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Veröffentlicht am 18.01.2021

Ein aufwühlender und zutiefst bewegender Liebesroman über Missbrauch, Mobbing und Selbstwert!

Bad At Love
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"Bad at Love" ist das dritte Buch, welches ich von der Autorin Morgane Moncomble gelesen habe und ich habe das Gefühl, sie steigert sich von mal zu mal mehr. Während "Never too Close" noch eine nette Liebesgeschichte ...

"Bad at Love" ist das dritte Buch, welches ich von der Autorin Morgane Moncomble gelesen habe und ich habe das Gefühl, sie steigert sich von mal zu mal mehr. Während "Never too Close" noch eine nette Liebesgeschichte mit tollen Charakteren war, so war "Never too Late" bereits viel tiefgründiger und nahm sich Themen wie Essstörungen und Bisexualität an. Der neu erschienenen Roman "Bad at Love" setzt sich mit Missbrauch und deren Konsequenzen auseinander und ging mir wirklich tief unter die Haut.

Die Autorin:
Morgane Moncomble ist 22 Jahre jung und studiert in Frankreich Literatur. Schon als Jugendliche schrieb sie ihren ersten Roman, und vor fünf Jahren begann sie, ihre Werke auf der Schreibplattform Wattpad zu veröffentlichen. Im Frühjahr erscheint ihr vierter Roman "Back to You".

Inhalt:
„Was, wenn unsere Liebe mein Untergang ist?
Als Azalées Mutter stirbt, bleibt ihr nichts anderes übrig: Sie muss nach vier Jahren zum ersten Mal in ihre Heimatstadt zurückkehren. Augenblicklich holen sie dort die schrecklichen Erinnerungen an ihre Vergangenheit ein. Doch nicht nur das: Azalée lernt auch ihren neuen Nachbarn Eden kennen. Er ist sexy und geheimnisvoll, und auch wenn sie sich geschworen hat, niemals Gefühle für einen Mann zu entwickeln, berührt er sie auf eine Weise, die ihre Welt mit jedem Tag ein bisschen mehr ins Wanken bringt …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist ein typisches LYX Cover. Es verrät nichts über den Inhalt der Geschichte, ist aber hübsch anzusehen und mit goldenen Sprenkeln versehen, sodass es auch ein wenig glitzert.

Der Sprachstil ist auch hier wieder gut verständlich und der Altersgruppe angemessen. Ich wurde sofort in die Geschichte gesogen. Zu Beginn gibt es eine Triggerwarnung, sodass sehr früh klar ist, was der Protagonistin Azalée in ihrer Jugend widerfahren ist. Es wird auch schnell genauer beschrieben, wie es ihr ergangen ist und wie ihr Ruf in der kleinen Stadt entstand. Edens Vergangenheit bleibt hingegen noch etwas nebulös, aber auch er vertraut Azalée sehr schnell und erzählt ihr, von seiner Vergangenheit. Er tut das früher, als Azalée im Gegenzug und so behandelt sie Geschichte eher die Probleme, die Azalée mit sich herumträgt und weniger die Edens.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, so bekommt sowohl Azalée, als auch Eden eine Stimme und ein paar Szenen werden sogar aus beiden Perspektiven beschrieben. So erhalten wir ein umfassendes Bild der Geschehnisse. Nicht nur die Seite des Opfers wird hier also dargestellt, sondern auch jene, der engsten Vertrauenspersonen, welche mit den ganzen Dingen auch irgend wie fertig werden müssen und teilweise nur mitansehen können, wie ein geliebter Mensch droht zu zerbrechen.

Da Azalée einen eigenen Podcast betreibt, in welchem sie zunächst feministische Themen behandelt, dann aber auch ihre eigenen Erfahrungen mit ihren Hörern teilt, gibt es eingestreut in die Geschichte immer viele mutmachende Sätze, die unheimlich wichtig sind, um an den dramatischen Darstellungen nicht zu ersticken.

