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Veröffentlicht am 14.10.2020

Wenn das eigene Leben auf einmal so fremd ist.

Wenn ich die Augen schließe
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Nach einem schweren Autounfall wacht Norah aus dem Koma auf und muss feststellen, dass ihre Gefühle aus der Vergangenheit nicht mehr existent sind. Es handelt sich um eine spezielle Form der Amnesie und ...

Nach einem schweren Autounfall wacht Norah aus dem Koma auf und muss feststellen, dass ihre Gefühle aus der Vergangenheit nicht mehr existent sind. Es handelt sich um eine spezielle Form der Amnesie und es muss wirklich erschreckend sein, so etwas durchleben zu müssen. Nicht mehr zu wissen, wer man selbst eigentlich ist. In "Wenn ich die Augen schließe" setzt sich die Autorin Ava Reed aber nicht nur damit auseinander, sondern auch mit den Themen Mobbing und Gruppenzwang, was besonders Jugendliche während der Schulzeit betrifft. Und es ist so wichtig, darüber zu reden, damit auch die Betroffenen – Opfer, wie Täter und Mitläufer – lernen, damit umzugehen und sich Hilfe zu holen.

Die Autorin:
Ava Reed ist eine wahre Buchliebhaberin. Ohne eine gute Lektüre verlässt sie nicht das Haus. Mit der Zeit entdeckte sie das Schreiben für sich und teilt ihre Gedanken auf ihrem Blog. Beruflich ist sie in einem Verlag tätig. Weitere Jugendbücher: "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen", "Die Stille meiner Worte", "Wir fliegen, wenn wir fallen" und "Ashes and Souls" (Dilogie). Außerdem sind for kurzem ihre ersten Young Adult Romane "Truly" und "Madly" erschienen.


Inhalt:
„Was, wenn du dich an alles erinnern kannst – außer an deine Gefühle?
Diese Frage stellt sich Norah nach einem schweren Autounfall. Zwar erinnert sie sich an die meisten Momente ihres Lebens, aber eben nicht an das, was sie dabei empfunden hat. Liest sie gern? Liebt sie ihren Freund? Findet sie ihre kleine Schwester tatsächlich so nervig? Nur ihren Sandkastenfreund Sam verbindet sie noch mit einem Gefühl. Doch sie hatten seit Jahren keinen Kontakt, weil Norah beliebt wurde und Sam nicht. Während die beiden sich langsam wieder annähern, entwickeln sie eine Ausprobierliste. Und plötzlich fragt sich Norah: War sie vor dem Unfall wirklich sie selbst?“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover gefällt mir unheimlich gut. Es ist verspielt und auch irgendwie geheimnisvoll. Wir sehen dort das Gesicht eines Mädchens, deren Augen sehr intensiv zu uns schauen. Im Hintergrund befinden sich beschriebenes Papier, Blumen, Schmetterlinge und Farbspritzer. Alles ist in pink und sepiafarbend gehalten und wirkt unheimlich harmonisch. Der goldene Titel schillert dem Leser entgegen.

Ava Reed gelingt es einfach immer wieder, Geschichten mit wirklich schwierigen Themen äußerst empathisch und gleichzeitig bildlich zu erzählen. Schon in ihre anderen, oben bereits erwähnten Jugendbücher, konnte ich sofort eintauchen, mich in die verschiedenen Charaktere hineinversetzen, ihre Handlungsweisen nachempfinden.

Nachdem Norah im Krankenhaus aufwacht und feststellen muss, dass ihre wichtige Erinnerungen und vor allem Gefühle aus dem Leben DAVOR fehlen, muss sie sich neu in ihrem Leben zurecht finden. Ihre kleine Schwester findet das eigentlich ganz aufregend, da sie so ja die Chance hat, alles nochmals ganz neu erleben zu können. Doch schnell stellt sich die Frage, wieso sich Norah an vieles aus ihrer Vergangenheit nicht mehr erinnern kann, was sie für ein Mensch war und wieso Sam ihr einziger Fixpunkt zu sein scheint, obwohl die beiden sich vor Jahren auseinander entwickelt haben. Und Sam, der ohne lange zu zögern bereit ist, Norah in ihrer Lage zu helfen, obwohl er selbst mit seiner Vergangenheit zu kämpfen scheint, steht ihr zur Seite.

