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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2023

Nina Blazon verzaubert wieder

Ich träumte von einer Bestie
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In jüngeren Jahren habe ich viel von Nina Blazon gelesen und mochte ihren ganz speziellen Stil immer sehr. "Ich träumte von einer Bestie" ist ihr aktuellstes Werk, das sich mit dem Mythos der Bestie des ...

In jüngeren Jahren habe ich viel von Nina Blazon gelesen und mochte ihren ganz speziellen Stil immer sehr. "Ich träumte von einer Bestie" ist ihr aktuellstes Werk, das sich mit dem Mythos der Bestie des Gevaudan beschäftigt.

Dabei glänzt die Geschichte mit einem modernen Aufhänger und einer taffen, etwas spröden Protagonistin, die mich sofort fasziniert hat. Durch einen unerwarteten Erbfall beginnt sie, sich mit ihrer Familiengeschichte auseinanderzusetzen - und dabei mit ihren inneren Dämonen.

Nina Blazon schafft es spielerisch, durch Fleurs Erkundungen und Schlaglichter auf ihre eigene Vergangenheit, die Spannung hoch zu halten. Ihre Ermittlungen führen sie ins Gevaudan und zu neuen Bekanntschaften. Auch diese (Neben-)Charaktere sind interessant gestaltet.

Nach und nach fügt sich alles zu einem Gesamtbild und einer wirklich gelungenen Auflösung, die mir wahnsinnig gut gefallen hat. Fleur zeigt eine authentische Entwicklung und wächst an der ihr gestellten Aufgabe.

Ein tolles Buch voller Mystik, gemixt mit Moderne. Nina Blazon kann es einfach!

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Die Geschichte von Sperling

Ich, Sperling
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Ich lese sehr gerne fiktive Aufbereitungen antiker Erzählungen, sei es in Form von Retellings der Sagenwelt oder Romane mit antikem Setting, wie zuletzt etwa Die Wölfe von Pompeji. Ich, Sperling enführt ...

Ich lese sehr gerne fiktive Aufbereitungen antiker Erzählungen, sei es in Form von Retellings der Sagenwelt oder Romane mit antikem Setting, wie zuletzt etwa Die Wölfe von Pompeji. Ich, Sperling enführt den Leser ins Römische Reich, in dem das Christentum bereits auf dem Weg zur Staatsreligion war.

James Hynes hat dabei das Setting fantastisch umgesetzt und das alte Rom in der Stadt Carthago Nova vor den Augen des Lesers wiederauferstehen lassen. Dabei begleiten wir einen namenlosen Jungen, der in einem Bordell aufwächst und nach und nach zunächst erste Erfahrungen mit seiner Umwelt macht. Wie er aus Sicht des namenlosen Sklaven das alltägliche Leben wahrnimmt, ist bereits ein großes Lesevergnügen und gipfelt in dem langsamen Erwachsenwerden und der neuen Rolle des Erzählers im Bordell. Dabei wird genau dieser Alltag der Sklaven und der Frauen am untersten Rand der Gesellschaft auf berührende Weise in all seiner Rohheit, Brutalität, aber auch all seiner Zartheit und Nähe dargestellt, etwa in den mütterlichen Szenen oder wenn sich die Frauen gegenseitig beistehen. Einige Szenen sind hier sicherlich harte Kost, in ihrer schonungslosen Echtheit dafür aber umso eindrücklicher erzählt.

Unser Erzähler verliert dabei in all dem Leid und der Grausamkeit, der er erfahren muss, nie seine Unschuld und seine kindliche Sicht auf die Welt. Durch seine Augen zu erfahren, zu was Menschen fähig sind, hat mich sehr beeindruckt. Insbesondere, wenn der Erzähler etwa das Wort direkt an den Leser richtet, um ihm zu versichern, dass die Geschichte kein heroisches Happy End haben wird. Dennoch ist das gefundene Ende sehr passend und rundet diese Geschichte zu etwas ganz besonderem auf dem Buchmarkt ab.

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Famoser Auftakt

WiccaCreed | Zeichen & Omen
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Dieses Buch ist eines der Hype-Bücher diesen Jahres - bei mir handelte es sich um einen absoluten Spontankauf. Bei Instagram ist mir die bezaubernde Gestaltung und dann der spannende Klappentext aufgefallen, ...

