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Veröffentlicht am 01.02.2019

Vier spektakuläre, anrührende, grausame Fälle

Mörderinnen
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Meine Meinung
Das Buch "Mörderinnen" hat mich aufgrund des Klappentextes, des Titels und des Covers (welches ich
als absolut passend empfinde - "Eyecatcher!") sofort angesprochen.
Ich bin großer Schirach ...

Meine Meinung
Das Buch "Mörderinnen" hat mich aufgrund des Klappentextes, des Titels und des Covers (welches ich
als absolut passend empfinde - "Eyecatcher!") sofort angesprochen.
Ich bin großer Schirach Fan und mag die Berichterstattung realer Fälle.
Nun konnte mich auch Veikko Bartel konnte mich absolut mit seinem Werk überzeugen.

Sein Buch beginnt mit einem Vorwort und ist gegeliedert in vier Fälle.
"Elvria P. - Die Kindsmörderin", "Hertha F. - Die Gattenmörderin", "Gina S. - Die Sadistin" und "Natascha G. - Die Giftmörderin".

Die Fälle, die er beschreibt sind schockierend, berührend und vor allem sehr aufwühlend.
Selbst nachdem man das Geschriebene gelesen hat, dauerte es bei mir, dies zu verarbeiten.
Mit dem Hintergrund, dass dies wirklich tatsächliche Taten / Handlungen waren,
macht es dies für mich natürlich noch viel schlimmer, als zu wissen, dass es sich um fiktive Story handelt.

Bartel schafft es, mit vier seiner realen Fällen und seinem nüchternen Schreibstil,
vieles auf den Punkt zu bringen.

"Problematisiert man als Verteidiger in einem Strafverfahren die Lebensgeschichte eines Mandanten, seine Kindheit, seine Jugend, sein Elternhaus, die Wertvorstellungen, die ihm dort vermittelt wuden, so kann man in den Gesichtern vieler Richter wie in einem Buch lesen: >> Nicht schon wieder eine schwere Kindheit!<< (ZITAT)

Veikko Bartel stellt ganz klar die Frage, wodurch seine Mandanten zu den Menschen, die ihm zuemeist in kahlen, schmucklosen, vergitterten Räumen gegenübersaßen wurden. Als Verteidiger muss er quasi am Startpunkt ansetzen und darf nicht jemanden aufgrund seiner Tat veruteilen.
Er stellt die Frage in den Raum, warum Menschen überhaupt töten. Was lässt sie diese letzte, vielleicht sogar genetisch programmierte Grenze überschreiten, einem anderen Menschen das Leben zu nehmen.

"Psychopathen, Kinderschänder, Ausländerhasser, Mörder und Vergewaltiger - sie alle werden nicht als das geboren, zu dem sie wurden. Sie wurden durch das Futter, welches man ihnen gab, zu dem gemacht, und machten sich auch selbts zu dem, was wir mit unseren Moral- und Wertvorstellungen zutiefst verachten." (ZITAT)

Ein wirklich tolles Buch, aber nichts für schwache Nerven!

Veröffentlicht am 19.12.2018

Bodyguard in Love

Mit allem, was ich habe
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Inhalt:
Roter Teppich, Champagner und wilde Partys! Jeder hält Camille
Logan für ein verwöhntes It-Girl, das von Daddys Vermögen lebt.
Dabei wünscht sich Camille nichts mehr, als aus dem goldenen Käfig ...

Inhalt:
Roter Teppich, Champagner und wilde Partys! Jeder hält Camille
Logan für ein verwöhntes It-Girl, das von Daddys Vermögen lebt.
Dabei wünscht sich Camille nichts mehr, als aus dem goldenen Käfig auszubrechen. Umso entsetzter ist sie, dass ihr Vater einen Bodyguard für sie engagiert hat, der Tag und Nacht nicht von ihrer Seite weicht. Beim ersten Blick in die dunklen Augen ihres neuen Beschützers Jake Sharp ist ihr klar: Eigentlich braucht sie Schutz vor ihrer Begierde nach diesem Mann.

