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Veröffentlicht am 05.07.2017

Ich will auch ein Minipony haben!

Molli Minipony - Eine Schultüte voller Haferkekse (Molli Minipony, Bd. 2)
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Eine gelungene Reihe über ein Minipony und ein Mädchen, welches immer genau das bekommt, was es möchte, egal welche Bedingungen dafür zu erfüllen sind.

Andrea Schütze hatte schon als Kind großes Interesse ...

Eine gelungene Reihe über ein Minipony und ein Mädchen, welches immer genau das bekommt, was es möchte, egal welche Bedingungen dafür zu erfüllen sind.

Andrea Schütze hatte schon als Kind großes Interesse an Büchern und so verwundert es nicht, dass sie begann Bücher zu schreiben. Sie lebt und arbeitet in Deutschland und ist die Autorin der Maluna Mondschein Reihe. In diesem Jahr sind bereits zwei Molli Minipony Bücher erschienen. Der dritte Teil erscheint im August.

In den Molli Minipony Romanen stehen neben Fee und Molli auch ihre beiden Geschwister Mo und Luzi im Mittelpunkt der Handlung. Fee ist ein selbstbewusstes und kluges Mädchen, die alles daran setzt, ihren Willen erfüllt zu bekommen. Dabei helfen ihr ihre beiden Brüder, aber auch ihre aufgeladenen Locken auf dem Kopf geben ihr Hinweise.

Eine Schultüte voller Haferkekse ist der zweite Teil der Reihe. Die Handlung setzt nahtlos an den ersten Teil an. Nachdem Fee natürlich ihr Minipony bekommen hat, steht nun die nächste Herausforderung an. Molli soll mit Fee zur Schule gehen. Doch wie kann Fee ihre Lehrerin, die gleichzeitig die Direktorin ist, dazu überreden Molli im Klassenzimmer zu dulden? Natürlich muss man die Lehrerin einfach nur mürbe machen, dann wird sie schon soweit sein, ihre Bedingung zu stellen: „Also ganz ehrlich, Fee, bevor dieses Pferd in meine Klasse kommt, muss mich schon erst der Weihnachtsmann auf einem Kamel zur Schule bringen!“ (Seite 48) Super, nun weiß Fee, worauf sie hinarbeiten muss.

Die Bücher haben einen flüssigen sowie kindgerechten Schreibstil und lassen sich auch soweit gut vorlesen. Einzig die Sprache von Molli Minipony war für mich schwer umsetzbar. Zum einen bin ich nicht ansatzweise so gut im Wiehern und Schnauben, wie meine Kinder, zum anderen macht Molli nicht gerade pferdetypische Geräusche. Wie genau hört sich ein „schröh“ oder ein „schraha“ bei einem Pferd an? Das erschloss sich mir nicht.

Einige schöne schwarz-weiß Illustrationen runden die Geschichte ab.

Die Protagonisten sind sehr schön beschrieben. Familie Wunderweger ist unheimlich sympathisch und es macht Spaß ihrem Alltag zu folgen. Zu Beginn eines jeden Buches werden die Kinder und das Pony kurz vorgestellt und so kann der Leser gleich in die Geschichte eintauchen. Fee, das Mädchen mit dem großen Selbstbewusstsein. Mo, der kleine Charmeur, der hilft, ohne es so richtig zu bemerken. Luzi, der Technik affine große Bruder, der hilft, solange es nicht zu viel Aufwand bedeutet, aber großen Spaß an Fees Erfolgen hat. Der Vater, der im innersten butterweich ist und seinen Kindern nichts abschlagen kann. Und die Mutter, die alle Fäden fest in der Hand behält und ohne welche die Familie aufgeschmissen wäre. Sie alle bilden eine unterhaltsame Kulisse für die Abenteuer der kleinen Fee Wunderweger.
Die vielen Spitznamen der Familie machten es meiner Tochter hin und wieder schwer, der Geschichte zu folgen. Weniger wäre doch etwas mehr gewesen. Mortimer, Mo und Momo oder Luzius, Luzi und Luzifer sind für uns Erwachsene vielleicht selbsterklärend, für eine fast sechs jährige war es am Abend manchmal doch etwas zu schwierig. Allerdings sind die Bücher auch eigentlich erst für Kinder ab 8 Jahren konzipiert..
Ein bisschen Übernatürliches kommt in dieser Reihe auch vor. So sind Fees Locken hin und wieder aufgeladen und springen durch die Gegend, immer genau dann, wenn Fee der Lösung ihres Problems nahe kommt.

Fees vorwitzige Art ist sehr erfrischend. Das erste Buch gefiel mir jedoch besser. Das zweite hat für mich zu sehr das Schema des ersten Buches wiederholt. Fee will etwas, Fee macht einen Plan, Fee erreicht ihr Ziel. Etwas Abwechslung hätte mich als Erwachsenen noch mehr gefesselt. Ich bin mir aber sicher, dass der dritte Teil der Reihe auch seinen Weg in unser Kinderzimmer finden wird.

Veröffentlicht am 14.06.2017

Die Elfen sind los!

Mia and me - Meine Lieblingsgeschichten zum Vor- und Selberlesen
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Seit einiger Zeit flimmern Mia und ihre Freunde aus „Mia and me“ auch über unseren Fernseher. Da war es klar, dass auch bald die Bücher folgen würden. So bekamen wir dann ein Rezensionsexemplar von Mia ...

Seit einiger Zeit flimmern Mia und ihre Freunde aus „Mia and me“ auch über unseren Fernseher. Da war es klar, dass auch bald die Bücher folgen würden. So bekamen wir dann ein Rezensionsexemplar von Mia and Me – Meine Lieblingsgeschichten zum Vor- und Selberlesen mit einigen Geschichten aus der TV-Serie und dazu passenden Illustrationen.

Die Autorin Isabella Mohn möchte anonym bleiben, deshalb gibt es keine weiteren Informationen zu ihr. Der Name ist vermutlich auch ein Pseudonym. Wie dem auch sei, ihr sind wirklich schöne Bücher gelungen.

Mia and Me – Meine Lieblingsgeschichten zum Vor- uns Selberlesen enthält im Vergleich zu den Legenden von Centopia diverse Geschichten aus der ersten Staffel der TV-Serie.

Das Buch ist hell gestaltet, die Texte sind weder zu lang, noch zu kurz. Der Schreibstil ist kindgerecht und gut verständlich. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass meine Tochter hier ab und zu etwas gelangweilt war. Vielleicht liegt es daran, dass sie auch die Hörspiele zur Serie hat und jeden Abend zum Einschlafen hört. Aber auch ich hatte ein größeres Interesse an den Legenden von Centopia als an den Vorlesegeschichten. Vermutlich spielt hier doch die Altersangabe eine Rolle. Die Vorlesegeschichten sind laut Amazon bereits für Kinder ab 4 Jahren geeignet.

Wer gerne nochmals in Ruhe die Abenteuer auf Centopia erleben will, für den sind die Vorlesegeschichten empfehlenswert.
Ein wirklich schönes Buch über Mia, ihre Elfenfreunde und die Einhörner der Insel Centopia.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Bunte Trolle erobern die Kinderzimmer

Trolls - Roman zum Film
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Vor kurzem lief der Film "Trolls" im Kino, den ich mir mit meiner Tochter angesehen habe. Er war so zauberhaft, dass wir natürlich die Geschichte dazu lesen mussten. Zur Auswahl stand das Buch zum Film ...

Vor kurzem lief der Film "Trolls" im Kino, den ich mir mit meiner Tochter angesehen habe. Er war so zauberhaft, dass wir natürlich die Geschichte dazu lesen mussten. Zur Auswahl stand das Buch zum Film und der Roman zum Film. Ich entschied mich für den Roman, da wir vom Textumfang her solche Werke bereits gewohnt sind. Wir wurden nicht enttäuscht und das Buch kann dem Film das Wasser reichen.

