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Veröffentlicht am 21.06.2017

Ein spannender Thriller mit tollem Fachwissen

Die Bestimmung des Bösen
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Inhalt
Alexis Hall ist Kommissarin mit einer schwierigen Kindheit. Ihre Eltern wurden umgebracht, seitdem ist sie Waise. Die Vergangenheit scheint sie in ihrem aktuellen Fall einzuholen, denn die Hauptkommissarin ...

Inhalt
Alexis Hall ist Kommissarin mit einer schwierigen Kindheit. Ihre Eltern wurden umgebracht, seitdem ist sie Waise. Die Vergangenheit scheint sie in ihrem aktuellen Fall einzuholen, denn die Hauptkommissarin hat es mit einem Serienmörder zu tun. Und genau dieser wühlt die Vergangenheit von Alexis auf. Die Kriminalbiologin Karen Hellstern unterstützt Alexis bei der Aufklärung des Falles und hilft, wo sie kann.
Kann Alexis den Serienmörder aufhalten, bevor dieser die Vergangenheit ans Licht bringt? Oder ist die Zukunft von Alexis auf dem Spiel? Und was genau ist mit Alexis’ Eltern passiert?


Meinung
Das Thriller-Debüt von Julia Corbin hat mir sehr gut gefallen und keineswegs enttäuscht zurückgelassen. Besonders gut an dem Buch gefiel mir das Spiel zwischen Thrill und Kriminalbiologie, mit diesen Themen kann die Autorin Julia Corbin sehr gut jonglieren!

Ich mag es immer gerne, wenn ein Thriller aus dem allwissenden Erzählstil geschrieben wird. So bekomme ich als Leser einen guten Überblick über die Charaktere und deren Gedanken und Gefühle. Hier hat besonders die Protagonistin Alexis Hall herausgestochen - mit ihrer spannenden und aufwühlenden Vergangenheit ist sie eine überaus interessante Figur. Alexis’ Kollege Oliver und die Kriminalbiologin Karen waren mir auch sehr sympathisch, sie sind nicht nur Kollegen, sondern auch gute Freunde. Die Charaktere wirkten zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt, sondern waren sehr glaubwürdig und ehrlich beschrieben.

Im Thriller gibt es verschiedene Rückblenden. In den kurzen Kapiteln wird immer mal wieder die Vergangenheit angesprochen. Diese sind aufschlussreich und waren passend gewählt. Als Leser habe ich viel über das frühere Leben von Alexis und ihrer Vergangenheit erfahren. Es sind auch verschiedene Fragen aufgekommen: Warum wurden ihre Eltern umgebracht? Was ist damals in London geschehen?

An dem Buch haben mir besonders die Biologie und die Kriminalbiologie gefallen. Die Themen wurden einfach und deutlich beschrieben. Es sind sehr packende Themengebiete gepaart mit einer guten Portion Spannung! Jedoch hat mir der Spannungsbogen nicht allzu gut gefallen. An einigen Stellen war das Buch ein wenig langatmig und ich hatte das Gefühl, auf der Stelle zu treten.
Dennoch ist es ein gelungener Thriller!


Fazit
Ein spannender Thriller mit gut dosiertem Fachwissen! Ich vergebe an „Die Bestimmung des Bösen! vier von fünf Sternen! ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️



Weitere Informationen
Verlag: Diana https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Die-Bestimmung-des-Boesen/Julia-Corbin/Diana/e515322.rhd
Seiten: 416
Erscheinungsdatum: 09. Mai 2017
Preis: 9,99€
Taschenbuch
ISBN: 978-3-453-35934-5
Buchtrailer https://www.youtube.com/embed/dVezFsl-gXg?rel=0

Veröffentlicht am 21.06.2017

"Und jetzt lass uns tanzen"

Und jetzt lass uns tanzen
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Inhalt
Marguerite Delorme ist 78 Jahre alt und hat ihren Mann Henri verloren, jetzt ist sie Witwe. Marcel Guedj ist ebenfalls Witwer, seine Frau Nora ist auch verstorben. Die beiden sind grundverschieden, ...

Inhalt
Marguerite Delorme ist 78 Jahre alt und hat ihren Mann Henri verloren, jetzt ist sie Witwe. Marcel Guedj ist ebenfalls Witwer, seine Frau Nora ist auch verstorben. Die beiden sind grundverschieden, doch das Schicksal führt die beiden zusammen. Marguerite und Marcel sind wie Pech und Schwefel.
Kann es trotzdem eine Zukunft für die beiden geben? Hat die Liebe eine Chance?