Meine Meinung:
Ein sehr gelungenes Buch, welches durchaus mit einem sehr guten Schreibstil punkten konnte.

Das Cover ist wunderschön und lädt zum Träumen ein. Im Buch weiß man dann auch genau, welche Szene das Cover zeigt.

Die Geschichte ist interessant, spannend und definitiv erotisch.

Es ist wirklich faszinierend zu sehen, dass Jake, der wirklich versucht seinen Job, Camille zu beschützen, ernst und professionell zu nehmen, scheitert....

"Meine Bemühungen, Camille abzuschrecken, sind kläglich. Denn ich will nicht, dass sie geht." (ZITAT

....und dass es Camille nicht viel anders geht

"Ich wende mich ab, weil ich Angst habe, in lüsternen Flammen aufzugehen, wenn ich diesen Mann lange anschaue." (ZITAT)

Absolute Leseempfehlung meinerseits.

Was mit nicht so gut gefallen hat, ist, dass die Story manchmal etwas überspitzt geschildert wurde und etwa im letzten Drittel Jakes Kosename für Camille mich wirklich genervt hat, denn niemand würde diesen permanent bei beinahe jedem Satz erwähnen - aber das ist sicherlich Geschmacksache und manchen wird dies nicht so sehr ins Auge fallen.

Der Schluss hat mich zu Tränen gerührt. Ein wunderbarer Abschluss.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Gewichtlosigkeitseffekt

Erhebung
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Meine Meinung + Inhalt
Eine Story, bei welcher der Ausspruch "Klein aber OHO" ganz gut passen könnte. Ich bin nicht der größte Stephen King Fan, muss jedoch zugeben, dass einige seiner Werke mich mehr ...

Meine Meinung + Inhalt
Eine Story, bei welcher der Ausspruch "Klein aber OHO" ganz gut passen könnte. Ich bin nicht der größte Stephen King Fan, muss jedoch zugeben, dass einige seiner Werke mich mehr als nur überzeugen konnten.

Der Protagonist ist mir von Beginn an sympathisch und man möchte sogar als Leser in eine helfende Rolle schlüpfen. Die anderen Darsteller sind ebenfalls sehr authentisch geschildert und wachsen im Laufe des Buches über sich hinaus.

Ja, aber vielleicht stimmte das gar nicht. Gewicht konnte man zwar spüren – wenn man zu viel davon mit sich herumschleppte,
machte es einen schlurfig –, doch war es im Grunde nicht nur ein menschliches Konstrukt, genau wie die Zeit? Stellten die Zeiger an einer Uhr und die Zahlen auf einer Badezimmerwaage nicht nur den Versuch dar, unsichtbare Kräfte zu messen, die sichtbare Wirkungen hatten? Die dürftige Bemühung, eine größere Wirklichkeit zu erfassen, die darüber hinausging, was ein gewöhnlicher Mensch sich als Wirklichkeit vorstellte?" (ZITAT)

Der Schreibstil von Stephen King ist bekanntermaßen treffend, flüssig und lebendig.

Scott nimmt rasend schnell ab. Sein korpulentes Aussehen ändert sich trotzdem nicht. Und noch unheimlicher: Wenn er auf die Waage steigt, zeigt sie jeweils das gleiche Gewicht an, egal wie viel er momentan trägt, ob Kleidung oder gar Hanteln. Scott hat Angst, dass man ihn zum medizinischen Versuchskaninchen macht. Aber er muss es jemand erzählen. Zu Dr. Ellis hat er Vertrauen, aber auch der weiß keinen Rat.