"Wenn ich die Augen schließe" ist ein äußerst gefühlvolles Jugendbuch und um die Frage der Autorin aus ihrer Danksagung zu beantworten: Ja, ich habe mich in Sam verliebt, kann Norah absolut verstehen und vielleicht auch Jonas eines Tages verzeihen, sollte er merken, welche Fehler er gemacht hat. Danke für dieses wundervolle Buch, welches ein solch wichtiges Thema unserer heutigen Zeit behandelt. Denn Mobbing betrifft uns alle, nicht nur die Täter und die Opfer.

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Veröffentlicht am 07.10.2020

Eine sehr emotionale Geschichte mit Charakteren zum Verlieben!

It was always love
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Schon auf den ersten Seiten von "It was always love" von Nikola Hotel kullerten bei mir die Tränen. Aubree hat Schlimmes erlebt, flieht aus ihrem Leben am New Yorker College und will bei Ivy (bekannt aus ...

Schon auf den ersten Seiten von "It was always love" von Nikola Hotel kullerten bei mir die Tränen. Aubree hat Schlimmes erlebt, flieht aus ihrem Leben am New Yorker College und will bei Ivy (bekannt aus "It was always you") untertauchen, um alles zu vergessen. Dort trifft sie auf Noah. Auch ihn kennen wir bereits aus dem ersten Teil der Blakely-Reihe. Doch er ist so ganz anders, als er immer den Anschein hatte. Mit seiner aufmerksamen und einfühlsamen Art tritt er in Aubrees Leben und man schmilzt einfach nur so dahin. Nikola Hotel legt in "It was always love" noch mal eine Schippe drauf, obwohl "It was always you" schon so überaus gelungen war.

Die Autorin:
Nikola Hotel ( geboren 1978 in Bonn) begann bereits als Schülerin Kurzgeschichten zu schreiben. Heute ist sie freie Autorin und lebt mit ihrem Mann und den drei Söhnen in Hennef. Ihren Roman Jetzt oder Nils (2015) habe ich euch bereits vorgestellt. Auch Für immer und Emil (2016) erwähnte ich ebenfalls auf meinem Blog. It was always you ist der ist der äußerst gelungene erste Teil der Blakely-Reihe. It was always love, der zweite Teil der Reihe, erschien vergangenen Monat.

Inhalt:
„Weg. Einfach nur weg. Das ist Aubrees einziger Gedanke, als sie nach einer Studentenparty von der Uni fliegt. Sie kauft sich ein uraltes Auto, schmeißt die wenigen Dinge, die sie besitzt, in den Kofferraum und flieht zu ihrer besten Freundin Ivy nach New Hampshire. Dort will sie nichts anderes als sich die Decke über den Kopf ziehen und an nichts mehr denken. Nicht an diese Nacht. Nicht an diese Party. Und vor allem nicht an das Foto, das seitdem von ihr im Internet kursiert. Doch das funktioniert nicht. Denn statt ihrer Freundin trifft sie auf Noah, Ivys Stiefbruder. Mit seiner impulsiven, aber überraschend sensiblen Art ruft Noah Gefühle in ihr hervor, die sie gerade gar nicht gebrauchen kann. Und die sie trotzdem mit sich reißen wie ein Sturm …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Die Cover dieser Buchreihe sind einfach bezaubernd. Sie sind verspielt und romantisch gehalten. Während der erste Teil in grün/blau daher kam, so erscheint "It was always love" nun in einem Beerenton. Der Titel ist golden und glitzert, hat Handlettering-Charakter. Im Hintergrund sieht man Lichtreflexionen. Einfach zauberhaft.

Auch im Inneren des Buches befinden sich einige Seiten mit Handletterings, die wichtige Botschaften und Gefühle im Buch wiedergeben und in der Story durch die geführten Journals einen festen Bestandteil haben. So hat man die schönen Sprüche auch nach der Lektüre immer wieder schnell griffbereit und kommt vielleicht sogar selbst auf die Idee, ein eigenes Journal anzulegen, um wichtige Momente des eigenen Lebens in wenigen Worten festzuhalten.