Dieses Buch ist eines der Hype-Bücher diesen Jahres - bei mir handelte es sich um einen absoluten Spontankauf. Bei Instagram ist mir die bezaubernde Gestaltung und dann der spannende Klappentext aufgefallen, anschließend war es eine zeitlang gar nicht so einfach, das Buch zu bekommen, da es so beliebt ist.

Ich muss zugeben, dass ich bislang relativ wenig von Marah Woolf gelesen habe, die vielen begeisterten Stimmen ihrer Leser aber natürlich kenne. Und nach WiccaCreed kann ich mich da tatsächlich nur anschließen. Valea ist eine Protagonistin, die mitten im Leben steht und weiß, was sie will. Sie hat auch Fehler, reflektiert sich aber und entwickelt sich weiter. Es hat unheimlich gut getan, eine Protagonistin (und überhaupt Charaktere) zu erleben, die bereits erwachsen sind - das hat mir sehr gut gefallen. Denn auch die übrigen Charaktere sind ausgereift und jeder für sich einzigartig, insbesondere ihre Interaktion konnte mich gut unterhalten.

So liegt der Fokus für mich auch hauptsächlich auf der zwischenmenschlichen Entwicklung, für einen weiten Teil der Handlung gibt es viel Dialog. In vereinzelten Szenen treibt Valea mit ihren Nachforschungen die Handlung voran. Ich war hier beim Lesen unschlüssig, ob ich mir nicht insgesamt etwas mehr Action gewünscht hätte, nach Beenden des Buches muss ich aber sagen, dass es für mich insgesamt sehr rund geschrieben ist. Denn die Handlung kommt gegen Ende noch richtig in Fahrt und hat einiges an Wendungen und Spannung parat. Daneben kommt natürlich auch das Gefühl nicht zu kurz und die Autorin hat mit Nikolai auch richtig tolles Bookboyfriend-Material auf Lager.

Insgesamt hat das Buch eine wahnsinnige Sogwirkung entfaltet und ich musste einfach in einem Rutsch lesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Das hatte ich schon lange nicht mehr und allein hierfür kann ich eine unbeschränkte Leseempfehlung aussprechen. WiccaCreed bietet eine neuartige Fantasywelt mit vielen tollen Charakteren, einer emotionalen Lovestory, vielen Wendungen und einer klasse Protagonistin!

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Alexa Hennig von Lange schreibt über Gegenwart und Vergangenheit

Zwischen den Sommern
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Alexa Hennig von Lange gehört zu meinen liebsten deutschsprachigen Autorinnen, zuletzt konnte mich der Auftakt der Heimkehr-Trilogie, Die karierten Mädchen, nachhaltig begeistern. Nun erscheint mit Zwischen ...

Alexa Hennig von Lange gehört zu meinen liebsten deutschsprachigen Autorinnen, zuletzt konnte mich der Auftakt der Heimkehr-Trilogie, Die karierten Mädchen, nachhaltig begeistern. Nun erscheint mit Zwischen den Sommern endlich die Fortsetzung.

Wie bereits in Die karierten Mädchen bilden kurze Episoden aus der Gegenwart den Aufhänger zu den jeweiligen Rückblenden auf Klaras Leben. Im Fokus dieses Buches steht der Beginn des Zweiten Weltkrieges und Klaras Zeit im Frauenbildungsheim. Dieses abwechselnde Spiel zwischen Gegenwart und Vergangenheit und das Gegenüberstellen der jungen Klara mit ihrer greisen Version und ihrer Enkelin Isabell und deren Baby bilden den Rahmen der Erzählung. Hierdurch wird verdeutlicht, wie die damalige und heutige Gesellschaft zum einen auseinanderdivergiert, dass sich aber Isabell und Klara mit ihren jeweils kleinen Kindern in derselben Ausgangsposition befinden.

Durch den eindrücklichen Stil hat mich die Geschichte direkt in den ersten Kapiteln in den Bann gezogen und mich emotional auf eine Achterbahnfahrt geschickt. Klaras letzte Szenen als alte Frau und ihr Tod haben mich sehr berührt und mich an meine eigene Oma denken lassen. Auch die Trauer ihrer Familie hat mich sehr ergriffen. Dass Isabell nun die Tonbandkassetten entdeckt und sich die Geschichte ihrer Großmutter aus deren Perspektive anhören kann, war für mich toll umgesetzt - hier hat die Autorin ja einiges aus dem Leben ihrer eigenen Großmutter verarbeitet.

