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Veröffentlicht am 17.01.2022

Ein Bilderbuch mit zauberhaften Illustrationen!

Die verflixte Erfindung
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In diesem Buch geht es um künstliche Intelligenz, und wie sie sich auf unser Leben auswirken kann. Von Segen bis hin zum Fluch, je nachdem, aus welchem Blickwinkel man sie betrachtet.

Der Autor und die ...

In diesem Buch geht es um künstliche Intelligenz, und wie sie sich auf unser Leben auswirken kann. Von Segen bis hin zum Fluch, je nachdem, aus welchem Blickwinkel man sie betrachtet.

Der Autor und die Illustratorin:
Martin Widmark ist ein schwedischer Kinderbuchautor. Seit 2008 werden seine Bücher in Schweden veröffentlicht. Elf Mal in Folge erhielt er den Children’s Own Award. Seine Bücher wurden bereits in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Früher unterrichtete er als Lehrer in einer Mittelschule und war Schwedischlehrer für Immigranten. So schrieb er auch einige Lehrbücher.
Emilia Dziubak lebt in Polen. Sie machte ihren Abschluss an der Kunstakademie in Posen. 2011 debütierte sie mit ihrem Kinderbuch. Sie schreibt und illustriert für einige internationale Verlage und Autoren. Es sind inzwischen über 40 Bücher von ihr erschienen. Für ihre Werke bekam sie diverse Preise.

Inhalt:
„Hättest du gern einen Roboter?
Die beiden Brüder Rüdiger und Walter leben zusammen. Rüdiger ist Erfinder. Eines Tages erfindet er die beste Erfindung aller Zeiten: ein kleines Dingsda, das für sie putzt, abspült, aufräumt, kocht und alle mühsamen Hausarbeiten übernimmt. Die beiden sind begeistert. Doch die Zeit vergeht und das Dingsda wird immer schlauer und fleißiger. Erst viel zu spät erkennen Rüdiger und Walter, dass es sogar ein wenig zu schlau geworden ist … Nur was jetzt mit dieser verflixten Erfindung?
Eine humorvolle Geschichte des schwedischen Bestsellerautors Martin Widmark über unsere Wünsche und das, was daraus werden kann, illustriert von der preisgekrönten Emilia Dziubak.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist recht düster und zumeist in Brauntönen gehalten. Auf einer Werkbank inmitten einiger Werkzeuge steht ein kleiner roter Roboter, um welchen es sich in der Geschichte dreht. Er wirkt zunächst klein und niedlich, aber sein Gesichtsausdruck lässt etwas Verschlagenes, Überlegenes und Düsteres vermuten.

Martin Widman hat einen einfachen und gut verständlichen Erzählstil und beschreibt mit wenigen Worten die Geschichte der beiden Brüder Rüdiger und Walter, die einen kleinen Roboter in ihr Leben lassen und feststellen, dass dieser ihren Alltag ziemlich auf den Kopf stellt. Was bleibt einem noch, wenn alle Aufgaben von einer künstlichen Intelligenz übernommen werden?

Emilia Dziubak erschafft unheimlich natürliche und detailreiche Illustrationen, die den Text bezaubernd in Szene setzen. Sie nutzt dafür viele Naturtöne und gibt der Geschichte eine ganz liebevolle Note.

Während der Leser miterlebt, wie das kleine Dingsda Stück für Stück die Aufgaben im Haushalt übernimmt, wird schnell deutlich, dass die Brüder ihren Halt im Leben zu verlieren drohen. Denn wenn man alle so unangenehmen Sachen im Alltag abgenommen bekommt, erscheint das im ersten Moment vielleicht wie ein Segen, allerdings übernimmt die künstliche Intelligenz immer mehr und mehr die Entscheidungen über das Leben der beiden und greift stark in ihr Dasein ein. Die Geschichte endet recht abrupt, weshalb ich das Buch eher als ein Bilderbuch für Erwachsene ansehen würde. Es lässt sich am Ende also darüber spekulieren, wie es mit den Brüdern und dem Dingsda weiter geht, ganz genau erfahren wir es nicht.

"Die verflixte Erfindung" ist ein toll illustriertes Bilderbuch, mit einem offenen Ende, was nicht unbedingt alle begeistern wird und auch mich ein wenig ratlos zurückgelassen hat. Es ist also Geschmacksache und nicht für jedermann geeignet. Eine Bewertung fällt mit recht schwer, da ich etwas hin und her gerissen bin.

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Veröffentlicht am 25.11.2021

Eine Liebesgeschichte mit vertauschten Rollen?

The promises we made. Als wir uns wieder trafen
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"The promises we made" von Simona Ahrnstedt fand den Weg als Rezensionsexemplar zu mir. Vielen Dank dafür nochmals an den Verlag. Zunächst einmal hat mich das Cover angesprochen, da es zugleich dunkel ...

"The promises we made" von Simona Ahrnstedt fand den Weg als Rezensionsexemplar zu mir. Vielen Dank dafür nochmals an den Verlag. Zunächst einmal hat mich das Cover angesprochen, da es zugleich dunkel als auch verspielt ist. Auch der Klappentext klang interessant, da hier einmal die Rollen vertauscht sind. Ein Mann, der von einem weiblichen Bodygard geschützt werden muss, beide haben eine gemeinsame Vergangenheit und offensichtlich eine sehr dunkle noch dazu. Ich war neugierig, was es mit all den Andeutungen auf sich hat. Die Geschichte las sich dabei recht schnell weg, konnte mich aber nicht komplett erreichen.

Die Autorin:
Simona Ahrnstedt (geboren 1967) kam in Prag zur Welt, zog aber als Kind mit ihren Eltern nach Schweden. Von Beruf ist sie Psychologin und Verhaltenstherapeutin, sie hat allerdings bereits einige Liebesromane in Schweden veröffentlicht. Man nennt sie dort die skandinavische Queen of Romance. Simona Ahrnstedt lebt mit ihren zwei Kindern in der Nähe von Stockholm.


Inhalt:
„Als Teenies waren sie hoffnungslos ineinander verliebt. Doch ihre Liebe zerbrach. Mittlerweile ist Dessie eine toughe Security-Expertin, mit Gefühlen hat sie nicht viel am Hut. Sam hat aus dem Nichts ein Hotelimperium aufgebaut und viele Neider. Er braucht dringend einen Bodyguard. Ist es Schicksal, dass ausgerechnet Dessie sein Leben schützen soll? Sie war seine erste große Liebe, die Frau, die sein Herz brach. Dessie ist fest entschlossen, ihr Herz diesmal aus dem Spiel zu lassen. Doch wie soll sie einen Typen beschützen, der sie einst im Stich gelassen hat? Vor allem wenn aus dem Jungen von einst ein verboten attraktiver Mann geworden ist.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Wie oben bereits erwähnt hat mich das Cover direkt angesprochen. Die verschiedenen Schrifttypen im Titel weisen bereits auf die unterschiedlichen Charaktere oder die verschiedenen Sichtweisen hin. Mal verspielt und verliebt, mal kantig und hart. Die stilisierten Blumen erscheinen ganz zart vor einem dunklen Hintergrund. Den eher platten Untertitel hätte man sich allerdings sparen können.

Der Schreibstil der Autorin ist recht gut lesbar, allerdings empfand ich ihn hier und da als etwas holprig. Was vielleicht auch mit daran liegt, dass ich ein paar Fehler im Text gefunden habe. Außerdem verwischte immer mal wieder die Perspektive. Zu Beginn eines Kapitels ist zwar recht deutlich, aus welchem Blickwinkel gerade in der dritten Person Singular erzählt wird, liest man aber zügig in einem fort, so verwischen die Grenzen und ich war mir immer mal wieder nicht ganz sicher, aus welcher Perspektive ich gerade die Handlung betrachte. Das dämpfe mein Lesevergnügen ein wenig.

Die Handlung an sich ist schlüssig, war für mich allerdings auch ein Stück weit vorhersehbar. Ich hätte mir gerne noch mehr Tiefgang auf der emotionalen ebene gewünscht. Die Wandlung beider Protagonisten war für mich leider nicht in Gänze ausgearbeitet, als wäre am Ende des Buches nicht mehr genug Zeit gewesen, um die Veränderung im Detail zu beschreiben. Vielmehr vergehen dann einfach ein paar nicht näher beschriebene Tage (oder Wochen, so ganz klar war ich mir da nicht so ganz), in welchen die Protagonisten ihre Meinungen und Gefühle überdenken und neu ordnen zu scheinen. Wie das genau vonstatten ging, kam dabei viel zu kurz.