So wie mir im ersten Band Ivy und Asher sofort ans Herz gewachsen sind, so liebte ich auch Aubree und besonders Noah. Denn er wurde bisher einfach absolut verkannt. Seine impulsive und kopflose Art ist nur zum eigenen Schutz da. Getreu dem Motto, wenn ich mich dumm verhalte, dann ist es auch richtig, wenn man mich entsprechend behandelt. Noah ist ein so tiefgründiger Charakter, der dabei so sensibel und einfühlsam ist, dass er gerade zur rechten Zeit in Aubrees Leben tritt. Denn genau das ist es, was sie braucht. Jemand einfühlsames, der sie unterstützt, sie liebt und sie gleichzeitig ein wenig von ihren Sorgen ablenkt, ihr damit Kraft gibt, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Und als sie das geschafft hat, kann sie Noah zur Seite stehen und ihm zeigen, wie das Leben sein kann, wenn man sich selbst liebt.

Es tauchen außerdem einige andere Charaktere auf, deren Geschichten mich brennend interessieren würden. Jenna, die Freundin von nebenan, scheint ein tolles Mädchen zu sein. Aber auch Quin, der Besitzer des Boxclubs, hat sicherlich eine interessante Geschichte zu berichten. Wer weiß, vielleicht hören wir ja von ihnen auch noch etwas.

"It was always love" ist ein sehr gefühlvoller Roman mit vielen intensiven aber auch tollen, humorvollen Momenten, den ich in kürzester Zeit (innerhalb von 24 Stunden) gelesen habe, weil ich ihn einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ich habe geweint, ich habe gelacht und ich habe mich mit verliebt. Eine ganz tolle Kombination um dem Alltag zu entfliehen und ein paar schöne Lesemomente zu haben.

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Veröffentlicht am 07.10.2020

Die wahnsinnig gute Fortsetzung der Vortex-Trilogie!

Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach
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Endlich ist war es soweit. Der heiß ersehnte zweite Teil der Vortex-Trilogie ist erschienen und ich habe ihn mir natürlich sofort aus der örtlichen Buchhandlung geholt und gleich am Abend begonnen zu lesen. ...

Endlich ist war es soweit. Der heiß ersehnte zweite Teil der Vortex-Trilogie ist erschienen und ich habe ihn mir natürlich sofort aus der örtlichen Buchhandlung geholt und gleich am Abend begonnen zu lesen. Damit das Vergnügen aber nicht zu schnell vorbei war, habe ich mich gezwungen, das Buch hin und wieder aus der Hand zu legen. Und was soll ich sagen, Anna Benning ist mit "Vortex – Das Mädchen das die Zeit durchbrach" eine absolut geniale Fortsetzung gelungen, die mir regelrecht an die Nieren ging, sodass ich kurz vor dem Ende tatsächlich eine Pause brauchte, um dem Schluss gewachsen zu sein.

Die Autorin:
Anna Benning (geboren 1988) studierte Literaturwissenschaft. Nach ihrer Tätigkeit als Buchrezensentin und Aushilfsbuchhändlerin, begann sie 2013 für einen Verlag zu arbeiten. Nun hat sie ihr eigenes Buch zu Papier gebracht. "Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss" ist ihr Debüt und der Auftakt einer Future-Fantasy-Trilogie. Teil 2 stelle ich euch heute vor. Teil 3 erscheint im Frühjahr 2021.

Inhalt:
„Unsere Welt wurde von Vortexen erschaffen. Sie formten Städte aus Bäumen, Lagunen aus Licht – und Menschen, die mit Feuer, Luft, Wasser und Erde vermengt wurden. Ich dachte, ich hätte diese Welt gerettet. Ich habe mich getäuscht. Als unsere Feinde zurück in die Vergangenheit reisen, bleibt keine Wahl: Wir müssen ihnen folgen. Doch jede Zeit, in der wir landen, offenbart neue Geheimnisse. Geheimnisse, die mich zweifeln lassen … An Bale. An unserer Liebe. Und an mir selbst.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Auch der zweite Teil hat wieder ein absolut gelungenes Cover und erinnert sofort an Teil eins der Reihe. Diesmal schaut uns Elli direkt an, um sie herum sehen wir wieder einen Vortex angedeutet, darin verschiedene Gebilde und Lebewesen. Hier wird uns schon verraten, dass wir in die Weltmeere eintauchen werden und mehr von den Schwimmern erfahren könnten. Ellie wirkt reifer und durch ihre Erfahrungen verändert.

