Profilbild von CanYouSeeMe

CanYouSeeMe

Lesejury Star
offline

CanYouSeeMe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CanYouSeeMe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2021

intensiv und brandaktuell

Heimatsterben
0

Bereits die Gestaltung des Buchcovers hat mich fasziniert. Der faulige Apfel steht so sinnbildich für Heimatsterben bzw. also das Sterben der Heimat, den "(deutschen) Verfall" - wirklich gut gewählt und ...

Bereits die Gestaltung des Buchcovers hat mich fasziniert. Der faulige Apfel steht so sinnbildich für Heimatsterben bzw. also das Sterben der Heimat, den "(deutschen) Verfall" - wirklich gut gewählt und auch in der Handlung aufgegriffen.
Der Klappentext hat mich schon auf eine spannende Familiengeschichte, die zum Politikum wird, gefasst gemacht. Ich war jeoch nicht auf eine so packende und intensive Geschichte gefasst. Die Handlung lehnt sich an hochaktuelle politische Entwicklungen an und spielte für mich somit immer auf einem schmalen Grad zwischen Fiktion und Realität. Dieser Spannungsbereich hat die Handlung für mich viel realer und damit eindringlicher erscheinen lassen. Die Schilderungen sind insgesamt sehr facettenreich, es werden verschiedene Charaktere eingehend eingeführt und deren Sichtweisen kommen jeweils gut zur Geltung. Die verschiedenen Familienmitglieder spiegeln ebenso den gesellschaftlichen Konflikt wieder.
Insgesamt sind die Charakerdarstellungen auch allesamt detailiert und authentisch, wenngleich auch nicht immer sympathisch.
Insgesamt hat mich sowohl die Thematik und deren Aktualität als auch der hervorragende Spannungsaufbau des Buches mehr als positiv überrascht. Ich konnte das Buch nicht aus den Händen legen. Dieses Buch ist definitiv eines meiner Highlights!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.08.2021

Der perfekte Kreis

Der perfekte Kreis
0

Nachdem mich bereits "Offene See" vom Autor Benjamin Myers begeistern konnte, war ich sehr auf sein neues Werk gespannt. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Der Schreibstil des Autors ist gleichzeitig poetisch ...

Nachdem mich bereits "Offene See" vom Autor Benjamin Myers begeistern konnte, war ich sehr auf sein neues Werk gespannt. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Der Schreibstil des Autors ist gleichzeitig poetisch und klar. Das Buch ist duchzogen von bildlichen und teils beinahe schon ausufernden Bescheibungen. Generell ist die Sprache poetisch, unaufgeregt und trifft dabei genau auf den Punkt. Das Buch ist ein eher ruhiges, die Handlung fließt vor sich hin, es gibt keine großen Ankündigungen und Trubel. Große Spannungsgefälle gibt es nicht - sie würden ohnehin nicht zur Stimmung passen.
Handlung und Personen mich positiv überrascht, sowohl Redbone als auch Calvert sind zwei überaus charmante und eigenbrötlerische Charaktere, von denen ich gern noch viel mehr gelesen hätte. Die Kapitelaufteilung nach angelegten Korn-Kreisen und die originellen Namen haben mir gut gefallen, genauso wie die kurzen Auschnitte der Berichterstattungen darüber. Auch wenn die beiden und ihr Streben nach immer fantastischeren Kornkreisen im Fokus des Buches stehen, wird die Charakterentwicklung und das eigentliche Ziel hinter den Aktionen sehr subtil herausgearbeitet.

Dieses Buch ist leise und trifft dennoch genau ins Schwarze. "Der perfekte Kreis" ist ein Buch, dass ich defnitiv noch öfter lesen werde!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.08.2021

Junge mit schwarzem Hahn

Junge mit schwarzem Hahn
0

Schon das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, das Gemälde von Picasso rahmt die Handlung passig und hat mich schon adäquat auf das Buch einstimmen können.
Der Schreibstil der Autorin Stefanie vor Schulte ...