Mir haben die Charaktere allesamt sehr gut gefallen. Sowohl Azalée als auch Eden sind sich sehr ähnlich, sie scheuen sich anfangs vor einer festen Beziehung, doch schnell wird klar, dass sie auf einer Wellenlänge sind. Vor allem ihre gegenseitigen Sticheleien waren sehr erfrischend und sympathisch. Aber auch die besten Freunde Andrew, Josh, und Alec wachsen einem ans Herz, wenn auch Josh gegen Ende einige Abzüge kassiert.

"Bad at Love" ist ein unheimlich emotionaler und tiefgründiger Roman, der einem unter die Haut geht und nichts für zarte Gemüter ist. Die Folgen von Missbrauch und Mobbing werden hier schonungslos dargestellt. Die Einschübe der oben erwähnten Podcasts sorgen außerdem dafür, Mut zu machen, sich selbst zu lieben und die Kraft zu finden, auch schwere Zeiten zu überstehen.

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Schon die Kleinsten können die Umwelt schützen!

Die kleine Hummel Bommel schützt die Umwelt
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Seit 5 Jahren gibt es die kleine Hummel Bommel nun schon. Und jetzt beschäftigt sie sich mit einem ganz wichtigen Thema: unserer Umwelt. Denn das ist ihr Lebensraum, er ist gefährdet und zwar durch das ...

Seit 5 Jahren gibt es die kleine Hummel Bommel nun schon. Und jetzt beschäftigt sie sich mit einem ganz wichtigen Thema: unserer Umwelt. Denn das ist ihr Lebensraum, er ist gefährdet und zwar durch das Verhalten von uns Menschen. In "Die kleine Hummel Bommel schützt die Umwelt" lernen Kinder, was wichtig ist, was man besser machen kann und wie man die Umwelt schützt. Das Buch ist, entgegen der bisher uns bekannten Hummel Bommel Bücher, eher wie ein Sachbuch aufgebaut und hält einige wichtige Informationen über Klima, Müll, Strom, Wasser, Luft, Verkehr und vieles weitere parat.

Die Autorinnen und die Illustratorin:
Britta Sabbag (geboren 1978) studierte Sprachwissenschaften, Psychologie und Pädagogik. Sie verfasste bereits Romane, Kinder- und Jugendbücher sowie Bilderbücher. Außerdem schreibt sie Songs und Drehbücher.
Maite Kelly (geboren 1979) ist Sängerin und Entertainerin und durch ihre Familie, die Kelly Family, weltweit bekannt. Sie ist außerdem Komponistin, Texterin und Schauspielerin und hat ihre eigene Modelinie.
Joëlle Tourlonias (geboren 1985) studierte Visuelle Kommunikation. Seit 2009 arbeitet sie als selbstständige Illustratorin in der Nähe von Frankfurt am Main. Ihr Stil hat einen hohen Wiedererkennungswert.

Inhalt:
„Komm mit der kleinen Hummel auf eine spannende Reise in unsere Umwelt! Bommel erklärt dir, dass alles mit allem zusammenhängt und wie wichtig es ist, schon die kleinsten Dinge zu schützen und zu erhalten. Dafür musst du die Natur und Umwelt aber erstmal kennenlernen. Denn: Nur was man kennt und liebt, das schützt man auch!“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover gefällt mir unheimlich gut, denn hier treffen Zeichnungen auf die echte, reale Umwelt. Im Zentrum steht ein Insektenhotel, darum herum schwirrt es nur so vor kleinen Tierchen. Im Hintergrund ist eine große, farbenfrohe Blumenwiese zu sehen. Und natürlich treffen wir auch hier bereits auf die süße kleine Hummel Bommel, die ein Körbchen mit sich trägt. Da war wohl jemand fleißig Nektar sammeln.