"The promises we made" ist ein Liebesroman der leider nicht bis zum Ende hin durchgehalten hat und meiner Meinung nach noch ein intensiveres Lektorat gebraucht hätte, um eine vollkommen runde und stimmige Geschichte zu präsentieren. Dennoch wurde ich gut unterhalten und habe mich nicht gelangweilt oder gar durch die Seiten gequält. Es ist eine nette Geschichte für zwischendurch, welche aber nicht sonderlich tiefgründig und ausgereift erscheint.

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Veröffentlicht am 01.03.2021

Nette Unterhaltungsliteratur, die ein wenig zu überdreht daher kommt!

Mein Glück in deinen Händen
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"Mein Glück in deinen Händen" von Mary Simses sprach mich vor allem durch das hübsche Cover an. Wenn sich einem dann noch der farbige Schnitt offenbart, ist man restlich hin und weg von der Schönheit dieses ...

"Mein Glück in deinen Händen" von Mary Simses sprach mich vor allem durch das hübsche Cover an. Wenn sich einem dann noch der farbige Schnitt offenbart, ist man restlich hin und weg von der Schönheit dieses Buches. Und auch die Geschichte verspricht Romanik und Witz. Denn Sara versucht die Hochzeit ihrer Schwester zu sabotieren, um sich dafür zu rächen, dass diese ihr ihre große Liebe ausgespannt hat. Leider war mir besagte Sabotage zu offensichtlich und plump, sodass sie so oder so Sara irgendwann auf die Füße fallen musste. Ein paar weitere Ereignisse erschienen mir auch etwas zu weit her geholt bzw. nicht dem Alter der Protagonisten angemessen. Dennoch hat man hier eine locker, leichte, humorvolle Geschichte, die sich trotz einiger Seiten schnell schmökern lässt.

Die Autorin:
Mary Simses studierte Journalismus und Jura und arbeitete eine Zeit als Anwältin. Ihrer Leidenschaft für das Schreiben kam sie nach der Arbeit nach. Zunächst veröffentlichte sie Kurzgeschichten. "Der Sommer der Blaubeeren" war ihr Debütroman und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Sie lebt mit ihrer Tochter und ihrem Mann im Süden Floridas.

Inhalt:
„Manchmal muss man die Vergangenheit endlich hinter sich lassen, um neues Glück zu finden …
Sara und ihre Schwester Mariel waren nie ein Herz und eine Seele. Doch als sich Mariel Hals über Kopf in Saras Freund Carter verliebt – und er sich in sie – herrscht endgültig schlechte Stimmung. Dass nun ihre Schwester ihre große Liebe heiraten wird, trifft die Eventmanagerin schwer. Aus verletztem Stolz kommt ihr nur eine Idee: Den schönsten Tag der beiden etwas sabotieren und ganz nebenbei Carters Herz zurückerobern. Aber ein gebrochenes Herz ist kein zuverlässiger Ratgeber, und manchmal ist es vielleicht gut, nicht zu bekommen, was man will, denn eventuell wartet schon etwas viel Besseres an der nächsten Ecke …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das große Highlight des Buches ist definitiv das hübsch gestaltete Cover und der zauberhafte, farbige Schnitt, der nicht nur einfach rosa meliert ist, sondern auch noch blaue Blumen aufweist. Einband und Seiten sind auch etwas weicher und so liegt das Buch während des Lesen total schön in der Hand und wirkt nicht schwer oder massiv.

Der Schreibstil der Autorin ist ebenfalls so locker leicht, wie auch das Buch daher kommt und so wird man sofort in die Geschichte gesogen und folgt Saras Weg. Sie war mir sofort sehr sympathisch, ihre Schwerster und ihre Mutter hingegen empfand ich oft als sehr anstrengend und auch herzlos. Aber das zeigt, wie toll die Autorin die Charaktere aufgebaut hat.

Die Protagonisten Sara (38 Jahre alt) und Mariel (35 Jahre alt) haben keine enge Beziehung und ihr Neid aufeinander zog sich bereits durch die ganze Kindheit. So geraten die beiden immer wieder aneinander, und auch wenn sich die zwei irgend wann natürlich vertragen, so empfand ich Mariels Verhalten auch am Ende nicht wirklich akzeptabel. Im Allgemeinen ist aber das Verhalten beider Frauen nicht wirklich ihrem Alter entsprechend, sondern erweckt oft eher den Eindruck, es handelte sich bei den beiden eher um Teenies und nicht um erwachsene, berufstätige Frauen.

