird hinzugerufen, denn der Körper der Frau ist übersät von Bisswunden. ...

Klappentext: Eine Bar, ein schmutziger Hinterhof: Zwischen zwei Müllcontainern liegt die Leiche einer Stripperin. Vampirjägerin Anita Blake wird hinzugerufen, denn der Körper der Frau ist übersät von Bisswunden. Eine ganze Gruppe von Vampiren war hier am Werk, und mindestens einer von ihnen muss alt und mächtig sein. Anita weiß aus eigener Erfahrung, was für eine berauschende Erfahrung der Biss eines solchen Vampirs sein kann - berauschend genug, um wie das Opfer ohne Gegenwehr in den Tod zu gehen. Dieser Fall wird Anita an ihre Grenzen bringen - und darüber hinaus ...

Der Klappentext für diesen 14. Teil (zumindest auf deutsch) verspricht eigentlich eine spannende Krimihandlung. Und ich hatte die leise Hoffnung, dass es diesmal vielleicht auch so sein würde.
Aber leider geht es nur am Anfang um diesen Vorfall und danach geht es wie auch schon in den zwei, drei Vorgängerbüchern fast nur um Anita, die Ardeur und ihre Männer, die sie zur Befriedigung selbiger braucht. Und irgendwie werden das immer mehr, ich hab aufgehört zu zählen. Sowohl die...naja...aktiven Szenen selbst als auch die Diskussionen darüber ziehen sich oftmals sehr lang hin.
Ich habe nichts gegen Erotik und Sexszenen in Büchern. Aber sie sollten schon in gewissem Rahmen zur Handlung beitragen und in diese eingebaut sein. Nicht umgekehrt, wie es hier eher der Fall ist. Würde man diese Szenen streichen und nur die Krimihandlung übrig lassen oder die Kapitel, in denen Anita endlich mal wieder ihrem eigentlichen Beruf nachgeht, dem der Totenerweckung, dann würden vielleicht 200 Seiten übrigbleiben. Und man hätte "Incubus Dreams" nicht teilen müssen.
Das Buch endet dann natürlich wie erwartet mit einem Cliffhanger und die Handlung wird im Mai im zweiten Teil fortgesetzt.
Leser, die die Bücher auf englisch lesen und schon weiter sind, haben mir gesagt, ich solle durchhalten, denn es würde bald wieder besser werden, wenn Anita endlich die Ardeur im Griff hat. Ich bin gespannt und werde Frau Hamilton noch eine Chance geben. Denn aus den ersten Büchern weiß ich ja, dass sie es besser kann. Und ehrlich gesagt, Jean-Claude ist es ja auch wert...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Habe mir mehr versprochen

Engelskalt
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In einem Waldstück in der Nähe von Oslo wird ein sechsjähriges Mädchen aufgehängt an einem Baum gefunden. Sie trägt einen Schulranzen sowie ein Schild auf dem steht "Ich reise allein". Das alleine klingt ...

In einem Waldstück in der Nähe von Oslo wird ein sechsjähriges Mädchen aufgehängt an einem Baum gefunden. Sie trägt einen Schulranzen sowie ein Schild auf dem steht "Ich reise allein". Das alleine klingt schon spannend und ein wenig gruselig.
Dann werden dem Leser die beiden Hauptfiguren der Geschichte vorgestellt, Mia Krüger und Holger Munch, beides Polizisten, die privat einiges an Ballast mit sich herum schleppen. Mia ist nach einem Zwischenfall beurlaubt und hat sich auf eine kleine Insel zurückgezogen, um ihrem Leben ein Ende zu setzen. Sie kann nicht verwinden, dass ihre Zwillingsschwester vor zehn Jahren an einer Überdosis starb. Holger ist geschieden und lebt nur für seinen Job. Das Verhältnis zu seiner Tochter und seiner Enkelin ist dadurch belastet.
Für den Fall des toten Mädchens holt Holger Mia zurück ins Team, denn sie hat eine besondere Gabe sich in einen Fall und die Denkweise des Täters hinein zu versetzen. Und schnell wird klar, dass es nicht bei dem einen entführten Mädchen bleiben wird...

