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Veröffentlicht am 14.09.2023

Spannung und Romantik im Gesamtpaket!

Seaside Hideaway – Unsafe
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Heute starten wir wieder einmal als Team in die Rezension. Denn wir haben sowohl die Print- als auch die Hörbuchversion von Leonie Lastellas neustem Roman "Seaside Hideaway – Unsafe" für euch ein wenig ...

Heute starten wir wieder einmal als Team in die Rezension. Denn wir haben sowohl die Print- als auch die Hörbuchversion von Leonie Lastellas neustem Roman "Seaside Hideaway – Unsafe" für euch ein wenig genauer unter die Lupe genommen. Wir haben es hier mit einem Young Adult Buch zu tun, welches auch ziemlich spannungsgeladen ist. Der Plot hat uns gerade deswegen gut gefallen, weil er mal etwas anderes ist. Den Charakteren hätte allerdings mehr Tiefgang gut getan.

Die Autorin und die Sprecher:

Leonie Lastella lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Hamburg in einem kleineren Dorf. Neben "Das Glück so leise" (2020) stammen auch "Wenn Liebe eine Farbe hätte" (2020), "Das Licht von tausend Sternen" (2020), "Nordsternfunkeln" (2018) und "Brausepulverherz" (2017) aus ihrer Feder. Für ihre Werke wurde sie unter anderem mit dem DELIA, der Vereinigung deutschsprachiger Liebesromanautorinnen ausgezeichnet.
Heike Warmuth ist Schauspielerin und lebt in Berlin. Sie ist außerdem als Sprecherin in vielen Hörbüchern zu vernehmen.
Oliver Kube (geboren 1973) machte seine Schauspielausbildung an den Magdeburger Kammerspielen. Er ist freiberuflicher Schauspieler, Sprecher und Puppenspieler. Auch in Radio-Features ist er zu hören.
Julian Mehne ist als Schauspieler sowie auch als Sprecher für Rundfunk und Fernsehen tätig. Man hört seine Stimme in Sachbüchern oder Krimis sowie in weiteren Hörbüchern.

Inhalt:

„Eine einzige Nacht, ein furchtbares Verbrechen und Nevahs bisheriges Leben ist zerstört. Mit ihrer Familie taucht sie in dem Küstenstädtchen Rockaway Beach unter. Niemand darf erfahren, wer sie sind. Nevahs Leben wird bestimmt von Panikattacken und der Gefahr, die sie selbst hier einzuholen droht …
Bis sie Jackson – Jax – begegnet. Ihr gut aussehender, ständig feiernder Nachbar treibt sie mit seiner unvergleichlichen Art in den Wahnsinn, aber auch zurück ins Leben. Mit ihm fühlt sie sich wieder sicher und schon bald ist sie machtlos gegen die Gefühle, die er in ihr auslöst. Doch will sie ihre Familie nicht gefährden, darf sie eines nicht tun – ihm die Wahrheit sagen.“
(Produktinformation)

Kritik und Fazit:

Das Cover ist recht düster gehalten und scheint Farbschlieren im Wasser darzustellen, bringt aber mit den Lichtpunkten und goldenen Farbsprenkel Helligkeit hinzu. Man könnte hier vielleicht den Weg aus dem Schatten hin zum Licht sehen. Die Schlieren im Wasser passen auch ganz gut zum Setting der Story, da sich einige Szenen ja am Strand abspielen. Ansonsten verrät es uns aber nichts weiter über den Inhalt des Buches.

Zunächst einmal wurden wir emotional von der ersten Seite sehr gut abgeholt. Wir konnten uns gut in die Charaktere hineinversetzen und mussten mehrfach schwer schlucken. Wir wissen zwar vom Beginn der Geschichte an noch nicht genau, was im Detail vorgefallen ist, aber beide Protagonisten müssen eine schwere Zeit hinter sich haben. Leonie Lastella gibt sowohl Nevah als auch Jackson eine Stimme und so springen wir von einem Point of View zum anderen und bekommen das ganze Ausmaß der Vergangenheit Stück für Stück vor Augen geführt.

Die Hauptprotagonistin Nevah wird in der Hörspielfassung von Heike Warmuth gesprochen. Wir hätten und hier eine Stimme gewünscht, die mädchenhafter und damit noch etwas jünger klingt. Zu Beginn war es noch etwas schwer, der Sprecherin zu folgen, da sie recht schnell sprach und die S-Laute bei ihr ziemlich herausstechend sind. An sich hat sie das Setting und die Geschichte dann aber gut transportiert. Nur das eine oder andere Mal hat sie uns emotional vielleicht nicht ganz ausreichend abgeholt. Nichtsdestotrotz hat sie es geschafft, dass man sich in den Charakter von Nevah hineinfühlen konnte.
Die Stimme von Jackson (gesprochen von Oliver Kube) hingegen passte für uns perfekt und wir haben ihm die Rolle zu 100% abgenommen. Darum waren wir umso erstaunter, zu sehen, dass der Sprecher im wahren Leben wesentlich älter als Jackson ist. Wir konnten uns den gut aussehenden, 21-jährigen Jackson mit den verwuschelten Haaren durch die gesprochene Stimme förmlich vor uns sehen. Er konnte uns emotional von Anfang bis Ende abholen. Seine Stimme hat einen besonderen Klangcharakter, die einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Kehren wir zurück zum Inhalt der Geschichte. Nevah und Jackson spielen aufgrund traumatischer, vorangegangener Ereignisse eine Rolle, sind nicht sie selbst, wenn sie sich in der Öffentlichkeit befinden. Besonders Nevah macht das zu schaffen, sie kämpft mit ihren Ängsten und versucht gleichzeitig ihr Leben in den Griff zu bekommen. Parallel dazu sucht Jackson nach seinen Wurzeln und hadert mit einer tiefen Enttäuschung durch eine Lüge seiner Eltern, die nur durch Zufall ans Licht gekommen ist. Jackson versucht mit Nevah immer wieder in Kontakt zu treten, da er sich mit ihrem Bruder Miller gut versteht, aber Nevah stößt ihn zunächst von sich und kann ihn nicht leiden. Erst als sie ihn über Instagram inkognito kennenlernt, kann sie sich ein Stück weit auf ihn einlassen. Doch die Konsequenzen ihres Verhaltens und ihrer Geheimnistuerei werden ihr noch Probleme bereiten. Sie belügt Jackson also, da sie den Austausch mit seinem wahren Ich braucht, denn er gibt ihr Halt. Der Verlag wirbt mit einer Enemies-to-Lovers Geschichte, die unserer Meinung nach aber nur eher schwach ausgeprägt ist.

Zwischendurch schleppte sich die Story ein wenig dahin. Im realen Leben streiten sie sich, im Chat sind sie auf einer Wellenlänge. Die Brücke muss erst mal geschlagen werden und das dauert eine Weile. Gerade hier fehlte es dann leider auch hin und wieder an Tiefgang. Wieso kommen sie sich im wahren Leben nun doch näher, ist es nur die körperliche Anziehungskraft oder steckt da mehr dahinter? Das hätte gerne mit mehr Details weiter ausgearbeitet werden können.

Die verschiedenen Standpunkte der Protagonisten bieten einen gelungenen Plot Twist, der zum Glück nicht zu dramatisch ausgearbeitet wird. Nevah versucht zurück ins Leben zu treten und in die Zukunft zu schauen, während Jackson in der Vergangenheit hängen bleibt. Ihre verschiedenen Standpunkte sorgen für die auftretenden Probleme, die die Handlung dann Stück für Stück vorantreibt.

Es gibt ein paar Ungereimtheiten im Plot sind allerdings leider zu verzeichnen. Darauf genauer einzugehen, ist etwas schwierig, da wir an dieser Stelle nicht zu viel Spoilern wollen. Nevahs Name ist dabei zum Beispiel etwas fraglich, genau wie der zeitliche Ablauf vor dem Einsetzen der Handlung. Dass Jacksons Eltern nicht selbst aktiv für Aufklärung sorgen, erschien uns unglaubwürdig und nicht plausibel. Auch das Verhalten von Nevahs Bruder Miller ist hier und da nicht schlüssig. Das wird sich dann aber vielleicht im zweiten Band der Reihe aufklären, denn dann wird Miller seine Geschichte erzählen dürfen.