Die Geschichte ist natürlich die selbe wie im Film. Die Trolls Prinzessin Poppy steht im Mittelpunkt der Handlung. Als Baby ist sie unter der Führung ihres Vaters, dem König der Trolls, aus ihrer alten Heimat geflohen, da sie alle durch die dort auch lebenden Bergens in großer Gefahr waren. Die Bergens sind ein unzufriedenes Volk, welches keinen Spaß hat und der Auffassung ist, dass nur der Verzehr eines Trolls ihnen wahre Freude bereiten kann. Aus diesem Grund wurde damals der Trollstag (die Trollwende) eingeführt, an diesem Tag sollte jeder Bergens einen Troll essen können. Vor dieser Gefahr sind die Trolls geflohen und haben sich fernab der alten Heimat in einem Wald ein neues zu Hause aufgebaut. Als Poppy zu Ehren des Fluchttages der Trolls eine große und laute Party steigen lässt, findet die Bergensköchin, genannt Chef, die Trolls und entführt einige von ihnen. Poppy macht sich auf die Suche nach ihren Freunden und wird dabei vom grummeligen und ewig miesepetrigen Branch begleitet, der immer alles negativ sieht, dafür aber ein wahrer Überlebenskünstler ist.

Die Geschichte ist sehr nah an die Handlung des Filmes angelehnt. Sie ist flüssig und spannend erzählt. Die Kapitel sind gut aufgebaut und haben eine angemessene Länge. In der Mitte des Buches sind einige Bilder aus dem Film zu finden, sie bilden ein schönes Inzermezzo.
Der Schreibstil ist für die Altersangabe von 6 Jahren passend. Was meine Tochter allerdings sehr gestört hat, war, dass die wörtliche Rede der Protagonisten teilweise deutlich von dem Gesagten in Film und Hörspiel abwich. Außerdem war immer wieder die Rede von der „Trollswende“, im Film wurde hier aber vom „Trollstag“ gesprochen. Diese Abweichungen rissen meine Tochter immer wieder aus dem Buch (sie wiederholt die „richtige“ Wortwahl) und störte mich somit auch etwas in meinem Vorlesefluss.
Das Cover hat mich sehr angesprochen. Einige Protagonisten finden hier ihren Platz auf weißem Untergrund und dass einige davon Kopf stehen passt auch sehr schön zu den Trolls. Auch der Text auf dem Buchrücken ist farbenfroh, mit verschiedenen Schrifttypen gestaltet und lädt zum Lesen ein. Im Buch selbst gibt es wenige Illustrationen, schließlich hatte ich mich bewusst für den Roman und nicht das Buch entschieden. Dennoch sind kleine wiederkehrende Zeichnungen im Text zu finden. Zum Beispiel teilen Zweige die Kapitel nochmals in kürzere Abschnitt ein und bieten besonders den Leseanfängern eine visuelle Unterstützung. Zum Anfang eines jeden Kapitels werden zwei Trolls (Poppy und Branch) als Silhouette dargestellt. Außerdem sind hier und da inmitten des Textes noch Blumen zu finden. Das alles rundet den positiven und liebevollen Eindruck des Buches ab.

Uns hat das Buch gut gefallen. Obwohl wir den Film bereits kannten, waren wir dennoch von der Handlung mitgerissen und haben die Art des Erzählens genossen. Hierbei sind Poppys Abenteuer, bevor Branch zu ihr stößt, hervorzuheben. Sie sind witzig und mitreißen, aber dennoch nicht zu ausladend beschrieben und machten einfach Spaß. Man hatte die Bilder des Films direkt vor Augen und wir haben schöne Stunden mit diesem Buch verbracht.

Veröffentlicht am 24.05.2017

Bunte Bilder und knappe Texte laden zum Gespräch ein

Wie entsteht ein Baby?
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Dieses bunte Buch habe ich beim Stöbern im Programmheftchen des Mabuse Verlags entdeckt. Eigentlich ist das Thema bei uns nicht mehr ganz so aktuell, da das kleine Brüderchen bereits fast 2 Jahre alt ist. ...

Dieses bunte Buch habe ich beim Stöbern im Programmheftchen des Mabuse Verlags entdeckt. Eigentlich ist das Thema bei uns nicht mehr ganz so aktuell, da das kleine Brüderchen bereits fast 2 Jahre alt ist. Dennoch war ich neugierig, denn es wird damit geworben, dass es sich an alle Arten von Familien und Kindern richtet. Im Zentrum der Erzählung steht die Entwicklung des Babys von der Eizelle und der Samenzelle, bis zur Ankunft des neuen Lebens in der Familie.