Der Schreibstil ist erneut flüssig und absolut mitreißend. Wir werden von einem Ereignis ins nächste katapultiert, haben kaum Zeit, um zu verschnaufen und die Charaktere sind mir sofort wieder präsent gewesen. Die Gefühlsebene, besonders von Ellie, ist wieder sehr präsent und selbst jetzt, nachdem ich das Buch gestern beendet habe, bekomme ich ein flaues Gefühl im Magen, wenn ich an ihre verzwickte Lage denke. Anna Benning ist es unglaublich gut gelungen, ihre Leser einzufangen und mit auf die Reise zu nehmen.

Ich möchte gar nicht zu viel von der Geschichte verraten, aber Bale und Ellie erleben wieder einige Abenteuer. Mit an ihrer Seite sind ihre Freunde Susie, Luka und Fagus. Es gibt unheimlich viele spannende Momente, aber auch herzzerreißende Szenen, die den Leser zu Tränen rühren und die Charaktere noch sympathischer machen. Bale und Ellie müssen noch lernen, auf ihre Alleingänge zu verzichten, gegenseitiges Vertrauen und absolute Offenheit einander entgegenzubringen. Die Geschichte nimmt unvorhergesehene Wendungen und ist so gut aufgebaut, dass ich keine Fehler oder Ungereimtheiten finden konnte.

"Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbracht" gehört mit dem ersten Teil Vortex – Der Tag an dem die Welt zerriss zu meinen absoluten Lesehighlights. Nicht nur für dieses Jahr, sondern generell. Müsste ich ein Regalbrett mit meinen zehn liebsten Büchern aufstellen, so würde Vortex sicherlich einen Platz darauf finden. Die Geschichte um Bale und Ellie ist wahnsinnig gut, absolut ergreifend, hat mich zu Tränen gerührt und emotional so mitgenommen, wie ich es bisher selten erlebt habe.

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Veröffentlicht am 29.09.2020

Immer wieder diese peinlichen Eltern!

Unheimlich peinlich – Das Tagebuch der Ruby Black
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Welches Kind oder welcher Jugendliche hat sich nicht schon mal für die eigenen Eltern oder gar die ganze Familie geschämt? Sobald unterschiedliche Generationen aufeinander treffen, ist das eine ganz normale ...

Welches Kind oder welcher Jugendliche hat sich nicht schon mal für die eigenen Eltern oder gar die ganze Familie geschämt? Sobald unterschiedliche Generationen aufeinander treffen, ist das eine ganz normale Sache. Für die Jüngeren dabei kann das aber manchmal ziemlich viele Probleme mit sich bringen. So geht es auch Ruby aus "Unheimlich peinlich" von Cally Stronk & Constanze von Kitzing. Nicht nur, dass sie auf einem Friedhof leben muss, nein ihre Eltern haben auch noch ganz merkwürdige Berufe. Das alles darf niemand an der Schule erfahren, sonst war der Schulwechsel für die Katz. Und auf gar keinen Fall darf Ben etwas wissen, denn wer will sich schon mit so einem merkwürdigen Mädchen zu einem Date treffen?

Die Autorin und die Illustratorin:
Cally Stronk (geboren 1977) ist Autorin. Sie hat an der Universität der Künste in Berlin Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation studiert. Danach war sie in den Bereichen Redaktion, Film und Musik tätig. Seit 2010 schreibt sie hauptsächlich Kinderbücher. Da sie selbst als Kind in der Nähe eines Friedhofs gewohnt hat, wollte sie gerne auch einmal ein Buch darüber schreiben. Wie ihre Protagonistin Ruby hat auch sie einen älteren und einen jüngeren Bruder.
Constanze von Kitzing ist Illustratorin. Ihre Kinderbücher sind international preisgekrönt und in 14 Ländern erschienen. Sie mag besonders lustige und schräge Charaktere. Als Kind führte sie ihr Weg oft über einen Friedhof und so hat sie nur noch vor Spinnen, Dunkelheit, schnellen Autos, angebranntem Essen, dem Klimawandel und schlechten Rezensionen Angst.