"Seaside Hideaway – Unsafe" berührte uns besonders am Anfang und zum Ende hin sehr, dazwischen verlor die Story zeitweise etwas an Fahrt und wird leicht oberflächlich. Die körperliche Reaktion der beiden Protagonisten aufeinander stehen zu sehr im Mittelpunkt und zu wenig ihre emotionale Verbindung. Dennoch wurden wir sowohl vom Buch als auch vom Hörbuch äußerst gut unterhalten. Die Story bietet Platz für Diskussionen die auch vielleicht dann in "Unseen" aufklären lassen. Dazu müssen wir auch nur noch bis zum 12.10.23 warten und dann werden wir euch sicherlich wieder auf dem Laufenden halten.

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Veröffentlicht am 21.08.2023

Gefährliche Sprünge zwischen den Welten!

Zimt − Für immer von Magie berührt
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Vickys und Kostantins chaotische Weltenspringerei habe ich bereits vor einigen Jahren ins Herz geschlossen. Da war es natürlich eine große Freude, dass die Reihe ca. vier Jahre später in eine zweite Staffel ...

Vickys und Kostantins chaotische Weltenspringerei habe ich bereits vor einigen Jahren ins Herz geschlossen. Da war es natürlich eine große Freude, dass die Reihe ca. vier Jahre später in eine zweite Staffel ging. Nun sind alle inzwischen 7 Bände der "Zimt"-Reihe erschienen und ich hatte großen Spaß alle Protagonisten wiederzutreffen und ein abschließendes Abenteuer mit ihnen erleben zu dürfen. Mit Zimt – Für immer von Magie berührt sind nun alle Fragen geklärt, und ich freue mich schon auf die neue Buchidee, die Dagmar Bach laut dem Nachwort schon in petto hat.

Die Autorin:

Dagmar Bach (geboren 1978) ist der Überzeugung, dass es im Universum mehr geben muss, als das, was wir bisher kennen. Früher arbeitete sie als Innenarchitektin, inzwischen hat sie sich voll und ganz auf ihre Tätigkeit als Autorin eingelassen und lebt mit ihrer Familie in München. Mit ihrer "Zimt"-Reihe feierte sie bereits große Erfolge, sodass hier bereits eine zweite Staffel erscheint: "Zimt – Auf den ersten Sprung verliebt" (2022), "Zimt – Zwischen den Welten geküsst" (2022), "Zimt – Für immer von Magie berührt" (2023). Auch ihre "Glück"-Trilogie war ein großer Erfolg und steht sogar mit der "Zimt"-Reihe in Verbindung: "Glück und los!" (2019), "Glück und wieder!" (2020), "Glück und selig!" (2021).

Inhalt
„Meine vertauschten Welten
Chillen mit meinen Leuten in einem schnuckeligen Ferienhaus an der englischen Küste, während andere in der Schule schwitzen – gibt es eine bessere Parallelwelt, in die man springen könnte? Aber leider scheint das Schicksal etwas dagegen zu haben, dass mein Freund Konstantin und ich die gemeinsame Zeit genießen. Denn aus anderen Welten droht Gefahr in Form eines Bösewichts, der auch gut in einem Bond-Film mitspielen könnte. Statt also am Strand herumzuknutschen, werden Konstantin und ich zum Cast eines Actionthrillers. Und wir müssen unbedingt schneller sein als unser Widersacher, ehe das Schlimmste passiert, das wir uns alle vorstellen können …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover des dritten Bandes ist wieder sehr liebevoll gestaltet. Die obligatorischen Blumen, Blätter, Sternchen etc. dürfen natürlich nicht fehlen und wie bereits in den ersten beiden Bänden der zweiten Staffel gibt es auch hier in der ersten Auflage einen zauberhaften Farbschnitt, der eben jene Details wieder aufgreift. Diesmal ist die Farbe Flieder vorherrschend und so sehen wir Vicky und Konstantin eng umschlungen vor einem flieder-farbenen Herzen.

