Profilbild von BuecherwurmNZ

BuecherwurmNZ

Lesejury Star
offline

BuecherwurmNZ ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit BuecherwurmNZ über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2019

Spannender Norwegenroman mit schwachem Ende

Das Geheimnis der Fjordinsel
0

Am Anfang war es für mich schwer in die Geschichte hereinzukommen. Es gibt zwei Zeitebenen, von denen eine von Beginn an spannend und aufregend ist. Der Vergangenheitsstrang dagegen ist zunächst langweilig ...

Am Anfang war es für mich schwer in die Geschichte hereinzukommen. Es gibt zwei Zeitebenen, von denen eine von Beginn an spannend und aufregend ist. Der Vergangenheitsstrang dagegen ist zunächst langweilig und ich habe Zeit gebraucht, um mit der Protagonistin in diesem Teil warm zu werden. Eigentlich finde ich immer den Erzählstrang in der Vergangenheit spannender als den in der Gegenwart. Es ist das erste Mal, dass es mir anders herum geht. Als die Vergangenheit spannend wurde, wurde es besser. Das Buch hat sich von Seite zu Seite gesteigert.

Eine Figur blieb blass und ihr Verhalten unverständlich. Die anderen Charaktere haben Tiefe, viele von ihnen waren mir sympathisch.

Der Roman zeichnet sich durch einen gut aufgebauten und spannenden Plot aus. Besonders der Schmuggel ist sehr aufregend. Die beiden Perspektiven von Rike und Johanne verbinden sich am Ende großartig miteinander und ergänzen sich. Das Ende hat mir aber nicht gefallen. Das war zu viel.

Wie auch in den anderen Werken der Autorin sind auch hier wieder interessante Fakten über Norwegen, dessen Vergangenheit oder Bauwerke geschickt in die Handlung eingebettet. Ebenso gibt es hier ab und zu wieder norwegische Sätze und sogar welche im norddeutschen Dialekt (die natürlich auch alle übersetzt sind, sodass man sie verstehen kann), was die Geschichte realer wirken lässt.

Ein Personenverzeichnis und eine Karte sind vorhanden, sodass man bei Bedarf nachsehen kann, wie eine Person einzuordnen ist und die Bewegungen der Figuren im Oslofjord verfolgen kann.

Fazit

Insgesamt konnte mich "Das Geheimnis der Fjordinsel" nicht so begeistern wie andere Bücher der Autorin. Ich finde, es ist ihr bisher schwächster Norwegenroman. Trotz allem ist es ein gutes Buch mit Spannung, welches mich gut unterhalten hat und nebenbei interessante Fakten über das Land liefert. Ich bin gern in die Geschichte eingetaucht und habe mich nach Norwegen entführen lassen.

Veröffentlicht am 27.07.2019

Nette Unterhaltung

Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe (Die Löwenhof-Saga 1)
0

Die ersten hundert Seiten sind vorhersehbar, da der Klappentext und der Titel schon viel verraten und es nur langsam voran geht. Zwanzig Seiten später beginnt das Buch erst richtig. Circa in der Mitte ...

Die ersten hundert Seiten sind vorhersehbar, da der Klappentext und der Titel schon viel verraten und es nur langsam voran geht. Zwanzig Seiten später beginnt das Buch erst richtig. Circa in der Mitte der Geschichte geht es eine Weile nur schleppend voran. Gegen Ende nimmt sie aber an Fahrt auf.

Der Roman ist nicht wirklich spannend, aber der Schreibstil lässt gerne zu diesem Buch greifen. Manchmal wünscht man sich, die Autorin würde nicht so langsam erzählen, aber ihre Art zu Schreiben hat etwas entspannendes und gekonnt lässt sie beim Leser ein Bild vom Löwenhof, dem Leben dort mit seinen Bewohnern, der gräflichen Familie und ihren Bediensteten, entstehen.