Meinung
Karine Lambert hat einen einfachen, unverschnörkelten, fast schon subtilen Schreibstil. Die unterschiedlichen Perspektivwechsel haben mir sehr gut gefallen und waren für die Geschichte sehr gut gewählt. Und hier ist auch schon mein einziger Kritikpunkt: an einigen Stellen war mir der Wechsel zu krass, sodass ich einige Passagen doppelt lesen musste.

Die Protagonisten waren toll! Vor allem Marcel hat mir mit seiner charmanten Art gut gefallen. Marguerite ist da eine ganz andere Protagonistin, befolgt alle Regeln und hat ein steifes Leben geführt. Daher ist ihre Charakterentwicklung echt super gelungen!
Frederic, Marguerite’s Sohn, war mir leider ein Dorn im Auge - super nervig, stocksteif, humorlos und mehr als konservativ - und so hat er auch seine Mutter behandelt.
Marguerite’s Ehemann war meines Empfindens nach ein schrecklicher Mensch - langweilig, konservativ (wie der Vater, so der Sohn), regelkonform. Nora hingegen - Marcel’s Ehefrau - war das blühende Leben! Sie war aufregend, schrill, ausgefallen.

„Auch Marguerite nimmt ihr Glas, sie ist verschüchtert. Hitze steigt ihr in die Wangen, und sie erwidert ganz sanft: »Auf das Leben und seine schönen Überraschungen.«“
Zitat S. 117

Die Thematik wurde sehr schön geschildert. Auch wenn es ein ernstes Thema ist, so wurde die Geschichte von Marguerite und Marcel von gut nuancierten Humor begleitet und aufgelockert.

Hach, und dieses Ende… Ich habe das Buch mit einem weinenden und einem lachenden Auge geschlossen.


Fazit
Eine sehr einfühlsame Geschichte über zwei Menschen, die spät im Leben ihre zweite Liebe finden. „Und jetzt lass uns tanzen“ bekommt vier von fünf Sternen! ⭐️⭐️⭐️⭐️



Weitere Informationen
Verlag: Diana https://www.randomhouse.de/Buch/Und-jetzt-lass-uns-tanzen/Karine-Lambert/Diana/e513970.rhd
Seiten: 222
Erscheinungsdatum: 06. März 2017
Preis: 17,99€
Gebundene Ausgabe
ISBN: 978-3-453-29191-1

Veröffentlicht am 15.06.2017

„Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands“ von Salvatore Basile

Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands
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Inhalt
Der 30-jährige Michele lebt allein und zurückgezogen in einem kleinen Bahnhofshäuschen. Er sammelt viele verschiedene Dinge, die er im Zug findet und lebt mit diesen Dingen in seinem Haus. Eines ...

Inhalt
Der 30-jährige Michele lebt allein und zurückgezogen in einem kleinen Bahnhofshäuschen. Er sammelt viele verschiedene Dinge, die er im Zug findet und lebt mit diesen Dingen in seinem Haus. Eines Tages findet er eine Puppe, die er mitnimmt, doch rechnet er nicht damit, dass die Besitzerin der Puppe abends an seiner Tür klopft - so kreuzen sich die Wege von Michele und Elena.
Ein paar Tage später findet Michele einen Gegenstand, den er verloren geglaubt hatte. Zusammen mit Elena’s Hilfe macht sich Michele auf die Reise, um herauszufinden, woher der verloren geglaubte Gegenstand herkommt.
Findet Michele am Ende das, was er sich erhofft hat? Oder wird er bitter enttäuscht? Kann Michele aus seiner Einsamkeit fliehen? Schafft er es, ein neues Leben anzufangen?


Meinung
Salvatore Basile hat einen wunderschönen, zauberhaften, poetischen, einfühlsamen Schreibstil. Die Art, wie er Begebenheiten und Situationen und Gefühle beschreibt, ist eine ganz besondere. Ich habe mich in seinem Debütroman schnell verloren und konnte mich nur schwer losreißen.

„Michele packte von Neuem die Angst, er könne etwas Falsches sagen, und die Zerrissenheit in seinem Inneren klaffte weiter auf, ließ Resignation über Hoffnung siegen…“ (Zitat S. 172)

Unser Protagonist Michele wurde als kleiner Junge von seiner Mutter verlassen. Das ist Grund genug für Michele, ein Leben in völliger Einsamkeit zu leben und sich niemandem mehr anzuvertrauen. Daher fällt es ihm auch sehr schwer, Vertrauen zu den verschiedenen Leuten zu fassen, die ihm auf seiner Reise begleiten. Durch den einfühlsamen Stil vom Autor konnte ich jede noch so kleine Gefühlsregung von Michele und auch von Elena nachvollziehen, in Michele’s Einsamkeit konnte ich mich gut hineinversetzen.
Michele war mir von Anfang an sehr sympathisch, durch seine ruhige und zurückgezogene Art ist er mir schnell ans Herz gewachsen. Elena ist das komplette Gegenteil von Michele - sie ist laut, kann nicht aufhören zu reden und kann sich mit jedem Menschen anfreunden. Die Nebencharaktere sind fantastisch gewählt - es sind liebevolle Menschen, die Michele gute Ratschläge geben und ihm durch manche Geschichten auch die Augen öffnen. Allerdings gibt es nicht nur gute Menschen da draußen, diese Tatsache lernt auch Michele.

Jedoch ist mir gegen Ende hin alles ein bisschen zu viel geworden - es wirkte leider viel zu konstruiert. Das hat die Glaubwürdigkeit der ansonsten schönen, ruhigen und einfühlsamen Geschichte leider etwas runtergezogen.


Fazit
Eine wunderschöne, leichte Lektüre mit einer kleinen Schwäche gegen Ende. Der Debütroman von Salvatore Basile bekommt vier von fünf Sterne von mir!



Weitere Informationen
Verlag: blanvalet
Seiten: 352
Erscheinungsdatum: 13. März 2017
Preis: 19,99€
Gebundene Ausgabe
ISBN: 978-3-7645-0600-1
Buchtrailer: https://www.youtube.com/embed/ZLfBtWaFStg?rel=0

Veröffentlicht am 22.02.2017

„Der unerbittliche Gegner“ von Roman Voosen & Kerstin Signe Danielsson

Der unerbittliche Gegner
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Diesen Schweden-Krimi habe ich bei lovelybooks.de vom KiWi-Verlag gewonnen - an dieser Stelle vielen lieben Dank für das Buch! :) Ich hatte wirklich spannende Lesestunden.


Inhalt
„Ein Fall für Ingrid ...

Diesen Schweden-Krimi habe ich bei lovelybooks.de vom KiWi-Verlag gewonnen - an dieser Stelle vielen lieben Dank für das Buch! :) Ich hatte wirklich spannende Lesestunden.


Inhalt
„Ein Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss“ - diese beiden Frauen sind unterschiedlicher, wie sie nicht sein könnten. Und trotzdem arbeiten sie im Team zusammen, als in einem zugefrorenen See in Småland eine verstümmelte Frauenleiche gefunden wird. Das Team nimmt die Ermittlungen auf. Einige Tage später wird erneut eine Leiche gefunden. Der gefundene Mann wurde auf brutalste Weise ermordet.
Sind Ingrid Nyström und Stina Forss einem Serienmörder auf der Spur? Wird das Ermittlerteam den Mörder schnappen können, noch bevor er weitere Menschen umbringt? Und wissen die beiden Kommissarinnen, dass sie auf ein komplexes Geflecht aus Hass und Mord auf der Spur sind?


Meinung
Der Schreibstil des Autoren-Duos hat mir unglaublich gut gefallen. Sie haben die winterliche, düstere, aber auch wunderschöne Atmosphäre Schwedens sehr gut in Worte gepackt. Die Sprache ist leicht zu verstehen und flüssig geschrieben, sodass ich als Leser keine Schwierigkeiten hatte, dem Buch und auch den Ermittlungen zu folgen. Die Spannung des Krimis und der Tiefgang der komplexen Geschichte kommen nicht zu kurz.

„Der unerbittliche Gegner“ ist ein Krimi, der viel Wert legt auf die Ermittlungen und Ermittlungsvorgehen. Hier stehen tatsächlich die Morde und die Polizeiarbeit im Vordergrund. Diese Tatsache hat mir sehr gut gefallen, denn aus anderen Thrillern kenne ich bislang nur den Schwerpunkt, der auf den Täter gelegt wird.
Was ich sehr gut fand, war, dass das Buch in unterschiedliche Kapitel gegliedert war und diese Kapitel dann nochmal gegliedert waren. Das erste Kapitel war zum Beispiel „Montag“, dies wurde dann in mehrere kleine Kapitel gegliedert. Zwischen diesen Abschnitten bekommt der Leser noch einen weiteren Handlungsstrang: Es geht um die Vergangenheit eines Jungen, der aus Afrika stammt und von dort fliehen möchte. Anfangs wusste ich noch nicht, was das Autoren-Duo damit bezwecken möchte, aber am Ende fügt sich alles zusammen und es bleibt keine Frage offen.

Wichtig zu erwähnen ist, dass der Krimi den Zeitgeist der sogenannten Flüchtlingskrise trifft. Die Thematik ist immer noch aktuell und ich finde es sehr interessant, wie es Voosen und Danielsson geschafft haben, dies in einen Krimi zu packen.