»Falls es im selben Tempo weitergeht, wiegst du dann nur noch etwa fünfundsiebzig Kilo.«
»Aber aussehen werde ich weiterhin wie ein Kleiderschrank«, sagte Scott und lachte. »Nicht schlecht, oder?«
»Wenn man bedenkt, was gerade mit dir passiert, hörst du dich erstaunlich vergnügt an.«
»So fühle ich mich auch. Das ist vielleicht verrückt, aber es ist so. Manchmal denke ich, das ist das beste Abnehmprogramm der Welt.«
»Mag sein«, sagte Ellis. »Aber wie wird es enden?« (ZITAT)

In seiner netten Wohngegend in der Kleinstadt Castle Rock gerät Scott in einen eskalierenden Kleinkrieg. Der Hund der neuen Nachbarn – zwei Lesben – verrichtet sein Geschäft ständig bei ihm im Vorgarten. Die eine Frau ist eigentlich recht freundlich, die andere aber eiskalt. Die beiden haben gerade ein Restaurant eröffnet, von dem sie sich viel erhoffen. Die Einwohner von Castle Rock wollen aber nichts mit Homopaaren zu tun haben, da ist großer Ärger vorprogrammiert. Als Scott endlich kapiert, was Vorurteile in einer Gemeinschaft anrichten, überwindet er den eigenen Groll und tut sich mit den beiden zusammen. Merkwürdige Allianzen, der jährliche Stadtlauf und Scotts mysteriöses Leiden fördern bei sich und anderen eine Menschlichkeit zutage, die zuvor unter einer herzlosen Bequemlichkeit vergraben lag.

"Die Vergangenheit ist Geschichte, die Zukunft ein Geheimnis." (ZITAT)

Viele Vorurteile schwirren in dem Buch herum und werden "behandelt".
Das dünne Science-Fiction-Büchlein lädt eindeutig zum Nachdenken ein und berührt! Absolute Leseempfehlung meinerseits!

Veröffentlicht am 03.06.2024

Gleichgewicht der Stimmen

Heult leise, Habibis
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Meine Meinung und Inhalt

"Was bewegt uns? Was sehen wir? Was sehen wir nicht? Wem und welchen Dingen schenken wir Beachtung? Wann regt sich etwas in uns, sodass wir uns trauen, einen Schritt nach ...

Meine Meinung und Inhalt

"Was bewegt uns? Was sehen wir? Was sehen wir nicht? Wem und welchen Dingen schenken wir Beachtung? Wann regt sich etwas in uns, sodass wir uns trauen, einen Schritt nach vorne zu treten und unsere Stimme zu erheben, um etwas zu kommentieren oder gegen oder für etwas zu protestieren? .... Wer sind wir im Miteinander, und welche Rolle nehmen wir mit unserem Kommunikationsverhalten ein?" (ZITAT/Vorwort)

Das Buch von Sineb El Masrer stellt einen Aufruf / Weckruf an die heutige Gesellschaft dar. Ihr Schreibsitl ist engagiert, direkt und modern.

Die Autorin stellt das Problem dar, Lösungsansätze bleiben etwas offen, was den Leser zum Nachdenken sicherlich anregen soll.

Mir hat das Buch recht gut gefallen.


Die größte diverse Minderheit sind die vernünftigen Stillen. Es ist an der Zeit, sie in unserer Gesellschaft mitzudenken und zu berücksichtigen. Dieses Buch richtet sich gegen alle ignoranten Dauerempörten, die getrieben von ihren Komplexen ihre eigene Perspektive als Nabel der Welt verstehen und nicht einsehen wollen, dass sie vernunftbegabte Stimmen mit ihrem Egoismus mundtot machen und damit unsere Demokratie gefährden.


"Der Motor von Gleichgültigkeit und Ignoranz - denn nichts anderes ist die aktive Vermeidung jedes Versuchs,
»den einen leisen Ton zu hören, auf den alles ankommt« -sind unreflektierte Komplexe, die eine Ich-Bezogenheit im Fokus haben und von Kränkungen getrieben werden. Dabei haben wir alle Komplexe. Komplexe kennen keine ethnische Herkunft, keine Religion, kein Geschlecht oder Alter. Wir alle haben Themen, die uns verunsichern oder (wie es neuerdings auch heißt) triggern und gelegentlich auch re-traumatisieren, die tief ins uns arbeiten." (ZITAT)


Während die Lauten also einfach mal leiser werden müssen, müssen die vernünftige Stillen lauter werden. Es braucht dringend ein neues Gleichgewicht der Stimmen, wenn wir unsere Gesellschaft nicht in den Abgrund führen wollen.