Sara stürzt sich gerne in die Herausforderungen, die sich ihr stellen. Manchmal tut sie das mit solch einem Eifer, dass sie über das Ziel hinausschießt. Als sie mit ihrer Sabotage der Hochzeit beginnt, empfand ich ihre Ideen dazu leider, wie bereits pben erwähnt, zu auffallend und zu durchschaubar. Es wäre auf jeden fall am Ende klar gewesen, wer für die vielen Patzer verantwortlich gewesen ist. Außerdem verschwendet sie auch keinen Gedanken daran, dass sie damit ihren eigenen Ruf als Eventmanagerin in Gefahr bringt. Das wurde auch kein einziges Mal erwähnt. Hier war mir die Geschichte leider nicht ausgereift genug.
Und auch die Ereignisse um Sara und David waren gefühlt etwas an den Haaren herbei gezogen und gegen Ende ist ein kleines Detail der Story leider auch fehlerhaft. Dazu möchte ich jetzt aber nicht mehr sagen, damit die Rezension spoilerfrei bleibt. Dieses Detail wird vielleicht auch nicht jedem auffallen und noch weniger stören.

So ist "Mein Glück in deinen Händen" alles in allem eine nette Geschichte, die man mit Humor erleben muss, welche aber keine tiefgründigen Aspekte im Detail beleuchtet. Wichtigen Themen, wie die Konflikte innerhalb der Familie und die Verdrängung der Probleme zwischen den Partnern einer Liebesbeziehung werden leider nur am Rande behandelt. Im Zentrum steht eher das Chaos, welches Sara mit ihren Taten verursacht.

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Eine neue Fantasywelt mit spannendem Magiekonzept!

Nocturna - Das Spiel des Fuchses
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Heute habe ich mal wieder einen umfangreicheren Roman für euch dabei. "Nocturna – Das Spiel des Fuchses" von Maya Motayne ist der Auftakt einer Fantasyreihe voller magischer Elemente mit lateinamerikanischem ...

Heute habe ich mal wieder einen umfangreicheren Roman für euch dabei. "Nocturna – Das Spiel des Fuchses" von Maya Motayne ist der Auftakt einer Fantasyreihe voller magischer Elemente mit lateinamerikanischem Setting und dennoch einer völlig neu geschaffenen Welt. Die Autorin nimmt und mit auf ein Abenteuer mit Prinz Alfehr und der Diebin Finn, in dem es den beiden gelingen muss eine bösartige Magie wieder einzufangen.

Die Autorin:
Maya Motayne studierte Englische Literatur und Kreatives Schreiben. Während ihrer Zeit als Lektoratsassistentin, widmete sie sich Diversitätsthemen in der Young-Adult Literatur und war Mitbegründerin des Random House Children’s Books Diversity Commitee. "Nocturna – Das Spiel des Fuchses" ist ihr erster eigener Roman.

Inhalt:
„Wenn Tag und Nacht aufeinandertreffen, beginnt das Spiel des Fuchses – und es ist tödlich.
Es ist Jahre her, dass Finn zuletzt ihr eigenes Gesicht erblickt hat. Denn die Gesichtsdiebin verfügt über Magie, die es ihr erlaubt, ihre Erscheinung beliebig zu verändern. Doch nicht nur sie weiß, wie nützlich dieses Talent ist: Ein finsterer Unterweltboss hat Finn in seiner Gewalt. Sollte die Gesichtsdiebin daran scheitern, einen Auftrag für ihn auszuführen, wird sie ihrer Kräfte für immer beraubt werden. Der gutmütige Prinz Alfehr, Thronfolger wider Willen, wendet ebenfalls zwielichtige Magie an: Er will seinen verschwundenen älteren Bruder, den Kronprinzen, finden, obwohl alle glauben, er sei tot. Als sich Finn und Alfehr gegenüberstehen, ist es, als würden Kräfte so unterschiedlich wie Tag und Nacht aufeinanderprallen. Und diese Wucht setzt eine ungeahnt böse Magie frei …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover von "Nocturna" fand ich sehr interessant. Abgebildet sind drei Gestalten, die einander den Rücken zukehren und scheinbar aus Marmor bestehen. Eine Krone schwebt vor dem Bauch des Mannes, der Prinz Alfehr sein soll. Links dahinter sehen wir vermutlich die Diebin Finn, die sich mit Alfehr auf eine schwierige Mission begibt. Rechts hinter dem Prinzen steht ein Mann mit Kapuze über dem Kopf. Hier kann es sich um verschiedene Protagonisten handeln. Ganz klar bin ich mir bis jetzt immer noch nicht. Unter dem Titel ist eine goldene Fuchsmaske zu sehen und hinter allem sind Ranken und Schnörkeleien, welche dem Cover einen altmodischen Charakter verleihen. Das Cover wirkt edel, altmodisch und mystisch zugleich.