So weit so gut. Das hätte einiges Potential, aber meiner Meinung nach verschenkt der Autor davon einiges. Am Ende war es für mich zwar ein solider Thriller, aber einer unter vielen, die ich schon gelesen habe. Es gibt keine wirklichen Überraschungen und Wendungen. Irgendwann erfahren wir, dass Mias Großmutter sie für etwas Besonderes hielt, für hellsichtig, genau wie sie selbst. Das wäre z. B. eine Möglichkeit gewesen, dem Ganzen einen gewissen Kick zu geben und die Story damit von der Masse der Thriller abzuheben. So muss ich leider sagen, dass ich mit Mia überhaupt nicht warm geworden bin. Sie hat zwar gute Ideen und kann sich in den Fall hineinknien, aber nur, wenn sie Alkohol getrunken hat. Das fand ich ein wenig unrealistisch.
Einzig der junge Hacker Gabriel Mork sowie der Teenager Tobias waren mir sympathisch. Bei Holger Munch schwankte es immer.

Die Auflösung und überhaupt die ganze Geschichte waren für mich letztendlich doch ziemlich verworren und teilweise nicht wirklich glaubhaft. Meiner Meinung nach wurde auch zu vielen Personen, die eigentlich gar keine große Rolle spielten, zu viel Raum gegeben. Dadurch zog sich alles ziemlich in die Länge. Am Ende bleiben auch einige Fragen offen und nicht alles erschließt sich mir.
Der Schreibstil war auch ein wenig gewöhnungsbedürftig, oft kurze, abgehackte Sätze. Aber da weiß ich nicht, ob das nicht vielleicht an der Übersetzung gelegen hat.

Insgesamt bekommt das Buch aber noch drei Punkte, denn der Autor hat sich bemüht und es ist sein erster Thriller. Also es ist noch viel Luft nach oben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der erste Fall

Mord ist aller Laster Anfang
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Die Konsulatsmitarbeiterin Meredith Mitchell wollte eigentlich nur zur Hochzeit ihres Patenkindes, der Tochter ihrer Cousine Eve, eines bekannten Filmstars in das kleine Dorf Westerfield in ihrer englischen ...

Die Konsulatsmitarbeiterin Meredith Mitchell wollte eigentlich nur zur Hochzeit ihres Patenkindes, der Tochter ihrer Cousine Eve, eines bekannten Filmstars in das kleine Dorf Westerfield in ihrer englischen Heimat reisen. Doch schon am ersten Tag findet sie am Tor des Hauses eine unschöne Botschaft für die Bewohner. Und wie sie von einem weiteren Hochzeitsgast erfährt, ist dies wohl nicht die erste.
Als dann eine Katze und später auch deren Besitzer tot aufgefunden werden, beginnt Meredith auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen, denn sonst hat sie ja nicht viel zu tun in dem verschlafenen Nest. Damit kommt sie dann aber Chief Inspector Alan Markby in die Quere, der die berufliche Einmischung gar nicht gerne sieht. Allerdings beginnt er mit der Zeit privat Gefallen an Meredith zu finden, die dies aber zunächst überhaupt nicht merkt.
Nach und nach kommen dunkle Geheimnisse aus Eves Familie und Vergangenheit ans Licht und auch im Dorf scheint nicht jeder jedem grün zu sein. Besonders Fremden gegenüber ist man misstrauisch.

