Cover-Bild Heimatsterben
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 20.08.2021
  • ISBN: 9783423439343
Sarah Höflich

Heimatsterben

Roman
Ein großartiger Familienroman, der sich zusehends zum Politthriller entwickelt
Tilde Ahrens, mehrfache Mutter, Oma und Uroma, liegt im Sterben und bittet kurz vor ihrem Tod Lieblingsenkelin Hanna, die Familie zusammenzuhalten. Keine einfache Aufgabe für die freigeistige Journalistin, die eigentlich seit Jahren in den USA lebt, denn in dem weitverzweigten Ahrens-Clan prallen die unterschiedlichsten Weltanschauungen aufeinander. Hanna taucht ein in die Geschichte ihrer Familie und stellt sich der Auseinandersetzung mit ihrer erzkonservativen Schwester, deren Mann Felix Kopf einer nationalistischen Partei ist. Es kommt zu einer vorsichtigen Annäherung. Doch dann gewinnt der charismatische Felix überraschend die Wahl, zieht ins Kanzleramt ein und ausgerechnet Hanna soll ihn bei seiner politischen Arbeit unterstützen. …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2021

realistische Fiktion

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Heimatsterben der Autorin Sarah Höflich ist eine sehr realistische Fiktion.

Tilde stirbt und ihre Familie, die sich seit Jahren nicht gesehen hat trifft auf ihrer Beerdigung erstmals wieder ...

Heimatsterben der Autorin Sarah Höflich ist eine sehr realistische Fiktion.

Tilde stirbt und ihre Familie, die sich seit Jahren nicht gesehen hat trifft auf ihrer Beerdigung erstmals wieder aufeinander. Mit dabei auch Hanna, die Jahre als Journalistin in Amerika arbeitete. Tilde die im zweiten Weltkrieg eine Schlesien Geflüchtete war war im Herzen immer konservativ. Im Haus ihrer Großmutter findet sie Briefe die ihre Großmutter sich mit Hannas Schwager Felix geschrieben hat. Felix ist der Kanzlerkandidat der Bürgerunion, eine Partei die sehr stark an die AfD erinnert und den Bürgern ein besseres Deutschland verspricht. Ein Deutschlan völlig autark und mit alten Werten.

Die Autorin versteht es wunderbar Fiktion, die in der jetzigen Lage gar nicht so sehr viel Fiktional erscheint in eine spannende Geschichte zu verpacken. Die einzelnen Charakter sind toll ausgearbeitet und die einzelnen Beweggründe für ihr Handeln sind in jeder Hinsicht einleuchtend. Das Buch hat sich super schnell gelesen und ich hoffe, dass die Geschichte wirklich Fiktion bleibt und wie in Deutschland nicht 2023 vorgezogene Wahlen haben.


Veröffentlicht am 01.09.2021

intensiv und brandaktuell

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Bereits die Gestaltung des Buchcovers hat mich fasziniert. Der faulige Apfel steht so sinnbildich für Heimatsterben bzw. also das Sterben der Heimat, den "(deutschen) Verfall" - wirklich gut gewählt und ...

Bereits die Gestaltung des Buchcovers hat mich fasziniert. Der faulige Apfel steht so sinnbildich für Heimatsterben bzw. also das Sterben der Heimat, den "(deutschen) Verfall" - wirklich gut gewählt und auch in der Handlung aufgegriffen.
Der Klappentext hat mich schon auf eine spannende Familiengeschichte, die zum Politikum wird, gefasst gemacht. Ich war jeoch nicht auf eine so packende und intensive Geschichte gefasst. Die Handlung lehnt sich an hochaktuelle politische Entwicklungen an und spielte für mich somit immer auf einem schmalen Grad zwischen Fiktion und Realität. Dieser Spannungsbereich hat die Handlung für mich viel realer und damit eindringlicher erscheinen lassen. Die Schilderungen sind insgesamt sehr facettenreich, es werden verschiedene Charaktere eingehend eingeführt und deren Sichtweisen kommen jeweils gut zur Geltung. Die verschiedenen Familienmitglieder spiegeln ebenso den gesellschaftlichen Konflikt wieder.
Insgesamt sind die Charakerdarstellungen auch allesamt detailiert und authentisch, wenngleich auch nicht immer sympathisch.
Insgesamt hat mich sowohl die Thematik und deren Aktualität als auch der hervorragende Spannungsaufbau des Buches mehr als positiv überrascht. Ich konnte das Buch nicht aus den Händen legen. Dieses Buch ist definitiv eines meiner Highlights!

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Aktuelles Thema - gelungen

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Dieser Roman ist zugleich Familiengeschichte und Politthriller.

Tilde Ahrens ist 97Jahre alt als sie sich bei einem Sturz schwer verletzt. Ihre Enkelin Hanna macht sich auf den Weg zu ihr nach Deutschland. ...

Dieser Roman ist zugleich Familiengeschichte und Politthriller.

Tilde Ahrens ist 97Jahre alt als sie sich bei einem Sturz schwer verletzt. Ihre Enkelin Hanna macht sich auf den Weg zu ihr nach Deutschland. Im Flieger liest sie eher zufällig einen Artikel über ihren Schwager Felix von Altdorff. Ihr Großmutter bittet sie auf dem Sterbebett darum, sich um ihre Familie zu kümmern - eine große Aufgabe für die Protagonistin dieses Buches. Hanna versucht ihr Bestes, was unter anderem dazu führt, dass der Mann ihrer Schwester Trixie sie um Unterstützung bei seinem politischen Weg bittet. Wider bessern Wissens stimmt Hanna zu und findet sich bald zwischen den Stühlen wieder. Der Schwager wird tatsächlich Bundeskanzler, Hanna soll Wege gehen, die sie nicht mit sich selbst und ihrer Wahrheitsliebe vereinbaren kann.