Maya Motayne hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil und so ist man sofort mitten im Geschehen und lernt auch gleich die beiden wichtigsten Protagonisten kennen: Prinz Alfehr, genannt Alfie, und Diebin Finn. Denn beide wollen sich durch ein gefährliches Spiel besondere Bücher aneignen. So treffen die beiden also zunächst als Konkurrenten aufeinander und müssen im Lauf der Geschichte lernen, zusammenzuarbeiten und einander zu vertrauen.

Der Untertitel "Das Spiel des Fuchses" passt meiner Meinung nach nicht wirklich zur Geschichte. Es geht eigentlich viel weniger um ein Spiel, als darum einen begangenen Fehler wiedergutzumachen. Mit dem Fuchs müsste Prinz Alfehr gemeint sein, denn er trug zu Beginn eine Fuchsmaske, jedoch spielt er nun wirklich am Wenigsten von allen ein Spiel. Der englische Untertitel gefällt mir da viel besser: A faceless thief, a desperate prince, a darkness unleashed.
Auch habe ich mich beim Lesen immer wieder an der Anrede des Prinzens gestört. Seine Freunde nennen ihn Alfie und das bewirkte bei mir eher, dass ich ständig einen unreifen Jungen vor Augen hatte, obwohl er sich so eigentlich nicht unbedingt verhaltet hat. Sicherlich ist er sehr behütet aufgewachsen und hat sehr impulsiv agiert, wodurch er einen großen Fehler beging. Aber dennoch ist er eigentlich ein recht vernünftiger junger Mann (ich schätze so etwa 20 Jahre alt), der ein gutes und reines Herz hat und während dem Verlauf der Handlung ganz sachte über sich hinaus wächst.

Die Protagonisten sind gut gezeichnet und waren alle (bis auf die Bösewichte) auch wirklich sympathisch. Allerdings sind sie mir noch nicht in Gänze ans Herz gewachsen und so fieberte ich bei den ganzen abenteuerlichen Geschehnissen auch nicht so ganz mit vollem Herzen mit. Was vielleicht auch mit daran liegt, dass die Handlung einige Längen hatte und hin und wieder etwas langatmig war. Der ein oder andere Stolperstein hätte ausgelassen werden können, denn eigentlich passiert auf den gut 500 Seiten gar nicht so viel, aber es gibt eben immer wieder Umwege, die zu gehen sind, die mich hin und wieder etwas ermüdeten.

Total begeistert war ich bezüglich des Magiekonzeptes, welches hier dargestellt wird. Jeder Mensch hat magische Fähigkeiten und kann eines der vier Elemente beeinflussen. Ein paar einzelne Menschen besitzen zudem noch die sogenannte Propio-Magie, die sich bei jedem anders äußern kann und sowas wie ein magischer Fingerabdruck ist. Keine gleicht der anderen. Diese Idee ist wirklich spannend und sehr gut umgesetzt worden. Als Leser bekommt man hier eine sehr gute und umfassende Vorstellung davon, wie diese besonderen Magieformen dem einzelnen Protagonisten erscheinen und wie sie im Einzelnen ausgeführt werden.

"Nocturna – Das Spiel des Fuchses" ist ein interessanter Auftakt einer neuen Fantasyreihe, der mich leider nicht in Gänze überzeugen konnte. Noch bin ich mir nicht sicher, ob ich den Folgeband lesen möchte. Fans von magischen Geschichten kann ich diesen Roman aber dennoch empfehlen, da ihm ein ganz tolles Magiekonzept zu Grunde liegt und es hier sicherlich noch großes Potential für weitere spannende Geschichten gibt.

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Veröffentlicht am 13.01.2021

Ein Elternratgeber zum Thema Geschwisterstreit.

Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn
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Vor mittlerweile über drei Jahren habe ich euch den ersten Ratgeber der beiden Bloggerinnen Danielle Graf und Katja Seide vorgestellt. "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn ...

Vor mittlerweile über drei Jahren habe ich euch den ersten Ratgeber der beiden Bloggerinnen Danielle Graf und Katja Seide vorgestellt. "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn – Der entspannte Weg durch Trotzphasen" hat mich positiv beeindruckt und mit einem sehr guten Gefühl und vielen hilfreichen Tipps und Informationen zurückgelassen. Also habe ich mich sehr gefreut, als ich sah, dass es jetzt auch passend dazu ein "Geschwisterbuch" gibt, welches sich ausschließlich mit den Problemen, die unter Geschwistern, oder durch den Streit um die Eltern entstehen. So wirklich weiß ich allerdings nicht, wie ich dieses Buch bewerten soll, da es mir nicht so hilfreich erscheint, wie es beim ersten Band der Ratgeber-Reihe der Fall war.

Die Autorinnen:
Danielle Graf und Katja Seide schreiben auf ihrem Blog "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn", über ihre Erfahrungen mit den eigenen (insgesamt 5) Kindern. Die Autorinnen schreiben seit langem auf ihrem Blog und ihre Leserinnen wünschten sich irgendwann ein Buch. Dem sind die beiden nachgekommen und so entstand "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn – Der entspannte Weg durch Trotzphasen" (2016)
Danielle Graf ist Mutter zweier Kinder und arbeitet als Rechts-Ökonomin in Berlin.
Katja Seide ist Mutter dreier Kinder und arbeitet als Sonderpädagogin ebenfalls in Berlin.

Inhalt:
„Geschwister lieben sich, sie hauen sich, sie streiten um Aufmerksamkeit und Spielsachen – und treiben ihren Eltern Schweißperlen auf die Stirn. Danielle Graf und Katja Seide zeigen, wie Eltern jedem Geschwisterkind gerecht werden, ohne sich im Alltagschaos selbst zu verlieren. Sie beschreiben, wo sich im Zusammenleben mit mehreren Kindern Freiräume öffnen, die Eltern für eine enge Bindung zu jedem einzelnen Kind nutzen können. Und sie beleuchten, wie Toleranz und Vertrautheit statt Neid und Missgunst zwischen den Geschwistern angebahnt und erhalten werden können.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Ich habe mich sehr gefreut, das der Stil der Cover weiter verfolgt wurde. Während wir auf dem Cover des ersten Bandes ein Mädchen sahen, dem Teufelshörner und Schwanz hinzu gezeichnet wurden, habe wir hier nun ein Geschwisterpaar, welches sich fröhlich anschaut und umarmt. Diesmal wurden ihnen Krönchen hinzugefügt und so wirkt die Beziehung der beiden sehr harmonisch. Im Hintergrund sehen wir wieder Wald und Wiese.

Der Schreibstil ist wieder flüssig und gut verständlich, wenn auch wesentlich fachlicher und sachlicher, vielleicht sogar ein wenig trocken. Ich meine mich zu erinnern, dass im ersten Buch noch mehr mit Witz und Humor an die Sache heran gegangen wurde. Das fehlte mir hier ein wenig. Allerdings ist das Buch wirklich gut strukturiert und somit muss man es nicht von Anfang bis Ende lesen, sondern kann bei Bedarf das entsprechende Kapitel zu Rate ziehen: nachgeburtliche Geschwisterkrise, Geschwisterliebe anbahnen und erhalten, Geschwister außerhalb der Norm, Streit begleiten, Geschwisterhass etc.

Alles in allem wird hier ein breites Spektrum an Problemen abgedeckt, hierbei kommt es zu Überschneidungen und somit auch zwangsläufig zu Wiederholungen mancher Theorien oder Verhaltensweisen. Wenn man das Buch also von vorne bis hinten liest, kann das vielleicht etwas anstrengend sein, da man sich aber ja in der Regel eher immer Dinge herauspickt, die gerade für einen selbst wichtig sind, fällt das vermutlich nicht weiter auf.

"Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn – Das Geschwisterbuch" gibt einen Überblick und einige Informationen zum Thema Geschwisterstreit. Mir hat es allerdings nicht den Aha-Effekt verschafft, wie es beim ersten Band der Fall war. Somit fällt es mir schwer, dem Buch Sterne zu vergeben. Ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen, da es sicherlich anderen Eltern einige Hilfsmittel an die Hand gibt, für mich aber nicht so viel Neues parat hielt.

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