"Mord ist aller Laster Anfang" ist der erste Teil der englischen Krimireihe um Meredith Mitchell und Alan Markby. Und der Einstieg hat mir gut gefallen, auch wenn der Anfang ein wenig schleppend war. Es dauert rund 100 Seiten bis jemand stirbt, aber das Durchhalten lohnt sich. Die Geschichte ist eher ruhig erzählt, aber trotzdem spannend und bis zum Schluss habe ich gerätselt, wer der Täter ist. Westerfield ist ein kleines Dorf, von denen wir auf unserer Rundreise vor zwei Wochen einige gesehen haben. Es ist einfach typisch englisch. Und beim Lesen hatte ich irgendwie immer einen Inspector-Barnaby-Film vor Augen. g
Meredith mochte ich gleich, sie wird sehr sympathisch dargestellt. Mit Alan hatte ich anfangs so meine Probleme, er kam mir ein bisschen steif vor, aber mit der Zeit wurde er mir sympathischer.
Die Geschichte ist meiner Meinung nach gut durchdacht und logisch konstruiert, die Auflösung nachvollziehbar. Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen, teilweise blitzt der typisch englische Humor durch.

Wer also eher ruhige Krimis ohne große Action mag, dem werden die "Mitchell & Markby"-Fälle sicher gefallen. Ich werde auf jeden Fall immer mal wieder zwischendurch einen der weiteren Teile lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leider wenig spannend

Rapunzelgrab
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Am Fuß des Hexenturms in Rheinbach bei Bonn wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Ihre blonden Haare sind zu langen Zöpfen gebunden und im Turm fand kurz zuvor die Lesung des Bestsellerautors Niklas ...

Am Fuß des Hexenturms in Rheinbach bei Bonn wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Ihre blonden Haare sind zu langen Zöpfen gebunden und im Turm fand kurz zuvor die Lesung des Bestsellerautors Niklas Schreck aus seinem Buch "Rapunzelmord" statt. Gastgeber dieser Lesung war ein Literaturkreis und Kommissar Jan Seidel aus Königswinter hat bei seinen Ermittlungen den Eindruck, dass jedes Mitglied dieses Zirkels etwas zu verbergen hat. Eine junge Frau, die Krimis schreibt und sehr von sich überzeugt ist. Ein Lehrer, der "nebenbei" den großen historischen Roman über das Siebengebirge schreiben will. Ein Autor von SciFi-Groschenromanen, der seine Heftchen wie am Fließband veröffentlicht. Und Liane Riefers, die Tote, die anscheinend noch nie eine komplette Geschichte zustande gebracht hat, anscheinend aber unter psychischen Problemen, dem sogenannten "Rapunzelsyndrom" litt. Jan Seidel, der selbst in seinem Leben vielleicht zwei oder drei Bücher gelesen hat, fällt es ausgesprochen schwer, sich in die Gedankenwelt dieser Leute hinein zu versetzen. Aber es scheint klar, dass es jemand aus diesem Umfeld gewesen sein muss. Aber was war das Motiv? Und wie passt der bekannte Autor Schreck da ins Bild?

Im Nachhinein frage ich mich, ob das nun wirklich ein Krimi ist oder doch eher eine Art Abrechnung der Autorin mit der Welt der arroganten Bestsellerautoren, Möchtegern-Autoren, Agenten und dem Buchgeschäft allgemein. Auf jeden Fall ist das Ganze oft ironisch geschrieben und man erhält einen interessanten Einblick in die Buchindustrie und das Schriftstellerleben.
"Rapunzelgrab" ist mittlerweile der dritte aus der Reihe der Regionalkrimis, die in und um Königswinter spielen. Kommissar Jan Seidel ist wieder die Hauptperson und er ermittelt zusammen mit seiner Kollegin Elena in dem Mordfall an Liane Riefers. Schade fand ich, dass seine Großmutter Edith, ein absoluter Krimifan, dieses Mal etwas zu kurz kam. In den vorherigen Bänden hat sie ihrem Enkel wertvolle Tipps gegeben.
Dafür war mir der Teil mit dem dichtenden Rechtsmediziner doch zu viel des Guten, zumindest für einen Regionalkrimi.
Überhaupt fand ich diesen Teil insgesamt in Bezug auf den Krimianteil schwächer als die beiden Vorgänger und mir fehlte zeitweise die richtige Spannung. Und das Ende lässt meiner Meinung nach einige Fragen offen und kommt dann recht plötzlich.
Andererseits habe ich mich zwischendurch auch immer wieder gut unterhalten, denn für mich als Bücherwurm ist so ein Einblick in diese Branche und den Kampf auf dem Büchermarkt natürlich interessant.
Und auch in Bezug auf das Rapunzelsyndrom habe ich etwas gelernt, denn dieser Krankheit kannte ich bisher noch gar nicht.