Zunächst war mir Agneta sympathisch, aber nach ca. 190 Seiten wird sie auf einmal nervig, heuchlerisch und verstrickt sich in Widersprüchlichkeiten.  Ich konnte sie, ihr Verhalten oder ihre Gedanken überhaupt nicht mehr verstehen. Es besserte sich glücklicherweise wieder. Im weiteren Verlauf hat sie mich nicht mehr aufgeregt, aber sie war mir nicht mehr so sympatisch wie zu Beginn. Insgesamt ist sie anders, als man im ersten Moment denkt.

Von allen Charakteren am besten gefiel mir Marit, die beste Freundin von Agneta und eine Frauenrechtlerin. Die Schilderungen über deren Tätigkeiten, wie sie z. B. Frauen helfen, die ungewollt und nicht verheiratet schwanger wurden, haben den Roman aufgewertet.

Fazit

Das Buch unterhält, es liest sich gut weg, ist aber nichts tiefschürfendes. Als Zeitverteib zwischendurch ist es gut geeignet.

Veröffentlicht am 03.07.2019

Kurzweiliges Lesevergnügen

Hafenmord
0

Inhalt
Kommissarin Romy Beccare muss ihren ersten Mordfall lösen seit sie sich nach Rügen versetzen ließ, um nach einem Schicksalsschlag Ruhe zu finden. Doch dieser Fall erweist sich als sehr verstrickt ...

Inhalt
Kommissarin Romy Beccare muss ihren ersten Mordfall lösen seit sie sich nach Rügen versetzen ließ, um nach einem Schicksalsschlag Ruhe zu finden. Doch dieser Fall erweist sich als sehr verstrickt und nicht einfach zu lösen. Am Hafen wird eine übel zugerichtete männliche Leiche gefunden. Bei der Untersuchung des Tatortes wird ein Skelett entdeckt, wodurch Beccare glaubt, einem Serientäter auf der Spur zu sein.

Meine Meinung
Der Fall ist sehr interessant und nicht einfach zu lösen. Romy Beccare und ihr Team gehen den Hinweisen nach und decken so nach und nach auf, was es mit den beiden Toten auf sich hat. Sehr schön ist, dass der Fall verschiedene Wendungen nimmt und er verstrickt und gut konstruiert ist. Die Autorin hat sich eine interessante Geschichte ausgedacht. Die Polizeiarbeit und dem Nachgehen von Hinweisen hat Katharina Peters ebenfalls gut dargestellt. Die Auflösung des Mordfalls ist gut gemacht und zufriedenstellend, da keine Fragen offen bleiben.

Das einzige Manko an diesem Buch sind die flachen Charaktere. Die Kommissarin Beccare erinnert sich manchmal an einen geliebten Menschen zurück, aber das ist auch schon alles. Das Privatleben spielt keine Rolle und das ganze Buch dreht sich ausschließlich um den Fall. Neben Romy Beccare gibt es drei Polizisten, die aber nur als Ermittler auftreten und sonst keine Rolle spielen.
Allerdings ist dies der erste Fall für Romy Beccare. Möglicherweise darf der Leser in den nächsten Bänden genauere Erläuterungen zu ihrer Person erwarten.

Fazit
Katharina Peters liefert mit Hafenmord einen kurzweiligen und spannenden Rügen-Krimi mit einem gut konstruierten Mordfall, aber flachen Charakteren.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Das Ende der Zivilisation

Dry
0

Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.
Wasser kommt aus dem Hahn. Darüber denkt man nicht nach, bis eines Tages keines mehr kommt. Es beginnt der Kampf ums Überleben. Die Helfer sind ...

Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.
Wasser kommt aus dem Hahn. Darüber denkt man nicht nach, bis eines Tages keines mehr kommt. Es beginnt der Kampf ums Überleben. Die Helfer sind überfordert, die Menschen auf sich allein gestellt. Im Kampf um Leben und Tod ist sich jeder selbst der nächste und die Zivilisation bricht zusammen.
So geht es auch Alyssa und ihrer Familie. Zunächst haben sie einen kleinen Vorrat, dann hoffen sie auf Hilfe von außen. Doch schnell wird klar, dass sie auf sich selbst gestellt sind. Familien wie die von Alyssas Schulkamerad Kelton, die für den Weltuntergang vorgesorgt haben, ergeht es besser. Doch andere Kämpfen für das kostbare Gut Wasser und werden zur Bedrohung, denn ohne bedeutet es den sicheren Tod.