Da dies bereits der fünfte Fall der beiden Ermittlerinnen ist, kann ich abschließend nur noch sagen: Die ersten vier Bände stehen bereits auf meiner Wunschliste!


Fazit
Ein gelungener und spannender Schweden-Krimi. Tolle, leicht verständliche Sprache gepaart mit einer gelungenen Ermittlungsgeschichte. Ich gebe „Der unerbittliche Gegner“ vier von fünf Sternen.



Weitere Informationen
Vorgänger:
1) Später Frost
2)Rotwild
3)Aus eisiger Tiefe
4)In stürmischer Nacht
Verlag: KiWi (www.kiwi-verlag.de)
Seiten: 432
Erscheinungsdatum: 10. November 2016
Preis: 9,99€
Taschenbuch
ISBN: 978-3-462-04938-1

Veröffentlicht am 22.02.2017

„Raum“ von Emma Donoghue

Raum
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Inhalt
Für den fünfjährigen Jack ist Raum die ganze Welt. Dort findet das ganze Leben von ihm und seiner Ma statt - sie spielen dort, sie essen und schlafen in Raum. Im Fernsehen hat Jack wahre Freunde ...

Inhalt
Für den fünfjährigen Jack ist Raum die ganze Welt. Dort findet das ganze Leben von ihm und seiner Ma statt - sie spielen dort, sie essen und schlafen in Raum. Im Fernsehen hat Jack wahre Freunde gefunden, seine geliebten Cartoon-Figuren. Doch Jack denkt, dass die Dinge hinter dem Fernsehen nicht echt sind. Für ihn sind nur er, seine Ma und die Sachen in Raum echt.
Eines Tages erklärt Jack's Ma ihm, dass sie aus Raum fliehen müssen, denn außerhalb von Raum findet das wahre Leben statt...
Wie wird der Fünfjährige diese Tatsache verkraften?

Meinung
Dieser Roman ist aus der Sicht eines Fünfjährigen geschrieben. Da Jack nun mal erst fünf ist, trifft der Leser auf viele Grammatikfehler und auf diffuse Gedankengänge. Dies macht das Buch und die Geschichte sehr authentisch. Zu Anfang war die Sprache sehr gewöhnungsbedürftig, jedoch habe ich mich schnell daran gewöhnt. Emma Donoghue hat in diesem Punkt erstklassige Arbeit geleistet, wie ich finde.

Der Roman ist eine Anlehnung an den Fall Josef Fritzl, wie ich auf Wikipedia nachgelesen habe. Für alle, die dieser Fall bzw. Name unbekannt sind: Josef Fritzl hat seine eigene Tochter jahrelang in einer Kellerwohnung gefangen gehalten, sie vergewaltigt und sogar Kinder mit ihr bekommen. Jetzt könnt ihr euch vielleicht denken, in welche Richtung dieses Buch geht.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es positiv oder negativ auszulegen ist, aber ich bin mit sehr viel Distanz an dieses Buch rangegangen. Emotionale Distanz. Sonst hätte ich das Buch wohl sehr schnell abgebrochen, denn die Thematik ist definitiv keine leichte Kost und nichts für schwache Nerven oder sanfte Gemüter.

Emma Donoghue hat eine sehr beklemmende Atmosphäre geschaffen. Für mich war es schwierig, die Geschichte aus der Sicht eines Fünfjährigen zu lesen. Der junge Jack muss alles neu lernen in einer Welt, die ihm fünf Jahre lang unbekannt war, eine Welt, die ihm sonst nur aus dem Fernsehen bekannt war. Alles, was Jack im Fernsehen sah, war nicht echt für ihn, für ihn war nur Raum und alles in Raum echt.

Hervorheben möchte ich, dass die Autorin die Liebe auf jeder Seite spürbar beschrieben hat. Die unendliche Liebe von Mutter zu Sohn. Diese Tatsache hat mich das Buch "durchstehen" lassen. Trotz der widrigen Umstände war es wunderschön, die Liebe zu spüren.


Fazit
Eine sehr erschreckende, aber auch authentische Erzählung über ein Leben während und nach einer langen Gefangenschaft. Leider konnte ich mich nicht 100%ig auf das Buch einlassen, daher bekommt „Raum“ von mir vier von fünf Sternen.


Weitere Informationen
Originaltitel: Room
Verlag: Piper (https://www.piper.de/)
Seiten: 416
Erscheinungsdatum: 12. November 2012
Preis: 9,99€
Taschenbuch
ISBN: 978-3-492-30129-9