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Books_of_Tigerlily

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Super Auftakt

Iskari - Der Sturm naht
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Was war das ein Kampf diese Rezension zu schreiben! Iskari war eins meiner Most Anticipated Books 2017 und ich hatte entsprechend hohe Erwartungen an das Buch. Diese wurden auch vollkommen erfüllt, wenn ...

Was war das ein Kampf diese Rezension zu schreiben! Iskari war eins meiner Most Anticipated Books 2017 und ich hatte entsprechend hohe Erwartungen an das Buch. Diese wurden auch vollkommen erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen. Dennoch ist Iskari selbst in der Nachbereitung genauso sperrig und kaum greifbar wie auf den ersten Seiten.
Iskari ist ein fantastisches und gleichzeitig schwieriges Buch. Ich fand es beim ersten reinlesen unglaublich schwer zugänglich was vielleicht auch daran gelegen haben könnte, dass ich es im englischen Original gelesen habe. Der ungewöhnliche Aufbau mit wechselnder Erzählperspektive zwischen Protagonistin und ergänzenden Mythen und Erzählungen rund um den Namsara und die Drachen ist erstmal gewöhnungsbedürftig, mit fortschreitender Story aber einfach unglaublich genial! Diese Korrespondenz von Geschichte und Mystik mit Gegenwart war einfach brilliant und begegnet einem so nicht oft in Büchern.

Auch beim anfänglichen Gefühl, dass ich noch keinen Schimmer hatte, wohin die Reise von Asha gehen würde und mir einige ihrer Aktionen überstürzt und sinnlos vorkamen, scheint dies durchaus von der Autorin so angelegt zu sein. Denn genau wie mir als Leser geht es Asha im Buch auch. Sie steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben und auf einmal überschlagen sich die Ereignisse. Auch diese teilweise noch lose wirkenden Fäden werden beim Showdown zusammen geführt.

Asha steht als starker, selbstbewusster und teilweise emotionsloser Charakter dem Sklaven Torwin gegenüber, der trotz seines Schicksals empathisch und gefühlvoll ist. Er bringt mit seiner Art Asha ganz schön aus dem Konzept und man kann richtig beobachten, wie sie sich nach und nach öffnet und über ihren bisherigen Lebensentwurfn nachdenkt.

Die zarte Liebesgeschichte zwischen den beiden sorgte bei mir für viele Gänsehautmomente und viel Mitgefieber! So muss eine Lovestory sein!

Den größten Wandel vermag aber ihr absoluter Endgegner zu verursachen, Kozu, der mächtigste Drache, der sie bereits schwer gezeichnet hatte. Wenn sie ihn zur Strecke bringt, kann sie der ungewollten Hochzeit mit dem grausamen Jarek entgehen.

Kozu erscheint zu Beginn des Buches als das personifizierte Böse, ein Drache, der Unheil über das ganze Land gebracht hatte. Nach und nach wird aufgrund der Visionen und Mythen Licht ins Dunkel gebracht und aufgedeckt, was in der Vergangenheit tatsächlich passiert ist.

Und im Laufe des Buches wandeln sich immer mehr die Zuordnungen von Gut und Böse, von Richtig und Falsch. Insbesondere Jarek wächst hier zu einem wirklich hassenswerten Antagonisten, der seinesgleichen sucht.

Dass die Autorin hier auch viel politische Themen wie Sklaverei, Tier- und Artenschutz sowie nationale Abschottung verarbeitet, fällt nicht unangenehm auf, ja ist quasi das Tüpfelchen auf dem I.

Je weiter sich die Story entwickelte, umso mehr liebte ich sie und nach Ende des Buches kann ich getrost behaupten, dass Iskari wirklich eins der Besten Bücher 2017 gewesen ist.

Für mich ein absoluter Must Read und endlich mal wieder etwas erfrischend neues im Bereich Fantasy.

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Sehr süße Geschichte

Mein Geheimnis bist du
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Eine Liebesgeschichte bei der Juristen involviert sind? Bei solchen Storys bin ich immer Feuer und Flamme!

Der Klappentext klingt nach einem bilderbuchmäßigen Second-Chance-Roman und ich hatte relativ ...