Der Textumfang in diesem Buch ist wesentlich größer, als man das bisher bei der kleinen Hummel Bommel kannte. Außerdem ist der Text sehr informativ. Das Buch richtet sich laut Verlag an Kinder ab 4 Jahren. Allerdings finde ich diese Einschätzung nicht ganz so passend. Mein 5-Jähriger hatte zumindest nicht besonders viel Sitzfleisch, um dem Text zu folgen. Meine 9-jährige hingegen war super begeistert und hat sich von mir das Buch in einem Rutsch vorlesen lassen.

Die Bilder im Buch ähneln denen des Covers, auch hier kommen Fotos mit Zeichnungen zusammen und bieten eine tolle Veranschaulichung der beschriebenen Dinge. Immer wieder werden im Text außerdem Vergleiche zwischen dem Leben einer Hummel und dem Leben von uns Menschen gezogen. Wo die Hummel sehr naturverbunden ist, bemerkt der Mensch oftmals nicht, was er der Natur antut. So ist es super, dass man mit diesem Buch auch bereits kleinere Kinder für die Thematik sensibilisieren kann, ihnen zeigen kann, wie in der Umwelt alles ineinandergreift und dass das natürliche Gleichgewicht nicht nur für die Tiere und die Pflanzen wichtig ist, sondern für uns alle.

Immer wieder finden sich dann noch besondere Hummeltipps, entweder an die Kinder oder an uns Erwachsene gerichtet. Sodass man auch gleich nützliche Ideen an die Hand bekommt, um sich für den Umweltschutz einzusetzen. Die Themen sind hier vielseitig, sodass für jeden eine Möglichkeit dabei ist, sich zu engagieren und etwas Gutes zu tun. Am Schluss findet sich auch noch eine Spielidee, die die Kinder leicht umsetzen können.

"Die kleine Hummel Bommel schützt die Umwelt" ist ein rundum sorgfältig geschnürtes Paket, welches uns aufweist, wie wichtig unsere Umwelt ist und was wir tun können, um den Klimawandel zu stoppen. Für Kinder, die sich für die Umwelt und den Klimawandel interessieren, jene, die etwas ändern wollen, ist dieses Buch ein wahrer Schatz an Informationen und Anregungen, ohne dabei langweilig zu sein.

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Veröffentlicht am 02.12.2020

Der Auftakt einer phantastischen Trilogie voller Magie und mythischer Wesen!

Millenia Magika – Der Schleier von Arken
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Wow, was für ein unfassbar spannender und toll aufgebauter Roman aus der Feder von Falk Holzapfel. Mit "Millenia Magika – Der Schleier von Arken" hat der Autor und Illustrator ein tolles Jugendbuch hingelegt, ...

Wow, was für ein unfassbar spannender und toll aufgebauter Roman aus der Feder von Falk Holzapfel. Mit "Millenia Magika – Der Schleier von Arken" hat der Autor und Illustrator ein tolles Jugendbuch hingelegt, welchem noch zwei Bände folgen werden. Hier wurde eine absolut magische Welt geschaffen, die unter einem Schleier, verborgen vor uns normalen Menschen, existiert. Dazu gibt es wahnsinnig gelungene Illustrationen der einzelnen Protagonisten, die eine ganz tolle Atmosphäre schaffen.

Der Autor und Illustrator:
Frank Holzapfel (geboren 1980) ist eigentlich für seine Illustrationen unter dem Pseudonym Zapf bekannt. Er studierte Kunst und Deutsch auf Lehramt, verlegte sich dann aber komplett auf das Zeichnen. Seither arbeitet er als freischaffender Illustrator und Autor von Kinder- und Jugendbüchern. "Millenia Magika – Der Schleier von Arken" ist der erste Teil einer geplanten Trilogie.