** Achtung Spoiler! Solltet ihr die vorherigen Bände der Reihe noch nicht kennen, lest hier nicht weiter.***

Chaotisch und lustig wie immer schildert Autorin Dagmar Bach die Ereignisse, welche Vickys Leben ganz schön durcheinanderbringen und sie selbst sogar in große Gefahr. Denn ein Bösewicht will sie ja in einer anderen Parallelwelt festsetzen, um selbst die Weltherrschaft oder besser gesagt WELTENherrschaft ergreifen zu können. Das müssen Vicky, Konstantin, Pauline, Nikolas und Finn natürlich unbedingt verhindern und so stürzen sie sich in ein Abenteuer nach dem anderen.

Dafür springen Vicky und Konstantin in alle vorher besuchten Welten zurück, auf der Suche nach der Lösung für das Weltenspringen. Hier stellte sich mir allerdings inhaltlich eine Frage: Vicky und Konstantin dürfen möglichst nur alle 2 Tage springen, da mehr Sprünge dem Körper erheblichen Schaden zufügen können. In der ersten Staffel ist Vicky aber sogar mehrfach pro Abend gesprungen. Dies könnte natürlich mit dem Unterschied der Sprünge zu tun haben, da diese vielen und unkontrollierten Sprünge mit den Zimtdrops zu tun haben. Allerdings fehlte mir eine Thematisierung eben jener Frage.

Auch die Art und Weise der kontrollierten Sprünge empfand ich leider als nicht ganz so spannend und glaubwürdig. Ich möchte hierzu nicht zu viel verraten, um Spoiler zu vermeiden. So hätte ich mir aber eine etwas ausgefeiltere Beschreibung gewünscht, aber das ist wirklich eine eher nebensächliche Kritik, denn wichtig ist es ja, ob man mitgerissen wird oder nicht. Und das wurde ich auf jeden Fall.

Auch die Beziehung von Vicky und Konstantin ist natürlich wieder ein Thema. Vicky ist nicht mehr ganz so verschreckt und panisch, wenn es um körperliche Nähe geht. Während Konstantin nach wie vor super lieb, sensibel und fürsorglich ist, Vicky aber gleichzeitig als ebenbürtig wahrnimmt. Allerdings tritt die Beziehung der beiden schon ziemlich auf der Stelle, sodass manche Beschreibungen leicht wiederholend und somit mit eher weniger Spannung daherkommen.

Wirklich gut gefallen hat mir, dass Vicky und Konstantin in alle früheren Welten springen, sodass wir immer wieder kleine Rückblicke auf die erste Staffel bekommen und der Leser so schön in Erinnerungen schwelgen kann.

"Zimt – Für immer von Magie berührt" ist ein schöner Abschluss der gesamten Reihe. Der Leser weiß nun, wie es potentiell mit Vicky, Konstantin und Co weiter gehen könnte und alle offenen Fragen sind beantwortet. Jetzt kann ich die gesamte Geschichte wirklich mit Ruhe zur Seite legen. Mehr ist nicht mehr nötig. Und ich bin schon ganz gespannt darauf, welche magische Welt die Autorin als nächstes zu Papier bringt.

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Die Trilogie voller Magie und mythischer Wesen geht weiter!

Millenia Magika - Das Vermächtnis der Raben
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Die "Millenia Magika" Reihe von Falk Holzapfel besticht ganz besonders durch die Aufmachung, die Illustrationen und die vielen kleine Details, die in einem Jugendbuch so nicht oft zu finden sind. Während ...

Die "Millenia Magika" Reihe von Falk Holzapfel besticht ganz besonders durch die Aufmachung, die Illustrationen und die vielen kleine Details, die in einem Jugendbuch so nicht oft zu finden sind. Während im ersten Band der Reihe "Millenia Magika – Der Schleier von Arken" die Farbe Rot im Zentrum stand, wo sie in den schwarz-weiß Illustrationen immer wieder ihren Auftritt hat und auch im Text manche Passagen rot gedruckt sind, ist es im zweiten Teil "Millenia Magika – Das Vermächtnis der Raben" die Farbe Lila. Wieder entführt uns der Autor in eine magisch, mythische Welt. Diesmal jagt nicht ein Abenteuer das andere, vielmehr gilt es nun den Blick nach innen zu richten. Denn vor allem Adrian und Merle haben einiges auf dem Herzen und müssen das jeder für sich erkunden und lernen, damit umzugehen.