Eine Liebesgeschichte bei der Juristen involviert sind? Bei solchen Storys bin ich immer Feuer und Flamme!

Der Klappentext klingt nach einem bilderbuchmäßigen Second-Chance-Roman und ich hatte relativ hohe Erwartungen an das Buch. Selbst Juristin, finde ich das Setting rund um Anwälte und Co. immer sehr romantisch, klar!

Zu Beginn des Buches fiel es mir jedoch schwer, richtig hinein zu finden. Besonders Victor war mir suspekt. Er wirkte schnoddrig und distanziert und ich konnte nicht wirklich eine Beziehung zu ihm als Charakter aufbauen.

Nicole ist dabei das genaue Gegenteil. Vor dem Scherbenhaufen ihrer Ehe stehend, ist sie zerbrechlich, zart und dabei trotzdem stark und beweist allen, dass das Leben auch nach schweren Schicksalsschlägen weiter gehen kann und muss. Die Autorin hat es bei Nicole geschafft, auch die innere Zerrissenheit gekonnt darzustellen und Nicole auch mal in Situationen kommen zu lassen, in denen sie nicht sofort wusste, wohin mit sich. Ich habe Nicole direkt ins Herz geschlossen und gemeinsam mit ihr gelitten, geweint, gehofft und gelacht.

Im Zusammenspiel mit Nicole wurde dabei auch Victor menschlicher und zugänglicher. Es gab mehr inneren Monolog und seine Beweggründe wurden deutlicher. Je mehr Gefühle er für Nicole entwickelte umso süßer fand ich ihn! Gegen Ende des Buches war er einfach nur ein wirklich heißer Bookboyfriend, der sicherlich nicht nur mich kalt lassen wird! Ich denke, dass Victors Entwicklung genauso von Claire Contreras angelegt ist und den Gegenpol zu Nicole bildet, die dem Leser gegenüber das Herz auf der Zunge trägt.

Ich fand die gemeinsamen Szenen wirklich gelungen und auch ausgewogen. Es gab sie, die dramatischen Szenen, aber auch sehr witzige voller Wortwitz. Die Erotik kommt in diesem Buch natürlich auch nicht zu kurz – die Szenen waren dabei immer äußerst heiß, aber auf eine geschmackvolle Art und Weise. Sehr prickelnd, sodass einem bereits beim Lesen heiß werden kann!

Insgesamt fand ich die Entwicklung zwischen Nicole und Victor neben all der Dramatik, die ihre Geschichte umgibt, von der emotionalen Seite her wirklich klasse! Dadurch, dass die Charaktere reflektieren und sich selbst auch einmal hinterfragen, fand ich die Darstellung der sich entwickelnden Gefühle schöner und realistischer dargestellt wie in manch anderem Buch des Genres. Ich persönlich mag es ja eher, wenn beide so einiges an Widrigkeiten überwinden müssen bevor se zueinander finden, es darf allerdings nicht in den Kitsch abdriften. Dies hat Claire Contreras hier famos geschafft!

Ich habe das Buch sehr genossen, es war eine prickelnde, kurzweilige Lektüre zum Abschalten und Träumen! Nicht nur für Juristenfans zu empfehlen 😉

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Typisch Nina Mackay

Teenie Voodoo Queen
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Ich mochte bereits Ninas ‚Plötzlich Banshee‘ von Piper sehr gerne, ich liebe einfach den humorvollen Stil der Autorin. So waren meine Erwartungen an ihr neues Werk entsprechend hoch.

Teenie Voodoo Queen ...

Ich mochte bereits Ninas ‚Plötzlich Banshee‘ von Piper sehr gerne, ich liebe einfach den humorvollen Stil der Autorin. So waren meine Erwartungen an ihr neues Werk entsprechend hoch.

Teenie Voodoo Queen entführt uns in die magische Welt von New Orleans, der Stadt mit dem wohl exotischstem Flair der USA. Ich bin großer Fan von New Orleans und seiner ganz eigenen Kultur, geprägt von karibischen und afrikanischen Einflüssen, vom Jazz und eben vom Voodoo.