Inhalt:
„Die Magie erwacht! Mit dem neuen Jahrtausend ist die Magie zurückgekehrt. Aber davon ahnt Adrian nichts, als er von zu Hause abhaut, um seine Tante zu besuchen. Die lebt leider in Arken – der langweiligsten Stadt der Welt: kein Internet, kein Handynetz, kein Einkaufszentrum. Doch der Schein trügt, denn Arken ist der Ort, an dem sich Hexen, Ghule und magische Wesen vor dem Rest der Welt verstecken. Fast noch schockierender ist für Adrian allerdings, dass er anscheinend zu ihnen gehört, zumindest wenn er dem Dorftroll Juri und der Hexe im zweiten Lehrjahr Jazz glauben kann. Aber ihm bleibt keine Zeit, sich zu wundern, denn seine Tante verschwindet spurlos und plötzlich liegt das Schicksal Arkens in seinen Händen.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist schon ein echter Hingucker und enthält viele kleine Details. Es macht fast den Eindruck, als schauen wir bereits mitten in die Geschichte hinein. Farblich ist es größtenteils in Blautönen gehalten und zeigt uns bereits hier, dass da einiges des Nächtens passieren wird. Als Silhouette sehen wir die drei Jugendlichen, die im Zentrum der Geschichte stehen. Außerdem ist da ein unheimlich wirkendes Haus, welches einen kleinen Turm hat. Hier erscheint die einzig andere Farbe, auf dem Cover. Nämlich ein rotes Licht, welches aus einem Fenster strahlt. Das Rot finden wir dann auch im Untertitel des Buches wieder und später im Inneren in den schwarz-weiß-roten Illustrationen. Nicht zu vergessen die Kreise, Vierecke und Symbole, welche sich über alles legen. Hier hat Falk Holzapfel ein magisches und geheimnisvolles Bild erschaffen.

Der Schreibstil ist flüssig und absolut mitreißend, sodass wir hier einen wahren Pageturner vor uns haben. Sofort wird man in die Geschichte geworfen und kommt auch so schnell nicht wieder zum Aufatmen. Dabei bekommen wir eine interessante Person nach der anderen vorgestellt, sodass ein wahres Meer an Protagonisten angeschwemmt wird. Dennoch kann man jeder einzelnen Person gut folgen und bekommt gleichzeitig ein umfassendes Bild jener magisch, mythischen Welt. Der auktoriale Erzähler schildert die Geschehnisse abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven, wobei jene von Adrian im Zentrum steht und somit den größten Teil einnimmt. Die Personen sind allesamt sehr sympathisch und auch einige humorvolle Dialoge sorgen dafür, dass sie einem immer weiter ans Herz wachsen.

Jedem Kapitel ist eine Illustration eines Protagonisten voran gestellt. Diese Bilder haben einen sehr modernen Charakter und sind in den Farben schwarz, weiß und rot gezeichnet. Dadurch wirken sie recht düster, magisch und geheimnisvoll. Vermutlich haben auch diese Darstellungen dafür gesorgt, dass man die einzelnen Protagonisten gut auseinander halten kann und vor allem bei den Erwachsenen nicht droht, durcheinander zu geraten. Einen kleinen Eindruck bezüglich der Illustrationen bekommt ihr auf der Seite des Autors.

Die ganze Story um Adrian und die magische Stadt Arken war für mich lange sehr undurchschaubar, sodass man stets am Grübeln ist, wie sich alles weiter entwickeln und am Ende auflösen wird. Ich hatte zwar eine Idee, wer der Bösewicht sein könnte, aber nie eine Erklärung warum das so sein könnte. Da sich außerdem ein aufregendes Ereignis nach dem anderen ereignet und die Handlung sich lediglich über einen Tag und eine Nacht erstreckt, konnte ich das Buch nur schwer zur Seite legen. Es war einfach von Anfang bis Ende überaus spannend und packend.