Der Autor und Illustrator:

Falk Holzapfel (geboren 1980) ist eigentlich für seine Illustrationen unter dem Pseudonym Zapf bekannt. Er studierte Kunst und Deutsch auf Lehramt, verlegte sich dann aber komplett auf das Zeichnen. Seither arbeitet er als freischaffender Illustrator und Autor von Kinder- und Jugendbüchern. "Millenia Magika – Der Schleier von Arken" ist der erste Teil einer Trilogie. Band zwei "Millenia Magika – Das Vermächtnis der Raben" erschien 2021, der abschließende dritte Band "Millenia Magika – Der Schlüssel zur Vergangenheit" Anfang 2023.

Inhalt:

„Endlich ist Adrian dort angekommen, wo er hingehört und sich zu Hause fühlt: in der magischen Stadt Arken. Doch dunkle Kräfte halten die Bewohner des Ortes in Atem. Als Adrian ein Hilferuf der Wölfe erreicht, sind zum ersten Mal auch seine magischen Fähigkeiten gefragt. Noch dazu ist er ganz auf sich allein gestellt, da seine Freunde Juri und Jazz auf einer geheimen Mission unterwegs sind. Die Lage in Arken spitzt sich zu, als nach und nach immer mehr Kinder verschwinden. Adrian erkennt, dass er sich seiner Aufgabe mit ganzem Herzen stellen muss, wenn er die Stadt und die Magie retten will…“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover passt super zu dem des Vorgängers. Tatsächlich sind sie sich durch die Farbgebung sehr ähnlich, sodass man gleich sieht, dass es sich um eine zusammenhängende Reihe handelt. Wieder ist alles recht dunkel und in verschiedenen Blautönen gehalten. Die farblichen Akzente sind in einem dunklen Brombeerton gehalten. In der Mitte sieht man einen abgestorbenen Baumstamm, um den herum sich einige Kreaturen befinden. Dahinter ein dunkles Haus und am Himmel prangt ein riesiger Vollmond. Die Atmosphäre Arkens ist hier wieder super im Bild eingefangen worden.

Der Autor knüpft unmittelbar an der Geschichte des ersten Bandes an. Ein wenig schwer fiel es mir nach der langen Zeit wieder in die Geschichte einzusteigen. Es gibt nur wenige Rückblenden, die einem nochmals die Geschichte des ersten Teils ins Gedächtnis rufen könnten, weswegen ich hin und wieder im ersten Band geblättert habe, um wieder alles richtig zusammenzubekommen. Der Erzählstil ist aber dennoch weiterhin gut verständlich und flüssig.

Erneut bekommen wir aus ganz unterschiedlichen Perspektiven die Geschichte erzählt. Die Hauptvertreter sind dabei Adrian, Jazz und Merle. Sie alle gehen in diesem Band größtenteils eigene Wege, was der Geschichte vielleicht ein ganz klein wenig die Dynamik nahm. Jedenfalls bin ich nicht ganz so sehr durch die Seiten geflogen, wie noch beim ersten Buch.
Jazz sucht in Frankfurt nach Lösungen, um den Schleier weiterhin aufrecht erhalten zu können, während Adrian versucht dem Wolfsrudel zu helfen und dabei Merle aus den Augen verliert, die ebenfalls einsam ist und sich gegen das Mobbing in der Schule kaum zur Wehr setzen kann. Spannend fand ich, wie besonders Juri Frankfurt mit seiner Magielosigkeit wahrgenommen hat. Der Missbrauch an der Natur ist eindrücklich beschrieben und bringt das Thema Ausbeutung der Umwelt und den Klimawandel auf eine ganz besondere Art zur Sprache.