Sarah Höflich hat mit ihrem Debütoman ein beeindruckendes Werk geschaffen. Durch Rückerinnerungen an die vergangene Zeit entsteht ein echter Bezug zur Geschichte Deutschlands, die eigentlich fiktive Geschichte zeigt einige wirklich aktuelle Bezüge zur Realität. Die Familiengeschichte, die von Autorin erzählt wird, ist gut nachvollziehbar - ebenso die Konflikte der Protagonistin. Hanna folgt einerseits ihrem Gefühl für Gerechtigkeit und andererseits dem Wunsch, für die Familie da zu sein. Der Roman entwickelt sich kontinuierlich, Die Karriere des Felix von Altdorff, sein Wunsch nach Unterstützung durch eine Person, der er vertrauen kann und der Zwiespalt, der sowohl bei ihm als auch bei Hanna entsteht und beide - unterschiedlich- handeln lässt, ist brillant beschrieben. Sarah Höflich hat einen angenehmen Schreibstil, die Perspektivwechsel sind gut gelungen und tragen dazu bei, die Spannung zu erhalten. An einigen Stellen des Buches war ich atemlos. Ich gebe diesem Roman 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.


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Veröffentlicht am 27.08.2021

Erschreckend realistisch

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Wenn man sich in unserer Welt umschaut und sich bewusst macht, welche politischen Gruppierungen immer mehr nach vorne drängen, dann kann einem angst und bange werden. Haben wir aus der Vergangenheit nichts ...

Wenn man sich in unserer Welt umschaut und sich bewusst macht, welche politischen Gruppierungen immer mehr nach vorne drängen, dann kann einem angst und bange werden. Haben wir aus der Vergangenheit nichts gelernt?
Die Journalistin Hanna Ahrens lebt und arbeitet in den USA. Doch als ihre Großmutter im Sterben liegt, reist sie sofort nach Deutschland. Ihre Oma Tilda legt ihr noch eine schwere, wenn gar unmögliche Bürde auf, denn Hanna soll ihre Familie zusammenhalten. Doch die Mitglieder ihrer großen Familie sind sehr unterschiedlich. Als Hannas Schwager Felix Graf von Altdorff als Kanzlerkandidat der nationalistischen Partei BürgerUnion die Wahl gewinnt, bittet er sie um Unterstützung bei seiner Arbeit. Eigentlich will Hanna gleich ablehnen, doch dann sagt sie zu, da sie glaubt, mit ihrer Einstellung etwas bewirken zu können, damit die Radikalen nicht zu stark werden. Doch sie war wohl zu blauäugig und so zieht sie sich zurück.
Tilda musste seinerzeit aus Schlesien fliehen und hat viel Schweres erlebt. Das hat nicht nur sie geprägt, sondern auch ihre Kinder, die so unterschiedlich sind. Auch wenn ich das Handeln jedes Einzelnen aufgrund seiner Prägung nachvollziehen konnte, gutheißen konnte ich vieles natürlich nicht. Niemand aus dieser verzweigten Familie (der Stammbaum im Buch war hilfreich) war mir sympathisch
Dieser fiktive Roman kommt einem beim Lesen sehr real vor und ist beängstigend. Die Familiengeschichte wird zunehmend zu einem Polit-Thriller. Er macht deutlich, dass wir gut bedenken sollten, wen wir wählen und wem wir damit die Macht geben. Mit einer Wahl verändert sich nicht alles schlagartig, aber die Änderungen kommen und sie werden nicht gefallen.
Ein erschreckender, aber lesenswerter Roman.

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Veröffentlicht am 20.08.2021

Beklemmend realistisch

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Zum Inhalt:
Tilde hat mehrere Kinder, Enkel, Urenkel und liegt im Sterben und hat den Wunsch dass ihre Enkelin Hanna die Familie zusammen hält. Das wird nicht einfach, denn der Mann von Hannas Schwester ...

Zum Inhalt:
Tilde hat mehrere Kinder, Enkel, Urenkel und liegt im Sterben und hat den Wunsch dass ihre Enkelin Hanna die Familie zusammen hält. Das wird nicht einfach, denn der Mann von Hannas Schwester ist Kanzlerkandidat einer nationalistischen Partei. Sie lässt sich von ihm überreden ihn zu unterstützen und gerät damit immer mehr in Schwierigkeiten.
Meine Meinung:
Das Buch entwickelt ein Sog, der schon unglaublich ist. Das Buch ist beklemmend, weil in Teilen so furchtbar realistisch. Man kann sich sehr gut vorstellen, dass politische Parteien mit ihren teilweise sehr kruden Ideen die Welt in einer Art und Weise verändern können. In dem Buch liest man, die verschiedensten Anschauungen aufeinander prallen, wie die Vergangenheit uns auch heute noch zeigen sollte, dass man diese nie vergessen darf. Mir hat der Schreibstil ausgesprochen gut gefallen.
Fazit:
Beklemmend realistisch