"Millenia Magika – Der Schleier von Arken" ist ein absolut gelungener Auftaktroman, der es in sich hat. Nicht nur die Handlung zieht einen sofort in seinen Bann, auch die stimmigen und atmosphärischen Illustrationen sorgen dafür, dass man das Gefühl hat, die einzelnen Protagonisten in und auswendig zu kennen und mit ihnen mitfiebert. Das Ende gibt bereits ohne direkten Cliffhanger einen Ausblick auf den zweiten Band, der hoffentlich ganz bald erscheinen und dann definitiv in meinem Bücherregal landen wird.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Lasst uns eintauchen in die verborgene Welt der Wetterhexen!

Die Worte des Windes
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Auf Mechthild Gläser wurde ich durch ihre zauberhaft buchigen Cover aufmerksam. So zog zunächst "Emma und das vergessene Buch", welches ich euch vor etwa einem Jahr vorgestellt habe, ein. Das Buch hat ...

Auf Mechthild Gläser wurde ich durch ihre zauberhaft buchigen Cover aufmerksam. So zog zunächst "Emma und das vergessene Buch", welches ich euch vor etwa einem Jahr vorgestellt habe, ein. Das Buch hat mich damals absolut begeistern können. Erst vor kurzem habe ich "Die Buchspringer" gelesen. Auch ein gutes Buch, für mich aber ein wenig zu oberflächlich bzw. einfach zu kurz. Nun habe ich "Die Worte des Windes" über LovelyBooks gewonnen. Das Buch stand bereits auf meiner Wunschliste. Und was soll ich sagen, ich war vor der ersten Seite an absolut verzaubert und konnte einfach nicht mehr aufhören, der Geschichte um das Hexenmädchen Robin zu folgen.

Die Autorin:
Mechthild Gläser (geboren 1986) ist Autorin und Medizinstudentin. Sie lebt im Ruhrgebiet. Neben dem hier vorgestellten Buch schrieb sie auch die Bücher "Emma und das vergessene Buch", "Die Buchspringer", "Stadt aus Trug und Schatten", "Nacht aus Rauch und Nebel" und "Bernsteinstaub", welches im Juli diesen Jahres unter dem Titel "Ophelia und die Bernsteinchroniken" neu erschien.

Inhalt:
„Dem Wind zuflüstern, Gewitter in Kesseln brauen und Tsunamis verhindern – das alles gehört zu den Aufgaben der Wetterhexen. Seit die 16-jährige Robin von ihrem Volk verbannt wurde, vermisst sie all das schmerzlich. Von ihrer eigenen Familie gejagt, ist sie in der Menschenwelt untergetaucht. Bis der charmante Sturmjäger Aaron ihre Hilfe benötigt, um ihre Küstenstadt vor Donnerdrachen zu retten. Doch was Robin nicht weiß: Es steht noch weitaus mehr auf dem Spiel …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover fügt sich wieder einmal wunderbar in die Reihe der bisher erschienen Romane "Emma und das vergessene Buch" und "Die Buchspringer" ein. Wieder werden hier Buchseiten entfremdet dargestellt. Auch wenn die Buchseiten in diesem Fall eigentlich nicht so wirklich etwas mit dieser Geschichte zu tun haben, so ist doch das Mädchen, welches mit erhobenen Armen mit den Blitzen zu sprechen scheint, eindeutig Robin die Wetterhexe, die in "Die Worte des Windes" die tragende Rolle spielt.

Der Schreibstil ist äußerst flüssig und mitreißend. Sofort befinden wir uns in einer spannenden Situation, welche auch die Protagonistin Robin gleich sehr sympathisch erscheinen lässt. Sie stellt sich nämlich ganz selbstlos zwei Mobbern entgegen, um einem jüngeren Mädchen zu helfen. Und als wäre das nicht bereits genug, werden sie dann auch noch von einem Naturphänomen angegriffen. Während Robin genau weiß, was hier vor sich geht (da sie eine Hexe ist, die unerkannt in der Menschenwelt lebt), sind ihre Mitschülerinnen absolut verängstigt und es ist an Robin, die beiden in Sicherheit zu bringen.