Zitat: "Die Stadt funktionierte, aber sie lebte nicht." (Falk Holzapfel: "Millenia Magika – Das Vermächtnis der Raben", Seite 97)

Die Themen sind auch in diesem Buch vielfältig. So geht es um Mobbing, Armut, das Leben als Außenseiter, den Tod und ganz besonders die Einsamkeit. Dabei unterstreichen die ausdrucksstarken Illustrationen, welche jedem Kapitel vorangestellt werden, diese Eindrücke nochmals. Doch auch viele kleinere weitere Zeichnungen heben Details der Geschichte hervor. Dass hierbei wieder mit schwarz-weiß und einer kräftigen Farbe – diesmal Lila – gearbeitet wird, gefällt mir außerordentlich gut. Auch Vorsatz und Nachsatzpapiere sind zauberhaft gestaltet. Vorne befindet sich eine detaillierte Karte von Arken und den angrenzenden Städten. Hinten kann man in der „Arkenlaterne“ und dem „Arkenspiegel“ Zeitungsartikel lesen, die mit den Geschehnissen im Buch in Verbindung stehen.

In "Millenia Magika – Das Vermächtnis der Raben" haben die Protagonisten viel mit sich selbst zu tun. Adrian muss Katze zurückholen, Merle wird gemobbt und Jazz sucht verzweifelt nach Hilfe. Sie wandeln alle auf verschlungenen und einsamen Pfaden. Einzig Juri scheint mit sich im Reinen zu sein und bringt so humorvolle Aspekte in die Geschichte ein. Und natürlich darf auch ein Cliffhanger am Ende nicht fehlen. Ich bin schon ganz gespannt, wie die Geschichte im dritten Band "Millenia Magika – Der Schlüssel zur Vergangenheit" zu Ende gebracht wird. Das Buch wartet bereits in meinem Regal und wird ganz bald gelesen.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Kunterbunte Infos rund um China

100 Karten über China
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Im vergangenen Jahr erschien der Band "100 Karten über China" von Merle Scherz und Thorben Pelzer, welches ich mir die letzten Tage genauer unter die Lupe genommen habe. Während die Bücher über die Ukraine ...

Im vergangenen Jahr erschien der Band "100 Karten über China" von Merle Scherz und Thorben Pelzer, welches ich mir die letzten Tage genauer unter die Lupe genommen habe. Während die Bücher über die Ukraine und die Sprache recht leicht verständlich waren, muss man bei einigen Themen bezüglich Chinas schon etwas mehr nachdenken. Für absolute Laien wie mich waren die ein oder anderen Texte etwas schwerer zu verstehen und ich merkte, dass ich mit den Gedanken leichter mal abwich. Dennoch bietet auch dieses Buch wieder unheimlich viele Informationen über China und deren Bevölkerung, sodass es einiges zu lernen gibt.

Die Autoren:

Merle Schatz studierte Sinologie, Mongolistik und Japanologie. Dafür lebte sie zwischenzeitlich sogar in Göttingen, Shanghai und Changhun (Volksrepublik China). Danach arbeitete sie am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle (Saale) und lehrte sowie forschte im Bereich Sinologie an der Universität Leipzig. Inzwischen lehrt sie im Fachbereich Chinastudien in Köln und lebt in Göttingen.
Thorben Pelzer studierte ebenfalls Sinologie und Japanologie. Er arbeitet am Forschungszentrum »Global Dynamics« an der Universität Leipzig und verbrachte während seines Studiums seine Zeit zwischen Bochum, Osaka, Shanghai und Taipeh. Seine Schwerpunkte sind Sozial- und Kulturgeschichte, Technologie und Infrastruktur. Ebenfalls interessiert er sich für digitale Forschungsmethoden.

Inhalt:

„In China kippt viel eher ein Sack Mais als einer mit Reis um! Und warum hat China genau genommen zwei Präsident:innen, aber nur einer von ihnen wird nach Berlin eingeladen? Was verbirgt sich hinter der Pandadiplomatie und welche Alternativen zu Pandas gibt es? Warum leben die meisten Mongol:innen in China und nicht in der Mongolei? Was hat das komplexeste chinesische Zeichen mit einem Imbissverkäufer zu tun? Und wie viele Millionen Bäume werden jährlich für Essstäbchen abgeholzt? Anhand von abwechslungsreichen, sowohl tiefgründigen als auch unterhaltsamen Karten und Grafiken bringt euch KATAPULT gemeinsam mit den Sinolog:innen Thorben Pelzer und Merle Schatz den »großen Riesen« des Ostens näher.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Bei diesem Buch haben wir ein Wendecover zu entdecken. Auf der einen Seite sehen wir eine Karte Chinas mit den verschiedenen, eingezeichneten Mauern. Auf der anderen Seite kommt ein wenig mehr Satire daher, hier findet man diverse Hühnchenvarianten, die man in den Umrissen des Landes erkennen kann. Das alles dann vor einem pinken Hintergrund. Der Titel in weißen Lettern über den Abbildungen.