In den Rückblenden in die Zeit ab 1939 zeigt sich Klara als resolute, oft etwas spröde Frau mit viel Verantwortung, die sich den Herausforderungen des aufziehenden Krieges sowohl in ihrer Rolle als Leiterin des Frauenbildungsheimes als auch als Ehefrau stellen muss. Die Realität dieses Krieges und seiner Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung wird hier eindrücklich und in ruhigem Ton geschildert, ohne an Spannung und Tiefgang einzubüßen. Man begleitet Klara gerne durch diese Jahre und fragt sich oft, wie man wohl selbst mit diesen herausfordernden Situationen umgegangen wäre.

Auch Isabell stellt sich beim Hören von Klaras Leben einige Fragen, die wohl viele Nachkriegsgenerationen beschäftigt haben - wie hätte man selbst gehandelt? Wie stellt sich die Rolle der eigenen Familie zur Zeit des Nationalsozialismus dar? Thematisiert wird auch die Sprachlosigkeit und das Verdrängen dieser Generation nach Kriegsende. Auch in meiner eigenen Familiengeschichte fehlt mir ein Stück, über das einfach nicht geredet wurde. Dass Alexa Hennig von Lange ihren eigenen familiären Hintergrund als Inspiration für diesen Roman gewählt hat um dieser Mauer des Schweigens die Tonbänder von Klara entgegenzuhalten, hat mich nachhaltig beeindruckt.

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Matilda und Quinn im Saum

Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war
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Kerstin Giers Bücher begleiten mich bereits einige Jahre und sie gehört definitiv zu meinen liebsten Autorinnen.

Kerstin Gier schafft es immer wieder, einfach wundervolle Welten voller einzigartiger ...

Kerstin Giers Bücher begleiten mich bereits einige Jahre und sie gehört definitiv zu meinen liebsten Autorinnen.

Kerstin Gier schafft es immer wieder, einfach wundervolle Welten voller einzigartiger Charaktere zu erschaffen, die einem sofort ans Herz wachsen. Dabei sind ihre Bücher universell und erfreuen Leser jeglicher Altersstufe. Mit Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann war ihr vor knapp 2 Jahren wieder ein Auftakt gelungen, der sich für mich wie nach Hause kommen angefühlt hat.

Nun knüpft Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war nahtlos an die Handlung des ersten Bandes an und wir dürfen zu Matilda und Quinn und an den Saum zurückkehren. Die beiden sind ein herrlich amüsantes Gespann, das auch für einiges unschuldiges Herzklopfen sorgt und die einem bereits im ersten Teil so schnell ans Herz gewachsen sind. Sie haben sich nun weiterentwickelt und stellen sich nicht nur den neuen Herausforderungen des Saums, sondern auch ihres Gefühlslebens, das durcheinandergewirbelt ist.

Durch Kerstin Giers einzigartigen Stil saugt einen die Geschichte wieder ab der ersten Seite ein und verzaubert einen. Die Idee des Saums konnte mich bereits im Auftakt überzeugen, im zweiten Teil wird dessen Magie nun weiter beleuchtet. Quinn stellt sich den ihm begegnenden Aufgaben und versucht ebenfalls herauszufinden, was es mit ihm und seinem Vater auf sich hat.

Matilda hat sich durch die Handlung ebenfalls weiterentwickelt und geht unerschrocken ihren eigenen Weg. Dabei treffen beide Protagonisten auf alte Feinde, neue Freunde und bislang unbekannte Herausforderungen. Zur Seite gestellt sind ihnen die unterschiedlichsten Wesen aus dem Saum und tolle Sidekicks, die von Giers ganzer schöpferischer Kraft zeugen. Ebenfalls begeisternd sind die vielen kleinen eingestreuten Hinweise auf die übrigen Bücher, die vermuten lassen, dass alle im gleichen Universum spielen - einfach grandios! Trotz des Seitenumfangs habe ich das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen und weiß nicht, wie ich es nun bis zum nächsten Teil aushalten soll. Wieder einmal konnte Kerstin Gier mich komplett abholen und hat mich mit ihrer Geschichte bezaubert.

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