Die Welt der Hexen ist absolut großartig beschrieben. Nicht nur, dass die Hexen, welche früher unter uns Menschen lebten, nun im Verborgenen arbeiten. Noch dazu haben sie ihre eigene Welt unter Wasser geschaffen, als die Hexenverfolgung in der Vergangenheit überhand nahm. Und dennoch brauen sie tagtäglich das Wetter und sorgen dafür, dass es den Menschen an der Oberfläche gut geht. Was gar nicht so einfach ist, da der Klimawandel es den Hexen immer schwerer macht, die Wetter zu befehligen. All das bildete ein tolles Rahmenkonzept, um die Geschichte von Robin zu erzählen.

"Die Worte des Windes" von Mechthild Gläser ist ein absolut mitreißendes Jugendbuch, mit einer tollen Hintergrundthematik sowie sympathischen und mutigen Charakteren. Ich habe eine ganz neue Hexenwelt entdecken dürfen. Die Autorin hat hier eine tolle, mythische und magische Geschichte erschaffen, die ich uneingeschränkt empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Ein zuckersüßer und witziger Roman über Lese-Rechtschreib-Störung bei Kindern!

Hey, Milla! (Band 1) - Mein geheimer Wünschesommer
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Heute habe ich aber einen ganz tollen Kinderroman für euch parat, der sich anhand einer Feriengeschichte mit der Thematik auseinandersetzt. "Hey, Milla! Mein geheimer Wünschesommer" von Katharina Schöde ...

Heute habe ich aber einen ganz tollen Kinderroman für euch parat, der sich anhand einer Feriengeschichte mit der Thematik auseinandersetzt. "Hey, Milla! Mein geheimer Wünschesommer" von Katharina Schöde hat uns sehr gut gefallen und wir hatten großen Spaß Milla in das Heimatdorf ihrer verstorbenen Mutter zu begleiten und ihre ganz besonderen Ferien mitzuerleben.

Die Autorin und die Illustratorin:
Katharina Schöde studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film. Sie arbeitet als Drehbuchautorin, Regisseurin und Produzentin von sowohl TV-Produktionen als auch Kinofilmen. Die Romanverfilmung Rubinrot gehört beispielsweise dazu. Katharina Schöde lebt mit ihrer Familie in Berlin. Die Autorin hat selbst Legasthenie.
Lisa Hänsch (geboren 1988) studierte Design mit Schwerpunkt Illustration. Später arbeitete sie an Trickfilmen. Sie zeichnet außerdem Bilder für Kinder- und Jugendbücher. Lisa Hänsch lebt mit ihrer Familie auf einem Hof in der Nähe von Köln.

Inhalt:
„In Bergaudorf findet Milla nicht nur neue Freunde, sondern auch jede Menge Geheimnisse …
Milla und ihr Papa Max sind ein super Team! Kein Wunder, denn Milla ist ja auch die beste Geschichtenerfinderin der Welt und Papa ist der allerbeste Zeichner. Wenn nur die blöde Schule nicht wäre! »Dir fehlt eine gescheite Struktur«, findet Millas Lehrerin. Ob eine neue Mama dafür sorgen könnte? Milla beschließt, freiwillig die Ferienschule auf dem Land zu besuchen, damit Papa Zeit zum Verlieben hat. Er muss ja nicht wissen, dass sie heimlich ausbüxen will …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Auf dem Cover sehen wir die fröhliche Milla, welche mit einem Hund an ihrer Seite über eine Blumenwiese läuft. Dabei sind die Farben ungewöhnlich gewählt, mit einer eher cremefarbenen Wiese und einem rosa Himmel. Aber das spiegelt auch irgendwie Milla wieder. Denn auch sie ist ein besonderes Mädchen, die mit ihrer Lese-Rechtschreib-Schwäche zu kämpfen hat.