Fazit: Wer sich darauf einlässt, dass in diesem Regionalkrimi der Schwerpunkt nicht wie eigentlich erwartet auf Thrill & Crime liegt, der findet sicher auch Gefallen an dieser Geschichte. Ich hatte allerdings nach "Nibelungenmord" und "Loreley singt nicht mehr" etwas anderes erwartet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tempe Brennan auf Hawaii

Blut vergisst nicht
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In Quebec in Kanada wird in einem Teich die Leiche von John James Lowery gefunden. Merkwürdig nur, dass der Mann bereits vor 40 Jahren tot aus Vietnam zurück kam und als Kriegsheld in North Carolina beerdigt ...

In Quebec in Kanada wird in einem Teich die Leiche von John James Lowery gefunden. Merkwürdig nur, dass der Mann bereits vor 40 Jahren tot aus Vietnam zurück kam und als Kriegsheld in North Carolina beerdigt wurde. Um Gewissheit über die Identität zu haben, lässt sein Vater die Leiche exhumieren und die forensische Anthropologin Dr. Temperence Brennan wird mit der genaueren Untersuchung beauftragt. Dazu reist sie in Begleitung ihrer Tochter, die gerade einen persönlichen Verlust erlitten hat, nach Hawaii in das staatliche Institut zu Auffindung vermisster Soldaten, kurz JPAC. Dort macht Tempe eine überraschende Entdeckung, die Polizist Andrew Ryan wieder an den Anfang seiner Ermittlungen führen.
Als eine lokale Gerichtsmedizinerin Tempe bei der Identifizierung von zwei Haiopfern um Hilfe bittet, gerät diese zwischen die Fronten rivalisierender Drogenbanden und damit selbst in Gefahr. Aber wie passt der Tote aus Vietnam da hinein?

So weit, so gut. Klingt erst mal spannend...aber leider hat mich die Geschichte nicht so richtig gefesselt. Viele Tote, viele Namen und jede Menge Abkürzungen. Wie nennt es sogar Ryan im Buch? Buchstabensuppe? Das trifft es jedenfalls sehr gut. JPAC habe ich ja noch behalten, aber das war es dann auch so ziemlich. Die Autorin bemüht sich zwar, die ganzen Institute, deren Aufgaben und auch Verbindungen untereinander dem Leser hinreichend zu erklären, aber hier wäre weniger wirklich mehr gewesen. Ich habe mich selbst dabei ertappt, wie ich Abschnitte nur noch überflogen habe.
Natürlich ist die Aufgabe des JPAC sehr wichtig und richtig, denn nichts ist schlimmer als die Ungewissheit, wenn Familienmitglieder nicht mehr aus dem Krieg heimkehren. Aber "Blut vergisst nicht" wirkt fast so, als hätte die Autorin eine Story konstruiert, um diesem Institut eine Art Denkmal zu setzen.
Lichtblicke dagegen waren wie immer die Szenen zwischen Ryan und Tempe. Oder auch die "Unterhaltungen" zwischen Tempe und ihrem Kater Bird am Anfang. ;)

Übrigens ist mir aufgefallen, dass auf dem Cover nicht "Thriller" steht, sondern "Roman". Passt dieses Mal auch besser.

Ich möchte keinesfalls vom Lesen dieses Buches abraten, gerade weil ich bisher immer ein Fan der Reihe war und bis zu diesem 13. Band alle Teile gelesen habe. Ich mag Kathy Reichs' Schreibstil, ich mag Tempe und ich mag Ryan. Und ich werde auch weiterlesen. Aber ich hätte sicher nichts verpasst, wenn ich "Blut vergisst nicht" ausgelassen hätte.