Letzteres finde ich unglaublich faszinierend und lese sehr gerne Bücher zu dieser Thematik, Labyrinth Lost von Zoraida Cordova durfte daher 2016 auf der Buchmesse mit nach Hause.

Voodoo spielt – wie der Titel verrät – im neuen Werk von Nina MacKay eine große Rolle. Protagonistin Dawn ist Schülerin an der Voodoo Abendschule. Allein für diese Idee feiere ich die Autorin! Dawn ist dabei alles andere als eine Musterschülerin, ihr fällt das Zaubern äußerst schwer. Ihre Mitschülerin Hope hingegen scheint zunächst das genaue Gegenteil von Dawn zu sein: beliebt, hübsch, begabt und aufgrund dessen sehr von sich eingenommen. Dawn ist zu Beginn des Buches als Anitheldin angelegt, mit der sich auch sicher viele, besonders junge Leserinnen identifizieren können. Sie ist unsportlich und etwas pummelig, denkt sie hätte eine zu große Nase und ein paar Pickelchen und sie wird von ihren Mitschülern gemobbt.

Ich fand Dawn unglaublich sympathisch! Obwohl sie nicht der populäre Star ihrer High School ist und wie eine graue Maus wirkt, hat sie Charakter und Biss und weiß, dass es im Leben eben nicht nur auf Äußerlichkeiten ankommt. Ich finde, hier hätte die Autorin ihren Ansatz von einer Protagonistin, die nicht in das Perfect Girl-Schema passt, noch etwas ausbauen können. Ohne viel spoilern zu wollen hat es mir nicht so wahnsinnig gut zugesagt, dass Dawn gegen Ende eine kleine Verwandlung vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan durchläuft. Ich finde, gerade hier hat man gemerkt, dass das Buch auch relativ junge Leser ansprechen soll. Eine Message à la „du bist gut so, wie du bist“ hätte mir hier besser gefallen!

Nichtsdestotrotz ist nicht nur Dawn als Protagonistin, sondern auch alle anderen Charaktere sehr witzig und symphatisch. Eine Clique, mit der auch ich gerne das Böse belämpfen würde! Sie ergänzen sich dabei in den charakterlichen Eigenschaften perfekt und sprühen in der Interaktion nur so förmlich vor Wortwitz. Nina MacKay schreibt einfach sehr lustige Bücher, ihren Stil finde ich schon recht einzigartig auf dem deutschen Autorenmarkt im Bereich Jugendfantasy.

Die Story beginnt rasant und lässt einen als Leser kaum verschnaufen, eine Wendung jagt die nächste. Das Buch lässt sich unheimlich gut am Stück in einem Rutsch fertig lesen, einfach ein kurzweiliger Lesespaß!

Die Athmosphäre, die die Autorin hier in Teenie Voodoo Queen heraufbeschwört ist ebenso unheimlich-schwül wie die Sümpfe des Bayou und spritzig-lebenfroh wie Mardi Gras. Genau so sollte ein Worldbuilding, angesiedelt in New Orleans, sein! Ich habe mir hier nicht zuviel versprochen, am liebsten wäre ich direkt in das Buch getaucht und wäre mit durch den Sumpf gewandert.

Gut gefallen hat mir das vermeintliche Love Triangle zwischen Dawn und ihren beiden Verehrern – ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mich da hätte gut entscheiden können. Im Endeffekt bin ich aber sehr mit Dawns Wahl einverstanden, weil sie einfach zum Gesamtkonzept des Buches passt.

Das Buch hat am Ende eine unglaubliche Auflösung! Ich muss sagen, die Autorin hat es geschafft, mich hier zu überraschen, ich konnte diese Wendung nicht vorhersehen. Es machte alles erst Sinn im Zeitpunkt der Auflösung. Respekt, Frau MacKay, das war ein echter Clou!

Für mich ein super Stand Alone, der sowohl für jüngere Leser als auch für junggebliebene geeignet ist. Ich warte bereits sehnsüchtig auf weitere Bücher der Autorin!

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Genialer Auftakt

Grischa 1: Goldene Flammen
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Wieso? Wieso nur habe ich mit dieser Reihe so lange gewartet?