Der Schreibstil ist flüssig, gut verständlich und sehr authentisch. So könnte ein 9-jähriges Mädchen tatsächlich ihre Geschichte erzählt haben. Für Legastheniker oder Kinder mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche wird dieses Buch noch etwas zu umfangreich sein, um es selbst zu lesen. Es lässt sich aber ganz toll vorlesen oder gemeinsam darin schmökern. Der Text wird außerdem von tollen schwarz-weiß Illustrationen begleitet und so können wir noch viel tiefer in die tolle Umgebung des Dorfes eintauchen. Außerdem gibt es im Schriftbild immer wieder einige Ausreißer, so dass ein Tagebuchcharakter entsteht.

Milla ist ein sympathisches Mädchen. Sie ist aufgeweckt und hat eine überquellende Fantasie. Nur mit dem Lesen und Schreiben hat sie so ihre Schwierigkeiten. Deswegen sehen sie und ihr Papa sich eine Sommerschule an, in welcher Milla ihre Schwierigkeiten überwinden könnte. Doch beide stellen fest, dass dieses Internat viel zu streng und unfreundlich ist. Dabei hat mir Millas Vater Max sehr gut gefallen, denn er kann sich prima über andere lustig machen, ohne dass diese es merken und vor allem steht er für seine Tochter ein, indem er den Direktor darüber aufklärt, dass er seine Tochter nicht dort hin geben würde, wenn sie ganz verändert zurück kommen würde (wie es der Direktor ihm verspricht). Er liebt seine Tochter so, wie sie ist und vertraut drauf, dass auch sie ihren Weg gehen wird, trotz Lese-Rechtschreib-Schwäche.

Da Milla auf die Idee kommt, eine Mutter könnte ihr bei ihrem Problem in der Schule helfen, und ihr Vater eine sehr sympathische Kollegin hat, entscheidet sie sich dennoch dafür, auf jenes Internat zu gehen. Damit ihr Vater an einem großen Projekt auf der Arbeit teilnehmen kann und dabei gleichzeitig viel Zeit mit der potenziellen Mutter verbringen kann. Doch es kommt alles anders als geplant, denn die Anreise wird turbulent und im Internat kommt Milla gar nicht mehr an. Mithilfe einiger Indianerweisheiten kann Milla dann trotzdem auf ganz entspannte Weise ihre Lesefähigkeiten verbessern.

Absolut spannend fand ich die Beschreibung der Lese-Rechtschreib-Schwäche bei Milla. So wandern freche und auch wirklich böse Ameisen über die Seiten und vertauschen Buchstaben oder verschleppen sie komplett. Dabei singen sie gemeine Lieder, die es Milla noch schwerer machen, sich auf die einzelnen Buchstaben, Silben, Wörter und Sätze zu konzentrieren. Auch das Schriftbild setzt diese drei Ameisen (die Gemeine, die Grimmige und die Garstige) immer wieder in Szene. Denn das ist gerade für Nicht-Legasteniker wichtig, damit verständlich wird, wieso das Lesen dem ein oder anderen einfach schwer fällt. Andere beschreiben beispielsweise, dass die Buchstaben hüpfen und nicht ruhig stehen bleiben.

"Hey, Milla! Mein geheimer Wünschesommer" ist ein wirklich tolles Buch über die Probleme, die eine Lese-Rechtschreib-Schwäche mit sich bringt. Dabei wird außerdem ganz deutlich gemacht, dass ein Mensch, der an solch einer Schwäche leidet, nicht dumm ist. Vielmehr ist er im Grunde ein wirklich intelligenter Mensch mit vielen Stärken und eben jener Schwäche, die ganz schön anstrengend sein kann. Dieses Buch gehört in jedes Kinderzimmer, denn diese Schwäche ist gar nicht so selten, wie man vielleicht denken mag und es ist so wichtig, darüber aufzuklären, dass eine Schwäche nichts ist, worüber man sich lustig machen sollte, oder wofür man selbst sich schämen müsste.

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