In einem Interview sagt die Autorin auf die Frage

Welche Brücken braucht unsere Gesellschaft jetzt am dringendsten, um die Spaltung
zu überwinden? Und woraus sind diese Brücken gemacht?

folgendes:


Die Brücken werden wir selbst bauen müssen. Denn es werden über Nacht keine Heinzelmännchen kommen, um mal im Kölner Raum zu bleiben, und das für uns erledigen. Um Brücken zu bauen, brauchen wir Teamgeist, Ausdauer und Geduld. Verschiedene
Fertigkeiten und Wissen. Das bedeutet wir müssen zusammenarbeiten. Und daher brauchen wir Kompromisse, damit wir uns alle gemeinsam Lebens- und Diskursräume ermöglichen, die unsere Demokratie stärken und nicht zerstören.


1981 erblickte in Hannover Sineb El Masrar das Licht der Welt. Seither zählt Deutschland eine weitere Deutsch-Marokkanerin. Nach einer kaufmännischen und pädagogischen Ausbildung arbeitete sie unter anderem in Grundschulen, in der Marktforschung und als freie Autorin. 2006 gründete sie das erste und einzige multikulturelle Frauenmagazin Gazelle. 2010 erschien im Eichborn Verlag ihr Sachbuch „Muslim Girls – Wer wir sind, wie wir leben“. Sie lebt in Berlin. Mehr unter:www.sinebelmasrar.de

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Veröffentlicht am 02.04.2024

unbekannte Mückenart

Der Stich
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Meine Meinung und Inhalt

Nachdem mich "Der Riss" so fesseln konnte, wollte ich unbedingt "Der Stich" lesen.

Thilo Winter ist ein deutscher Schriftsteller und Wissenschaftsjournalist. In seinen Reportagen ...

Meine Meinung und Inhalt

Nachdem mich "Der Riss" so fesseln konnte, wollte ich unbedingt "Der Stich" lesen.

Thilo Winter ist ein deutscher Schriftsteller und Wissenschaftsjournalist. In seinen Reportagen berichtet er über Unterwasserforschung mit Tauchrobotern, archäologische Funde in abtauenden Gletschern, den Klimawandel als Ursache für den Untergang früher Kulturen und die Zukunft der Polargebiete.

Die Beschreibung der Schauplätze ist Winter mehr als als gelungen, ebenso die detaillierte Erklärung zu den genveränderten Moskitos.

Im Verlauf der Geschichte treffen die beiden Protagonisten Quinto und Inéz aufeinander und versuchen gemeinsam das Verbreiten der Krankheit und der noch unbekannten Mücken aufzuhalten. Das Zusammenspiel der beiden hat mir gut gefallen. Die Auflösung hat mich etwas überrascht und verwundert zurück gelassen, ansonsten hat mich der Thriller wirklich gut unterhalten können.


Wer Lust auf einen spannenden und aktionreichen Thriller zu wissenschaftlichen Themen hat, wird hier insgesamt sehr gut bedient und unterhalten.


Inhalt:

Quito Mantezza kann es nicht fassen, als ihm das Stipendium am College in Key West, Florida, fristlos gestrichen wird. Jemand scheint verhindern zu wollen, dass sich der Biologiestudent gegen Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Moskitos einsetzt. Er klagt gegen die Kündigung und muss miterleben, wie sein Anwalt im Gerichtssaal tot zusammenbricht. Als Augenblicke später auch die Richterin ohnmächtig wird, bricht Panik im Justizgebäude aus. Während die Behörden noch rätseln, was die Ursache für die Todesfälle ist, gelingt es Quito herauszufinden, was wirklich hinter der rätselhaften Seuche steckt: der Stich einer bislang....



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