Die Charaktere in diesem Buch sind etwas verschieden, aber nicht tiefgründig dargestellt. Jeder reagiert anders auf die Extremsituation, doch Hintergründe zu ihren Handlungen werden nicht geliefert. Alyssa ist mir überhaupt nicht sympathisch. Zunächst hat man den Eindruck, dass sie schlau ist. Und ich hoffte schon, dass es kein naives Mädchen ist, wie es in vielen anderen Jugendbüchern der Fall ist. Doch diese Seite zeigt sich kurz nach dem Ausbleiben des Wassers bei ihr. Sie denkt nicht nach, bevor sie handelt. Auch nicht, als sie merkt, dass dies zu ihrem Nachteil ist. Die Jugendlichen, die man begleitet, sind zum Glück nicht alle so. Es gibt auch welche, die die Situation klarer sehen, überlegt handeln und das Verhalten anderer Menschen in ihrem Tun berücksichtigen.

Der Überlebenskampf der Menschen, ihre Verzweiflung und das Ausnutzen anderer in dieser schweren Lage sind gut dargestellt. Man kann sich vorstellen, dass in so einer Situation die Gesellschaft und das zivilisierte Verhalten schnell zusammenbrechen. Erschreckendes und realistisches Bild, das von der Welt gezeichnet wird. Allerdings kamen mir Erklärungen über die Ursache der Wassernot zu kurz.
Das Ende finde ich nicht gelungen. Es ist nicht schlüssig, unglaubwürdig und zu glatt.

Fazit
Dieses Buch zeigt, wie schnell die Zivilisation auf der Strecke bleibt, wenn die Existenz von Menschen bedroht ist. Deren unterschiedliche Verhaltensweisen sind sehr gut dargestellt.

Veröffentlicht am 13.05.2019

Guter Psychothriller mit enttäuschendem Ende

Weck mich nie
0

Krüger schafft es hervorragend, eine dunkle und bedrückende Atmosphäre zu schaffen, die man als Leser auch spüren kann. Dank Jasmins Gedanken kann man ihre Gefühle, ihre Angst, ihre Ahnungslosigkeit und ...

Krüger schafft es hervorragend, eine dunkle und bedrückende Atmosphäre zu schaffen, die man als Leser auch spüren kann. Dank Jasmins Gedanken kann man ihre Gefühle, ihre Angst, ihre Ahnungslosigkeit und Verwirrtheit gut nachvollziehen. Zunächst weiß man nur wenig, eigentlich gar nichts, über Jasmin und ihr Umfeld, ihren Mann oder den Unfall. Das lässt sehr viel Raum für Spekulationen und macht den Psychothriller umso spannender. Dies wird ergänzt durch die geheimnisvollen und teils mysteriösen Menschen, die Jasmin auf der Insel trifft. Man fragt sich, was denn in der Nacht des Unfalls geschehen ist und was das mit der Insel zu tun haben könnte.

Zum Ende des Buches hin nervt es, dass Jasmin bei fast jedem Menschen, den sie trifft, den Gedanken hat, dass sie diese Person irgendwo her kennt, sie aber nicht weiß, woher. Dann tritt eine Situation auf, in der man das Gefühl hat, plötzlich in einem 08/15-Horrorfilm gelandet zu sein, da hier so viele Klischees hintereinander auftreten. Die Auflösung der mysteriösen Vorkommnisse gefällt mir nicht und hat das bis dahin spannende und aufregende Buch ins Negative gezogen, obwohl der Epilog wiederum gut gemacht ist.

Fazit
Ein sehr gut geschriebenes Buch, in dem man sich in die Protagonistin und die beklemmende Situation gut hinein fühlen kann. Allerdings hat mir das Ende gar nicht gefallen.