"Alle Kinder haben biologische Eltern. Aber nicht alle Kinder leben mit ihren biologischen Eltern zusammen. Manche Kinder entstanden auf dem Wege einer künstlichen Befruchtung. Und nicht alle kamen auf die gleiche Weise zu Welt." (siehe Webseite des Mabuse Verlags)

Cory Silverberg studierte Pädagogik in Kanada und unterrichtet im Bereich Sexualaufklärung, Sexualität, Behinderung und Inklusion. Außerdem schreibt er sowohl Bücher, als auch Artikel zu den bereits genannten Themen.
Fiona Smyth ist Illustratorin und Cartoonistin in Kanada. Auch sie unterrichtet, allerdings in den Bereichen Illustration und Comics.
In diesem bunten Bilderbuch wird auf knappe Art und Weise die Entstehung des Babys beschrieben. Beginnend damit, dass hierfür Menschen mit Eizellen und Menschen mit Samenzellen nötig sind und ein passender Ort – die Gebärmutter -, in der sich das Baby wohlfühlen kann. Weiter geht es mit dem Tanz der Eizelle und der Samenzelle, damit die beiden eins werden können. Etwas ganz Einzigartiges, welches zunächst winzig klein ist, innerhalb von 40 Wochen aber zu etwas großem und wunderbaren heranwächst. Besonders ist in diesem Buch, dass nicht nur die natürliche Geburt dargestellt wird, sondern auch der Kaiserschnitt. Den Abschluss gibt ein Bild, vieler Menschen, die um das Lächelnde Baby stehen und sich freuen, diesen neuen Erdenbürger kennenlernen zu können.

„Alles was wächst, wächst unterschiedlich. Wir alle wachsen auf unsere eigene Weise.“

Die Illustrationen sind farbenprächtig und großflächig. Sie erstrecken sich über die kompletten Seiten. Die Darstellung der Menschen ist sehr ungewöhnlich. So gibt es welche mit grüner oder blauer Hautfarbe, oder roten und pinken Haaren. Auch die Frisurenvielfalt macht ganz deutlich, dass jeder Mensch individuell ist. Keine Stereotypen werden vorgestellt, sondern die Buntheit der Welt und ihrer Bewohner.
Der Sprachstil ist leicht verständlich und kindgerecht. Die gestellten Fragen im Buch wie „Wer hat darauf gewartet, dass du geboren wurdest?“, regen zum Gespräch mit dem Kind an. Außerdem ist die Beschreibung der Entstehung des Kindes bis zur Ankunft in der Familie eher knapp gehalten, sodass die Kinder nicht durch zu viele Informationen überfordert werden. Der Text geht also nicht zu sehr in die Tiefe und bietet somit die Möglichkeit, als Leser oder auch als Kind selbst entscheiden zu können, welche Informationen näher erklärt werden sollten. Das Buch bietet dem Kind einige Anregung zum Fragenstellen.

"Wie entsteht ein Baby?" ist ein außergewöhnliches Buch, welches schon die kleinsten Kinder ganz unverkrampft aufklärt. Dies geschieht auf eine ganz andere Weise, als ich es bisher zum Thema Familienzuwachs oder Aufklärung kennengelernt habe. Gleichzeitig zeigt es die Vielfalt der Menschen und den Wert des Einzelnen. Eine klare Botschaft bietet dieses Buch: Du bist willkommen, du bist einzigartig und deine Individualität ist großartig!

„Ein Buch für jede Art von Familie und jede Art von Kind“

Veröffentlicht am 17.05.2017

„Weiße Blätter… Unberührt und ohne Wörter…“

Der Gesandte des Mondlichts
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Der TintenTrinker Verlag ist mir durch seine farbenprächtigen und hochwertigen Bilderbüchern im Gedächtnis geblieben. Auch hier hat mich das Cover gleich angesprochen. Zu sehen ist ein wundersamer Baum, ...

Der TintenTrinker Verlag ist mir durch seine farbenprächtigen und hochwertigen Bilderbüchern im Gedächtnis geblieben. Auch hier hat mich das Cover gleich angesprochen. Zu sehen ist ein wundersamer Baum, welcher ganz außergewöhnliche Blätter trägt, nämlich Buchblätter. Was hat es mit diesem Baum auf sich? Die Geschichte rund um den wundersamen Baum, wird in einer Geschichte in der Geschichte erzählt und regt zum Nachdenken an.