Wie bereits oben erwähnt, sind die Texte manchmal etwas komplizierter und somit strengt es hin und wieder an. Man muss mehrmals lesen, um alles genau zu erfassen. Dafür sind die Karten, die ja im Zentrum des Buches stehen, gut gelungen. Sie sind zwar minimalistisch, geben aber alle wichtigen Eckdaten wieder und verschaffen dem Leser zu den verschiedensten Themen einen super Überblick.

Zu Beginn beschäftigen sich die Autoren ein wenig mit Sprache und Schriftzeichen. Da gibt es das Wort „Miau“, welches durch unterschiedliche Betonung ganz verschiedene Bedeutungen hat. Von Keim über Sekunde bis hin zu Tempel. Und hier hat mir leider die Lautsprache gefehlt, um ein besseres Gefühl für die Sprache zu bekommen. Zum Glück habe ich eine Freundin, die mir dann tolle Sprachnachrichten geschickt hat und mich somit beim Lesen begleitete. Auch wie China eigentlich auf chinesisch heißt konnte sie mir so vorsprechen, denn hier fehlte ebenfalls die Lautschrift, um es rund zu machen.

Das bereits im Klappentext erwähnte Zeichen Biang, welches von einem Imbissverkäufer erdachte sein soll, war meiner Freundin allerdings unbekannt. Die Quelle im Anhang gibt leider keinen weiteren Aufschluss darüber, da dort nur steht „Eigene Recherche“, was ich ja als etwas dürftig empfinde. Da die Autoren vom Fach sind, hoffe ich jetzt einfach mal, das alles so stimmt, wie es angegeben ist.

Eine grobe Sortierung gibt es in dem Buch schon, es zieht sich jetzt aber kein roter Faden hindurch. Das mag nun jeder Leser empfinden, wie er mag. Der eine liebt die Abwechslung, der andere fühlt sich in geordneten Verhältnissen vielleicht wohler. Das bleibt Ansichtssache. Im Grunde lässt sich das Buch aber so oder so recht schnell lesen.

"100 Karten über China" vermittelt dem Leser einiges an Wissen. Mal sind es Kleinigkeiten, mal ganz große und wichtige Themen, die hier besprochen werden. Ein bisschen Witz und Humor fehlt natürlich auch nicht. Die Karten sind bunt, vielfältig und übersichtlich gestaltet. Hier und da hätten Zusätze für ein besseres Verständnis vielleicht nicht geschadet und die Texte hätten hin und wieder inhaltlich etwas weniger komplex oder textlich umfangreicher und damit besser zu verstehen sein können. Alles in allem bietet das Buch aber einen tollen Überblick über ein Land, welches so vielschichtig und bunt ist, wie die Karten in diesem Buch.

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Veröffentlicht am 06.07.2023

Ein solider Abschluss der Reihe!

#London Whisper – Als Zofe küsst man selten den Traumprinz (oder doch?)
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Nun ging die Zeitreise mit Zoe und Hayden zu Ende. In Band 1 "London Whisper – Als Zofe ist man selten online" und Band 2 "London Whisper – Als Zofe tanzt man selten aus der Reihe" von Aniela Ley ging ...

Nun ging die Zeitreise mit Zoe und Hayden zu Ende. In Band 1 "London Whisper – Als Zofe ist man selten online" und Band 2 "London Whisper – Als Zofe tanzt man selten aus der Reihe" von Aniela Ley ging es schon wild zu und auch in "London Whisper – Als Zofe küsst man selten den Traumprinz (oder doch?)" gibt es ein paar Abenteuer zu bestehen. Zoe und Hayden sind sympathische Charaktere die gerne noch ein klein wenig mehr hätten ausgearbeitet werden können. Dennoch hatte ich schöne Lesestunden und als Freund von Zeitreise-Romanen kann ich mich über diese Trilogie nicht beklagen. Sie ist unterhaltsam, witzig und mitunter auch recht spannend. Es ist aber auch okay, den Protagonisten nach diesem Buch Goodbye zu sagen.

Die Autorin:

Aniela Ley hatte bereits als Kind eine große Leidenschaft für Bücher und tauchte in einige fantastische Welten ein. Inzwischen ist sie Autorin und konnte selbst einige Welten erschaffen und Geschichten erzählen.

Inhalt:

„London, 1816: Zoe, Zeitreisende und Zofe von Miss Lucie, und Hayden, gutaussehender Lord und ebenfalls Zeitreisender, nehmen am legendären Winterball teil. Doch statt eine rauschende Ballnacht zu verbringen, wird Zoe von der Verborgenen Gesellschaft auf ein einsames Landgut entführt. Ausgerechnet dort findet sie heraus, dass der Splitter für Haydens und ihre Rückreise in die Gegenwart Teil der Dekoration bei einer Soiree ist. Auf dem Plan stehen nicht weniger als eine spektakuläre Flucht, Dramen und unerwartete Allianzen, damit Zoe am Ende doch noch das äußerst exklusive Event in Haydens charmanter Begleitung besuchen kann, die Schergen der Verborgenen Gesellschaft immer auf ihren Fersen. Also eigentlich alles kein Problem, oder?“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover ist wieder absolut gelungen und reiht sich super in die bereits erschienenen ersten zwei Bände ein. Es ist verspielt und detailverliebt. Mit einer schimmernde Folie versehen bekommt es eine Eleganz, die zu 1816 passt. Einzelne Elemente wie Mond und Spiegel verwiesen auf die Art der Zeitreise. Die floralen Elemente heben die Liebesgeschichten hervor. Und das Handy, welches als einziges als schwarz-weiß Zeichnung im Comic Style auf dem Cover erscheint macht das „out of time“ Gefühl dieser Story perfekt. Die kräftigen Farben ziehen den Blick direkt auf sich.

Die Autorin knüpft mit dem dritten und abschließenden Band der Reihe direkt an Band zwei an. Wir werden wieder mitten in die Geschichte geworfen und dürfen miterleben, wie Zoe weiter verschleppt wird, der bösen Hexe aus dem Herrenhaus entwischen kann und mit Hayden ein paar weitere Abenteuer erlebt, um endlich wieder zurück in ihre Zukunft zu gelangen. Ganz am Schluss haben wir allerdings leider noch ein Zeitreise-Paradoxon, was den Spiegel vom Dachboden auf dem Internat anbelangt. Das hätte vermieden werden können.

Zoes Sprache ist eine schöne Mischung modern und altmodisch. Die Modelle von Liebe und Ehe heute und 1816 stehen wieder im Vergleich und obwohl Zoe sich im Jahr 1816 sehr wohl fühlt, so strebt sie doch eine Beziehung mit Hayden an, wie sie in der heutigen Zeit möglich ist. Wie bereits in den ersten beiden Büchern liegt Zoe das Wohl ihrer Freunde sehr am Herzen und so setzt sie sich voll und ganz für alle ein. Ein bisschen tiefgründig wird es dann auch, wenn es darum geht über Probleme zu sprechen:

Zitat: "Es war so viel besser, über die Probleme anderer zu sprechen, als über die eigenen." (Aniela Ley: #London Whisper – Als Zofe küsst man selten den Traumprinz, Seite 168)

Im Prinzip hat mir die Reihe "London Whisper" recht gut gefallen. Allerdings hätte ich mit mehr Details in Bezug auf die Beziehungen und Gefühle gewünscht. Da gibt es ein tolles Konzept, welches das sehr gut auf den Punkt bringt „Show, don’t tell“. Genau das fehlte der Reihe hin und wieder, um sie perfekt und richtig emotional zu machen. Zoes trockene und beobachtende Art ließ der Geschichte in bisschen an Emotionalität fehlen. Deswegen erreichte mich die Story nicht zu hundert Prozent, blieb hin und wieder etwas zu oberflächlich. Dennoch ist die Reihe solide und Zeitreise Freunde werden ihren Spaß mit Zoe haben.

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