Inhalt:
„Rubinia Rosalinde Black, genannt Ruby, findet alles peinlich: ihren Namen, ihren Wohnort auf dem Friedhof und erst recht ihre überdrehten Eltern …
Als sie wegen ihrer schrecklich peinlichen Familie auch noch gemobbt wird, wechselt Ruby an eine neue Schule und startet dort mit einer grandiosen Notlüge, die jederzeit auffliegen kann. Doch zunächst scheint alles gut zu laufen – wären ihr nur nicht die nervigen Influencer-Zwillinge auf der Spur, die für ihre Sendung „Glossy – die wahrste Wahrheit“ stets die spannendsten News jagen. Und dann ist da auch noch der süße Ben …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Schon das Cover lässt uns erahnen, dass wir es hier mit einer Art Tagebuch zu tun haben, in welchem es von heimlichen Notizen und witzigen Bildern nur so wimmelt. Das Cover ist in Rot-, Schwarz- und Blautönen vor einem weißen Hintergrund gehalten. Wir sehen eine Zeichnung von Ruby, der Hauptprotagonistin, umringt von allerlei Textschnipseln und Tieren wie Spinnen und Fledermäusen.

So wirbelig, wie bereits das Cover daher kommt ist auch der Schreibstil der Autorin. Wir erleben hautnah durch die ich-Perspektive mit, wie Ruby ihren ersten Tag an der neuen Schule erlebt und welches Chaos danach mit ihrem Leben einher geht, nur damit ihre peinlichen Geheimnisse nicht gelüftet werden. Kombiniert werden die Tagebucheintragungen mit allerhand Zeichnungen der zutage tretenden Protagonisten, wie beispielsweise ihrer Familie, den Lehrern oder ihren Mitschülern. Aber auch die Schrift scheint oft ein Eigenleben zu haben und hat hin und wieder Handlettering-Charakter. Eben wie ein echtes Tagebuch eines Mädchens der heutigen Zeit auszusehen hat.

Auf den 224 Seiten gibt es viel zu entdecken und Ruby scheint von einem Schlamassel in den nächsten zu stolpern. Einzig ihre Treffen mit Ben scheinen vor dem Unheil gefeit zu sein. Und so folgten wir sehr gerne und mit viel Spaß Ruby durch ihren Alltag immer in der Hoffnung, dass am Ende alles für sie gut ausgehen wird. Denn Ruby wuchs uns sofort ans Herz. Sie ist ein typischen junges Mädchen, welches ihren Platz im Leben noch sucht und mit einigen Unsicherheiten zu kämpfen hat. Und so greift sie immer wieder zu diversen Notlügen, um ihre Geheimnisse wahren zu können, da sie in der Vergangenheit sehr schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Die Themen Mobbing, Freundschaft, Familie und die erste Liebe stehen in dieser Geschichte im Mittelpunkt, werden dabei aber nicht nur kritisch beäugt, sondern eher humorvoll beleuchtet. Und am Ende ist klar, wer gute Freunde hat, der braucht sich für nichts und niemanden zu schämen. Am wenigsten für sich selbst.

In Anhang findet sich noch ein Totenkopftörtchenrezept, welches meine Tochter natürlich direkt nachgebacken hat, und einen Psychotest, indem man erfährt, wie peinlich man selbst ist.

"Unheimlich peinlich – Das Tagebuch der Ruby Black" hat besonders meiner Tochter gut gefallen. Ich als Erwachsene war nicht ganz so sehr mitgerissen, aber die Zielgruppe der 10-und-aufwärts-jährigen finden hier eine witzige und rasante Geschichte mit vielen alltäglichen aber auch ungewöhnlichen Problemen, die einfach Spaß macht.