Jean-Marie Robillard ist Grundschullehrer und schreibt Geschichten für Kinder. Seine märchenhaften Erzählungen bringen den Leser in eine ganz eigene phantastische Welt voller Magie und Weisheiten. Die Illustratorin dieses Robillard-Buches ist Marie Desbons. Sie hat Design und Kommunikation studiert. 2007 erschien ist erstes Buch. Seither arbeitet sie für viele renommierte Kinderbuchverlage.

Der Dichter Sastrawane Mandia schenkt dem Maharadscha seit langer Zeit immer zu Vollmond eine Geschichte. Dieses Mal hat er allerdings keine Geschichte bei sich, sondern lediglich er ein Buch mit weißen Seiten ohne jegliche Wörter. Der Maharadscha reagiert zunächst sehr wütend und denkt, der Dichter mache sich über ihn lustig. Dennoch lässt er sich die Geschichte dieses Buches bereitwillig erzählen. Denn die Seiten dieses Buches sind magisch und werden dem Maharadscha einige wunderbare Stunden schenken können.

Jean-Marie Robillard hat wieder eine sehr phantasievolle Geschichte vorgelegt. Genau genommen sind hier viele Geschichte in einer vereint. So erzählt der Dichter in der Geschichte, die Geschichte des Sastrawane Indra und wie dieser die zauberhaften Buchseiten erhalten hat. Außerdem gibt es eine Art Aufzählung der Geschichten Sastrawane Indras, die er Zeit seines Lebens geschrieben hat. Hier bleibt es dem Leser überlassen, diese Geschichte mit der eigenen Phantasie zu beflügeln.
Die besondere Verbindung zur Natur wird durch Wort und Bild ganz deutlich. So bringt ein Pfau den wundersamen Baum, indem er einen magischen blauen Stein in die Erde legt. Als der Baum mit seinen außergewöhnlichen Blättern in voller Pracht steht, kommen die Tiere des Waldes und der Umgebung und versehen die Blätter mit unsichtbaren Zeichen, Weisheiten, Geschichten, Düften und Geschmäckern. So ist alles in der Natur mit jedem verbunden und es ergibt sich eine wunderbare Einheit.

„Als Sastrawane Indra erwachte, schwirrte das Leben inmitten der Blätter, und der schöne mondfarbene Baum war vom Rauschen aller Schönheit der Welt erfüllt.“

Das Buch ist mit zahlreichen, großflächigen und farbenprächtigen Illustrationen versehen. Die Zeichnungen untermalen die Erzählung auf eine wundervolle Weise. So gehen Text und Bild Hand in Hand miteinander her. Das eine wäre ohne das andere nur halb so wirkungsvoll.
Ich habe das Buch zwar noch nicht mit meiner Tochter (5) gelesen, ich glaube aber, dass die Altersangabe durch den Verlag (ab 4 Jahren) nicht ganz passend ist. Ich bezweifle, dass jüngere Kinder die Geschichte in Gänze begreifen können. Aber das wäre dann nicht das erste Kinderbuch, welches sich in meinem Regal befindet und eher etwas für uns Erwachsene ist. Denn auch uns Erwachsenen tut ein wenig Phantasie gut und das ist ja auch die Kernaussage des Buches. Der Maharadscha ist schließlich auch kein Kind sondern ein Erwachsener, der es liebt, Geschichten erzählt zu bekommen.

Wieder regt der Autor den Leser mit seiner zauberhaften Erzählung zum eigenen Denken an und entführt uns in fremde Welten voller Magie. Die Macht der Worte steht natürlich im Mittelpunkt, aber es geht nicht darum, dass diese Worte in Schrift festgehalten werden sollen. Sie können auch in den Gedanken leben und durch die eigene Phantasie können Geschichten entstehen, die so zauberhaft und schön sind, dass es ein Genuss ist, sie zu erleben. Robillards Buch ist wieder einmal eine schöne Kombination aus weisen Worten und märchenhaften Illustrationen.

„Genau wie die Blätter des Mondbaumes im Garten von Sastrawane Indra enthalten die weißen Seiten schlafende Geschichten.“