Ich habe nach dem Lesen des ersten Bandes das Gefühl, auf einen Schatz gestoßen zu sein. Mit dieser Meinung scheine ich im Netz wohl nicht ...

Wieso? Wieso nur habe ich mit dieser Reihe so lange gewartet?

Ich habe nach dem Lesen des ersten Bandes das Gefühl, auf einen Schatz gestoßen zu sein. Mit dieser Meinung scheine ich im Netz wohl nicht alleine zu sein, die positive Resonanz ist riesig!

Die Grischa-Reihe von Leigh Bardugo gehört sowohl im englischen Original als auch in der deutschen Übersetzung nicht nur wegen der schwer erhältlichen deutschen Hardcover zu den am meisten gehypten Bücher der letzten Jahre. In der Regel bin ich bei solchen Hypes entweder schwer skeptisch oder von Anfang an mit Enthusiasmus mit dabei – bei Grischa war es lange Zeit so, dass ich nicht recht wusste, ob das Setting etwas für mich ist.

Das Buch spielt in Ravka, einer fiktiven Welt, die stark russisch angehaucht ist. Jede Seite atmet den eisigen Hauch der Tundra, man riecht Nerzmäntel, fühlt klirrende Kälte und flimmernde Magie. Leigh Bardugo schafft es, den Leser mit wenigen Seiten völlig in ihre Welt zu ziehen! Und ja, diese ist so bezaubernd, so besonders auf dem Buchmarkt, dass ich froh bin, sie nicht verpasst zu haben.

Protagonistin ist die Kartenmacherin Alina, eine Waise, die gemeinsam mit ihrem besten Freund Mal und der ersten Armee auf dem Weg zur mysteriösen Unsea ist, ein Gebiet voller dunkler Magie und Schrecken. Als sie und Mal in eine gefährliche Situation geraten, entdeckt Alina Kräfte, von denen sie nicht zu träumen wagte. Als Grischa wird sie nun dem Darkling unterstellt und ausgebildet. Doch die machtvolle Welt der Grischa ist anders als gedacht…

Die Story beginnt gleich mit einer ordentlichen Portion Action, welche auch im weiteren Verlauf auf einem konstant hohen Niveau bleibt. Dabei kommen Charakterdarstellung und Storybuilding nicht zu kurz.

Auch die Romantik kommt nicht zu kurz. Dabei dachte ich zu Beginn des Buches, dass sich eine recht vorhersehbare Dreiecksbeziehung entwickeln würde… und war an einer gewissen Stelle sogar etwas enttäuscht, weil mir bei einer Entwicklung zwischen zwei Personen etwas die Raffinesse fehlte – aber weit gefehlt! Eben jene Szene ist mit Bedacht so gewählt, der Leser als auch die Protagonistin mit Absicht auf den Holzweg geführt!

Gerade diese Szene, bei der ich zuerst enttäuscht über die Lieblosigkeit und Fantasielosigkeit von Leigh Bardugo war, entwickelt sich zur späteren Schlüsselszene, bei deren Auflösung man begeistert der Autorin seine Zustimmung zurufen möchte. Auf einmal wird die scheinbar vorhersehbare Story zu etwas größerem, die Autorin spielt derart geschickt mit Erwartungen und Klischees, dass man sich selbst ertappt fühlt und erleichtert ist, dass dieses Buch einfach anders, ja einfach mehr ist.

Gemeinsam mit der Protagonistin Alina erlebt man diese Kehrtwende, wird mit Wahrheiten konfrontiert und muss auf einmal sein Weltbild neu ordnen – und muss raus aus seiner Comfort Zone, muss selbst mutig sein und handeln.

Genau dies möchte das Buch mit leisen Tönen vermitteln – dass man sich selbst treu bleiben muss, man auf sein Bauchgefühl hören, für sich selbst, für die Gerechtigkeit und für seine Lieben einstehen sollte.

Das Buch entwickelt sich zu einem dramatischen Showdown, der einen sprachlos zurück lässt und den Leser fragen lässt, wie denn nun bloß alles wieder gut werden soll.

Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es weiter geht und welche Überraschungen die Reihe weiterhin bereit hält.

Die Grischa-Trilogie ist im englischen Original erschienen bei Orion Children`s Books, Square Fish und in der deutschen Übersetzung beim Carlsen Verlag.

Im sogenannten Grishaverse veröffentlichte die Autorin weitere Werke wie etwa Six of Crows oder language of Thorns.

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Gute Dystopie

Flawed – Wie perfekt willst du sein?
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Als ich Flawed, den ersten Teil der Dilogie von einer guten Freundin bekam, war ich noch etwas kritisch und dachte „Schon wieder eine Dystopie und dann noch von Cecelia Ahern?“ Ich hatte zuvor nur deren ...

Als ich Flawed, den ersten Teil der Dilogie von einer guten Freundin bekam, war ich noch etwas kritisch und dachte „Schon wieder eine Dystopie und dann noch von Cecelia Ahern?“ Ich hatte zuvor nur deren absolute Klassiker im Bereich Romance gelesen und konnte mir nicht so recht vorstellen, wie das zusammen passen soll… und ich hatte einfach schon so viele recht flache Dystopien gelesen, dass ich das Buch erst mal zur Seite legte.

Glücklicherweise griff ich dann doch noch mal danach und was soll ich sagen – Gott sei Dank ist dieses Buch nicht auf meinem SUB versauert!

Klingt zunächst also wirklich wie eine klassische Zukunftsvision nach Schema F: Mädchen kämpft gegen das System und nebenbei verliebt sie sich in die große Liebe ihres Lebens.

Diese Reihe ist allerdings soviel mehr als eine Dystopie – in Aherns Reihe versteckt sich stattdessen eine ausgeklügelte Gesellschaftskritik! Die Autorin vermag eine Vision unserer Zukunft zu erschaffen, die erschreckend und leider absolut nicht fernliegend ist. Vielmehr finden sich Anklänge an verschiedene faschistische Systeme darin.

Eine instinktive unüberlegte Handlung hat für Celestine schwerwiegende Folgen, sie wird von der Gesellschaft ausgestoßen und gebrandmarkt und gehört nun zu den „Flawed“. Sie erlebt nun am eigenen Leib das genaue Gegenteil ihrer zuvor perfekten Welt und beginnt, das bestehende System zu hinterfragen.

Da sie in einen Vorfall mit dem obersten Verfechter des Systems, Richter Crane verwickelt ist, muss sie aus dem System ausbrechen, um sich selbst zu retten.
Cecelia Ahern schafft mit dieser Dilogie etwas einzigartiges, und hier erkennt man ihre Erfahrung als Bestsellerautorin: sie verwebt die spannende und rasante Story um Celestine mit einer Gesellschaftsform, die gar nicht mal so weit weg von unserer heutigen Gesellschaft zu sein scheint. Mit erschreckender Faszination ist man zunächst ganz bei Celestine und ihrer perfekten Welt und stürzt mit ihr gemeinsam in das genaue Gegenteil. Dabei schafft es die Autorin, nie vorhersehbar zu werden und einige unerwartete Wendungen einzubauen.

Auch bei der enthaltenen Lovestory schöpft sie ihre ganze Erfahrung als Autorin aus: selbst in Szenen, in denen ich dachte „Hoppla, das geht jetzt aber schnell“ dienen diese der Story und sind wohl platziert. Auch das von mir zu Beginn des Buches orakelte Liebesdreieck entwickelte sich anders als gedacht und brachte mir mit die schönsten Szenen des Buches. Selbst kleinste Details und Szenenbeschreibungen dienen der Geschichte, ich sage nur Erdbeeren und Fußkettchen, zwei der absolut berührendsten Szenen der Reihe. Die Bücher regen zum Neujustieren der eigenen Moralvorstellungen und Werte an und lässt einen nachdenklich zurück. Eine wertvolle Reihe, um gerade in Zeiten der geschönten Social Media-Profile sich wieder auf das Wesentliche zu besinnen – statt auf die Person, die man sein sollte auf die, die man wirklich ist.

Ein absolutes Must-Read, chapeau, Miss Ahern! Bitte mehr davon!

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