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Veröffentlicht am 29.09.2020

Spannende und tiefgründige Vorlesegeschichten für Jungs und Mädchen.

Kleine Helden, große Abenteuer (Band 1)
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Wer hat Lust auf ein paar Abenteuer? Wenn den Kids mal wieder langweilig ist, finden sich in "Kleine Helden, große Abenteuer" vier ausführlichere Vorlesegeschichten, die gespickt sind mit Abenteuern und ...

Wer hat Lust auf ein paar Abenteuer? Wenn den Kids mal wieder langweilig ist, finden sich in "Kleine Helden, große Abenteuer" vier ausführlichere Vorlesegeschichten, die gespickt sind mit Abenteuern und Spaß am Spielen im Freien. Dabei treten sowohl männliche, als auch weibliche Protagonisten auf und die Geschichten bieten ein schönes Vorleseerlebnis für alle Kinder ab 4 Jahren.

Die Autoren:
Andrea Paluch (geboren 1970) war als Kolumnistin, Dozentin und Lernberaterin tätig. Sie veröffentlichte bereits zahlreiche Romane, Jugend- und Kinderbücher wie "Zwischen den Jahren" und "Zwei Wege in den Sommer".

Robert Habeck (geboren 1969) kommt eigentlich aus der Politik und war stellvertretender Ministerpräsident, Umweltminister und ist seit 2018 Bundesvorsitzender der Grünen. 2019 wurde das erste gemeinsame Buch mit Andrea Paluch "Ruf der Wölfe" neu aufgelegt. Gemeinsam haben sie vier Söhne und leben in Flensburg und Berlin.

Inhalt:
„Auch kleine Helden können große Abenteuer erleben! Per zum Beispiel erhält mysteriöse Briefe aus der Vergangenheit und macht sich auf die Suche nach dem unbekannten Absender. Greta verbringt ihre Ferien auf einem Schiff und erlebt mit den Kindern der Besatzung viele aufregende Dinge. Und Sophia und Karl tauschen auf geheimnisvolle Weise die Körper – plötzlich ist Sophia ein Junge und Karl ein Mädchen. Es kann eben jeder Tag ein Abenteuer sein! “ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Schon das Cover des Buches spricht Kinder im Alter ab vier Jahren absolut an. Wir sehen ein kleines Boot, auf welchem drei Kinder und ein Pferd sitzen. Das wirkt skurril und durch den Wellengang und das Meer kommt gleich eine Prise Abenteuer auf.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Kinder ab 4 Jahren können den umfangreicheren Vorlesegeschichten gut folgen und haben durch die Texte im Umfang von 50 Seiten mit mittelgroßer Schrift und einigen Illustrationen ein tolles Vorleseerlebnis. Die Geschichten sind nicht zu schnell abgehandelt, dennoch für Kinder ab vier Jahren gut durchzuhalten.

Insgesamt finden wir auf den gut 200 Seiten 4 Geschichten, die alle etwa die gleiche Länge haben. Zuerst wandelten wir mit Per auf Pfaden der Vergangenheit, welche ihn und seine Urgroßmutter wieder näher zueinander führten. Dann verbrachten wir mit Greta die Ferien auf einem Schiff. Da sich Greta mit den Kindern der Besatzung anfreundet, erfährt sie mehr über das Leben jener Familien und dem Alltag auf solch einem großen Schiff. Dann ritten wir mit Fritz durch ein Computerspiel und später auch durch echte Abenteuer und stellten fest, wie schön es ist einen guten Freund zum Spielen zu haben. Zum Schluss erlebten wir mit, wie Sophia und Karl die Körper tauschten und lernten, wie es ist ein Junge bzw. ein Mädchen zu sein.

Die vier Geschichten in "Kleine Helden, große Abenteuer" brachten uns in die unterschiedlichsten Welten und behandelten spannende und vielfältige Abenteuer, in denen es immer um etwas Größeres geht, als lediglich Abenteuer zu bestehen. Verpackt in mitreißenden Vorlesegeschichten lernen die Kinder ganz nebenbei ein paar Werte bezüglich Familie, Freundschaft und das Miteinander kennen, die sich überall im Leben wiederfinden werden.

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