Schon das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, das Gemälde von Picasso rahmt die Handlung passig und hat mich schon adäquat auf das Buch einstimmen können.
Der Schreibstil der Autorin Stefanie vor Schulte hat mich gleich ab der ersten Seite in den Bann gezogen - er ist zugleich knapp und geradlinig, spart dabei jedoch an keinem Punkt die Bildhaftigkeit und Lebendigkeit ein. Ein wirklich interessanter Stil, der mich komplett mitnehmen und begeistern konnte. Die Sprache ist auch sehr klar und mutet beinahe schon zu modern für die beschiebene Welt an.
Die Handlung um Martin und den ihn begleitenden und allgegenwärtigen Hahn spielt in einer nicht ganz definierbaren Zeit, das Setting ist eindeutig mystisch und düster geprägt. Die gesamte Stimmung des Buches ist dem eines Märchens sehr ähnlich - was mich sehr überrascht hat, denn anhand des Klappentextes habe ich damit nicht gerechnet...
Die Story hat bei mir noch lange nachgewirkt und mich zum Nachdenken angeregt - die Erzählung pendelt immer wieder zwischen Extremen, (z. B. der Güte von Martin und der Boshaftigkeit vieler Dorfbewohner) scheint auch Symboliken zu nutzen, die den Leser:innen nicht sofort ins Auge springen.
Insgesamt bin ich von diesem Buch positiv überrascht worden, finde dieses Debut sehr gelungen und freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2021

Teilen und Haben

Teilen und Haben
0

Da die Autorin zu meinen liebsten Sachbuchautorinnen gehört, war ich natürlich ganz gespannt auf dieses kleine Büchlein. Die Thematik des Teilen und Habens ist so alt wie die Menschheit an sich, scheint ...

Da die Autorin zu meinen liebsten Sachbuchautorinnen gehört, war ich natürlich ganz gespannt auf dieses kleine Büchlein. Die Thematik des Teilen und Habens ist so alt wie die Menschheit an sich, scheint aber aktuell nochmals an Bedeutung zu gewinnen.

Der Schreibstil von Franca Parianen ist sehr direkt und flüssig, konnte mich als Leserin sofort ansprechen und mitnehmen. Gespickt ist das Ganze mit einer ordentlichen Prise Witz und Ironie. Es trifft eine angenehme Mischung aus wissenschaftlich fundierten Kenntnissen und eingängiger Sprache. Das Buch habe ich beinahe in einem Rutsch durchgelesen.

Eine gewisse politische Grundhaltung können die Ausführungen in diesem Buch nicht leugnen - eine rein objektive Betrachtung der Thematik ist demnach nicht zu erwarten. Eine allumfassendere Abhandlung, die auch andere Sichtweisen inkludiert könnte für einige wünschenswert sein. Das war für mich allerdings kein größerer Aufhänger, der mich an der Lektüre gestört hat.

Die vielen Informationen hängen mir noch nach und haben mich nachhaltig zum Nachdenken angeregt, ich glaube, dass ich immer mal wieder ein bisschen in dem Buch schmökern werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2021

Finstere Havel

Finstere Havel
0

Der fünfte Fall von Hauptkommissar Toni Sanftleben hat es wieder in sich. Für die Handlung im Allgemeinen ist es nicht wichtig die vorangehenden Bücher zu kennen, um Toni und sein Team besser verstehen ...

Der fünfte Fall von Hauptkommissar Toni Sanftleben hat es wieder in sich. Für die Handlung im Allgemeinen ist es nicht wichtig die vorangehenden Bücher zu kennen, um Toni und sein Team besser verstehen zu können, würde ich es jedoch schon empfehlen.

Ich habe mich sehr auf einen neuen Fall für Toni und sein Team gefreut und wurde nicht enttäuscht.

Die Handlung setzt sich aus zwei parallel und aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählten Zeiträngen zusammen: Zum einen Toni, der den Leser durch die Ermittlungen nach Fund des Autos in der Havel führt. Zum anderen Melanie, die Frau, die in dem Auto um Leben kam; ihre Perspektive schildert die Zeit vor ihrem Tod. Ich fand diese zweigeteilte Erzählung sehr spannend und auch gut zu verfolgen, da man dadurch im Laufe des Buches immer mehr über Melanie und das "Vorspiel" zum Auto in der Havel erfahren kann.

Ich habe die gesamte Länge des Buches mitgefiebert, wie es zu dieser Tat kam - ob es überhaupt ein Verbrechen war, oder nicht ein Unfall, und wie die einzelnen Charaktere, die man im Laufe des Buches kennen lernt, damit zusammenhängen könnten. Es blieb für mich bis zur Auflösung unvorhersehbar.

Die Charaktere waren allesamt lebensnah und authentisch beschrieben, allem voran Hauptkommissar Toni, der sich nicht immer an die polizeiliche Etikette hält - er ist auch nur ein Mensch mit Ecken und Kanten. Schön auch, dass der erzählerische Fokus nicht nur auf Toni und Melanie lag, sondern auch vermeindliche Nebencharaktere eine Entwicklung erfahren - ein rundes Gesamtbild.

Finstere Havel war für mich eine mehr als gelungene Fortsetzung der Reihe um Toni Sanftleben, ich freue mich auf einen nächsten Fall.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere